Frau Dau hat geschrieben:Ich vermute Du hast das in den falschen Hals bekommen, denn veraergern wollte ich niemand. Vielleicht einfach wirken lassen und dann mit normalem Adrenalinspiegel nochmal durchlesen.
Mein Adrenalinspiegel ist völlig normal.
Frau Dau hat geschrieben:
"Bastelelite" ist in der Tat etwas unangepasst und ich entschuldige mich dafuer, es war nicht als Beleidigung gedacht sondern als Retourkutsche fuer die staendigen Anspielungen bzg. nach dem Motto 'na der Poebel soll halt draussen bleiben.
Solche Äußerungen wirst Du hier im Forum sehr sehr selten hören. Und wenn, dann meist nicht unkommentiert.
Gehen wir das mal durch.
Frau Dau hat geschrieben:Die Frage die sich angesichts dieses Threads stellt, ist ob Debian wirklich ein offenes und freies Betriebssystem ist.
Denn wie offen und frei ist ein Betriebssystem, welches nur durch eine Bastelelite zum laufen gebracht werden kann und das Portal fuer Neuankoemmlinge so hoch baut, dass die Mehrheit draussen verhungert?
Nicht sehr.
Das ist die merkwürdigste Art der Definition von 'frei'
gnu.org hat geschrieben:
Free software is a matter of the users' freedom to run, copy, distribute, study, change and improve the software. More precisely, it refers to four kinds of freedom, for the users of the software:
The freedom to run the program, for any purpose (freedom 0).
The freedom to study how the program works, and adapt it to your needs (freedom 1). Access to the source code is a precondition for this.
The freedom to redistribute copies so you can help your neighbor (freedom 2).
The freedom to improve the program, and release your improvements to the public, so that the whole community benefits (freedom 3). Access to the source code is a precondition for this.
Das ist nur ein Auszug. Zeigt aber die Richtung.
Und wie gesagt, ist Debian nicht schwierig zu installieren oder zu betreiben. Es ist aber kein Windows und verhält sich auch anders. Wie ich bereits sagte, läßt sich unter Windows erlerntes Wissen nicht ohne weiteres Übertragen.
Frau Dau hat geschrieben:
Das Pseudoargument "na ja, wennde zu bloed bist" ist nicht nur ein Schlag ins Gesicht des GNU Prinzips, sondern darueber hinaus eine Reduzierung des Konzepts auf elektronischen Stallgeruch. Und wenn der sich mal einnistet hat, ist das gleichzeitig eine Unterminierung der Open Source Bewegung da dies komplett kontraer zur ideellen Basisstruktur geht.
Das mit dem Stallgeruch entgeht mir jetzt irgendwie.
Frau Dau hat geschrieben:
Der Sinn eines freien Betriebssystems ist nicht nur das erreichen einer kritischen Masse,
Nee, um kritische Massen geht es hier nicht. Wenn es darum gehen würde, wären binär-Treiber im Kernel Standard und nicht Ausnahme.
Frau Dau hat geschrieben:sondern teilen und teilhaben lassen.
Eben, und darum haben wir hier ein Forum um Leuten am Wissen teilhaben zu lassen. Das heißt aber auch, das man selbst aktiv am Wissenserwerb beteiligt ist/sein will.
Frau Dau hat geschrieben:Wer sich der Demokratisierung digitalen Wissens verweigert (welche ironischerweise gleichzeitig in Fettschrift auf den Fahnen prangt) , zumal noch mit rudimentaerer Territorialpsychologie welche dann auch noch als Intelligenz verkauft wird, ...
Könntest Du das an Beispielen aufzeigen? Ich sehe hier nicht, wo jemandem etwas verweigert wurde. Oder wolltest Du nur schön rumformulieren? Das ließt sich zwar nett, hat aber wenig Substanz, wenn man es mal genau betrachtet.
Frau Dau hat geschrieben:
Gut, natuerlich ist eine Herausforderung, bzw. die Forderung an Neuankoemmlinge sich so gut wie es geht schlau zu machen und mit Eigenmotivation zu arbeiten keine schlechte Sache, zumal die Gesellschaft uns alle zum Konsumenten sozialisiert hat, der sogar das Denken verlernte und sich die entsprechenden Schablonen vom Fernseher installieren laesst.
Genau, zumindest dem Anfang davon stimme ich noch zu. Ein Grund warum ich hier im Forum aktiv bin, ist der gute Ton der hier herrscht. Statt 'RTFM' kommt hier eher ein 'da hab ich das wohl noch nicht genau genug erläutert'...
Bei dem 2. Teil hab ich so meine Zweifel, ob das wirklich stimmt und nicht auch wieder nur so ein Vorurteil/Schablone ist.
Frau Dau hat geschrieben:
Aber an Motivation und Denkvermoegen, so wie es hier und anderswo diffamierend unterstellt wird, mangelt es den meisten doch gar nicht.
Wo wurde das unterstellt?
Frau Dau hat geschrieben:
Es ist vielmehr die oft sinnlose, da vermeidbare Komplexitaet von Debian, die als Energie- u. Motivationssauger massenweise Newbieleichen hinterlaesst, und dass dann auch noch in einer Umkehrprojektion zu instrumentalisieren um die elitaere Gruppenautarkheit zu zementieren und zu rechtfertigen finde ich persoenlich schade.
Über die Komplexität läßt sich vortrefflich streiten. Ich für meinen Teil finde Debian Gnu/Linux auf keinen Fall komplizierter als Als z.B. SuSE oder Windows. Es ist ausgesprochen leistungsfähig und flexibel, damit geht in der Regel auch ein mehr an Komlexität einher. Trotzallem finde ich Debian GNU/Linux an vielen Stellen logischer und einfacher. Die Eleganz bestimmter Ansätze erschließt sich nicht sofort und läßt es am Anfang eventuell komplex aussehen. Das ändert sich aber schnell mit gestiegenem Wissen.
Frau Dau hat geschrieben:
Und was ich hier sehe, ist eine in Bedraengnis geratene Bastelelite, die sich beginnt einzumauern
Nochmals: wo siehts Du das? Entsprechende Indikatoren sind mir nicht aufgefallen.
Frau Dau hat geschrieben:als ironische Konsequenz ihrer eigenen Popularitaet, bzw. der Popularitaet ihres Produktes. Warum? Wer bedroht Euch? Die zunehmende Masse schreiender Newbies vor den Toren? Die sind nur das Symptom, das Problem ist das nicht erkennen des Problems und damit die Blockierung dessen Loesung. Das eigentliche Problem ist naemlich die Unterversorgung der Newbies mit Information
Das ist schlicht Unfug. Die Information ist im Inernet ausreichend vorhanden.
Nach Deiner eigenen Behauptung fehlt es nur an der Bereitschaft sich aus selbstständig zu informieren.
Frau Dau hat geschrieben:und vor allem strukturelle Klarheit.
Finde ich nun gar nicht. Vieles ist im Gegenssatz zu anderen System sogar sehr logisch aufgebaut. Aber das sagte ich ja bereits.
Frau Dau hat geschrieben:
Und selbst mit den existierenden Hilfen, verhindert unnoetige Komplexitaet gleichzeitig die weitere Ausbreitung von Debian da die Newbies selbst _mit_ Unterstuetzung staendig in neuen Sackgassen stehen.
Nun, ich zähle mich durchaus nicht zu irgendeiner Elite. Aber Deine vielbeschwore Komplexität entgeht mir einfach. Klar, will ich z.B. einen Mailserver betreiben, so setzt das nun mal vorraus mich mit den Grundlagen von smtp zu beschäftigen. Aber es gibt eine Unmenge guter Howtos für vieles. Und dann gibt es noch Foren wie dieses, die einem, falls man mal den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht, die Richtung weisen. Was willst Du mehr?
Bert