Relax and Recover: Bare Metal Restore auf Root-Server?

Alle weiteren Dienste, die nicht in die drei oberen Foren gehören.
Antworten
Schroeffu
Beiträge: 13
Registriert: 16.04.2011 12:52:57

Relax and Recover: Bare Metal Restore auf Root-Server?

Beitrag von Schroeffu » 26.09.2016 13:54:43

Hallo Zusammen,

auf der Suche nach einem Bare Metal Restore bin ich auf Relax and Recover http://relax-and-recover.org gestossen: Das Tool generiert Wiederherstellungs-ISOs (Partitionierung/Kernel/Grub) und arbeitet, für das anschliessende vollautomatische Daten-Restore, mit der Datensicherung eines Enterprise Backup-Tools zusammen. Inzwischen ist aber auch duply/duplicity (viewtopic.php?p=1105714#p1105714) mit von der Partie.

Nun frage ich mich, wie kann eine selbst erstellte Recovery-ISO auf einem Hoster wie Hetzner/OVH eingespielt werden? Physische Server, keine VMs.
Und: Laut Anleitung soll nach dem starten der Recovery-ISO das command "rear -v rececover" ausgeführt werden - ich bräuchte also eine Bild-Verbindung auf die Boot-Konsole des Servers im RZ.

Meiner Recherche nach erlaubt weder Hetzner noch OVH eigene REAR-ISOs einzuspielen. Hetzner erlaubt zwar eigene ISOs, aber nur wenn darin eine unterstützte Distribution steckt. Hetzner erlaubt Bildverbindungen mit noVNC während dem Booten (zumindest auf VMs), OVH nicht. Wer hat da Erfahrungen, bei welchen Anbietern das möglich wäre?

Generell die Frage: Wie funktioniert ein Bare Metal Restore mit Relax and Recover auf Root-Servern in weit entfernten RZ? Mein Ziel wäre es, eine Rundum-Sorglos-Lösung mit REAR + duply zu bekommen, womit ein Disaster Recovery des Systems mit wenigen Handgriffen erledigt wäre - theoretisch, zumindest.

Ich bin gespannt auf die Erklärungen :-)!

2undvierzig
Beiträge: 128
Registriert: 05.09.2016 12:04:56
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz

Re: Relax and Recover: Bare Metal Restore auf Root-Server?

Beitrag von 2undvierzig » 26.09.2016 14:06:29

- Wofür zahlst du dem Hoster Geld?
- Welche Backup-Möglichkeiten bietet der von dir bezahlte Hoster?
-Brauchst du einen Root-Server?
Der Fremde ist nur in der Fremde ein Fremder (Karl Valentin).

Schroeffu
Beiträge: 13
Registriert: 16.04.2011 12:52:57

Re: Relax and Recover: Bare Metal Restore auf Root-Server?

Beitrag von Schroeffu » 26.09.2016 14:24:42

2undvierzig hat geschrieben:- Wofür zahlst du dem Hoster Geld?
- Welche Backup-Möglichkeiten bietet der von dir bezahlte Hoster?
-Brauchst du einen Root-Server?
Ich bin seit ca 5 Jahren Kunde von OVH mit einen "SoYouStart.com" Server (plus ein paar "kimsufi.de" Server als Test-/Trashserver). Bei den "dicken" Server gibt es 500GB+ Backupspace als FTP-Backup. Das verwende ich in Zusammenhang mit duply/duplicity auch seit Jahren problemlos.
Eine VNC-ähnliche Verbindung auf die Konsole dürfte es nicht geben, ich finde keine derlei Option im OVH Admin-Backend.
Man kann bei OVH Server mit einem Recovery-System starten. Damit hat man Zugriff auf die mountbaren Festplatten. Aber eine selbst erstellte ISO kann ich trotzdem nicht booten.

Die Frage des "brauchen" lasse ich mal so beantwortet: Ein Umstieg auf eine VM wäre möglich, ich bin aber mit dem geringen SSD-Space dort unzufrieden. Ich hatte mir für vor ein paar Monaten bei Hetzner, OVH und server4you.de eine günstige VM bestellt, um diese VM-Angebote etwas zu testen, inzwischen aber alle wieder gekündigt.

DeletedUserReAsG

Re: Relax and Recover: Bare Metal Restore auf Root-Server?

Beitrag von DeletedUserReAsG » 26.09.2016 14:29:15

Mir erscheint das auch zu komplex – die allermeisten Anbieter bieten ein Rescuesystem. Das starten, Platteninhalt mit dd via ssh auf eine verfügbare Maschine schieben und bei Bedarf auf genau dem gleichen Weg zurück. Wenn man den freien Platz in den FS mit Nullen auffüllt, kann man’s auch ziemlich gut komprimieren. So Sachen, die ISO-Images (warum eigentlich? Warum kein ext4-Image, oder was auch immer für die Kiste genommen wurde?) produzieren, sind eher für physisch zugreifbare Maschinen (oder Tarife, bei denen man ’nen Techniker mitbezahlt) gedacht. Angebote, bei denen man eigene Rescue-/Liveimages zum Starten hinterlegen kann, habe ich hingegen noch nicht gesehen.

„Enterprise Backuptool“ und „Bare Metal“ hab’ ich in meinem Buzzword-Bingo schon abgehakt gehabt, aber trotzdem danke.

Schroeffu
Beiträge: 13
Registriert: 16.04.2011 12:52:57

Re: Relax and Recover: Bare Metal Restore auf Root-Server?

Beitrag von Schroeffu » 26.09.2016 14:33:22

niemand hat geschrieben:Mir erscheint das auch zu komplex – die allermeisten Anbieter bieten ein Rescuesystem. Das starten, Platteninhalt dd via ssh auf eine verfügbare Maschine schieben und bei Bedarf auf genau dem gleichen Weg zurück. Wenn man den freien Platz in den FS mit Nullen auffüllt, kann man’s auch ziemlich gut komprimieren. So Sachen, die ISO-Images (warum eigentlich? Warum kein ext4-Image, oder was auch immer für die Kiste genommen wurde?) produzieren, sind eher für physisch zugreifbare Maschinen (oder Tarife, bei denen man ’nen Techniker mitbezahlt) gedacht. Angebote, bei denen man eigene Rescue-/Liveimages zum Starten hinterlegen kann, habe ich hingegen noch nicht gesehen.

„Enterprise Backuptool“ und „Bare Metal“ hab’ ich in meinem Buzzword-Bingo schon abgehakt gehabt, aber trotzdem danke.
Hm, aber wenn meinem Server trotz RAID1 beide Platten gleichzeitig (oder beim Zurückspielen auf die ausgetauschte Platte) kaputtgehen, ist es zu spät für Shutdown > Backup mit dd.
Deshalb meine Ideee, mit REAR im laufenden Betrieb ein Recovery-ISO zu ziehen, das im Falle eines Disasters eingespielt werden kann - dann mit duply einen Restore der Daten.

Dass so etwas bei den grösseren Server-Hostern gar nicht möglich ist, war mir nicht bewusst - oder ich wollte es nicht wahrhaben, deshalb meine Frage hier. :D

2undvierzig
Beiträge: 128
Registriert: 05.09.2016 12:04:56
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz

Re: Relax and Recover: Bare Metal Restore auf Root-Server?

Beitrag von 2undvierzig » 26.09.2016 14:33:50

Schroeffu hat geschrieben: Man kann bei OVH Server mit einem Recovery-System starten. Damit hat man Zugriff auf die mountbaren Festplatten. Aber eine selbst erstellte ISO kann ich trotzdem nicht booten.

.
Naja, dann sicherst du deine Einstellungen /var, deine Paketlisten /etc und deine Daten mit Bordmitteln (rsync z.B.) und nimmst bei einem Desaster, wie du es nennst die angebotene Recovery-CD und spielst anschließend deine Daten etc. zurück.
Wie viele Desaster hattest du denn, das du solch schweren Geschütze auffahren willst.

Statt vnc bietet ssh alle und noch mehr Möglichkeiten ohne grafischen Overkill.
Der Fremde ist nur in der Fremde ein Fremder (Karl Valentin).

DeletedUserReAsG

Re: Relax and Recover: Bare Metal Restore auf Root-Server?

Beitrag von DeletedUserReAsG » 26.09.2016 14:38:18

Deshalb meine Ideee, mit REAR im laufenden Betrieb ein Recovery-ISO zu ziehen
Achso, geht um laufendes System. Dann siehe 42: das System muss man nicht komplett sichern, und was man braucht, geht im laufenden Betrieb. Die Daten sollten eh so angelegt werden, dass es im laufenden Betrieb funktioniert – notfalls für die paar Minuten readonly mounten. Ansonsten vertrete ich eher die Ansicht, dass man’s so simpel wie möglich halten sollte, um potentielle Fehlerquellen außen vor zu lassen. So’n Frontend macht vielleicht optisch gut was her und ist vielleicht auch bequemer einzurichten, aber sicherer ist’s, seinen Kram selbst zu machen. Vor Allem weiß man dann im Fehlerfall, wie was zusammenhängt und steht nicht mit feuchten Kulleraugen vor der Fehlermeldung der Enterprise-Backuplösung und weiß sich nicht zu helfen …

Schroeffu
Beiträge: 13
Registriert: 16.04.2011 12:52:57

Re: Relax and Recover: Bare Metal Restore auf Root-Server?

Beitrag von Schroeffu » 26.09.2016 16:08:25

2undvierzig hat geschrieben:Naja, dann sicherst du deine Einstellungen /var, deine Paketlisten /etc und deine Daten mit Bordmitteln (rsync z.B.) und nimmst bei einem Desaster, wie du es nennst die angebotene Recovery-CD und spielst anschließend deine Daten etc. zurück.
Wie viele Desaster hattest du denn, das du solch schweren Geschütze auffahren willst.

Statt vnc bietet ssh alle und noch mehr Möglichkeiten ohne grafischen Overkill.
Einen Disaster Recovery-Ernstfall hatte ich noch nie, die Platten auf dem einen "dicken" Server laufen seit fünf Jahren ununterbrochen, passieren könnte es jederzeit. Doch ich lese immer mal wieder nette Geschichten von RAID1 die zeitgleich kaputt gehen und damit eben ein Disaster Recovery notwendig wird. Und so eine Wiederherstellung sollte nicht ganze Tage in Anspruch nehmen, finde ich.

Wenn eurer Ansicht nach ein File-Based Backup ausreicht, eine andere Frage in diese Richtung: Darf bei Debian nach einer Minimal-Installation einfach /etc, /boot, /var, /lib*, /(s)bin und /home zurück kopiert werden (mit gleichen Berechtigungen/owners), und das System ist somit wieder im alten Zustand? Ich bezweifle das, habe es aber noch nie ausprobiert. Oder, geht man davon aus, die vorher installierten .deb Pakete sollte man alle "von Hand" mit apt(-get) auf das frisch installierte Debian installieren, danach /etc und /var recovern?

Wegen VNC: Ich meine eigentlich eine Bildverbindung auf den Backport, also dem System beim Booten zuschauen zu können. Ich weiss, VNC ist da eigentlich das falsche Wort/Tool dazu. Hetzner nennt so deren solche Verbindung "noVNC", sie ist möglich auf deren VMs. Bei OVH habe ich nichts dergleichen gefunden.

DeletedUserReAsG

Re: Relax and Recover: Bare Metal Restore auf Root-Server?

Beitrag von DeletedUserReAsG » 26.09.2016 16:20:48

Darf bei Debian nach einer Minimal-Installation einfach /etc, /boot, /var, /lib*, /(s)bin und /home zurück kopiert werden (mit gleichen Berechtigungen/owners), und das System ist somit wieder im alten Zustand?
Kann man machen – man muss sich dann halt um die Partitionierung, die FS und den Bootloader selbst kümmern – und notwendig ist’s nicht. Das Einzige, das ich komplett sichern würde, ist /home. Für’s System reicht die Paketliste und /etc.

/usr fehlt in deiner Auflistung noch, btw.

Benutzeravatar
abi
Beiträge: 2216
Registriert: 20.12.2001 19:42:56
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Re: Relax and Recover: Bare Metal Restore auf Root-Server?

Beitrag von abi » 10.01.2024 20:50:44

zugegeben ein alter Faden aber ich habe mir erst vor einigen Tagen die selbe Frage gestellt.

Bei hetzner Dedizierten Servern kann man die KVM Konsole verwenden und eigene ISO Images über die KVM funktion einbinden.

Für die VPS (cloud) Variante geht das nicht, es gibt aber zwei Möglichkeiten:

1) man bootet in die Hetzner Recovery console und kopiert sich das REAR image in diese. Im Anschluss kann man das in der hetzner recovery console verfügbare qemu verwenden um das REAR image zu booten, als Disk für das qemu gibt man dann die Festplatte an um ein Recovery auf diese durchzuführen.

2) man setzt sich sein VPS zurück, kopiert das REAR iso in dieses und bootet dann direkt den im ISO image enthaltenen initrd und kernel, in dem man kexec verwendet. Mit dieser Variante habe ich mehrere Systeme nach Hetzner migriert und verwende das auch um im Notfall einen komplettrestore machen zu können, siehe:

https://abbbi.github.io//hetzner/

Antworten