Pseudoterminal versteckt sich [teilweise gelöst]

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Krull
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Pseudoterminal versteckt sich [teilweise gelöst]

Beitrag von Krull » 09.10.2016 13:40:08

Hallo,

ich benutze ganz gerne Guake als Terminalemulator und möchte mir nun einige Systembenachritigungen mit write oder wall direkt in die Konsole schreiben lassen. Das geht aber nicht, weil Guake sich irgendwie versteckt. In w oder who wird es nämlich nicht aufgelistet:

Code: Alles auswählen

#who
user      :0           2016-10-09 10:57 (:0)
Außer der X-Sitzung ist da nichts. Guake selbst sagt mir aber es sei ein Pseudoterminal:

Code: Alles auswählen

#echo $TTY
/dev/pts/1 
Andere Terminalemulatoren wie z.B. xterm tragen sich brav in who ein. Wie kann ich Guake dieses klandestine Verhalten abgewöhnen? Ich hatte es auch mal so eingestellt, dass es sich wie eine login-Shell verhält, das aber nix gebracht.
Zuletzt geändert von Krull am 11.10.2016 20:50:03, insgesamt 1-mal geändert.

Krull
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Re: Pseudoterminal versteckt sich

Beitrag von Krull » 11.10.2016 20:49:26

So, ich habe das Problem gelöst oder besser gesagt umschifft, indem ich Guake gegen Tilda ausgetauscht habe. Bezüglich fer Funktionalität nehmen die sich soweit ich es bisher sehe nichts. Letzteres lässt sich aber "von außen" besser ansprechen.

uname
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Re: Pseudoterminal versteckt sich [teilweise gelöst]

Beitrag von uname » 11.10.2016 20:56:06

Kannst dir mal Debianterminator anschauen. Nutze ich selbst unter Debianopenbox. Etwas Platzverschwendung mit Gnome-Paketen muss schon sein. Auch wenn ich gerne Debianscreen und Debiantmux nutze kann man damit das Terminal besser vertikal und horizontal teilen ;-) Auch funktioniert Cut-and-Paste recht gut und die Schriften sehen ordentlich aus.

Als Drop-Down-Terminal: http://bytefreaks.net/howtos/howto-make ... untu-11-10
(extra mit Debian Jessie Openbox gerade getestet. Funktioniert, gefällt mir aber nicht)

DeletedUserReAsG

Re: Pseudoterminal versteckt sich [teilweise gelöst]

Beitrag von DeletedUserReAsG » 11.10.2016 21:03:55

… es scheint aber nicht die Fähigkeit dieser „slide-in-Terminals“ zu haben, um die’s wohl geht. Beispiel Tilda: https://niemands.space/f/ecke.mp4 (für Dateigrößenoptimierung mit 10fps, tatsächlich slidet das butterweich rein und raus)

uname
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Re: Pseudoterminal versteckt sich [teilweise gelöst]

Beitrag von uname » 11.10.2016 21:09:26

Im Firefox (Openbox, Jessie) funktioniert dein Video nicht. Keine Ahnung warum. Per wget gezogen und mit mplayer kann man es anschauen. Sieht wirklich cool aus. Was nutzt du für einen Desktop und wo kommen deine Symbole links unten her? Und nutzt du Arch?

maroc

Re: Pseudoterminal versteckt sich [teilweise gelöst]

Beitrag von maroc » 11.10.2016 21:53:47

Krull hat geschrieben:ich benutze ganz gerne Guake als Terminalemulator und möchte mir nun einige Systembenachritigungen mit write oder wall direkt in die Konsole schreiben lassen. Das geht aber nicht, weil Guake sich irgendwie versteckt. In w oder who wird es nämlich nicht aufgelistet.
Ich erkläre mir das diesbezügliche Versagen von Guake so:

Befehle wie who oder w greifen auf die Datei /run/utmp zu, die für die Aufzeichnung der pts-Sessions zuständig ist. Für Guake stellt wohl üblicherweise die Bibliothek libutempter hierfür die notwendige Schnittstelle zur Verfügung und findet sich auf der github-Seite jedenfalls auch unter den Abhängigkeiten aufgeführt. Das von Debian angebotene Debianguake ist jedoch offenbar ohne libutempter kompiliert worden.

DeletedUserReAsG

Re: Pseudoterminal versteckt sich [teilweise gelöst]

Beitrag von DeletedUserReAsG » 12.10.2016 05:27:17

uname hat geschrieben:Sieht wirklich cool aus. Was nutzt du für einen Desktop und wo kommen deine Symbole links unten her? Und nutzt du Arch?
Ist Xfce4, die Symbole sind in ’ner Xfce-eigenen Leiste. Ist Arch, ja, aber sollte sich genau so auch mit Debian hinbauen lassen – das ist nicht distributionsspezifisch.

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Re: Pseudoterminal versteckt sich [teilweise gelöst]

Beitrag von Krull » 15.10.2016 17:01:58

maroc hat geschrieben:Befehle wie who oder w greifen auf die Datei /run/utmp zu, die für die Aufzeichnung der pts-Sessions zuständig ist. Für Guake stellt wohl üblicherweise die Bibliothek libutempter hierfür die notwendige Schnittstelle zur Verfügung und findet sich auf der github-Seite jedenfalls auch unter den Abhängigkeiten aufgeführt. Das von Debian angebotene Debianguake ist jedoch offenbar ohne libutempter kompiliert worden.
Das könnte eine Erklärung sein. Und wieder was dazu gelernt :-)

Ich denke ich werde erstmal bei Tilda bleiben. Der gefällt mir eigentlich ganz gut, abgesehen von einem kleinen Bug: Bei eingestellter Transparenz sieht man zwar manchmal andere Programmfenster im Hintergrund, meistens aber nicht. Sprich es schimmert nur der Desktophintergrund durch. Naja...

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Re: Pseudoterminal versteckt sich [teilweise gelöst]

Beitrag von hikaru » 17.10.2016 07:31:16

Aus reiner Neugier:
Was ist der Vorteil solcher Drop-Down-Terminals, im Vergleich zu einem normalen Terminalfenster? Beschränkt sich das auf "sieht schick aus" oder gibt es funktionale Unterschiede?
Ich habe eigentlich ständig mindestens ein Terminal offen und mir vor einiger Zeit Debiantilda angesehen. Und ja, es sah schick aus, aber ich hatte eigentlich keine funktionalen Vorteile gesehen.

uname
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Re: Pseudoterminal versteckt sich [teilweise gelöst]

Beitrag von uname » 17.10.2016 07:54:00

Ich könnte mir vorstellen, dass Drop-Down-Terminals funktionell für den Threadstarter die Vorstufe von Tiling WMs sind, denen er aber noch nicht begegnet ist.

DeletedUserReAsG

Re: Pseudoterminal versteckt sich [teilweise gelöst]

Beitrag von DeletedUserReAsG » 17.10.2016 11:55:47

Ist halt recht praktisch, in jeder Situation mit einem Tastendruck das Terminal hervorholen zu können, das auch dann bis zum entsprechenden Tastendruck oben bleibt, auch, wenn es den Fokus verliert. Gerade wenn man andere Programme im Fullscreen laufen hat, und zudem auf dem betreffenden Desktop noch ’zig andere laufen, kenne ich keinen praktischeren Weg, schnell mal eben ’ne Shell zur Hand zu haben.

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Re: Pseudoterminal versteckt sich [teilweise gelöst]

Beitrag von Krull » 17.10.2016 21:29:47

uname hat geschrieben:Ich könnte mir vorstellen, dass Drop-Down-Terminals funktionell für den Threadstarter die Vorstufe von Tiling WMs sind, denen er aber noch nicht begegnet ist.
Also ich weiß zwar nicht genau was das bedeutet, aber ich glaube du hast recht ;-)
Wenn ich Tilda manuell starte und das nicht dem XFCE Autostart überlasse funktioniert die Transparenz korrekt.
hikaru hat geschrieben:Aus reiner Neugier:
Was ist der Vorteil solcher Drop-Down-Terminals, im Vergleich zu einem normalen Terminalfenster? Beschränkt sich das auf "sieht schick aus" oder gibt es funktionale Unterschiede?
Die Transparenz ist halt ein nettes Gimmick und manchmal sogar praktisch. Entscheidend ist für mich aber, dass ich so ein Vollbildterminal mit einem einzigen Tastendruck her- und auch wieder wegbekomme. Vermutlich kann man das auch anders haben. Aber ich habe mich da jetzt so dran gewöhnt...

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Re: Pseudoterminal versteckt sich [teilweise gelöst]

Beitrag von hikaru » 17.10.2016 22:16:46

niemand hat geschrieben:Ist halt recht praktisch, in jeder Situation mit einem Tastendruck das Terminal hervorholen zu können,
Bei einem gewöhnlichen Terminal-Fenster ist es auch nicht wesentlich mehr: Alt+N*Tab
N ist bei mir selten größer als 3, denn weiter entferne ich mich selten vom Terminal. So viel Zeit würde ich da also auch nicht sparen.
niemand hat geschrieben:das auch dann bis zum entsprechenden Tastendruck oben bleibt, auch, wenn es den Fokus verliert. Gerade wenn man andere Programme im Fullscreen laufen hat,
Ok, das ergibt Sinn - und wäre dann tatsächlich eine Vorstufe zum Tiling-WM.
Krull hat geschrieben:Wenn ich Tilda manuell starte und das nicht dem XFCE Autostart überlasse funktioniert die Transparenz korrekt.
Vermutlich wird Tilda geladen, bevor Xfce den Compositor geladen hat. Versieh deinen Tilda-Starter mal mit einrer Verzögerung von 1-3 Sekunden, dann funktioiniert es vermutlich auch über den Autostart!

DeletedUserReAsG

Re: Pseudoterminal versteckt sich [teilweise gelöst]

Beitrag von DeletedUserReAsG » 18.10.2016 06:33:45

Bei einem gewöhnlichen Terminal-Fenster ist es auch nicht wesentlich mehr: Alt+N*Tab
Bei mir funktioniert Alt+Tab nur auf dem virtuellen Desktop, auf dem ich mich gerade befinde; entweder müsste ich also ggf. den Desktop wechseln um mein Terminal hervorzuholen, oder ich konfigurier’s so, dass Alt+Tab die Programme auf allen Desktops anzeigt – und hätte dann im Schnitt eine Liste von >10 zum durchtabben. Mit Tilda drücke ich halt einmal F1 (oder was als Taste/Tastenkombi definiert wurde) und habe, unabhängig von allen sonstigen Umständen, mein Terminal zur Hand.
Ok, das ergibt Sinn - und wäre dann tatsächlich eine Vorstufe zum Tiling-WM.
Entweder habe ich eine falsche Vorstellung von Tiling-WMs, oder ich meinte etwas anderes, als du: mir ist’s u.A. wichtig, dass das Terminal nicht im Fullscreen ist, sondern als eine Art Overlay erscheint, und im Vordergrund bleibt, auch, wenn ich im dahinterliegenden Fenster was klicke oder schreibe. In meiner Vorstellung können Tiling-WMs genau sowas eher nicht.

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