Virtualisierung mit kvm hypervisor enorm langsam

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Trollkirsche
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Virtualisierung mit kvm hypervisor enorm langsam

Beitrag von Trollkirsche » 11.03.2016 20:07:07

Hallo,

Vielleicht kann mir jemand helfen?

Komischerweise lassen sich die virtuellen Maschinen kaum bedienen. Jegliche Aktion passiert mit sekundenlangen Verzögerungen, sei es das ändern der Grösse eines Fensters, öffnen von Menues. Das ganze ist so nicht benutzbar. Möchte ich eine Einstellung ändern, warte ich teils geschlagene 10-20 sekunden oder noch länger, bevor das menu erscheint.

Ich habe Debian Jessie 8.3 stable in eine VM installiert und starte diese per virt-manager.

Als Datei habe ich qcow2 angegeben. Die VM-Datei selber befindet sich auf einem verschlüsselten, logischen Volume, ext4 formattiert und der Storage wurde als Dir Dateisystem erstellt . Als Betriebssystemtyp habe ich Linux angegeben und Debian Wheezy (or later) als Version.

Ich würd sehr ungerne auf virtualbox ausweichen müssen und finde kvm, da freie Software mit den ganzen Möglichkeiten und im Kernel integriert, die bessere Lösung. Keinen Bock auf die Guest Additions. So jedoch hat das ganze keinen Sinn und ich kann mir nicht erklären, wie die Verzögerungen zustande kommen.

Gibt es irgendeine Einstellung oder etwas, das ich übersehen habe?

edit : Bei der Durchsicht per Top fällt mir auf, dass die %CPU Auslastung des libvirt Prozesses zeitweise auf mehr als 200% raufgeht... woran kann das liegen?

gbotti
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Re: Virtualisierung mit kvm hypervisor enorm langsam

Beitrag von gbotti » 16.03.2016 12:48:56

Hi.

Ich verwende KVM mit Debian 7 und CentOS, jedoch kann ich dir eventuell etwas beantworten.
Trollkirsche hat geschrieben:edit : Bei der Durchsicht per Top fällt mir auf, dass die %CPU Auslastung des libvirt Prozesses zeitweise auf mehr als 200% raufgeht... woran kann das liegen?
Du hast vermutlich eine pyhsikalische Multi-Core-CPU und hast mehr als einen Kern in die VM durchgereicht. Hier heißt es bei TOP dann einfach, dass mehr als 100% CPU mehr als einen Kern voll auslasten.
Trollkirsche hat geschrieben:Als Datei habe ich qcow2 angegeben. Die VM-Datei selber befindet sich auf einem verschlüsselten, logischen Volume, ext4 formattiert und der Storage wurde als Dir Dateisystem erstellt . Als Betriebssystemtyp habe ich Linux angegeben und Debian Wheezy (or later) als Version.
Da kommt ziemlich viel zusammen. Was hast du denn als Storage? Ein Software- oder Hardware-RAID, eine einzelne Festplatte oder eine SSD? Ich tippe einfach mal darauf, dass der IO zu langsam ist. Öffne dazu mal in der VM top oder das Python-Tool glances. Ich finde in glances sieht man die Werte schöner Aufbereitet. Schau darin mal nach iowait (glances) und in top nach "wa" in der Zeile CPUs sowie in top nach "st". Einfach gesagt heißt "st" "steal" und ein Wert größer 0 bedeutet in diesem Fall, dass Ressourcen von einer anderen VM blockiert sind. Das erhöht die Wartezeit. Der IOWait sollte so niedrig wie möglich sein, idealer Weise 0, dann ist nämlich das Storage schnell genug Lese- und Schreibvorgänge sofort abzuarbeiten.

Reicht der Arbeitsspeicher in der VM oder muss die VM bzw. bei overcommittetem RAM das Host-OS swappen? Swappen ist der Tod jeder Virtualisierung.

Eventuell kann ich dir noch mehr sagen, wenn du mal auf der Konsole (ich hoffe ich habe den Befehl richtig in Erinnerung) den folgenden Befehl aufrufst und den Inhalt mal hier einfügst.

Code: Alles auswählen

virsh dumpxml VM-NAME > /tmp/output.txt
Insgesamt denke ich wegen der langen Wartezeiten beim Boot jedoch, dass du Probleme mit der von dir gewählten Partitionierung / Partitionskonfiguration und/oder dem Storage-System hast. Hast du schon mal mit iozone oder ähnlichem die Performance des Dateisystems getestet?
Georg
RTFM, LMGTFY, Orakel... Ach... Warum muss man suchen...
Schrödingers Backup --- "Der Zustand eines Backups ist unbekannt, solange man es nicht wiederherstellt" --- Quelle: Nixcraft

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