LWL Verkabelung

Einrichten des lokalen Netzes, Verbindung zu anderen Computern und Diensten.
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chris390
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LWL Verkabelung

Beitrag von chris390 » 27.06.2016 12:49:34

Hallo zusammen,

ich habe das Szenario, das mein Vereinschef mich angesprochen hat zwei Gebäude die ca. 220m von einander entfernt sind zu vernetzen.
Es geht um das Clubgebäude mit der Zeitnahme.
Ich habe jetzt schon Mr. Google zweit Tage lang belästigt und bin auf G4 OM2 50/125 Kabel mit SC Stecker gekommen mit zwei Medienkonverter auf jeder Seite.

Mein Plan:
Im Clubgebäude liegt der Switch wo ein paar Clients dran hängen. Vom Switch geht es zum Medienkonverter ins LWL und zum anderen Medienkonverter wo es wieder mit
Kupfer weiter geht.

Leider bin ich im Bereich LWL kein Profi und kenne auch die Preise nicht.

Kabel hatte ich das raus gesucht: http://www.lan-kabel.com/LWL-Kabel-250m ... C::34.html
und Konverter würde ich einen TP-LINK MC210CS nehmen.

Kann mir einer von den Profis sagen ob das okay geht?


Gruß
Christoph

mludwig
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Re: LWL Verkabelung

Beitrag von mludwig » 27.06.2016 17:58:39

Nun, das Kabel ist Multimode, die Konverter für Single-Mode LWL, das passt nicht zusammen.

Für dieses Kabel also einen anderen Konverter für Multimode, der auf der von dir verlinkten Seite ebenfalls angeboten wird (in 100Mbit und 1000Mbit, also aufpassen!). Multimode hat nicht die Reichtweite wie Singlemode, für 250 Meter Gigabit reicht es aber allemal.

mludwig

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chris390
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Re: LWL Verkabelung

Beitrag von chris390 » 29.06.2016 22:46:00

Hi,

danke für die Info. :THX:
Hätte ich fast das falsche bestellt.

Gruß
Christoph

hec_tech
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Re: LWL Verkabelung

Beitrag von hec_tech » 30.06.2016 11:25:56

Warum Medienkonverter und nicht direkt in die Switches? Ein Cisco 2960G kostet fast nichts mehr bei ebay.

Ich rate von allen aktiven Geräten bei solchen Verbindungen ab die können immer Störungen verursachen.

SC Stecker würde ich heute nicht mehr verwenden sondern LC die sind heute eigentlich Standard. Ist mehr oder weniger eine Entwicklung aus SC und ST. SC ist einfach zum stecken und ST ist extrem robust.

lg
Gregor

BenutzerGa4gooPh

Re: LWL Verkabelung

Beitrag von BenutzerGa4gooPh » 30.06.2016 12:03:20

Warum Medienkonverter und nicht direkt in die Switches?
Wäre wahrlich besser.
SC Stecker würde ich heute nicht mehr verwenden
Jein, wurden sogar früher von Providern mit Single Mode Kabel für Weitverkehrsstrecken (40/70km je nach Sendemodul/-leistung) verwendet. SC-Stecker im Innenbereich natürlich. Heute mag es Besseres geben - schon von der Steckergröße und Staub-/Feuchtigkeitsschutz her.

kurze Erläuterung für Mitleser:
Single Mode: 9/125 Mikrometer Kerndurchmesser/Außendurchmesser zweier "Gläser" mit unterschiedlichem Brechungsindex/Lichtgeschwindigkeit
Multimode mit 50/125 Mikrometer für Nahbereich, 4(?) km max bei entsprechender Sendeleistung.
(Manchmal wohl auch MM mit 65 Mikrometer innen.)
-> Signalfortpflanzung per Reflexion an der Grenze Kern/Mantel (Damit ist nicht der Schutz durch Plastikhülle gemeint.)
Unterschiedliche Kabel (SM 9 Mikrometer / MM 50 Mikrometer innen) passen somit nicht aufeinander (Lichtverlust/Dämpfung!), selbst wenn es Stecker/Buchse zulassen. Auf dem Plastikmantel kann man ablesen, um welchen Kabeltyp es sich handelt.

Ganz wichtig:
1. LASER-Klasse beachten, nicht in Kabel mit aktivem Sender sehen, nicht in Schnittstelle sehen! Man sieht sowieso nichts - oder bei entsprechender Klasse nichts mehr. An Hochleistungsinterfaces (SM) mit spezieller Schutzbrille arbeiten, Schutzmaßnahme auch, wenn Sender abgeschaltet. Besser man hat, als man hätte.
2. Putzen der Anschlüsse, 9 bzw. 50 Mikrometer Kerndurchmesser ist nicht viel und wird leicht durch Staub verdeckt. Einfache Putzlappen eignen sich absolut nicht!!! Single Mode wird sogar nach dem Putzen mit einem kleinen Mikroskop geprüft. Multimode im Nahbereich na ja ... FUSSELFREIES Tuch und nicht spucken! Letzteres habt ihr nicht von mir, ist keine offizielle EU-Richtlinie. :mrgreen:
Bei Bedarf googlen!
3. Mitgelieferte Schutzkappen haben durchaus ihren Sinn, nicht wegschmeißen, Hut auf - sooft wie möglich und bei Lagerung, Kratzer und Dreck machen sich nicht gut im Mikrometerbereich! Gilt auch für Multimode. Arbeitsschutz vor LASER ist es u. U. auch.

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Re: LWL Verkabelung

Beitrag von r4pt0r » 30.06.2016 12:49:04

Solange wir nicht von Industrieanwendungen reden, verwende ausschließlich LC-Stecker. Wir haben hier in der Firma den Fehler gemacht, und uns vor 4 Jahren noch zu SC überreden lassen - der Platzbedarf ist irrsinn. LC erlaubt wesentlich höhere Portdichte - da davon auszugehen ist dass immer mehr Verbindungen über LWL erfolgen, sollte man da rechtzeitig an die skalierbarkeit denken...
Zudem haben praktisch alle Endgeräte (Ethernet und FC HBAs, switches etc...) LC-Stecker. Klar, Patchkabel gibts mit unterschiedlichen Steckern - einfacher ist es aber, wenn man nur LC/LC in verschiedenen Längen vorhalten muss und damit alle Verbindungen herstellen kann.

Medienkonverter würde ich ebenfalls meiden wenn irgend möglich. Viele SOHO-Switches haben ohnehin GBIC-/SFP-Ports, also wozu 2 weitere Fehlerquellen in die Verbindung einbauen?

Zu Multi-/Singlemode:
AFAIK ist es üblich für Kurzstreckenverbindungen Multimode-Fasern zu verlegen. Singelmode macht nur Sinn, wenn die höhere maximale Länge benötigt wird (mehrere km)
Monomode-Fasern sind durch den kleineren Kern kritischer in der Handhabung, das Risiko von unsauberen Verbindungen oder Biegeverlusten ist deutlich höher. Ersteres wird z.T. durch schräganschliff (APC) der Faserenden verringert, z.B. bei FTTH, ist aber inkompatibel zu "normalen" Verbindungen. Da im Rack für Ethernet, FC etc aber runde Faserenden (PC) zum einsatz kommen, holt man sich somit wieder zusätzliche komplexität und versteckte Fehlerquellen in die Verkabelung.

BenutzerGa4gooPh

Re: LWL Verkabelung

Beitrag von BenutzerGa4gooPh » 30.06.2016 13:16:22

...Schräganschliff (APC) der Faserenden ...
Ja, im Industriebereich auch zu beachten. Als das kam, hatte ich damit nichts mehr zu tun, demzufolge völlig vergessen.

Einheitlicher Steckertyp ist leider eine Idealvorstellung und wird meist durch die vorhandenen Netzwerkkomponenten/Interfaces bestimmt.

Single Mode hatte ich nur für Fernbereich (40/70 km) informativ beschrieben. Single Mode Schnittstellen sind auch viel teurer, Kabel zwar auch, aber das ist gegenüber den Schnittstellenpreisen nachrangig.

dufty2
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Re: LWL Verkabelung

Beitrag von dufty2 » 01.07.2016 17:08:06

r4pt0r hat geschrieben:Wir haben hier in der Firma den Fehler gemacht, und uns vor 4 Jahren noch zu SC überreden lassen - der Platzbedarf ist irrsinn. LC erlaubt wesentlich höhere Portdichte - da davon auszugehen ist dass immer mehr Verbindungen über LWL erfolgen, sollte man da rechtzeitig an die skalierbarkeit denken...
Wir sollten an die Anforderungen denken (Verein):
Das hört sich nach einer "Einmal-Geschichte" an => keine hohe Portdichte benötigt ;)
Man käme sogar ohne Glasfaser aus: Power-over-Ethernet mit Injektor bei 110 m.
Aber die Dinger sind wohl nur "indoor-tauglich".

Ist halt eine etwas unglückliche Kombi: Billigst aber jenseits der 100 m :(

BenutzerGa4gooPh

Re: LWL Verkabelung

Beitrag von BenutzerGa4gooPh » 01.07.2016 19:06:53

Uebersichtlicher Shop mit guten Beschreibungen:
http://shop.fiber24.net/index.php/de/10 ... I-WS-G5484
Der verlinkte Transceiver ist angeblich auch Cisco-kompatibel, wenn man irgendwann einen entsprechenden Switch hat, fällt ein Transceiver weg. Aber wegen einer Strecke wollen wir doch den Ball flach halten. :wink:
LWL-Verlegekabel ist mechanisch besser geschützt als LWL-Patchkabel.
http://shop.fiber24.net/index.php/de/LW ... c-FOCABLES
SC-Stecker möchte ich nicht durch Leerrohr ziehen ... oder nur durch dickes.

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