Image vom gesamten Rechner

[guenterq]

Hallo zusammen,

vermutlich kann diese Frage nur ein Profi beantworten, der in seiner Firma für die Datensicherung zuständig ist.

Wie viele von euch auch, habe ich berufsbedingt Debian und Windows 7 auf meinem Rechner. Mir graut es vor dem Tag, an dem die Festplatte nicht mehr hochfährt und ich mühselig das System aus verschiedenen Backup-Dateien wieder aufbauen muss, ohne Gewähr, das anschließend alles wie gewohnt an seinem Platz liegt.

Gibt es nicht mittlerweile ein Programm, das von der kompletten Platte ein Image erstellt, auf einem externen Medium abspeichert und im Falle eines Falles auf die Festplatte im Rechner zurückgespielt werden kann, ähnlich wie bei Redo-Backup, nur eben nicht für jede Partition einzeln.

Sowas muss es doch geben, egal wenn es was kosten würde. Das wäre es mir allemal wert.

Beste Grüße
Günter

[towo]

Ich benutze für sowas Acronis True Image.

[uname]

Die Frage ist dann nur immer wie lange dieses Backup braucht, wie oft man es durchführt und ob man bereit ist das Backup mindestens einmal zu testen, damit es im Bedarfsfall auch wirklich funktioniert. Ich habe daher etwas Bedenken vor allem auch wenn die Festplatte oder Partitionen davon verschlüsselt sind. Wenn ein Bit umfällt ist die vollständige Sicherung evtl. hin.

Ich nutze nur Debian. Aber die Grundinstallation ist eigentlich nie das Problem. Die finde ich im Internet oder auf Installations-Images. Wichtig ist eigentlich nur den Weg und die Daten zur Wiederherstellung zu dokumentieren und zu sichern. Vorteil ist dann auch, dass das Backup der Konfigurationen und echten Daten meist weit öfter erfolgt als irgendeine Image-Kopie. Auch muss man ernsthaft über das Backup nachdenken und man verlässt sich nicht auf irgendeine Sicherung, die man nie wirklich geprüft hat.

[Radfahrer]

Ich nutze fsarchiver.
Sichern kann man damit sogar im laufenden Betrieb. Dann sollte man aber natürlich aufpassen, dass man während der Sicherung keine Dateien verändert. Und auch mehrere Partitionen gleichzeitig, die dann in ein einziges Image-File geschrieben werden. Ich sichere damit meine root (15GB) und meine home-Partiton (5GB)
Das Zurückspielen erfolgt dann von einer Live-Cd aus.
Das dauert bei mir etwa fünf Minuten.

http://wiki.ubuntuusers.de/fsarchiver

[KP97]

Gibt es nicht mittlerweile ein Programm, das von der kompletten Platte ein Image erstellt......
Sowas muss es doch geben....

Das gibt es selbstverständlich, warum sollte es das nicht geben?
@Radfahrer hat schon fsarchiver genannt, zu diesem sehr guten Programm gibt es auch eine Qt-Oberfläche, die u.a. auch den MBR sichert und restored, und natürlich auch eine komplette Festplatte.
http://sourceforge.net/projects/qt4-fsarchiver/

Ganz sicher gibt es auch noch andere Programme, da lohnt ein Blick ins Wiki.

[ThorstenS]

True Image
Clonezilla
oder bei VMs einfach pv mit pigz in der pipe, siehe Vollständiges_Sichern_einer_ganzen_Platte

[TomL]

[OFFTOPIC]

Ich bin da auch eher bei uname und halte ein solches Harddisk-Full-Backup (für den privaten Bereich) ebenfalls auch nur für die drittbeste Lösung. Zum einen sichert man riesige Mengen völlig überflüssiger Daten, wie Cachefiles, Tempfiles, runtergeladene Updatepacks, bei Windows Wiederherstellungsdateien, alte oder heute ungenutzte Programme und eben alles an installierten Programmen. Also eigentlich nix, was nicht wiederbeschafft werden kann oder was außergewöhnlich wichtig ist.

Ich sichere konsequent nur Daten, die bei Verlust unwiederbringlich verloren und nicht mehr reproduzierbar sind und die es wert sind gesichert zu werden. Für alles andere (Programme, ggf. deren besondere Einstellungen oder Wiederherstellungsschritte) pflege ich nur kontinuierlich meine Notizen, damit ich es wieder so hinstellen kann, wie vor dem Crash. Das gelingt einfach, wenn man die zu sichern Daten komplett und rigoros von allem anderen trennt und sich ordentliche Notizen bei der Installation eines Programms oder Systems anlegt

Weil die zu sichernde Datenmenge damit überschaubar bleibt, habe ich monatlich 9 automatische Backuptermine eingeplant. Also jeweils 3 eigene Termine für 3 Datenbereiche, die alle auf der gleichen Platte liegen. Ich habe das getrennt nach Homedirs, Mailprofile und DatenAlle. Die Jobs starten jeweils einzeln immer morgens um 5 und brauchen etwa ne viertel bis ne halbe Stunde zur Sicherung. Datenverlust beschäftigt mich eigentlich überhaupt nicht mehr .... das schlimmste sind maximal 10 Tage.... aber wirklich kritische Dateien werden eh zusätzlich unmittelbar auf ne andere Platte gesichert , und sei es die lokale. Aber die wird eh vergessen, sobald die primäre Datenplatte gesichert ist.

Jm2c

[Radfahrer]

Also, zum einen habe ich hier einen Rechner, mit dem ich unheimlich viel rumprobiere. Da wird alles ausprobiert, was mir unter die Finger kommt.
Und da ist es eben sehr bequem, wenn ich einfach mal innerhalb von ein paar Minuten wieder ein sauberes System haben kann.

Zum anderen sichere ich auch mein Hauptsystem so, also mit fsarchiver. Das mache ich vor jedem dist-upgrade.
Wenn dann tatsächlich dabei mal etwas in die Binsen geht, ist es doch viel einfacher, eine Live-CD zu starten und mit einem einzigen Kommando alles wieder auf den Stand vor dem missglückten Update zu bringen.

Warum sollte ich da neu installieren und alle Programme, Daten, Konfigs, Treiber, usw. mühsam wiederherstellen? Würde mir viel zu lange dauern.
Also werden root- und home-Partition (auf der nur die .dotfiles sind) per fsarchiver gesichert. Wie gesagt, das Zurückspielen des fsarchiver-Images dauert fünf Minuten.
Und dass man dabei auch überflüssige Daten sichert... Na und? Wen juckt denn das?

Meine Daten, Musik, Filme, usw. sind sowieso auf einer extra Platte, die einmal pro Woche per rsnapshot gesichert wird.

[guenterq]

Herzlichen Dank für eure Antworten.

Werde mir mal den fsarchiver ansehen.


Beeste Grüße
Günter

[malzeit]

*Kapermodus an*

Als Brillenträger darf ich die frage stellen: fsarchiver sichert MBR NICHT mit, qt-fsarchiver aber schon, ja?

*Kapermodus aus*

Gruß

[Radfahrer]

Richtig.

Hier mal was zum Lesen:

http://wiki.ubuntuusers.de/fsarchiver

https://wiki.ubuntuusers.de/qt4-fsarchiver

[KP97]

*Kapermodus an*

Hättest Du meinen Beitrag aufmerksamer gelesen, hättest Du den Modus nicht einschalten müssen...

[malzeit]

Richtig.
...

Merci beaucoup für die Bestätigung.

**OFFTOPIC**

... auch eine Qt-Oberfläche, die u.a. auch den MBR sichert und restored,...

Hallo KP97,

ich könnte jetzt die Korinthen lostreten, aber ich belasse es mal bei einer simplen Erbse: Du meinst statt "auch" das Wort "zusätzlich"
Außerdem darf ich dich darauf hinweisen, in aller Höflichkeit, dass ich (siehe Quantität meiner Beiträge) eher zu den DAUs gehöre, und möchte dich entsprechend auf http://debianforum.de/forum/viewtopic.php?f=15&t=157654 verweisen.

**ONTOPIC** (ist dass das Gegenteil von Offtopic??)
Ich bin davon ausgegangen, dass QT nur der Aufsatz für Mausschubser sei und dass fsarchiver auch MBR sichern kann, habe aber, das gebe ich zu, überlesen, dass bei den Buntianern dick drin steht, dass der MBR nur durch qt-fsarchiver gesichert wird!

So... mit nem zwinkerndem Auge verabscheue ich mich für heute

[schwedenmann]

Hallo



Ich schmeiße dnn noch als Nachtrag

g4l
g4u

in den Raum. damit kann ma auch Festplatten und Partitioenn klonen und auf einen externen (oder LAN) ftp-server schieben.


mfg
schwedenmann

[desputin]

Hallo,

mit gparted kannst Du mit Copy und Paste ganze Partitionen in andere übertragen. Die Backup-Partition muß hierbei nur etwas größer sein.

[Ozelot]

Ich wundere mich, daß das noch keiner gesagt hat, aber was spricht denn gegen ein einfaches

Code: Alles auswählen

dd if=/dev/sdX | gzip > /pfad/image.gz

[ThorstenS]

Ich wundere mich, daß das noch keiner gesagt hat, aber was spricht denn gegen ein einfaches

Code: Alles auswählen

dd if=/dev/sdX | gzip > /pfad/image.gz

· keine Fortschrittsanzeige
· keine Nutzung von mehr als 1 CPU Kern

Daher lieber pv und pigz benutzen.

[cosmac]

Ich wundere mich, daß das noch keiner gesagt hat, aber was spricht denn gegen ein einfaches

Code: Alles auswählen

dd if=/dev/sdX | gzip > /pfad/image.gz

* restore geht problemlos nur auf eine baugleiche Platte
* wenn "/pfad/" auf dem gleichen Rechner liegt, wird die Kopie leicht zusammen mit dem Original zerstört
* bei Lesefehlern ist es schwieriger, wenigstens den Rest der Kopie zu retten
* kein Zugriff auf einzelne gesicherte Dateien
* keine Liste der gesicherten Dateien
* Stromverschwendung

[Ozelot]

Ok, danke

Ich wollte es erwähnen, damit der TE wenigstens weiß, daß es prinzipiell auch mit Bordmitteln gehen würde, wenn auch - wie ich sehe - mit Abstrichen.

(Nur Cosmacs Punkt 2 erledigt sich, glaube ich, denn natürlich sollte man auf eine separate Platte oder Netzwerkressource schreiben. Schon allein, weil die Quelle nicht gemountet sein sollte während des dd.)

[ThorstenS]

Das Image kann man mounten (mit nbdkit sogar netzwerkweit, siehe hier. )und so auch auf Dateien zugreifen. Die Liste der gesicherten Dateien ließe sich dann auch mit einem find erzeugen.

Es gibt durchaus Situationen, da ist das Vorgehen sinnvoll.
Beim Umzug von XEN auf KVM habe ich mal diverse Maschinen so abgezogen. Allerdings über netcat direkt auf den Zielhost in das neue logical-volume. Das habe ich initial im live-Betrieb gemacht. Danach auf der KVM-Seite einen fsck getriggert und die Änderungen dann sukzessive bis zum tatsächlichen Umzug mit rsync übertragen. Ist aber schon ein paar Jahre her. Würde ich jetzt nicht mehr so tun.

Und wenn man vorher das tool zerofree auf die zu sichernden Partition losläßt, ist das Image auch recht klein.

[Dosianer]

Da ich vor kurzem ein solches Szenario (Festplatte selbst abgeschossen) hatte und ich mir mein System (Squeeze) wieder neu instaliert habe, dies mir aber nicht noch einmal passieren soll, meine Frage:

Alle veränderbaren Daten (home) werden von mir gesichert.
Alle Pakete, die ich installiert habe, liegen gesichert vor.
Wie sichere ich aber am sinnvollsten mein Betriebssystem einschließlich Gnome und den entsprechenden Nutzereinstellungen, so daß ich bei Bedarf wieder auf eine andere Platte im gleichen Rechner zurückschreiben kann. Es geht mir nur um das reine Squeeze und Gnome im Zustand nach der Erstinstallation. Theoretisch könnte ich mir ja auch die Original-DVD-s zulegen, aber geht es auch ein wenig eleganter?

Gruß Jens

[KP97]

Alle Pakete, die ich installiert habe, liegen gesichert vor.

Das ist unnütze Platzverschwendung. Dafür gibt es ja die Debian Repositories und auch das Debian Archiv.
Dein Stichwort für die Suche lautet fsarchiver. Zu diesem Programm gibt es einige Hinweise und Tipps hier im Forum.
Und auch die Homepage gibt Auskunft.
Im Wiki sind ebenfalls Infos zu Backups zu finden. Man muß sich nur ein wenig selbst bemühen....

[Dosianer]

Das werd´ ich mir mal anschauen. Danke!
Um was es mir ging, ich möchte meine Datensicherung nicht auf entfernten Servern (via Internet) betreiben, sondern zu Hause haben.
Und wie gesagt, es soll auch nur das reine BS Squeeze so gesichert werden, daß ich es jederzeit wieder aufspielen kann.

Gruß Jens

[KP97]

Wenn es sich um ext3 handelt, ist partimage eine gute Wahl. Das sichert auch den MBR mit und kann 1:1 zurückgeschrieben werden.
Da dieses Programm sehr zuverlässig aber auch schon ziemlich alt ist, kann es nicht mit ext4 umgehen.
fsarchiver kann das zwar, aber dafür wird der MBR beim Restore überschrieben. Für meine Begriffe ein Nachteil dieses an sich sehr guten Programms.
Es gibt aber eine Weiterentwicklung qt4-fsarchiver mit einer Qt-Oberfläche, wo diese Möglichkeit eingebaut wurde. Also nicht nur was zum Klicken, sondern eine echte Erweiterung.
http://sourceforge.net/directory/os:lin ... fsarchiver

[Radfahrer]

In der neuen Linux-User gibt es übrigens einen Artikel über qt-fsarchiver.

In der Community-Edition ebenfalls vorhanden und kostenlos herunterzuladen:

http://www.linux-user.de/Downloads/LUCE ... 015-12.pdf