HiHo,
Ich hab vor 4 Wochen wieder mit Linux angefangen. (nachdem meine mehrfachen Versuche vor einigen Jahren immer an inkompatibler Hardware gescheitert sind.)
Ich hab also vor 4 Wochen Suse installiert. Die Grundinstallation war einfach und schnell erledigt. Aber Dann!
Meine ATI Graka auf SIS Chipsatz vernünftig ans laufen zu bekommen war unmöglich.
Ich hätte Yast und SAX komplett runterschmeissen müssen. Jedesmal wenn man was nachinstalliert, mein Yast, es müsste alle Configs mal eben neu schreiben. Dann funktionierte die Mounterei von den Windowspartitionen nicht. Also ist doch wieder Handarbeit angesagt.
Nach 1Woche hatte ich die Schnauze voll.
Dann habe ich mir die Debian NetzinstallIso(Sarge) runtergeladen und das mal probiert. Der Installer ist grauenhaft. Das Ergebniss war auch nicht berauschend. Der automatisch installierte GDM hat mich fast zur Verzweiflung gebracht. Und der Kernel den das Ding installiert ist auch von anno 1600 oder so.
Das ganze hat 2 Tage gedauert.
Dann (ich geb nicht so schnell auf) Mandrake 10.0. Eine Offenbarung. Benutzerfreundliche Tools die trotzdem nix selbsständig verändern (wie bei der unsäglichen Susi). Ansprechender Desktop in einer brauchbaren Auflösung. Hervorragende Hardware Erkennung. Relativ moderner Kernel. (2.6.3) Und URPMI ist ein SpitzenTool. (ist wie Apt-Get, aber für rpm)
Dann hab ich bissel gelesn wie das denn mit meiner Graka ist. Und festgestellt: Ich brauch nen aktuelleren Kernel. Also mal auf release Kandiaten 10.1 upgradet. Der bringt 2.8.1 mit. Das war ein Fehler.
Das ist kein rc, das ist ne Alpha. Der Rechner wurde praktisch unbenutzbar.
Mit dem Wissen aus diesen 3Wochen, hab ich mir dann gedacht: "Versuch nochmal den komischen Debian-Kram". Die zweite Install ist dann brauchbar gewesen.
Dabei hab ich aber gemogelt.
Ich hab mir den kompetten /etc aus der Mandrake gesichert.
Und konnte da dann abtippen was mir bei der Einrichtung von Debian sehr geholfen hat.
Das ATI/SIS Problem ist immer noch nicht vollständig gelöst, das liegt aber nicht an Debian.
Zumindest Ist Debian die erste Distribution wo ich den ATI-Treiber wenigstens installiert bekommen habe. Prinzipiell funzt auch das OpenGL jetzt.
Mein Fazit: Finger weg von Suse. wenn schon KlickiBunti dann Mandrake. Aber immer eine etwas ältere Version. Weils dann halt stabiler ist.
Debian muss an diesem Installer noch einiges ändern, damit es Einsteigerfreundlicher wird.
Das Ding brauch nen Zurückbutton!
Kurzes Beispiel aus der Praxis: Da wird einem erklärt was man wählen soll auf der nächsten Seite. "ok" dann schellt des Telefon "bla bla". Wieder zurück am Rechner steht da ne Zeile wo man was eingeben muss. Zurück kann man aber nicht mehr um noch mal nachzuschauen.
Und eine brauchbare Paketauswahl. Eine etwas feinere Vorauswahl könnte helfen.
Zumindest sollte man die Wahl haben ob man KDE oder Gnome haben will. Und ob man einen grafischen Login haben will oder nicht. (das fragt sogar Mandrake
)
Das Partitionierungstool sollte auf jeden Fall andere Defaultvorgaben haben. Das Teil würde beim schnellen Durchklicken mal eben die erste Festplatte löschen. Allerdings hat dieses Tool wenigstens eine Zurückfuntion.
Das Runlevelkonzept sollte man auch mal überdenken. Das schon in Runlevel2 ein grafischer Login kommt, kann auch einen ambitionierten Anfänger abschrecken.
In fast allen Gafikkarteninstallations Howtos steht: geh auf Runlevel3 und tue dies und jenes. Bei Debian bringt das nur nix.
Das sind alles nur Kleinigkeiten. Aber wenn man keine Ahnung hat, sind das ganz schön harte Brocken. Die stundenlanges suchen und lesen verlangen.
Wenn man diese Hürden umschifft hat, ist Debian Wunderbar. Ich hab jetzt einen ansprechenden Desktop. Hab meinen eigenen Kernel laufen. Sound ist inzwischen auch ganz ordentlich. Dieser grauslige grafische Login ist auch weg.
Ich hab zwar noch einiges an Bastelarbeit vor mir, aber ich bin mir jetzt sicher, daß ich das mit Debian gelöst bekomme. Mit Suse wäre mir das wohl nie möglich gewesen.
Und ohne Mandrake würde ich jetzt wohl wieder an XP sitzen.
Hamstaman