Flyer erstellen - Inkscape UND Scribus nötig?

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Flyer erstellen - Inkscape UND Scribus nötig?

Beitrag von empty_string » 14.10.2014 03:12:56

Hallo,

ich beschäftige mich gerade zum ersten mal Flyerbasteln weil ich einen einfachen Flyer bearbeiten soll. Dafür habe ich eine .ai (Adobe Illustrator) Datei erhalten und soll nur ein paar Preise und Textbausteine ändern.
Meine Suche hat ergeben, dass dafür Inkscape und Scribus ganz gut geeignet sind. Ich habe mit Inkscape angefangen den Flyer zu bearbeiten und das funktioniert bisher auch ganz gut. Mit Vektorgrafiken habe ich bisher kaum zu tun gehabt.

Meine Frage ist nun, wozu brauche ich eigentlich noch Scribus? Ich weiß, dass es ein Desktop Publishing Programm ist, aber ich kann den Flyer eigentlich schon in Inkscape soweit bearbeiten wie ich es möchte und in das für die Druckerei benötigte Format exportieren. Brauche ich dann noch Scribus? Im Moment sehe ich kein Vorteil, mich mit diesem Programm auch noch zu beschäftigen.

Vielen Dank im Voraus,
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mullers

Re: Flyer erstellen - Inkscape UND Scribus nötig?

Beitrag von mullers » 14.10.2014 07:34:44

empty_string hat geschrieben: Meine Frage ist nun, wozu brauche ich eigentlich noch Scribus? Ich weiß, dass es ein Desktop Publishing Programm ist, aber ich kann den Flyer eigentlich schon in Inkscape soweit bearbeiten wie ich es möchte und in das für die Druckerei benötigte Format exportieren. Brauche ich dann noch Scribus?
Wozu solltest du Scribus dann noch brauchen?

Wenn die Druckerei damit zufrieden ist, hast du doch alles, was du brauchst. Scribus wäre dann für dich interessant, wenn der Drucker ein bestimmtes Farbprofil verlangte, etwa angehängt in einem PDF/X. Wenn da nichts besonderes verlangt wird, und die Druckerei die nötigen Umwandlungen wirklich vornimmt, würde ich mich sehr erleichtert zurücklehnen und tief ausatmen.

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Revod
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Re: Flyer erstellen - Inkscape UND Scribus nötig?

Beitrag von Revod » 14.10.2014 11:08:29

empty_string hat geschrieben:Brauche ich dann noch Scribus? Im Moment sehe ich kein Vorteil, mich mit diesem Programm auch noch zu beschäftigen.
Auch ich kann dasso nicht sagen.

Was Scribus kann, mit Inkscapa nicht geht....

- Layer Bearbeitung mehrseitig

- Druck Anordnung gerade- ungerade Seiten

- Flexible Titel Gestaltung innerhalb des Dokument, z. B. ein Titel Senkrecht- oder 45° schreiben (horizontal schreiben und danach drehen).

- Bücher

- usw.

Habe mal einen Flyer um eine Linux Installation Treff zu organisieren inkl. einer 20 Seitige Anleitung mit Bildern usw. und muss sagen, ich kam viel besser als mit Impress zurecht (x Versuche gestartet und kam doch nicht zum erwünschten Resultat), der Weg zum Ziel war mit Scribus sehr intuitiv und einfach.
Systemd und PulseAudio, hmmm, nein danke.

artemis
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Re: Flyer erstellen - Inkscape UND Scribus nötig?

Beitrag von artemis » 14.10.2014 12:36:42

Das größte Problem ist, dass Inkscape kein CMYK kann. Es benutzt zum PDF Export "Cairo", welches dies leider noch nicht beherrscht (Sie wollen es zwar gerne haben, aber es findet sich wohl kein Entwickler dafür).

Scribus kann das, und kann theoretisch auch SVG Dateien importieren. Das klappt aber selten wirklich gut: Filter und Transparenz von Inkscape machen oft Probleme. Und noch ein paar andere Sachen.

Mir ist da keine Lösung bekannt, und ich exportiere meine Flyer / Einladungskarten einfach mit Inkscape in ein RGB PDF und hoffe, dass die Farben nicht so sehr abweichen (Ist für meine Zwecke ausreichend, hab sowieso keinen kalibrierten Monitor und so :-) ).

Bis dann,
artemis

PS: Ich liebe Inkscape sonst. Klar, für mehrseitiges ist Scribus sicher sinnvoller, aber wenns ums Designen geht von einseitigen Flyern oder so geht, macht Inkscape wirklich Spass... Aber die beiden Programme stehen ja nicht in Konkurrenz zueinander: Scribus als DTP und Inkscape als Vektorzeichner...

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Re: Flyer erstellen - Inkscape UND Scribus nötig?

Beitrag von empty_string » 15.10.2014 05:50:38

Vielen Dank für Eure Antworten.

Das ist eine gute Idee, das nochmal mit der Druckerei abzuklären. Ich würde die Datei mit Inkscape als PDF speichern, hinschicken und fragen, ob die damit was anfangen können oder lieber ein anderes Format bevorzugen. Ich hoffe die kommen dann mit dem Farbschema zurecht, denn der Import von SVG in Scribus klappt wirklich nicht gut.

Bisher reicht Inkscape völlig aus, es sind ja nur ein paar Änderungen auf vorhandenen Flyern. Die Möglichkeiten des Programmes gefallen mir als Anfänger auch sehr gut und die Bedienung ist recht intuitiv.
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Re: Flyer erstellen - Inkscape UND Scribus nötig?

Beitrag von Meillo » 16.10.2014 06:16:50

empty_string hat geschrieben: Das ist eine gute Idee, das nochmal mit der Druckerei abzuklären. Ich würde die Datei mit Inkscape als PDF speichern, hinschicken und fragen, ob die damit was anfangen können oder lieber ein anderes Format bevorzugen.
Aus (schlechter) Erfahrung kann ich sagen, dass es eine sehr gute Idee ist, rechtzeitig mit der Druckerei zu reden und denen Testdaten zu uebermitteln.
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Re: Flyer erstellen - Inkscape UND Scribus nötig?

Beitrag von empty_string » 17.10.2014 03:57:56

Das importieren nach Scribus klappt nicht so gut, weiß auch noch nicht wie ich dort ein CMYK Farbprofil einstellen kann. Eventuell risikier ich es mit dem Inkscape PDF, es wird ja kein high-end Produkt.

Ich möchte eigentlich bei vistaprint.co.nz drucken lassen. Die empfehlen natürlich CMYK Farbprofil. Auch wenn sie versprechen "we own a state-of-the-art printing facility that matches on-screen colours (RGB) to printed colours (CMYK) as close as possible.".
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Re: Flyer erstellen - Inkscape UND Scribus nötig?

Beitrag von mullers » 17.10.2014 07:46:13

Seit cinepaint ziemlich tot ist, ist scribus meine erste Wahl für die Druckvorstufenerstellung. In gimp kann man ja auch ein CMYK Bild erstellen, aber wenn man dann mit dem separierten Bild arbeiten wollte, müsste man das in Graustufen machen (wer will das schon). Es gibt noch andere Möglichkeiten (u.a. Krita, Imagemagick, LaTeX (angeblich)...). Es gibt mittlerweile auch eine Farbverwaltung in inkscape (das habe ich noch nicht ausprobiert), siehe unter Dokumenteneinstellungen/Farbmangement oder Einstellungen/Farbmanagement.

Eigentlich ist es in scribus recht einfach. Man importiert also das Bild, als tiff etwa. Wie oben schon erwähnt, ist der Import von svg recht unzureichend. Dann rufst du den Farbendialog auf. Bearbeiten -> Farben. Wenn das Farbmanagement in den Einstellungen aktiviert ist, kannst du wählen zwischen RGB und CMYK. Druckabweichungen werden mit einem Warndreieck angezeigt. Dann wählst du die CMYK-Farbe, wie du sie haben willtst. Gespeichert wird das ganze dann als PDF/X, mit angehängtem Farbprofil. Unter `Fenster -> Druckvorstufenprüfung' kannst du eben genau das machen, eine Druckvorstufenprüfung. Das ist ganz gut, hilft eventuell Fehler zu fnden, allzu viel würde ich mir davon aber nicht versprechen. Das PDF allerdings sollte schon den Druckeransprüchen genügen, jedenfalls war bisher so meine Erfahrung.

Mehr:
http://wiki.scribus.net/canvas/Pre-Press
http://wiki.scribus.net/canvas/Help:Manual_PDFx3

pdf/x, das klingt immer so nach unverrückbarem Standard. Wenn die Druckereien das auch mal so sehen würden... :)

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