a/b Verkabelung an RJ45

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dst0815
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a/b Verkabelung an RJ45

Beitrag von dst0815 » 09.02.2017 15:26:17

Hallo,
ich möchte gerne eine a/b Verkabelung auf ein RJ45 Patchfeld legen und da dann ein Ethernet Kabel anschließen und mit einem Speedport Router verbinden. Ist das prinzipiell möglich und wie sieht die Belgung auf dem Patchpanel aus?

BenutzerGa4gooPh

Re: a/b Verkabelung an RJ45

Beitrag von BenutzerGa4gooPh » 09.02.2017 16:08:13

Hi!
Ethernet benötigt mindestens Cat5-Kabel. Telefonkabel erfüllt diese Norm nicht, dessen Grenzfrequenz ist viel niedriger. Notfalls kann man was mit zwei xDSL-Modems basteln. Wird dir mit Sicherheit zu teuer. Ziehe neues Cat6/7-Kabel, nutze Powerline oder WLAN!
Die Belegung von RJ45 für Ethernet sagt dir :google:
(Man legt sinnvollerweise 4 Doppeladern auf, "Zukunft eingebaut". Klassisches Ethernet benötigt nur 2 DA. Ohne PoE.)

Telefonie über Cat5/6/7 funktioniert, xDSL kann im Nahbereich funktionieren, gibt aber Reflexionen bei Impedanzaenderungen, unterschiedliche Kabel. Also man sollte nicht unbedingt eine lange DSL-Leitung (Telefonkabel) per Cat5 um zig Meter verlängern. Dann eher mit Telefonkabel oder LWL.

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spiralnebelverdreher
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Re: a/b Verkabelung an RJ45

Beitrag von spiralnebelverdreher » 10.02.2017 09:03:25

dst0815 hat geschrieben:Hallo,
ich möchte gerne eine a/b Verkabelung auf ein RJ45 Patchfeld legen und da dann ein Ethernet Kabel anschließen und mit einem Speedport Router verbinden. Ist das prinzipiell möglich und wie sieht die Belgung auf dem Patchpanel aus?
Ich fand die folgende Seite ganz interessant http://bedienungsanleitung.elektronotdi ... edanz.html, da hier die Kabel mit ihren frequenzabhängigen Impedanzeigenschaften gut erläutert warden.
Folgt man dieser Argumentation, dann ist der Ersatz einer verdrillten Telefonleitung durch ein Ethernet Kabel (als Verlegekabel!) wohl möglich: http://bedienungsanleitung.elektronotdi ... tter-Modem.

Bezüglich der Steckerbelegung habe ich derzeit keinen Tipp aus eigener Praxis. Ich meine mich zu erinnern, dass ich DSL Anschlusskabel gesehen habe, die nur zwei Adern auf dem Stecker hatten und im teiltransparenten Stecker konnte man auch sehen welche Kontakte belegt waren. Was dann aber a- Ader und b-Ader ist ist die nächste Frage. Im Zweifel macht der Versuch kluch :wink:

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spiralnebelverdreher
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Re: a/b Verkabelung an RJ45

Beitrag von spiralnebelverdreher » 10.02.2017 09:16:06

Jana66 hat geschrieben:Hi!
Ethernet benötigt mindestens Cat5-Kabel. Telefonkabel erfüllt diese Norm nicht, dessen Grenzfrequenz ist viel niedriger.
Eine andere Meinung dazu ist auf dieser Seite zu finden: http://bedienungsanleitung.elektronotdi ... s-Ethernet. Dort wird behauptet, dass ein 100 Mbit LAN bei entsprechenden Telefonkabeln und Leitungslängen zwischen maximal 35m und 100m funktioniert, da auf diesen relative kurzen Entfernungen die schlechtere Dämpfung des Telefonkabels noch akzeptabel ist. Aber das war - glaube ich - gar nicht die Frage des Fadeneröffners.

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Re: a/b Verkabelung an RJ45

Beitrag von BenutzerGa4gooPh » 10.02.2017 10:30:13

spiralnebelverdreher hat geschrieben:Ich meine mich zu erinnern, dass ich DSL Anschlusskabel gesehen habe, die nur zwei Adern auf dem Stecker hatten und im teiltransparenten Stecker konnte man auch sehen welche Kontakte belegt waren. Was dann aber a- Ader und b-Ader ist ist die nächste Frage. Im Zweifel macht der Versuch kluch :wink:
1) korrekt, DSL nutzt klassiche Telefonleitungen (1 Doppelader)
2) a/b ist austauschbar

"Ethernet-Versuch" über Telefonkabel ist okay, kann gehen, muss aber nicht. Gibt ja auch unterschiedliche Telefonkabel, unterschiedliche Schirmung. Wenn Versuch, dann sollte man aber eine verdrillte DA für RX, eine andere für TX nutzen, nicht irgendwas mischen. Also Kabel genau anschauen (abisolieren). Notfalls Ethernet mit nur 10 MBit/s.Insgesamt gesehen nenne ich das Pfusch, man baut sich schwer erkennbare Fehler durch Dämpfung und Übersprechen schon auf OSI-Layer 1 ein. Störeinflüsse durch mangelnde Schirmung des Telefonkabels sind ebenfalls leichter möglich.

Allerdings weiß ich nicht sicher, ob der TO nicht DSL-Anschluss des Speedports mit Netzwerkkabel verlängern möchte, was relativ gut möglich ist. Deshalb schrieb ich sicherheitshalber:
Telefonie über Cat5/6/7 funktioniert, xDSL kann im Nahbereich funktionieren, gibt aber Reflexionen bei Impedanzaenderungen, unterschiedliche Kabel. Also man sollte nicht unbedingt eine lange DSL-Leitung (Telefonkabel) per Cat5 um zig Meter verlängern. Dann eher mit Telefonkabel oder LWL.
Das zum Speedport zugehörige Original-DSL-Kabel kann man mal "durchklingeln" (Durchgangsprüfer)! So muss man am DSL-Router "ankommen". Und zwischendurch eine einzige verdrillte DA (gemeinsam geschirmtes Adernpaar) nutzen.

Mit der RJ45-Belegung des Telefonkabels hälst Du dich an ISDN-Standard, dann passt (theoretisch) jedes handelsübliche ISDN-Patchkabel mit Westernsteckern als auch voll beschaltete RJ45-Netzwerkkabel (1:1):
https://www.neba-online.com/fileadmin/t ... chluss.pdf
oder
http://www.technikwueste.de/fritz_belegung_12122009.pdf

dst0815, beim nächsten Male bitte eindeutig fragen!!!

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heisenberg
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Re: a/b Verkabelung an RJ45

Beitrag von heisenberg » 10.02.2017 11:40:10

Zum nicht angefragten Thema: Ethernet über Telefonkabel

Da habe ich auch schon einiges im Internet dazu gelesen und es gibt viele Erfahrungsberichte, dass Ethernet mit 100 MBit bzw. 10 MBit über Klingeldraht bei Leitungslängen bis zu 30m ganz gut funktioniert. Also 100MBit vielleicht nicht unbedingt, aber 10MBit schon. Darüber geht's ganz schnell gegen Null. Es gibt auch einen Anbieter einer Dose, die einen Telefonanschluss und einen Netzwerkanschluss hat und via Klingeldraht angeschlossen wird (3 Doppeladern 2 Doppeladern).

Siehe:
https://www.fehrnetzt.de/netzwerk-uber- ... s-moglich/

Ich habe selbst Powerline(Devolo DLAN 650+) im Einsatz und mich nervt das. Es ist nicht so stabil wie Ethernet, braucht zusätzlich noch (zwei) Steckdosenwanzen und kann nur mit so'ner hässlichen Adobe-AIR-Software verwaltet werden.

Zum angefragten Thema: Telefon über Ethernetkabel

Ohne der grosse Elektriker zu sein: Na klar geht das! Würde ich im Zweifelsfall einfach ausprobieren. Dabei will ich natürlich nicht die oben angesprochene grundlegende Problematik und technischen Details in Abrede stellen. Aber wen interessiert's wenn's geht? Da kann man wunderbar mit Ethernetkabel arbeiten. Am Ende vielleicht noch einen Adapter basteln und damit ein Standard Ethernetkabel an die Fritte dran und fertig. Eine Lösung von langes Standard Ethernetkabel + Adapter würde ich persönlich bevorzugen vor der Variante direkt den RJ11 Stecker ans Ende des Netzwerkkabels. Grund damit ist man flexibel mit einer Verkabelung auf Basis von CatX und kann auch nochmal was verlängern und muss dann am Ende einfach nur wieder den Adapter draufsetzen.

AFAIK ist das bei den Fritten mittlerweile so, dass die da Teilweise Kombikabel(Y-Kabel) im Einsatz haben, wo relativ viel auf dem Frittenende des Kabels drauf ist, damit man halt nur einen Stecker braucht - auf der ausgehenden Seite zum Anbieter. Aber auch das ist ja AFAIK wieder ein alter stand, da die Fritten ja das Modem integriert haben, eigentlich nur noch die 2 DSL-Adern genutzt werden und dank VoIP der ISDN/Analog-Kram auf der abgehenden Seite wegfällt.

Die internen Analoganschlüsse dürften ja entweder TAE oder RJ11 sein, wo die Belegung gut dokumentiert ist.

TAE: https://de.wikipedia.org/wiki/Telekommu ... ss-Einheit
FritzBox! Belegungen: https://avm.de/service/fritzbox/fritzbo ... schluesse/
Zuletzt geändert von heisenberg am 10.02.2017 14:16:35, insgesamt 1-mal geändert.
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MSfree
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Re: a/b Verkabelung an RJ45

Beitrag von MSfree » 10.02.2017 11:51:52

heisenberg hat geschrieben:Zum angefragten Thema: Telefon über Ethernetkabel

Ohne der grosse Elektriker zu sein: Na klar geht das!
Selbstverständlich geht das ohne wenn und aber. Wenn z.B. Bürogebäude verkabelt werden, wird für Telefon kein extra Kabel gelegt, da werden einfach die Netzwerkkabel benutzt und alles mit RJ45-Steckdosen versorgt. Das hatten wir auch für eine gewisse Zeit, als wir einfach einen RJ45/TAE-Adapter in der Netzwerksteckdose hatten, an der dann ein normales Analogtelefon angeschlossen war. Im Serverraum wurden dann einfach die für Telefon genutzten Wandanschlüsse vom Patchfeld mit der Telefonanlage verbunden.

Streß kann es dabei allerdings geben, wenn man versehentlich die Ethernetkarte mit einer Wandsteckdose verbindet, die auf die Telefonanlage gepatcht ist, da kann man sich schnell die Netzwerkkarte grillen.

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Re: a/b Verkabelung an RJ45

Beitrag von BenutzerGa4gooPh » 10.02.2017 12:41:37

heisenberg hat geschrieben:Es gibt auch einen Anbieter einer Dose, die einen Telefonanschluss und einen Netzwerkanschluss hat und via Klingeldraht angeschlossen wird (3 Doppeladern).
...
https://www.fehrnetzt.de/netzwerk-uber- ... s-moglich/
Deinen Hinweis auf Line 21 fand ich sehr interessant und habe recherchiert. Mittels Phantom-Schaltung werden auf einer Telefonleitung (2 DA) die für analoge Telefone (1 DA) und Ethernet (2 DA) notwendigen 3 DA durch Modulation "erzeugt". Es ändert nichts an der (mangelhaften?) Qualität der Ethernet-Uebertragung über eine schlechte Leitung.
Bedeutet:
Line21 braucht man nur für Ethernet und Analog-Telefon über 2 DA, ansonsten genügen (vorhandene) RJ45-ISDN-Anschlussdosen. Jeder hat wohl mittlerweile DECT-Telefone.
Vor einem Kauf der Line21-Technik Ethernet über Telefonkabel probieren. (Ungeschirmte RJ45-ISDN-Dosen gibt es billig im Baumarkt).
Ethernet über Telefonkabel wird damit nicht besser oder "länger", man spricht im Netz von etwa 30m.
(Dazu bedarf es spezieller (!) xDSL-Modems. Dann "schafft" man auch km.)

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Re: a/b Verkabelung an RJ45

Beitrag von heisenberg » 10.02.2017 14:05:48

Streß kann es dabei allerdings geben, wenn man versehentlich die Ethernetkarte mit einer Wandsteckdose verbindet, die auf die Telefonanlage gepatcht ist, da kann man sich schnell die Netzwerkkarte grillen.
Yup! Habe auch mal eine grössere Büro-ISDN-Telefonanlage mit einem nicht isolierten Seitenschneider von der Hausverkabelung getrennt(Die Stromversorgung mit 220V jetzt aber nicht ;) ). Das hat schon etwas geprickelt. Da ist ein bisschen mehr Saft drauf, als im Ethernet :D (40V)
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Re: a/b Verkabelung an RJ45

Beitrag von hec_tech » 10.02.2017 14:48:08

ISDN ist auch ein einziges Drama. Ich glaub 40V AC oder was die Post da durch den Klingeldraht jagt.

Vor allem Internet wird herrlich gestört wenn jemand ISDN im Haus hat - einfach ein Spaß ;)

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MSfree
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Re: a/b Verkabelung an RJ45

Beitrag von MSfree » 10.02.2017 14:59:53

hec_tech hat geschrieben:ISDN ist auch ein einziges Drama. Ich glaub 40V
Die guten alten Analogtelefone wurden sogar mit 60V gespeist.

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Re: a/b Verkabelung an RJ45

Beitrag von BenutzerGa4gooPh » 10.02.2017 15:42:35

MSfree hat geschrieben:Die guten alten Analogtelefone wurden sogar mit 60V gespeist.
Vom Rufstromgenerator kam's: http://www.feinwerktechnik-web.de/index ... ighft2.jpg :mrgreen:
Analoge Anschlüsse sind m. W. immer noch ferngespeist, müssen bei Stromausfall/Katastrophe funktionieren. (Die öffentlichen Vermittlungsstellen hatten und haben selbstverständlich USV. Der NTBA als ISDN-Netzabschluss funktioniert auch ferngespeist, also ein ISDN-Apparat sollte auch funktionieren. Persönlich hätte ich nie einen. ISDN-Router und Terminaladapter am S0-Bus, am TA DECT-Telefon. Der TA benötigte wahrscheinlich Netzspannung, ohne hatte ich gar nicht versucht.)

Mal ein Dank an die alten Postler! (Auch wenn es hier keiner liest.) Die sind wohl u. a. hier anzutreffen: http://www.wasser.de/telefon-alt/forum/index.pl oder https://www.telefonanlagenforum.de/forum/
Unfälle sind auch passiert: Schneiden von Erdkabel und dabei Kabel mit Hochspannung erwischt.

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