dmesg zeigt mir keine Partitionen mehr an?

[dirk11]

Hi Leute,

wenn ich mein Smartphone (Motorola Razr Maxx (Android)) an meinen Rechner (mit Wheezy) anschließe, so zeigt mir dmesg zwar die neu angeschlossenen Disks als sdc und sdd an, aber es informiert mich nicht mehr darüber, dass es ein sdc1 und ein sdd1 gibt. Unter Squeeze war das aber noch so. Wie bekomme ich das wieder hin, dass mein Wheezy das auch korrekt anzeigt?

[CH777]

Das liegt afaik am Gerät bzw. dem enthaltenen Dateisystem. So wird z.B. mein mp3-Player auch nur als "/dev/sdc" angezeigt (war allerdings bei Squeeze auch schon so). Mounten ließ/lässt er sich aber trotzdem problemlos.

Kannst du denn dein Phone mounten?

[dirk11]

Das kann nicht am Gerät liegen, denn das ist dasselbe wie unter Squeeze. Und Massenspeicher ist Massenspeicher. Mounten kann ich, aber nur wenn ich _weiss_, dass es ...1 gibt, was wenig sinnvoll ist.

[CH777]

Massenspeicher ist nicht gleich Massenspeicher, das Dateisystem ist entscheidend.

Meinen mp3-player konnte ich unter Squeeze mit

Code: Alles auswählen

mount /dev/sdc

mounten, ganz ohne Nummer. Jetzt benutze ich obdevicemenu (letztlich also udisks) und da geht das sowieso viel komfortabler.

Was gibt denn

Code: Alles auswählen

udisks --show-info

aus?

[dirk11]

Massenspeicher ist nicht gleich Massenspeicher, das Dateisystem ist entscheidend.

Nochmal in fett: es hat unter Squeeze aber funktioniert! Also kann nicht das Dateisystem auf dem USB-Device dafür verantwortlich sein.
Außerdem hätte ich gerne mal eine Erklärung von dir, wieso das Dateisystem verantwortlich für eine Anzeige oder Nicht-Anzeige einer Partitionierung in dmesg verantwortlich sein soll!?
Und udisks ist hier nicht installiert und gab es auch unter Squeeze nicht. Braucht man das für irgendwas?

Korrektur: udisks war unter Squeeze doch installiert. Braucht man das dafür und wenn ja wieso?

[dirk11]

So, udisks ausprobiert, am Fehlen von udisks lag es definitiv nicht. Hier die Ausgabe von dmesg:

Code: Alles auswählen

[...]
[13188.316114] scsi7 : usb-storage 3-5:1.0
[13189.317342] scsi 7:0:0:0: Direct-Access     Motorola XT910            0000 PQ: 0 ANSI: 2
[13189.317651] scsi 7:0:0:1: Direct-Access     Motorola XT910            0000 PQ: 0 ANSI: 2
[13189.318135] sd 7:0:0:0: Attached scsi generic sg3 type 0
[13189.318516] sd 7:0:0:1: Attached scsi generic sg4 type 0
[13189.319461] sd 7:0:0:0: [sdc] Attached SCSI removable disk
[13189.319896] sd 7:0:0:1: [sdd] Attached SCSI removable disk

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# sfdisk -l /dev/sdd

Festplatte /dev/sdd: 30535 Zylinder, 64 Köpfe, 32 Sektoren/Spur
Einheit = Zylinder von 1048576 Bytes, Blöcke von 1024 Bytes, Zählung beginnt bei 0

   Gerät  boot. Anfang   Ende  #Zyl.    #Blöcke   Id  System
/dev/sdd1          0+  30534   30535-  31267824    c  W95 FAT32 (LBA)
/dev/sdd2          0       -       0          0    0  Leer

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# udisks --show-info /dev/sdd
Showing information for /org/freedesktop/UDisks/devices/sdd
  native-path:                 /sys/devices/pci0000:00/0000:00:14.0/usb3/3-5/3-5:1.0/host7/target7:0:0/7:0:0:1/block/sdd
  device:                      8:48
  device-file:                 /dev/sdd
    presentation:              /dev/sdd
    by-id:                     /dev/disk/by-id/usb-Motorola_XT910_XXXXXXXXXXXXXB-0:1
    by-path:                   /dev/disk/by-path/pci-0000:00:14.0-usb-0:5:1.0-scsi-0:0:0:1
  detected at:                 Fr 21 Feb 2014 20:54:33 CET
  system internal:             0
  removable:                   1
  has media:                   1 (detected at Fr 21 Feb 2014 20:54:33 CET)
    detects change:            1
    detection by polling:      1
    detection inhibitable:     1
    detection inhibited:       0
  is read only:                0
  is mounted:                  0
  mount paths:             
  mounted by uid:              0
  presentation hide:           0
  presentation nopolicy:       0
  presentation name:           
  presentation icon:           
  automount hint:              
  size:                        32018268160
  block size:                  512
  job underway:                no
  usage:                       
  type:                        
  version:                     
  uuid:                        
  label:                       
  partition table:
    scheme:                    mbr
    count:                     1
  drive:
    vendor:                    Motorola
    model:                     XT910
    revision:                  0000
    serial:                    XXXXXXXXXXXXXX
    WWN:                       
    detachable:                1
    can spindown:              0
    rotational media:          Yes, unknown rate
    write-cache:               unknown
    ejectable:                 0
    adapter:                   Unknown
    ports:
    similar devices:
    media:                     
      compat:                 
    interface:                 usb
    if speed:                  480000000 bits/s
    ATA SMART:                 not available

[dirk11]

Nachtrag: wieso erweitert sich denn nach Benutzung der o.g. Befehle der dmesg-Eintrag um folgendes:

Code: Alles auswählen

[13223.909156] sd 7:0:0:0: [sdc] 16803584 512-byte logical blocks: (8.60 GB/8.01 GiB)
[13223.909875] sd 7:0:0:0: [sdc] Write cache: enabled, read cache: enabled, doesn't support DPO or FUA
[13223.913999]  sdc:
[13230.586980] sd 7:0:0:1: [sdd] 62535680 512-byte logical blocks: (32.0 GB/29.8 GiB)
[13230.587559] sd 7:0:0:1: [sdd] Write cache: enabled, read cache: enabled, doesn't support DPO or FUA
[13230.591323]  sdd: sdd1

Das verstehe ich nicht.

Ist dafür doch udisks verantwortlich? Ich habe mal udisks deaktiviert, dann steht wieder nichts zu sdd1 in dmesg, bis ich z.B. sfdisk ausführe.

[dirk11]

Welche Software könnte denn dafür zuständig sein, dass diese Disk-Partitionen früher unter Squeeze automatisch unter /media/GENERIERTER_NAME gemountet wurden?

[smutbert]

Vermutlich gnome-volume-manager oder nautilus in Verbindung mit udisks (als Hardwareabstraktionsschicht, die die Informationen über die Speichermedien liefert und die eigentliche Arbeit macht)

[dirk11]

Deine Vermutung scheint zutreffend zu sein, gnome-volume-manager war zwar laut der alten Liste nicht installiert, aber nautilus. Wie kann ich solch ein Verhalten xfce-unabhängig wieder bekommen? Also möglichst "schlank"?
Und sorry, falls meine Sätze manchmal etwas ruppig rüberkommen, das ist nicht so gemeint, ich bitte das ausschliesslich neutral zu interpretieren.

[Cae]

Ein mir bekanntes Telefon meldet sich auch als sdX an, wenn man dieses zu mounten versucht, schlaegt es natuerlich fehl, aber die Partition sdX1 kommt zum Vorschein. Woher dieses Verhalten kommt, weiss ich nicht.

Gruss Cae

[dirk11]

So. Nachdem ich jetzt udisks installiert und den Rechner mal rebootet habe, bekomme ich von xfce folgende per "Ok" wegzuklickende Fehlermeldung als Fenster auf dem Bildschirm:

Code: Alles auswählen

Not Authorized: GDBus.Error:org.freedesktop.DBus.Error.ServiceUnknown: The name org.freedesktop.PolicyKit1 was not provided by any .service files

Kann damit jemand was anfangen?

Oh, wow. Klicke ich auf "Ok", bekomme ich ein neues Fenster

"Wechseldatenträger wurde eingelegt"
Medientyp: Digitale Fotos
Btte wählen sie die auszuführende Aktion:
- Im Datei-Manager öffnen
[Abbrechen] [Ok]

Liegt wohl daran, dass /dev/sdd1 bei mir in der fstab steht. So weit in Ordnung, nur: doof, dass ich das Verhalten von xfce nicht will. Kann ich xfce das abgewöhnen?

[dirk11]

Ok, die Fehlermeldung im CODE-Block habe ich selbst gefunden: policykit-1 nachinstalliert, damit ist sie weg. Bleiben zwei Fragen:

1. Wie kann ich xfce abgewöhnen, sich mit so einem PopUp-Fenster beim Anstecken eines Gerätes zu melden und zu fragen, was er denn jetzt tolles machen soll?

2. wie kann ich bestimmte angesteckte devices davon ausschliessen? Oder wie kann ich das nur auf Devices anwenden, die nicht schon beim Systemstart angesteckt sind (diese sollen also übergangen werden!)? Momentan wird z.B. ein USBStick sofort gemountet, den ich - da er zum Backup bestimmter Files gedacht ist - nur dann vom User manuell mounten will, wenn er gebraucht wird. Aus Bequemlichkeit steckt er aber immer am PC.

[cosmac]

hi,

meine Theorie: das Modul usb-storage wird nicht (rechtzeitig) geladen. In dem Zustand, in dem dmesg nur sdc/sdd anzeigt (aber keine Partitionen), müsstest du das Modul laden:

Code: Alles auswählen

modprobe usb-storage

Daraufhin sollte dmesg alles normal anzeigen.

Damit das Modul immer automatisch geladen wird, muss es in /etc/modules eingetragen werden. Ansonsten wird es wahrscheinlich nur bei Bedarf geladen. Dazu braucht man sowas wie udisks o.ä. und das will man auf einem schlanken System ja nicht unbedingt installieren. [/theorie]

[dirk11]

meine Theorie: das Modul usb-storage wird nicht (rechtzeitig) geladen.

Hmm. Dem stünde das hier entgegen:

Code: Alles auswählen

# lsmod|grep usb
usbhid                 44481  1 
hid                    98116  3 hid_a4tech,hid_generic,usbhid
usb_storage            51976  1 
scsi_mod              182383  5 sg,usb_storage,libata,sd_mod,sr_mod
usbcore               158152  7 wacom,usb_storage,ehci_hcd,ehci_pci,usbhid,xhci_hcd
usb_common             12440  1 usbcore

[smutbert]

(entschuldige die vielen ?, aber ich habe Xfce immer nur recht kurz testweise verwendet...)

zu 1.
In den Xfce-Einstellungen oder in denen von thunar gibt's doch einen Eintrag zum Verhalten beim Einstecken von Wecheselmedien, wo man auch einstellen kann, dass nichts unternommen werden soll, oder? (oder kommt dann das Dialogfenster immer noch?)

zu 2.
bestimmte Devices auszuschließen müsste sich doch mit einem Eintrag in der fstab bewerkstelligen lassen? Wenn das Dateisystem zB mittels UUID=... oder LABEL=... und der Option noauto drinnensteht, ignorieren es die Automounter doch? Dann ließe es sich für das Backup schön reproduzierbar immer in das richtige Verzeichnis mounten, auch wenn zufällig ein zweites Dateisystem mit dem gleichen Label dranhängt, vorzugsweise irgendwo unter /mnt und nicht unter /media, damit sich nichts ins Gehege kommen kann.
(dass udisks/thunar-volman zwischen beim Systemstart bereits vorhandenen und später hinzugefügten Speichermedien unterscheidet wird eher nicht möglich sein, glaube ich)

Und weil du vorher nach einer möglichst schlanken Alternative zu nautilus/udisks gefragt hast: mit thunar-volman und udisks bist du eh schon nahe dran, ich werde mir demnächst udisks-glue ansehen, das ich ausprobieren will (mit e17).

[dirk11]

(entschuldige die vielen ?, aber ich habe Xfce immer nur recht kurz testweise verwendet...)

Heh - ich freu mich schon, wenn du überhaupt antwortest

In den Xfce-Einstellungen oder in denen von thunar gibt's doch einen Eintrag zum Verhalten beim Einstecken von Wecheselmedien, wo man auch einstellen kann, dass nichts unternommen werden soll, oder? (oder kommt dann das Dialogfenster immer noch?)

Hmm. Ich habe thunar nicht installiert, dafür aber pcmanfm. Und du hast recht, der bietet tatsächlich passende Einstellmöglichkeiten. Ob die wirklich was bewirken, wird dann der nächste reboot zeigen...

Wenn das Dateisystem zB mittels UUID=... oder LABEL=... und der Option noauto drinnensteht, ignorieren es die Automounter doch?

Auch ein Ansatz, den ich testen werde. Klingt jedenfalls plausibel.

vorzugsweise irgendwo unter /mnt und nicht unter /media, damit sich nichts ins Gehege kommen kann.

Dazu habe ich noch eine Frage: muss der Mountpoint schon existieren? Oder wird er angelegt, wenn das device mit dem fstab-Eintrag gemountet wird?

[smutbert]

Den Mountpoint musst du anlegen, ja.

[dirk11]

Auch unter /media? Wer legt denn denn da sonst automatisch an (meist in Form der UUID)?

Weil momentan habe ich einfach einen Eintrag /etc/fstab:

Code: Alles auswählen

UUID=ABBC-ABBA     /media/ABBC-ABBA auto   user,noauto,noatime     0         0

[dirk11]

Mal ne Antwort an mich selbst: das klappt leider nicht, der Stick wird trotz Eintrag in der fstab und angelegtem mountpoint automatisch gemountet Ein Haken weniger, und auch das arbeitet wie gewünscht.

Die anderswo schon genannten Änderungen an pcmanfm funktionieren nach einem ersten kurzen Test.