2 Default - Gateways

Einrichten des lokalen Netzes, Verbindung zu anderen Computern und Diensten.
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weedy
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2 Default - Gateways

Beitrag von weedy » 12.10.2016 00:43:03

Hi,

ich kann mich ja an Diskussionen erinnern, in denen gesagt wurde, mehr als 2 Default GWs wären sinnlos, jetzt hätte ich selber aber doch gerne welche. Ich will also, dass meinetwegen Programm 1 GW1 und Programm 2 GW2 benutzt.

Prinzipiell könnte ich mir jedenfalls vorstellen, dass dies geht - im kompiziertesten Fall mit 2 VMs, in denen dann jeweils 1 GW zu sehen ist, nur der Host hätte dann eben 2, aber so einen Aufwand will ich nun auch nicht betreiben. Am besten wäre es vieleicht, wenn man pro Programm nur eine Umgebungsvariable setzen müsste, die den zu verwendenden GW angibt.

Gibt es da vieleicht doch Möglichkeiten? Ich weiß im Moment nicht, wo ich so eine Lösung finden könnte. Doch vieleicht kennt jemand ein Package oder iene Lösung, mit der das geht.

Gruß

wanne
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Re: 2 Default - Gateways

Beitrag von wanne » 12.10.2016 01:55:57

http://www.opencloudblog.com/?p=42
Aber nur mit jessie. der Kernel in wheezy ist zu alt.
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sansib
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Re: 2 Default - Gateways

Beitrag von sansib » 12.10.2016 07:25:44

Das ist mit iptables möglch.
Siehe z.B. http://unix.stackexchange.com/questions ... -providers

r4pt0r
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Re: 2 Default - Gateways

Beitrag von r4pt0r » 12.10.2016 08:19:13

Einfach mehrere routingtabellen und entsprechende rules anlegen. Gute und kompakte Erklärung z.b. in der Thomas Krenn wiki: https://www.thomas-krenn.com/de/wikiDE/ ... nem_System

<Suchmaschine> spuckt dazu auch massenweise Erklärungen und Anleitungen aus...

dufty2
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Re: 2 Default - Gateways

Beitrag von dufty2 » 12.10.2016 16:22:49

r4pt0r hat geschrieben:Einfach mehrere routingtabellen und entsprechende rules anlegen. Gute und kompakte Erklärung z.b. in der Thomas Krenn wiki: https://www.thomas-krenn.com/de/wikiDE/ ... nem_System

<Suchmaschine> spuckt dazu auch massenweise Erklärungen und Anleitungen aus...
Naja, fast richtig ;)
weedy geht es nicht - so zumindest habe ich es verstanden - ursächlich darum, dass der host zwei gateways hat,
sondern dass 2 Programmen resp. Prozessen darauf verschiedenen Gateways zugeordnet werden können.
Und für jenen Fall ist der Link von wanne mit den sog. "network namespace"n zielführend.
Die in jenem erwähnten VRFs gibt es übrigens seit kernel 4.3/4.4 auch unter Linux.

r4pt0r
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Re: 2 Default - Gateways

Beitrag von r4pt0r » 12.10.2016 17:04:31

Wenn unterschiedliche Programme = unterschiedliche ports bedeutet, gehts einfach über entsprechende Routingregeln. Ggf auch per marks (iptables --set-mark).

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Lolek
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Re: 2 Default - Gateways

Beitrag von Lolek » 12.10.2016 20:03:50

Hallo alle,

warum soll Programm 1 ein anderes Gateway als Programm 2 verwenden?
Wenn du ein zweites Gateway im Netz hast, musst du es ja nicht als default Gateway setzen. Wenn ein Programm mit einem Server kommunizieren soll der in einem Netz ist, das über die default Route nicht erreichbar ist, kannst du eine spezielle Route für dieses Netz setzen.

Poste mal deine Netzwerktopologie. Möglicherweise muß man es nicht so kompliziert machen und mehrere Routingtabellen anlegen.
Gruß Lolek

wanne
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Re: 2 Default - Gateways

Beitrag von wanne » 13.10.2016 01:34:37

Lolek hat geschrieben:warum soll Programm 1 ein anderes Gateway als Programm 2 verwenden?
Ich weiß, heutige Internet nutzer können sich das nicht mehr vorstellen, aber es gibt viele Wege nach Rom.
Vielleicht einen Billigen und einen Schnellen. Oder vielleicht einen Zuverlässigeren...
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wanne
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Re: 2 Default - Gateways

Beitrag von wanne » 13.10.2016 01:50:55

dufty2 hat geschrieben:Und für jenen Fall ist der Link von wanne mit den sog. "network namespace"n zielführend.
Die in jenem erwähnten VRFs gibt es übrigens seit kernel 4.3/4.4 auch unter Linux.
Die Kernelentwickler sind erzkonservativ. Und schalten per default alles mögliche aus. Auf das per dfautl an bezieht sich das 4.3 IMHO.
Die Debianer sind da eher das Gegenteil. Debians kernel mit allen Modulen ist etwa 100 mal so groß wie der default. Entsprechend hat jessies 3.16er kernel Network Namespaces.
r4pt0r hat geschrieben:Wenn unterschiedliche Programme = unterschiedliche ports bedeutet, gehts einfach über entsprechende Routingregeln. Ggf auch per marks (iptables --set-mark).
Ja so mache ich das auch immer aber ich denke, da es jetzt Network namespaches gibt ist das die sauberere Methode. Muss jemand der jetzt neu was Anfäng nicht die alten workarounds beibringen.
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dufty2
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Re: 2 Default - Gateways

Beitrag von dufty2 » 13.10.2016 04:47:28

wanne hat geschrieben:
dufty2 hat geschrieben:Und für jenen Fall ist der Link von wanne mit den sog. "network namespace"n zielführend.
Die in jenem erwähnten VRFs gibt es übrigens seit kernel 4.3/4.4 auch unter Linux.
Die Kernelentwickler sind erzkonservativ. Und schalten per default alles mögliche aus. Auf das per dfautl an bezieht sich das 4.3 IMHO.
Die Debianer sind da eher das Gegenteil. Debians kernel mit allen Modulen ist etwa 100 mal so groß wie der default. Entsprechend hat jessies 3.16er kernel Network Namespaces.
Weiss zwar nicht, ob ich oben gesagtes richtig verstanden haben in meinen Zusammenhang aber:
Kernelentwickler interessieren sich in der Regel für ihr Spezialthema und lassen anderes weg, da ist das Kompilieren einfach schneller, hat aber nichts mit "erzkonservativ" zu tun.
Linus (und auch andere) compilieren manchmal mit "config=ALL", schlicht um Interoperativität zu testen.
Debian baut vieles (aber nicht alles) als Modul, damit das Kernelimage nicht zuviel Speicher wegnimmt und für die Programme mehr Platz ist :)

Die besagten (echten) VRFs (in Linux) gibt es seit 4.3 und werden - debiantypisch - als Modul kompiliert:

Code: Alles auswählen

$ grep -i VRF /boot/config-4.7.0-1-amd64 
CONFIG_NET_VRF=m
(net) name spaces hingegen gibt es seit zig Jahren.
Nur verwendet werden sie selten ;)

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