Audioausgabe auf anderen Rehner wiedergeben

[ren22]

Hallo,

ich habe hier noch ein Netbook rum zustehen welches an meiner Stereo Anlage angeschlossen ist,
nun dachte ich mir, dass ich von meinen Hauptrechner aus, die Audioausgabe, wenn ich mir eine Audiodatei anhöhre, an das Netbook zu senden
aber wie frage ist, was brauche ich dafür und wie geht das mit Debian 8?

LG

[TomL]

Senden vom PC oder Abholen durch das Netbook... beides geht nicht ohne Verbindung... und wenn beide Rechner über einen Router Zugang zum Internet haben, kannst Du auf dem Hauptrechner einfach eine Freigabe für das Musikverzeichnis einrichten und die Musik anschliessend direkt über das Netbook abspielen.

[DeletedUserReAsG]

Ansonsten wär’s eine Sache, die pulseaudio können sollte. Mehr weiß ich darüber dann auch nicht – einfach mal auf smutbert warten, der kennt sich mit derlei Sachen aus.

[kalle123]

Hab mp3 Dateien auf meinem Samsung S4 mini. Und einen ftp Server (SwiFTP). Starte den ftp Server auf dem Samsung.
Dann auf dem Rechner in Dolphin die ftp Verbindung zum smartphone öffnen und eine der mp3 Dateien anwählen.
VLC spielt den Titel auf dem PC ab.

PC ist über Kabel am Router, das Samsung über WLAN. Ist es so was, was du suchst?

Aber das ist sicherlich nur eine von vielen Möglichkeiten ....

[ren22]

Danke euch allen erstmal, sorry habe mich vll. falsch ausgedrückt,

also was ich gerne hätte wäre, dass wenn ich auf dem Hauptrechner mir eine Audiodatei anhöre, dass diese Soundausgabe an das Netbook, was bei mir im LAN hängt, diese Soundausgabe vom Hauptrechner ausgibt.
Mit Pulseaudio habe ich da auch schon was gelesen das die Sound Daten mit "paprefs" via RTP gesendet werden aber ich habe davon keine Ahnung immo, deswegen frage ich ja erstmal hier was man genau alles für so etwas braucht.

Danke

[geier22]

Da du - so wie ich das verstanden habe - die Soundausgabe deines Rechners nur über das Netbook mit angeschlossener Stereoanlage hören möchtest, vermute ich mal dass sich Stereoanlage, Netbook und Hauptrechner im selben Raum befinden.

Wenn meine Vermutungen zutreffen - Sinnhaftigkeit sei dahingestellt - müsstest du aus meiner Sicht zuerst das Netbook mit
einer Remote- Steuerung bedienen können. Denn ein Verfahren, dass der Rechner aufweckt, ein Musikprogramm startet und vielleicht auch noch den Pegel regelt, wenn Musik-Bits in der Leitung "kitzeln" kenne ich nicht.

Für die Remote- Lösung bräuchtest du auf dem Netbook z.B. einen VNC-Server und auf deinem Desktop einen Client, mit dem du dann das Netbook bedienst, und eventuell auch noch eine WOL - Lösung, damit du nicht aufstehen must um das Netbook zu starten.

Es wäre also schon interessant zu wissen, warum du das machen möchtest und was deine Anlage kann, was auf deinen Rechnern für ein Betriebssystem (beide Debian ?) ist.

Noch was:
Interessant wäre auch noch die Entfernung Rechner / Netbook bzw. Stereoanlage da eventuell auch eine Zonen - Lösung denkbar wäre

[smutbert]

Ansonsten wär’s eine Sache, die pulseaudio können sollte.[…]

Daran hätte ich auch als erstes gedacht ☺

Neben einer Netzwerkverbindung zwischen den beiden PCs benötigst du pulseaudio und pulseaudio-module-zeroconf dürfte auch ganz praktisch sein.
Die pulseaudio-Pakete habe ich unter jessie übrigens aus den Backports installiert, weil es mit den normalen jessie-Versionen nur etwas unzuverlässig funktioniert hat.

Es läuft so, dass einer der beiden Computer, hier der Server, sein Pulseaudio über das Netzwerk zur Verfügung stellt.
Das Paket/Modul pulseaudio-module-zeroconf sorgt dafür, dass die beiden Pulseaudio-Daemonen sich im Netzwerk gegenseitig ohne weiteres zutun finden. Der Server erscheint also im Client in Pulseaudio als wäre er eine ganz normale Soundkarte. Du müsstest

1. Dafür sorgen, dass Pulseaudio auf dem Server gestartet wird. Normalerweise wird Pulseaudio nämlich erst bei der Anmeldung eines Benutzers gestartet.
   Ich habe dazu pulseaudio auf dem Computer, der als Server fungiert als systemweiten Daemon eingerichtet (und mich nicht darum gekümmert, dass davon eigentlich eher abgeraten wird)
2. und dass auf beiden Computern die notwendigen Pulseaudiomodule geladen werden. Auf dem Client passiert das glaube ich automatisch, auf dem Server muss man das erst machen.

wenn notwendig kann ich mehr dazu schreiben, wenn ich ausgeschlafen bin…

[whiizy]

Schau Dir vielleicht mal jacktrip an. Damit kann man WAVs auf einem PC abspielen und über das Netzwerk auf dem anderen PC mit dessen Soundcard wiedergeben. Lossless!

[NAB]

Du könntest dir auch eine USB-Soundkarte an den Laptop stecken und diese per "usbip" an den Hauptrechner weiterreichen. Ich hab das mal ausprobiert, als ich mit Pulseaudio noch kein Flash über das Netzwerk abspielen konnte, aber es war eine arge Frickelei und recht störungsempfindlich. Der Ansatz mit Pulseaudio dürfte besser sein.

Generell hast du das Problem, dass anderer Netzwerk-Traffic dir bei hoher Last den Audiostrom zerstückeln kann. Du willst nämlich unkomprimierte Audioströme in Echtzeit streamen. Dagegen hilft dann wiederum "Load Balancing", was auch nervig zu konfigurieren ist. Wenn beide Geräte im selben Raum stehen, ist ein eigenes Audio-Kabel eventuell die einfachere und solidere Lösung.

Wenn du einfach nur Musik-Konserven abspielen willst, ist es schlauer, die komprimierte Datei an den Laptop zu schicken ... der spielt sie dann einfach störungsfrei ab. Wenn du Filme abspielen willst, könnte man mal gucken, was der VLC so kann ... der ist ja eigentlich als LAN-Client gedacht. Wenn du Spiele oder Musikproduktion machen willst, werden dich die Latenzen nerven.

[geier22]

Das mit Pulseaudio macht sicher Sinn, wenn man ein Netzwerk hat und in verschiedenen Räumen Musik wiedergeben will. Wenn ich die Sache richtig verstehe, muss man doch an dem Client-Rechner doch zumindest alles starten und die Lautstärke
regeln - wäre mir viel zu umständlich- oder ist das auch über den Server möglich?
Einen Vorteil zu einer "normalen" Server Lösung, wie sie TomL vorgeschlagen hat, kann ich aber nicht sehen

Wenn die Anlage aber im selben Raum ist würde ich eine digitale Verbindung (Coax oder Toslink) zu einem kleinen DA Wandler herstellen und ab in der Verstärker. Fertig ist es.
Edit:
Heutzutage hat fast jede Audiokarte auch einen Digital-Ausgang. Dann ist es problemlos möglich, mit pavucontrol oderr paman den anderen Ausgang der Soundkarte anzuwählen, oder über beide abzuspielen.

@NAB: Die Geschichte mit USB/IP kannte ich noch gar nicht. Interessant zu wissen.

[pferdefreund]

Ich habe sowas mal mit 1. Rechner arecord | netcat 2. Rechner netcat | aplay verlustfrei gelöst. Geht im Heimnetz (Router von 2005) problemlos. Alter Rechner hatte top Soundchip und lappy konnte CPU-mäßig mehr. Am besten UDP verwenden - ist schneller

[smutbert]

[…]
Wenn du einfach nur Musik-Konserven abspielen willst, ist es schlauer, die komprimierte Datei an den Laptop zu schicken ... der spielt sie dann einfach störungsfrei ab.[…]

Ja, in dem Fall würde ich wahrscheinlich am ehesten die Musik über das Netzwerk freigeben (sshfs, nfs, samba,…) und auf dem Rechner, der an der Stereoanlage hängt mit mpd oder mopidy abspielen.
Nachdem es dafür viele Programme zur Steuerung gibt (mpd-Clients) kannst du das dann von allen möglichen und unmöglichen Geräten aus steuern.

Du könntest auch auf dem Client die Musik mit mpd ins Netzwerk streamen und den Stream mit dem anderen Computer abspielen. Gerade im Umfeld des Raspberry Pi gibt es da für fast jede denkbare Konstellation Anleitungen.

Als weitere Alternativen gäbe es noch nas und rplay-client/rplay-server - die kenne ich aber nicht wirklich gut.

Ach so und dann gäbe es noch die etwas obskure Variante den Computer, der an der Stereoanlage hängt als UPNP-Renderer einzusetzen (vielleicht zB mit gmediarender) und dann vom anderen Rechner mit pulseaudio-dlna hinzustreamen. Das passiert dann standardmäßig komprimiert und meiner Erfahrung nach sehr zuverlässig, allerdings mit einer riesigen Latenz (ein paar Sekunden - daher wohl auch die Zuverlässigkeit).
pulseaudio-dlna habe ich mir als alte Version von https://launchpad.net/~qos/+archive/ubu ... audio-dlna geholt - die Abhängigkeiten neuerer Versionen lassen sich unter jessie nicht so leicht erfüllen.

[whiizy]

Ich habe sowas mal mit 1. Rechner arecord | netcat 2. Rechner netcat | aplay verlustfrei gelöst. Geht im Heimnetz (Router von 2005) problemlos. Alter Rechner hatte top Soundchip und lappy konnte CPU-mäßig mehr. Am besten UDP verwenden - ist schneller

Klar, mit netcat geht irgendwie fast alles. Hat aber Schwächen, und die versucht jacktrip zu umschiffen. Es nutzt die variable Länge von UDP-Paketen um Audioframes mehrfach redundant auf verschiedene UDP-Pakete zu verteilen. Geht dann unterwegs mal ein Paket verloren (was bei UDP ja erlaubt ist), wird die Audioinformation aus den redundanten Informationen in den anderen Paketen wieder restauriert. So hat man die hohe Speed und geringe Latenz von UDP (Einsparung von Handshakes/Sessions gegenüber TCP) und gleichzeitig hohe Übertragungssicherheit.

[Lord_Carlos]

Einen Vorteil zu einer "normalen" Server Lösung, wie sie TomL vorgeschlagen hat, kann ich aber nicht sehen

Der vorteil ist das der ganze Sound weitergeleitet wird, z.B. auch der Browser, und nicht nur freigegebene Daten.

Ich wollte mal sowas aehnliches machen, aber mit AirPlay(2), dann haette ich schnurlos alles zu meiner Anlage schicken koennen warend ich mit dem Lappy auf dem Sofa sitze. Dazu muss man zurzeit noch ein Pulse fork selber kompilieren Deswegen habe ich es erstmal gelassen.

[Patsche]

Ich habe das jetzt mal nachgestellt, weil ich so etwas auch mal vor hatte zu testen. Ich kann in meiner Lösung einstellen, ob einzelne Wiedergaben umleite, oder aber jeden Ton.
Ich habe hier 1 Stand-PC und ein Laptop. Auf beiden Geräten habe ich pulseaudio, pavucontrol und paprefs installiert.
Nach der Installation muss man paprefs einmal starten und konfigurieren. Dafür einfach im Terminal als Benutzer

Code: Alles auswählen

paprefs

eingeben.
Dort findet man nur 4 Reiter:
- Netzwerkzugriff
- Netzwerk-Server
- Multicast/RTP
- Simultane Ausgabe

Folgende Einstellungen habe ich auf beiden Geräten gemacht
Reiter Netzwerkzugriff:
Häkchen setzen bei Pulseaudiogeräte im lokalen Netzwerk verfügbar machen

Reiter Netzwerk-Server:
Häkchen setzen bei Netzwerkzugriff auf lokale Audiogeräte erlauben
Häkchen setzen bei Lokale Audiogeräte im Netzwerk verfügbar machen
Häkchen setzen bei Authentifizierung nicht erforderlich

Reiter Multicast/RTP:
Häkchen setzen bei Multicast/RTP-Empfänger aktivieren

Danach habe ich beide Geräte neu gestartet. Nun kann man bequem mit pavucontrol aussuchen, wohin ein einzelner Stream geleitet werden soll. Oder man lässt fortan alle Sounds auf das andere Gerät umleiten. Wie man möchte. Da ich beide Geräte gleich konfiguriert habe kann ich natürlich auch die Sounds vom Stand-PC zum Laptop umleiten. Hoffe ich kann hiermit irgendwie helfen.

[ren22]

Danke euch allen für eure Mirhilfe, genau so wie Patsche es gelöst hat, hatte ich auch mal was von "an- gelesen", nachdem ich nun Debian 8(testing) auf dem Netbook neuinstalliert habe, funktioniert es auch mit Pulseaudio "Server" in Verbindung mit "paprefs".
Bloss leider scheint das ganze nach 10Minuten übers WLan immer mehr an "Latenz/Verzögerung" zu zunehmen umso länger das ganze in dieser Konstellation läuft, umso mehr steigt die Latenz/Verzögerung, Abhilfe bringt bloss wenn man kurzzeitig mit "paprefs" das RTP Senden abschaltet und danach wieder einschaltet. paprefs->Multicast/RTP->Multicast/RTP-Sender aktivieren, aber das ist erst mal unwichtig für den Anfang.

Aber sonst, an für sich, schon eine geile Sache das "Audio Signal" vom Klient Rechner an den Server Rechner zu senden, der (Server) dann das "Audio Signal" ausgibt

[whiizy]

Schön, daß es soweit funktioniert! Mich persönlich würde noch interessieren, ob sich die Lautstärke vom Quell-PC aus mit diesem pulseaudio-Netzwerk beeinflussen lässt?

[ren22]

Schön, daß es soweit funktioniert! Mich persönlich würde noch interessieren, ob sich die Lautstärke vom Quell-PC aus mit diesem pulseaudio-Netzwerk beeinflussen lässt?

nicht das ich wüsste, am quell pc(Klient) habe ich die Lautstärke auf fast "0", (wobei dies nicht die Lautstärke das pulseaudio Servers beeinflusst,soweit mir bekannt,) und am pulseaudio Server(netbook/Server) auf 100%, die Lausstärkeregelierung mache ich an der Stereoanlage selbst. Wobei ich "pavucontrol" am Server verwende um es auf 100% zu stellen.

[smutbert]

Auf die von mir beschriebene Variante bedient man ganz automatisch sozusagen über das Netzwerk den Lautstärkeregler des Servers.

(eine sich verschlimmernde Latenz oder ähnliches hatte ich bis jetzt auch nicht zu beklagen)

[whiizy]

die Lausstärkeregelierung mache ich an der Stereoanlage selbst

Schade, das hört sich so an, als sei eine Beeinflussung vom Quell-PC mittels pulseaudio / pavucontrol prinzipiell nicht möglich. Danke.