Signifikante Geschwindigkeitsunterschiede von Browsern?

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outis
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Signifikante Geschwindigkeitsunterschiede von Browsern?

Beitrag von outis » 03.07.2016 21:47:58

Bin heute zufällig in diesem Forum auf den Browser qupzilla gestoßen. Installiert, macht bis jetzt einen guten Eindruck als Alternative zu Firefox oder Opera.

Insbeondere fällt mir auf, dass er bei manchen Seiten deutlich schneller ist als FF. Beispiele sind bei mir Amazon, Highresaudio und Qobuz/Download. Mit Firefox oder Opera dauert das Laden eine gefühlte Ewigkeit, bestimmt eine halbe Minute. Bei qupzilla bauen sich die Inhalte sofort auf.

Woran liegt das? Lässt qupzilla z.B. Inhaltsteile aus? Laufen womöglich weniger Sicherheitsüberprüfungen der Seiteninhalte?

System ist Linux Mint auf einem Intel Atom Netbook, vielleicht drei Jahre alt, also Steinzeit. ;).Ein Teil der Erklärung mag daran liegen. Beim aktuellen Notebook meiner Tochter sind die Ladezeiten auch mit FF verzögerungsfrei.
LG

Jochen

pferdefreund
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Re: Signifikante Geschwindigkeitsunterschiede von Browsern?

Beitrag von pferdefreund » 04.07.2016 07:15:27

Einfach mal mit einem beliebigen Toll - z. B Wireshark auf beiden Rechnern den Netzwerkverkehr mitschneiden, wenn die gleiche Seite aufgerufen wird - so eine, wo es große Unterschiede in der Ladezeit gibt. Dann sieht man schon, wieviele Pakete übers Netz gingen und auch wohin.

uname
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Re: Signifikante Geschwindigkeitsunterschiede von Browsern?

Beitrag von uname » 04.07.2016 07:29:26

Bei reinen HTTP(S)-Anfrgen kann man auch gut "urlsnarf" aus Debiandsniff verwenden.

Es gibt beim Firefox sehr viele Einstellmöglichkeiten. Z.B. könntest einfach das Cachen auf die evtl. sehr langsame Festplatte deaktivieren. Erweitert -> Netzwerk -> Automatisches Cache-Managment ausschalten und manuell auf 0 MB setzen. Alternativ über "about:config" Setzen von "browser.cache.disk.enable" auf false. Wahrscheinlich gibt es noch viele weitere Konfigurationsmöglichkeiten. Alleine mal das aktuelle Profil zu entsorgen wirkt oft Wunder. Musst dann aber alles wieder neu konfigurieren. Ich für meinen Fall sichere die user.prefs und kopiere mir sie anschließend wieder zurück in das neue Benutzerprofil.

outis
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Re: Signifikante Geschwindigkeitsunterschiede von Browsern?

Beitrag von outis » 04.07.2016 22:25:13

Moin,

danke für die Hinweise, werde ich beizeiten ausprobieren.

Aber unabhängig davon: Es ist ein Vergnügen, mit Qupzilla auch im lokalen Netz wieder vernünftig arbeiten zu können. Ich habe einen VDR, wenn ich im VDR-Admin die Seite mit den heute laufenden Programmen lade, kann ich bei FF Kaffee trinken gehen. Bei Qupzilla ist die Seite ohne merkliche Vrzögerung geladen. Ebenso die Verwaltung der Datenbanken mit phpMyAdmin auf dem NAS. Mit FF eine Quälerei, mit Qupzilla ratz fatz erledigt. Und die Langsamkeit vom FF ist nicht im Laufe der Zeit entstanden, sondern war ab Installation vorhanden. Fiel nur nicht so ins Gewicht, weil das Problem unter Windows mindestens zwei Kaffeetassen zusätzlich verbrauchte. Und mit Opera ist's nicht besser.
LG

Jochen

outis
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Re: Signifikante Geschwindigkeitsunterschiede von Browsern?

Beitrag von outis » 04.07.2016 22:30:23

Nachtrag: Allein die Startzeiten sind deutlich anders. FF braucht verglichen mit Qupzilla eine Kaffeetasse (die zweite dann für Thunderbird - der ist dann aber immerhin flott bei der Arbeit). Wenn's ein Wettrennen wäre, sähe die Konkurrenz von Qupzilla nur eine Staubwolke. Na gut, um die Kirche in Dorf zu lassen: FF bietet dafür mehr Möglichkeiten der Konfiguration und Erweiterung.
LG

Jochen

wanne
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Re: Signifikante Geschwindigkeitsunterschiede von Browsern?

Beitrag von wanne » 04.07.2016 23:10:36

Beim laden der Webseiten werden ein paar Sachen reinspielen:
Das dickste wird sein, dass Qupzilla einen addblocker mitbringt. Da Werbung meist den allergrößten Teil der Ladezeit ausmacht ist das bei Amazon und co kein wunder, dass der da viel schneller ist
Wenn du vergelichbare Tests willst nimm mal ein vernünftiges Benchmark. Z.b.
acid3.acidtests.org auf das A klicken. (vor allem rendering)
https://chromium.github.io/octane/
http://krakenbenchmark.mozilla.org/ (JS von Mozilla.)
https://webkit.org/perf/sunspider/sunspider.html (JS von Apple. Damit safari und chrome sehr nahe)
http://www.wirple.com/bmark/ (3D Testen vor allem Beschleunigung auf der GraKa. Wird nur von wenigen Seiten genutzt.)
Liste: https://en.wikipedia.org/wiki/Browser_speed_test


Andere Möglichkeiten:
Add-Ons: Zwei drei Addons und Firefox ist nicht mehr zu nutzen.
32Bit: Firefox kommt per default immer noch in der 32Bit Version. Die ist signifikant langsamer.

Dazu kommt dass Qupzilla QTWebengine nutzt, was wohl auf chromes Blink aufbaut. Das ist etwas schneller als der Gecko von Firefox. Den Unterschied dürftest du ohne Benchmark aber nicht merken. Allerdings nehme ich an, dass als javascript Engine entsprechend auch chrome V8 genommen wird. Die war lange Zeit um Welten schneller als die des Firefox. (Merkt man natürlich aber nur auf Seiten die ein paar Tausend Zeilen Javascript mitbringen alla Google Maps oder Youtube.) Aktuell behaupten die Firefox Leute, dass TraceMonkey schneller sei.

Zum start: Da ist Firefox schon immer extrem langsam gewesen. Ist halt Fett und nutzt kaum Shared Librarys. Insbesondere wenn da schon ein anderes QT Programm läuft ist der Teil, der von der HDD gezogen werden muss einfach um Welten kleiner.
Ist aber schnell behoben, indem man sich eine SSD kauft. Dann ist einfach beides mehr oder weniger instantan da.
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AndreK
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Re: Signifikante Geschwindigkeitsunterschiede von Browsern?

Beitrag von AndreK » 06.07.2016 12:08:28

Geht es hier tatsächlich um die Startzeiten von Browsern?

Bei mir ist der Firefox in unter 1 Sekunde bereit, d. h. ich könnte sofort http://www.bild.de klicken und mich an deren journalistischen Leistungen erquicken. Noch schneller ginge es wenn ich bild.de als Startseite festlege. Bei mir braucht bild.de je nach Uhrzeit zwischen gefühlter 1 und 1,5 Sekunden um VOLLSTÄNDIG auf dem Bildschirm angezeigt zu werden. Das sind teilweise bis zu 2,5 MB Daten. Muss es wirklich noch schneller sein? Mich würde das körperlich völlig überfordern.

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