Studenten-Debian

Du suchst ein Programm für einen bestimmten Zweck?
TomL

Studenten-Debian

Beitrag von TomL » 04.09.2016 17:46:48

Moin @ all

Morgen beginnt für meinen Filius der Studentenalltag.... zwar noch nicht so richtig, aber es geht los mit den Vorkursen für Ingenieur-Mathematik. Und jetzt habe ich sorge, dass ich ihn wieder an Windows verliere ... :evil: ... denn auf seinem Laptop ist derzeit Debian installiert. Und natürlich hätte ich gerne, wenn er einfach dabei bleibt. Die Frage ist aber, verlangt die Uni über den Aspekt "Kompatibel" vielleicht doch zwingend Windows? Wenn das so wäre, gehts natürlich nicht anders, aber vielleicht schätze ich das ja auch falsch ein. Wenn Libre Office statt MS Office ok ist, oder Thunderbird statt Outlook, und der Rest entweder mit Wine oder in einer VM funktioniert, würde ich versuchen, ihn zu weiterer Debian-Nutzung überreden.

Ich weiss im Moment gar nicht, wie ich mein Verhältnis zu Debian am besten beschreiben soll.... das erste Jahr mit Linux war so dermaßen holprig, dass der Frust überwogen hat. Das zweite Jahr war vollgepropft mit Lernen. Und jetzt fange ich an, alles wieder zu vergessen, weil Debian auf allen unseren System sowas von stabil, unprätentiös und völlig ohne zickerei und total unbemerkt läuft, dass ich mittlerweile jeden Befehl nachlesen muss, weil ich mich kaum noch "kümmern" muss. Ich möchte meinem Filius deshalb auf jeden Fall empfehlen, bei Debian zu bleiben.... nur geht das an der Uni überhaupt... ?... ist das sinnvoll?

Hat jemand von Euch hier im Forum da noch nicht ganz so alte Kenntnisse? Was ist der beste Weg, um seinen nicht mehr ganz taufrischen Laptop Uni-Tauglich einzurichten? Gibt es möglicherweise bestimmte Must-Have-Programme fürs studieren?

Danke für ein paar Tips.

BenutzerGa4gooPh

Re: Studenten-Debian

Beitrag von BenutzerGa4gooPh » 04.09.2016 18:07:35

Am sinnvollsten erscheint mir, du gibst ihm Win und das gewohnte Debian mit. Er meldet sich schon, wenn er was anderes will. (Gruppenzwang, Mint/Ubuntu hi, hi, hoffentlich geht der Kelch an dir vorüber.)

Auf jeden Fall Matheprogramme mit symbolischer (!) Rechenfähigkeit! Braucht man, um seine Hausaufgaben zu prüfen. Welche jetzt aktuell sind, weiss ich nicht.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matlab (Absatz Alternativen, Octave, FreeMat)

Kannst ja mal nach weiteren (Paket-)Ideen für Debian bei Edubuntu schauen. Gemeinsam mit Sohn.

Am Dualboot mit Win wird wohl vorerst kein Weg vorbeiführen. :roll:

Scientific Linux? Keine Ahnung ... erst mal abwarten: Viel entscheiden Studienrichtung, Fakultät, Kommilitonen. Erst mal das Gewohnte und zur Sicherheit eben noch Win. Startet sich ja nicht selbst. :wink:
Zuletzt geändert von BenutzerGa4gooPh am 04.09.2016 18:25:57, insgesamt 1-mal geändert.

TomL

Re: Studenten-Debian

Beitrag von TomL » 04.09.2016 18:23:40

Jana66 hat geschrieben: hoffentlich geht der Kelch an dir vorüber.
Boar, Mint geht ja gar nicht.... :twisted:
Auf jeden Fall Matheprogramme mit symbolischer (!) Rechenfähigkeit! Kannst ja mal, nach weiteren (Paket-)Ideen für Debian bei Edubuntu schauen.
Auf den ersten Blick, mit Kikanichen, Blinde Kuh und Käptn Blaubär scheint Edubuntu eher wohl nix für die Uni zu sein.... :D ... aber über den Hinweis symbolische Matheprogramme habe ich bei Heise was gefunden.... da bleibe ich mal am Ball.
https://www.heise.de/download/products/ ... 1&os=LINUX

Danke!

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pdreker
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Re: Studenten-Debian

Beitrag von pdreker » 04.09.2016 18:26:15

Die allermeiste wissenschaftlich notwendige Software (MapleV, Mathematica und so weiter) gibt es völlig problemlos (naja, mehr oder weniger) auch für Linux. Wissenschaftliche Arbeiten werden heute oft mit MS Office geschrieben, das ist leider die Realität. Für zusätzliche "Street-Cred" nimmt man LaTeX (oder TeXLive) ;-) Die Unis selbst schreiben da meistens wenig vor, aber manchmal gibt es halt SW, die nur für Win verfügbar ist. Das Motto an der Uni ist meistens eher: Du musst selber wissen, was das Beste ist ;-)

Dualboot oder Windows in einer VM erscheinen mir da auch die sinnvollsten Methoden.
Definitely not a bot...
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Re: Studenten-Debian

Beitrag von Saxman » 04.09.2016 18:27:03

Ich hab an der Uni LaTeX zu schätzen gelernt. Die Lernkurve ist zwar Anfangs recht steil, aber es lohnt sich bereits kleinere Arbeiten damit zu schreiben. Ich würde ihm anstatt Word oder Open Office lieber Debianlyx und/oder Debiantexmaker empfehlen. Da wird er langfristig deutlich mehr Spaß mit haben, wenn er sich Anfangs durch die Einstiegshürden durch quält. Ich hab alle Arbeiten an der Uni damit geschrieben und vermisse es heutzutage etwas damit zu arbeiten.

Ansonsten hängt es natürlich davon ab, was er an der Uni sonst noch so braucht. VPN Zugang an die Uni fand ich immer ganz praktisch. Da bringt Debian aber auch alles nötige mit.
"Unix is simple. It just takes a genius to understand its simplicity." - Dennis Ritchie

Debian GNU/Linux Anwenderhandbuch | df.de Verhaltensregeln | Anleitungen zum Review und zum Verfassen von Wiki Artikeln.

schwedenmann
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Re: Studenten-Debian

Beitrag von schwedenmann » 04.09.2016 18:36:30

Hallo


Ich kann nur für meinen Sohn antworten (Physik,Mathe,Info) dem habe ich Mint auf seinen lappi aufspielt und er nutzt nur Linuxprogramme (Mathematica, Scilab, gnuplot,Texmaker und Impress für Präsentationen). An der Uni gibt es keinen Sw-Zwang, wie an der Schule, wo dann Impress nach Ms konvertiert werden mußte.


Das geht sogar soweit, das in Info Virtualimages mit Linux + geany + Java für Winuser verteilt wurden um Javaübungen zu lösen!

mfg
schwedenmann

wanne
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Re: Studenten-Debian

Beitrag von wanne » 04.09.2016 18:57:58

Bei uns Informatikern wurde zu über 90% Latex genutzt. Kann man vernünftig gemeinsam an einem Dokument arbeiten. Die frage ist immer eher texlive oder MiKTeX und pdflatex, xelatex oder lualatex. Die sind nämlich alle nicht wirklich voll kompatibel zueinander. Einige noch das Google zeug. Word nutzte da keiner der mir bekannt ist.
Vorlagen der UNI gabs auch immer nur in TeX. Nie als doc.
OS-Verteilung ist bunt. Au den Laptops haben die meisten Windows aber nur so 20% danach etwa gleichviel OS X mit ähnlich vielen. Alle Linuxe zusammen wären extrem Dominierend (mehr als die hälfte). Das sind vor allem in der Reihenfolge Arch, Mint, Fedora und NixOS (Letztes bezeichnet aber keiner als produktiv nutzbar.). Debian hat kaum jemand.
Auf den Rechnern der Poolräume lief OpenSUSE. Das will aber keiner nutzen. Im Rechnzentrum CentOS/Scientific Linux bald RedHat.
Das sieht aber in anderen bereichen anders aus. Bei den Physikern dominiert glaube ich auch Linux aber die Maschinenbauer und Juristen nutzten glaube ich alle Win. Chemkier schreiben sogar ihre abschlussarbeiten in Word

Als Matheprogramm ist Maple IMHO ungeschlagen. Gibts bei uns aber nicht von der UNI und kostet einen batzen Geld und muss bei jeder Neuinstallation wieder aktiviert werden. Weswegen ich wieder bei der Maxima bin. Die meisten nutzen schlicht Wolframalpha.

Sonst hat jede Fachrichtung halt ihr eigenes Werkzug. Die Bioinformatiker machen alles mit Python und R. Die Physiker rebellieren gerade und steigen von Fortran auf C++ um. Matlab ist in den meisten naturwissenschaftlichen Bereichen allgegenwärtig von Octave hat kaum jemand was gehöhrt, obwohl das meist um Längen schneller arbeitet und dabei genau die gleiche Syntax hat. 90% der Matlab-Programme laufen auch in Octave. Aber halt keine vernünftige grafische Oberfläche.
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BenutzerGa4gooPh

Re: Studenten-Debian

Beitrag von BenutzerGa4gooPh » 04.09.2016 19:21:50

Wir hatten am Anfang auch Programmierung (dazumal Turbo-Pascal und C) und Elektronik: Also Compiler und Elektronik-Simulation (PSpice damals). Physik unabdingbar. Matheprogramme reichen dafür vermutlich.

Ein Vorlesungsverzeichnis kann man downloaden und sich daraufhin weitere Ideen holen. Wir wissen doch nicht, was Filius studieren mag.

Interessant, an Mathematica erinnere ich mich dunkel. Konnte sogar symbolisch integrieren. Matlab war dazumal numerisch.

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Re: Studenten-Debian

Beitrag von hikaru » 04.09.2016 21:04:32

@TomL:
Ein studierender Sohnemann ist doch für gewöhnlich volljährig. Und auch wenn er vielleicht noch etwas grün hinter den Ohren ist, so sollte er doch in der Lage sein, selbst das für ihn passendste Betriebssystem zu wählen.
Wenn das Linux ist, dann ist das zwar aus deiner/unserer Perspektive schön, aber wenn er lieber was anderes hätte, dann ist das sein Bier. Insofern würde ich da gar nicht so viel Herzblut reinstecken, wie ich aus deinem Eingangsbeitrag entnehme.

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smutbert
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Re: Studenten-Debian

Beitrag von smutbert » 04.09.2016 21:30:50

Ich sehe es wie hikaru, jemand mit einem Betriebssystem (oder etwas anderem) zwangszubeglücken hat noch nie besonders gut funktioniert, was aber natürlich nicht heisst, dass du ihm nicht mit Rat und Tat zur Seite stehen sollst, wenn er doch GNU/Linux verwenden will.

Jedenfalls, neben Latex - meine Lieblingseditoren dafür sind Debiangummi und Debiangedit mit Debiangedit-latex-plugin und neben den genannten scilab, octave, freemat,… sind auch noch Debianyacas, Debiangnuplot und als sehr vielseitiges Mathematikpaket SageMath sehr interessant und zum Zeichnen und Fitten von Daten das verwaiste (?) scidavis oder Debianqtiplot. Als Frontend von r habe ich (dunkel) Debianrkward recht positiv in Erinnerung.

TomL

Re: Studenten-Debian

Beitrag von TomL » 04.09.2016 21:45:08

Ja, sicher, letztendlich wird er das selber entscheiden müssen, und ich werde da auch nichts vorschreiben. Ich habe hier nur Argumentationshilfen gesucht, mit denen ich es ihm leichter machen kann, sich für Linux zu entscheiden. Aber ganz zum Schluss gibts für mich dennoch ein paar weitere und wichtige Aspekte, Debian zu favorisieren.

Unter Debian kann ich ihm von "draußen" sicheres Surfen und einen Fernzugriff auf unseren Server ermöglichen. Unter Debian funktioniert allerbestens der Thunderbird-Sync mit Android und zu seinem Laptop. Der Netzwerk-Zugriff auf die Serverplatten klappt perfekt und regelmäßige Backups seiner Daten sind garantiert. Vermutlich wird das auch alles unter Windows funktionieren, aber ich werde (und will) in absehbarer Zeit keine Sekunde Zeit mehr an Windows verschwenden und ich möchte es auch nicht nur für diesen Zweck hier installieren. Zumal ich Windows und Windowssoftware sowieso gerne rigoros aus unserem Netzwerk raushalten möchte. Windows ist für mich passé, der Filius müsste bei Verwendung von Windows dann einige Probleme anders lösen - wobei ich natürlich so gut ich kann helfen würde, wohlwissend, dass ich das meiste allerdings lange schon vergessen habe.

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Re: Studenten-Debian

Beitrag von wanne » 04.09.2016 22:31:43

Jana66 hat geschrieben:Matlab war dazumal numerisch.
Ist es noch immer. hat aber mittlerweile einige Pakete, die einiges Symbolisch können.
Wie in numpy mittlerweile Symbolischer integrationssupport drin ist.
rot: Moderator wanne spricht, default: User wanne spricht.

geier22

Re: Studenten-Debian

Beitrag von geier22 » 05.09.2016 20:27:51

Mir ist aufgefallen, das bei der Netinst-CD (Stretch) es seit einiger zeit sog. "Pure Blend" Tasks bei der Software Auswahl gibt. Eins davon nennt sich Science Pure Blend.
Hab deine Frage mal zum Anlaß genommen, nachzuforschen:
in den Repos gibt es das Paket Debianscience-all. In der Beschreibung steht :
This package is part of the Debian Science Pure Blend and installs all
tasks for a default installation of this blend.
mal mit apt nachgeschlagen ergibt folgenden Monster - Task :

Code: Alles auswählen

~$ apt-cache depends science-all
science-all
  Empfiehlt: science-biology
  Empfiehlt: science-chemistry
  Empfiehlt: science-dataacquisition
  Empfiehlt: science-dataacquisition-dev
  Empfiehlt: science-distributedcomputing
  Empfiehlt: science-economics
  Empfiehlt: science-electronics
  Empfiehlt: science-electrophysiology
  Empfiehlt: science-engineering
  Empfiehlt: science-engineering-dev
  Empfiehlt: science-financial
  Empfiehlt: science-geography
  Empfiehlt: science-geometry
  Empfiehlt: science-highenergy-physics
  Empfiehlt: science-highenergy-physics-dev
  Empfiehlt: science-imageanalysis
  Empfiehlt: science-imageanalysis-dev
  Empfiehlt: science-linguistics
  Empfiehlt: science-logic
  Empfiehlt: science-machine-learning
  Empfiehlt: science-mathematics
  Empfiehlt: science-mathematics-dev
  Empfiehlt: science-meteorology
  Empfiehlt: science-meteorology-dev
  Empfiehlt: science-nanoscale-physics
  Empfiehlt: science-nanoscale-physics-dev
  Empfiehlt: science-neuroscience-cognitive
  Empfiehlt: science-neuroscience-modeling
  Empfiehlt: science-numericalcomputation
  Empfiehlt: science-physics
  Empfiehlt: science-physics-dev
  Empfiehlt: science-presentation
  Empfiehlt: science-psychophysics
  Empfiehlt: science-robotics
  Empfiehlt: science-robotics-dev
  Empfiehlt: science-simulations
  Empfiehlt: science-social
  Empfiehlt: science-statistics
  Empfiehlt: science-typesetting
  Empfiehlt: science-viewing
  Empfiehlt: science-viewing-dev
Die Pakete gibt es natürlich auch alle einzeln. Vielleicht lohnt es sich in dieser Richtung einfach mal zu forschen.
Es ist sicher einfacher so einen task zu installieren, als sich mühselig zusammenzusuchen was man denn noch so brauchen könnte.

nudgegoonies
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Re: Studenten-Debian

Beitrag von nudgegoonies » 08.09.2016 08:36:19

Ich habe mein Informatikstudium komplett unter Debian hinter mich gebracht und habe nichts vermisst.

Es gab Kurse im wissenschaftlichen Schreiben sowohl für Word als auch für LaTeX. Ich habe mich natürlich für letzteres entschieden und TexMaker benutzt.

Maple für Mathe lief komplett unter Linux. Dafür hatten wir eine Lizenz. Die wenigen Mathematika Sachen, die wir brauchten, liefen auch unter Octave.

Die einzigste Ausnahme war ein VHDL-Experimentalboard, für das es IDE und Treiber nur für Windows gab. Da wir im Studium in so einem Microsoft-Linzenz Programm waren, konnten wir fast alle Microsoft-Produkte bis auf Office (da wollten sie ihre Studentenversion verkaufen) gratis bekommen und die Lizenz nach dem Studium sogar weiter nutzen (nur neu installieren war nicht mehr drin). Das Board und die Software liefen problemlos in VirtualBox unter Windows mit USB-Passtrough.

Gruppenzwang kannte ich als jemand, der auf den zweiten Bildungsweg an einer Fachhochschule studiert hat, eher nicht. Ein Jungspund wird Gruppenzwang wahrscheinlich eher auf sozialer Ebene im Umgang mit Kommolitonen und Freunden zu spüren bekommen.

Ich bin auch ohne Facebook durchs Studium gekommen, dank einer guten Lernplatform und eigenen Foren. In Studivz hatte ich nur kurz reingeschnuppert.

Als jemand der Debian/Stable benutzt hat war es eher ein Problem, dass "experimentierfreudige" Kollegen manchmal zu viel an ihren Linux-Installationen gebastelt haben. Aber das ist wahrscheinlich Informatik-spezifisch. Dabei lernt man natürlich auch viel. Auch wenn es für die eigentlichen Lernziele, Labore und Aufgabenblätter eher schädlich war :wink:
Soft: Bullseye AMD64, MATE Desktop. Repo's: Backports, kein Proposed, eigene Backports. Grafik: Radeon R7 360 MESA.
Hardware: Thinkstation S20, Intel X58, 16GB, Xeon W3530, BCM5755 NIC, EMU10K1 SND, SATA SSD+HDS und DVD+RW.

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Re: Studenten-Debian

Beitrag von uname » 08.09.2016 09:18:55

Am Ende geht es doch nur darum wer welches Spiel auf seinem Laptop zockt. Ich für meinen Fall seh das ganz einfach. Windows-Support gebe ich nicht. Es gibt genug selbst erklärte Windows-Experten, die Windows schneller neu installieren können als ich. Auch will ich mich gar nicht erst mit Virenscannern, Malware und irgendwelchen Registrierungen rumschlagen. Natürlich kannst du aus Sicherheitsgründen deinem Sohn auch den Remote-Zugriff zu deinem Heimnetzwerk dann verbieten ;-)

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simmeone
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Re: Studenten-Debian

Beitrag von simmeone » 16.09.2016 09:43:39

Ganz ehrlich? Ich würde mir überhaupt keine Gedanken darüber machen, an Unis gibt es keine Regel du mußt ein bestimmtes Betriebssystem verwenden (außer man studiert irgendwas mit Design/Architektur, da wird kein Weg am Mac oder Window vorbei gehen - Stichwort Photoshop, Autodesk Produkte). Gerade Informatiker/Mathematiker finden es doch sehr knorke einen Linux-Laptop im Einsatz zu haben. Linux bringt prinzipiell alles mit, was man an der Uni braucht. Keine Ahnung ob Mathematik-Studenten irgendwas mit .NET machen müssen, da bräuchte man eventuell ein Window wegen Visual Studio - aber wenn es nur kleineres Zeug ist, kann Dein Sohn das auch an der Uni, im Labor erledigen.

TomL

Re: Studenten-Debian

Beitrag von TomL » 27.09.2016 21:10:03

Ich glaube, ich habe heute an einem Tag so viel geballte Frust erlebt, wie ich das mit Ubuntu am Anfang meiner Linuxlaufbahn insgesamt während eines langen halben Jahres hatte. Gott ist das ein Scheiss :evil: ich habe heute Win 7 installiert.... auf dem Laptop, in 'ner VM. Stunden habe ich damit verbracht, von irgendwo SP 1 zu downloaden und zu installieren. "Diese Version ist nicht für Ihren Computer geeignet" ... völlig egal, welche ich installiert habe... keine einzige ging. Die von der MS-Seite ließ sich laden, installieren, hat ne Stunde ohne Fehlermeldungen gerödelt und am Ende war SP trotzdem nicht installiert. Der Internet-Explorer ist auf der MS-Seite wiederholt abgestürzt, Palemoon wurde von der speziellen MS-Supportseite abgelehnt, der Download des aktuellen IE als Update verlangte das SP1, der Download von SP1 verlangte aber einen aktuelleren IE als den, der von der CD installiert war.... ein Teufelskreis. Zwischendurch habe ich irgendwann bemerkt, dass mein Produktkey zur Aktivierung gar nicht akzeptiert wurde, obwohls meine Original-CD war. Also habe ich angenommen, dass dieses komische MS-Tool gegen Raubkopien alle meine Versuche blockiert hat.... also nen anderen Key eingegeben und Aktivierung geprüft und dann den ganzen Update-Scheiss wiederholt.... und wieder immer mit dem gleichen Resultat.

Das Convenience Rollup für Windows 7 (also das Nicht-SP2) konnte ich überall runterladen, nicht ein einziges ließ sich installieren.... übliche Antwort "Nicht für diesen Computer geeignet". Jetzt bin ichs leid und lass sich Windows über seine Updates selber updaten.... Patches, Start, neue Patches, wieder Start, noch mehr Patches, wieder starten....weitere Patches, weitere Starts....

Mit ist unbegreiflich, wie sich so ein Mist so am Markt behaupten kann. Möglicherweise bin ich ja momentan auch ein wenig Streß-Entwöhnt.... weil Debian so unendlich langweilig ist.... weils einfach immer funktioniert...... ich muss noch mal mit ihm reden... ich will mit diesem Mist echt nix mehr zu tun haben. :facepalm:

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Re: Studenten-Debian

Beitrag von Revod » 27.09.2016 21:47:31

TomL hat geschrieben:..., Palemoon wurde von der speziellen MS-Supportseite abgelehnt, ...:
... logisch, Palemoon ist ein sehr sehr gefährliches Virus ... :mrgreen: :mrgreen:
Systemd und PulseAudio, hmmm, nein danke.

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Re: Studenten-Debian

Beitrag von hikaru » 27.09.2016 23:34:45

TomL hat geschrieben:Möglicherweise bin ich ja momentan auch ein wenig Streß-Entwöhnt.... weil Debian so unendlich langweilig ist.... weils einfach immer funktioniert......
Das wird's sein. Jerdenfalls geht's mir so.
TomL hat geschrieben:ich muss noch mal mit ihm reden... ich will mit diesem Mist echt nix mehr zu tun haben. :facepalm:
Dann sag ihm das genau in dem Ton!
Ich habe in dem Stil meinen Vater und meinen Opa zum XP-Supportende zu Debian gebracht, weil ich auf dieses intransparente Gefrickel aus Redmond echt keinen Bock mehr hatte: "Wenn ihr meinen Support wollt, dann nehmt das System das ich supporten will."
Mein Opa ist inzwischen wieder bei Windows 7, was zum nicht unerheblichen Teil daran liegen dürfte, dass der "PC-Spezialist" im eigenen Haus wortwörtlich näher liegt als der gut 100km entfernt wohnende Enkel. Aber wenigstens ruft er mich nicht mehr wegen Computerproblemen an.
Mein Vater ist nach wie vor bei Debian und weitgehend zufrieden. Eigentlich bräuchte er meinen Support kaum noch. Alles was im Mate-GUI geht kann er inzwischen mindestens genauso gut wie ich. Ich muss nur noch im Terminal ran und auch das bekäme er wohl weitgehend alleine hin wenn es sein müsste. Zumindest hat er sich seine Multimediadomäne wiedererobert. Die Debianmpv-Manpage kann er fast auswendig. ;)

RichardFreeman
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Re: Studenten-Debian

Beitrag von RichardFreeman » 28.09.2016 12:37:21

Wenn er Windows möchte, lass es ihn doch selbst installieren. Ein angehender Student sollte dazu in der Lage sein.
Auch wenn es verlockend ist, alles selbst zu in die Hand zu nehmen, es hilft ihm langfristig vermutlich mehr. Egal ob Windows oder Debian.
Eine primäre Tipp-Quelle kann man ja trotzdem sein. :wink:

TomL

Re: Studenten-Debian

Beitrag von TomL » 28.09.2016 15:29:25

RichardFreeman hat geschrieben:Wenn er Windows möchte, lass es ihn doch selbst installieren. Ein angehender Student sollte dazu in der Lage sein.
Auch wenn es verlockend ist, alles selbst zu in die Hand zu nehmen, es hilft ihm langfristig vermutlich mehr. Egal ob Windows oder Debian.
Als wenn das in einer Familie mit nem Halbstarken immer sooo einfach wäre *lacht*.....

Vorgestern abend: "Papa, ich muss Freitag den Laptop mitnehmen."
Ich: "Ja, mach doch. Ist mir egal"
Er: "Da muss auch Windows drauf"
Ich: "Ja, mach doch. Ist mir auch egal"
Er: "Ich habe keine Zeit, ich bleibe heute und morgen in Essen" (Anmerk. der Redaktion: Da hat seine Freundin ihre Wohnung)
Ich: "Ja und...? ... wat nu?
Er: "Mach du!"
Ich: zieh ne Flappe und sage "Danke!" ... meine Laune sinkt rapide...

BTW, er arbeitet seit über einem Jahr mit Debian an diesem Laptop.... alles was für die Schule war, hat er damit schon geregelt. Auf seinem PC (eigentl. zum Zocken) waren zudem exakt die gleichen Programme installiert.... das ganze übliche und obligatorische Zeugs, wie Firefox, Thunderbird, Libreoffice, VLC, foobar auf dem PC, deadbeef auf dem Laptop... also prinzipiell auf beiden identisches Handling. Es ist also nicht so, dass er nicht beides kennt. Wobei er nach meiner Einschätzung bisher aber nur User ist. Er ist immer den bequemsten Weg gegangen.... bei Problemen: "Papa, guckstemal..."

Er hat sich nur mal wieder verrückt machen lassen, weil seine ersten 3-4 Connections an der Uni Mac OS und Windows nutzen. Er weiss effektiv noch gar nicht, ob es in seinem Studiengang Geodäsie Anforderungen gibt, die Debian nicht erfüllen kann. Und ich habe die Hoffnung, dass Debian es kann.

Am Rande nebenbei bemerkt... nachdem ich gestern über Stunden bis Mitternacht unzählige Updates und Neustarts hinter mich gebracht habe, habe ich heute wegen der anscheinend bekannten W7-Update-Probleme die automatischen Updates deaktiviert und manuell suchen lassen. Zuerst dachte ich, Windows ist gestorben, aber nach gut 25 Minuten suchen hat er mich mit 800 MB vorhandenem Download und 250 installierbaren Updates überrascht.... und jetzt sitze ich hier seit 2 Stunden und warte darauf, das das Teil irgendwann mal fertig wird. Dieses Windows war definitiv mein allerletztes Windows........ :x

uname
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Re: Studenten-Debian

Beitrag von uname » 28.09.2016 15:45:01

Du hast ihm Windows installiert? Verstehe ich nicht. Wie soll er das den selbst lernen? Wird nicht lange bis zur Neuinstallation dauern.
Er weiss effektiv noch gar nicht, ob es in seinem Studiengang Geodäsie Anforderungen gibt, die Debian nicht erfüllen kann. Und ich habe die Hoffnung, dass Debian es kann.
Hatte gedacht die Vermesser wären auch alle OpenStreetMapper. Da ist Debian GNU/Linux ganz groß und niemand braucht Windows siehe z.B.:

https://wiki.debian.org/OSM

TomL

Re: Studenten-Debian

Beitrag von TomL » 28.09.2016 16:00:36

uname hat geschrieben:https://wiki.debian.org/OSM
Kenn ich schon laaaange... :THX: ... ich bin selber seit 2-3 Jahren begeisterter Osmand-User, welches auf allen unseren Smartphones und Tablets mit jeweils gekauften Lizenzen installiert ist. Ich finde das so klasse, dass ich das Projekte gerne unterstütze. Mit dieser App bin ich fast 9000 KM durch Scandinavien gereist. Ich habe selber schon etliche Änderungen ins Kartensystem eingetragen :THX:

Randbemerkung nach 2 Stunden laufzeit:
Update 42 von 246 wird installiert....

TomL

Re: Studenten-Debian

Beitrag von TomL » 28.09.2016 16:13:35

Ich kriege gerade nen riesenschreck.... 8O ... irgendwie bin ich mit Debian wohl so ein wenig realitätsfremd geworden. Mal eben ein Debian auf ner 3 GB-Partition so einzurichten, dass es dauerhaft läuft, ist ja wahrlich kein Problem. Gestern habe ich in einem Moment des Größenwahns irre 25 GB für Win7 vorgesehen .... und jetzt muss ich gerade auf ner Webseite mit Virtual-Box-Infos lesen, dass das viel zu wenig ist..... boaar... wenn das jetzt alles für die Katz war .... :facepalm: ... dann lass ich mich beurlauben.....

Update 51 von 246 wird installiert...

geier22

Re: Studenten-Debian

Beitrag von geier22 » 28.09.2016 16:42:12

Oh TomL ------> Selbstgewähltes Leid :wink:
Über das Verhältnis Sohnemann -- Papa will ich mal nicht lästern (wäre mir wahrscheinlich genauso gegangen :roll: )
Für deine Windows-Installation hast du ja nun den schlechtest- möglichen Weg treffsicher gewählt. :facepalm:
Alternativ Weg (fürs nächste Mal, das bestimmt kommt)
Usenet - Testaccount einrichten ---> Aktuelles Win7- Iso runterladen (gibt es z.Z. mit Updates bis Juli 2016) ----> Weil's ja legal sein soll, nicht den Crack benutzen, sondern die eigenen Lizenzdaten eingeben ---> Kleines Update für 2 Patch Days
Fertig in 2 Stunden. :mrgreen:

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