Umzug auf neuen Server (möglichst weitgehend automatisiert)

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JYPDWhite
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Umzug auf neuen Server (möglichst weitgehend automatisiert)

Beitrag von JYPDWhite » 12.02.2017 19:24:06

Hallo,

da dies mein erster Post hier im Forum ist stelle ich mich mal kurz vor. Ich bin Softwareentwickler der sich auch für Linux (Debian) interessiert. Ich nutze einen eigenen V-Server auf dem unter anderem eine Mailingliste läuft.

Nun zu meinem Problem (hoffe mal ich tappe jetzt nicht ins Fettnäpchen dass es dazu doch einen Thread gibt, aber gesucht habe ich ;-) ):
Ich möchte meine komplette Installation auf einen neuen Server umziehen. Da habe ich mir gedacht "Ok beide Kisten laufen ja mit dem selben Debian Release (Jessie) das sollte sich ja einfach machen lassen. Nach einigen ausprobieren und googeln habe ich nun folgendes Vorgehen:
Alter Server kopiert per rsync fast alles erstmal auf den neuen Server. Auf dem neuen Server habe ich eine restore.sh die dann die User migriert die Homeverzeichnisse kopiert usw.
Auch die Paketquellen werden angeglichen. Jedoch gibt es ein zwei Programme die sich gegen meine Behandlung "sträuben".
Eins davon ist mailman. Wenn mailman neu installiert wird verlangt es von mir seine initiale Konfiguration obwohl ich ihm eigentlich seine Konfigurationsdateien schon wieder hineinkopiere habe (siehe Script) auch in der Weboberfläche sagt mailman das es keine Mailinglisten gibt.
Klar könnte ich die paar Programme die sich sträuben jetzt von Hand neu einrichten, aber ich versuche zu verstehen wieso das nicht automatisch funktioniert. Der apache z.B. kommt nach der Installation korrekt hoch und tut so als wäre nichts gewesen.


Das ist das Script was das Backup erstellt und per Rsync kopiert NoPaste-Eintrag39753
Das hier ist das Script zum restore NoPaste-Eintrag39752

Danke schonmal für die Hilfe

uname
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Re: Umzug auf neuen Server (möglichst weitgehend automatisie

Beitrag von uname » 12.02.2017 19:34:46

Hallo und willkommen im Forum,

die Paketauswahl eines V-Servers ist ja generell etwas geringer als bei einem echten Server. Auch sollte man natürlich keinesfalls die Strukturen kopieren, die von der Paketverwaltung aufgebaut werden (z.B. /usr, /usr/bin, /sbin, /usr/sbin, ...).

Insgesamt ist daher nur nowendig die angepassten Daten (Konfigurationen in /etc, Daten in /var/www, ...) zu kopieren und die Paket-Differenzen nachzuinstallieren. Wichtig ist hierbei erst zu installieren, konfigurieren und am Ende die alten Konfigurationen versuchen zu übernehmen. Bedeutet man kopiert keinesfalls einfach /etc von A nach B, sondern übernimmt die Dienst-Konfigurationen nur manuell und dort wo es wirklich notwendig ist.

JYPDWhite
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Re: Umzug auf neuen Server (möglichst weitgehend automatisie

Beitrag von JYPDWhite » 12.02.2017 19:55:12

Hallo uname,

die Strukturen will ich ja auch nicht kopieren. Die werden zwar erst mal übertragen aber vom restore.sh nicht weiter verarbeitet. Da das Script später auch als Backupscript dienen soll lebe ich da eher nach dem Motto "Lieber zuviel kopiert als zu wenig".

Jetzt habe ich es gerade geschafft mailman zu überzeugen.
die obere Zeile war zu wenig. Mit der unteren erkennt er die Listen wieder

Code: Alles auswählen

cp -b -a ../../var/lib/mailman/lists /var/lib/mailman/lists/
cp -b -a ../../var/lib/mailman/ /var/lib/mailman/
Aber wieso möchtest du die Configdateien erst kopieren nachdem die Programme installiert sind? Ich versuche mir damit im Zweifel die ganze Konfigration zu ersparen, die ja dann sowieso durch die alten Configdateien überschrieben wird.
Meine "Hoffnung" in der Richtung war eigentlich auch dass apt beim installieren feststellt das schon Konfigurationsdateien vorhanden sind und mir damit die Konfiguration gar nicht erst anbietet (wie wenn man ein Packet per apt-get remove gelöscht hat und dann wieder installiert, dann kommt ja die Konfugration normalerweise auch nicht neu hoch weil die Konfigrationsdateien noch rumliegen).

Was meinst du mit die Paketauswahl ist bei einem V-Server geringer? Ich nutze doch die selben Paketquellen wie "echte" Server, das manches Low-Level Tool evtl. nicht / nicht korrekt funktioniert ist mir bewusst.

uname
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Re: Umzug auf neuen Server (möglichst weitgehend automatisie

Beitrag von uname » 12.02.2017 21:47:23

Naja wenn man einen Dienst wie z.B. Apache2 installiert werden ein paar Standardkonfigurationen installiert. Die sind erst mal lauffähig. Wenn der Server standardmäßig läuft stoppe ich ihn und kopiere nur die tatsächlich benötigten Konfigurationen. Diese sind im Fall von Apache2 eher ein paar Dateien als ganze Verzeichnisse. Hat den Vorteil, dass man am Ende noch weiß was wichtig war. Im übrigen speichere ich auf Desktop-Systeme eine Liste aller nachinstallierten Pakete und in einer Verzeichnisstruktur alle von mir angepassten Konfigurationen. Natürlich ist bei einem Serverumzug der Ordner /var bzw. Ordner mit "Nutzdaten" noch eine etwas andere Sache.
Vorteil ist auch, dass das ganze Backup eigentlich nur aus einer Paketliste, den relevanten Konfigurationen und den Nutzdaten besteht ;-)

Die Paketliste ist bei einem V-Server meist geringer, da eine gewisse Standardauswahl vorhanden ist und z.B. Kernel gar nicht relevant sind. Ich für meinen Fall merke mir alle zu einem System (Desktop-Minimalsystem oder auch Server) nachinstallierten Pakete. Aufgrund von Abhängigkeiten sind das meist wenige. In deinem Fall ist das natürlich ärgerlich, da du diese Liste wohl nicht kennst. Du kannst aber Differenzlisten bilden, wobei durch die Abhängigkeiten ein Haufen z.B. ^lib-Dateien mitinstalliert werden. Meine Listen aus nachinstallierten Paketen liegen selbst bei Desktop-Systemen vielleicht bei 50 Paketen, bei Servern meist noch weniger. In einer V-Server-Liste wären es dann z.B. die Apache2-Pakete und ein paar Goodies wie z.B. Debianscreen oder Debiantmux. Man ist ja Jäger und Sammler und vor allem sehr vergesslich.

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