Geschäftsidee: Stabile Linux-PC-Plattform mit Datensicherung

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smutbert
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Re: Geschäftsidee: Stabile Linux-PC-Plattform mit Datensiche

Beitrag von smutbert » 28.03.2017 23:28:07

hikaru hat geschrieben:[…]Man ist also auf gvfs-fähige Software beschränkt, […]
Wenn Debiangvfs-fuse installiert ist, ist das nicht ganz richtig. Die gvfs-mounts werden dann unter »/run/user/<UID>/gvfs/...« gemountet und so nicht-gvfs-fähigen Anwendungen zugänglich gemacht.

Soweit ich weiß wird das zB aus nautilus beim Öffnen von Dateien mit Anwendungen ganz automatisch ausgenutzt. Es gibt bei nautilus in gvfs-Mounts mitunter sogar zwei Einträge zum Öffnen eines Terminals in diesem Verzeichnis, zB bei sftp/ssh-Mounts:
- der eine öffnet eine ssh-Sitzung im Terminal
- und der andere öffnet ein Terminalmit einer lokalen Shell im Verzeichnis »/run/user/<UID>/gvfs/...«.

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Re: Geschäftsidee: Stabile Linux-PC-Plattform mit Datensiche

Beitrag von hikaru » 29.03.2017 07:38:16

smutbert hat geschrieben:
hikaru hat geschrieben:[…]Man ist also auf gvfs-fähige Software beschränkt, […]
Wenn Debiangvfs-fuse installiert ist, ist das nicht ganz richtig. Die gvfs-mounts werden dann unter »/run/user/<UID>/gvfs/...« gemountet und so nicht-gvfs-fähigen Anwendungen zugänglich gemacht.
Da mag ich mich unpräzise ausgedrückt haben. Irgendwie ging das schon, aber meiner Erinnerung (Wheezy bzw. Jessie) nach nicht zuverlässig und schon gar nicht komfortabel.

Der erste Punkt ist der kryptische Mointpoint. Sowas ist unbedarften Endanwendern (DAUs) nicht vermittelbar und für fortgeschrittene Anwender ohne "Nerd-Ambitionen" zumindest unnötig umständlich, wenn man immer erst über einen gvfs-Dateimanager die Verbindung herstellen muss, um dann z.B. in einem bereits geöffneten Terminal eine Aktion darauf auszuführen.

Dann gab es irgendwas das nach Problemen mit Zugriffsrechten aussah (z.B. beim Öffnen von Videos auf gvfs-Mounts). Und wenn es doch klappte, dann war die Verbindung im Gegensatz zu cifs teilweise nicht stabil oder schnell genug für eine flüssige Wiedergabe.

Ingesamt hinterließ gvfs bei mir den Eindruck einer netten Idee, aber mit zu vielen Einschränkungen für wirkliche Praxistauglichkeit.
Jedenfalls waren die Einschränkungen groß genug um mich doch in den sauren Apfel mit der autofs+cifs-Konfiguration beißen zu lassen. Eines von beiden könnte ich meinem Vater vielleicht noch vermitteln, aber nicht die Kombination von beiden, inklusive Erkennung welches von beiden denn der Verursacher von irgendwelchen Problemen bei der Einrichtung sein möge.
Zumindest funktioniert es zuverlässig wenn die Einrichtung mal erledigt ist, was ich von gvfs so nicht behaupten kann.

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Re: Geschäftsidee: Stabile Linux-PC-Plattform mit Datensiche

Beitrag von scientific » 29.03.2017 08:35:23

MAn kann gvfs auch in der Shell mounten. Oder nicht?
Dazu brauch ich keinen Nautilus.
dann putze ich hier mal nur...

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Re: Geschäftsidee: Stabile Linux-PC-Plattform mit Datensiche

Beitrag von hikaru » 29.03.2017 10:53:25

scientific hat geschrieben:MAn kann gvfs auch in der Shell mounten. Oder nicht?
Falls ja, dann ist das aber nicht mehr DAU-kompatibel.
Was ich brauche ist eine Lösung, wo es bei der Benutzung für den Nutzer gar nicht mehr interessant sein darf, ob er auf lokalen oder entfernten Speicher zugreift. Beides soll einfach als ein Ordner im Home dargestellt werden. Über den grafischen Dateimanager (in dem Fall Debiancaja, ist aber eigentlich egal) soll sich jede Datei mit dem bevorzugten Programm öffnen lassen, unabhängig von Speicherort und gvfs-Fähigkeit der Software.
Wie man ein Netzwerkshare einbindet ist irrelevant. Es muss "einfach da" sein. Unter welchen Umständen es überhaupt zugreifbar ist spielt jenseits von "NAS ist an/aus"* auch keine Rolle.

*) Um ehrlich zu sein ist schon das grenzwertig kompliziert.

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Re: Geschäftsidee: Stabile Linux-PC-Plattform mit Datensiche

Beitrag von KP97 » 29.03.2017 20:31:36

@hikaru
Ohne jetzt wirklich den genauen Fall nachstellen zu können (mangels Speicher über Netzwerk) bringe ich mal den Dateimanager Spacefm und udevil ins Spiel.
Dabei ist kein gvfs nötig, und udevil ersetzt komplett udisks2.
Spacefm ist äußerst umfangreich zu konfigurieren, wenn man es einmal hat, bleiben keine Wünsche offen.

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Re: Geschäftsidee: Stabile Linux-PC-Plattform mit Datensiche

Beitrag von smutbert » 29.03.2017 21:32:52

Also ich denke das sollte auch mit caja eigentlich ziemlich bequem und anfängerfreundlich funktionieren - so wie mit nautilus auch:
Zuerst "verbinde ich mich mit dem Server" wie es nautilus nennt (oder wähle einfach ein bereits dafür angelegtes Lesezeichen in der Seitenleiste an) und dann öffne ich die Datei. Kennt der Texteditor gvfs, wie zB gedit, dann steht beim Dateinamen etwas wie "meineTextdatei.txt - smutbert auf server.local", kennt der Editor gvfs dagegen nicht, wie zB Debiangummi, mit dem ich es gerade ausprobiert habe, wird die Datei als »/run/user/1000/gvfs/sftp:host=server.local,user=smutbert/home/smutbert/meineTextdatei.txt« geöffnet.
Mit smb/cifs kann ich nicht testen, aber ich denke dort verhält es sich im wesentlichen genau gleich.

Achtet man nicht auf den Pfad den die Anwendung anzeigt, dann merkt man den Unterschied zwischen gvfs- und nicht-gvfs-Anwendungen gar nicht.

Das funktioniert meiner Meinung nach viel besser als unter KDE mit den kio-Slaves, bei denen - zumindest als ich es das letzte Mal ausprobiert hatte - die zu öffnenden Dateien für nicht-kio-fähige Anwendungen einfach in ein temporäres Verzeichnis kopiert und dann von dort geöffnet wurden.

Nur die Performance von gvfs lässt meiner Erfahrung nach gelegentlich zu wünschen übrig.

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Re: Geschäftsidee: Stabile Linux-PC-Plattform mit Datensiche

Beitrag von weshalb » 29.03.2017 23:48:08

Falls es immer (auch) noch um eine Lösung für Windowsuser geht, ich habe viel mit Windows zu tun und biete mich zum Testen an.

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Re: Geschäftsidee: Stabile Linux-PC-Plattform mit Datensiche

Beitrag von hikaru » 30.03.2017 09:13:31

KP97 hat geschrieben:Ohne jetzt wirklich den genauen Fall nachstellen zu können (mangels Speicher über Netzwerk) bringe ich mal den Dateimanager Spacefm und udevil ins Spiel.
Spacefm kenne ich. Ich möchte das Mounten von Netzwerk-Shares aber ohne den Umweg eines Dateimanagers haben.
Warum sie erst in einem Dateimanager klicken muss, wenn sie über die Dokumentenhistorie von Libreoffice ein Dokument öffnen will, kann ich meiner Mutter (DAU) nicht vermitteln. Sie kämpft auch nach 20 Jahren PC-Nutzung noch mit dem Konzept einer strukturierten Dokumentenablage.

udevil kenne ich nicht. Da es aber laut Homepage nicht als Daemon arbeitet vermute ich, dass es ohne expliziten Aufruf keine Mounts ausführt. Genau das wäre aber in meinem Fall essenziell.

smutbert hat geschrieben:Zuerst "verbinde ich mich mit dem Server" wie es nautilus nennt
Hier scheitert es schon (s.o.). Warum überhaupt eine Aktion in einem Dateimanager zu tun sein sollte um etwas in einer anderen Anwendung zu erledigen, ist nicht allen Nutzern vermittelbar.

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Re: Geschäftsidee: Stabile Linux-PC-Plattform mit Datensiche

Beitrag von scientific » 30.03.2017 09:16:24

Libreoffice ist jetzt eh cloudfähig..
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Re: Geschäftsidee: Stabile Linux-PC-Plattform mit Datensiche

Beitrag von Lord_Carlos » 30.03.2017 10:04:56

Chrome OS oder Windows + restore points + cloud kommt mir einfacher fuer den Endanwender vor.

Wegen den vielen Anwendern ist es dann einfach support zu bekommen. Ein neues Produkt muesste gut Überzeugungsarbeit leisten.

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Re: Geschäftsidee: Stabile Linux-PC-Plattform mit Datensiche

Beitrag von weshalb » 30.03.2017 12:59:29

Lord_Carlos hat geschrieben:Chrome OS oder Windows + restore points + cloud kommt mir einfacher fuer den Endanwender vor.

Wegen den vielen Anwendern ist es dann einfach support zu bekommen. Ein neues Produkt muesste gut Überzeugungsarbeit leisten.
Mit Cloudbackups habe ich eher schlechte Erfahrungen gemacht, auch gerade dort, wo es keine sehr schnelle Internetleitung gibt. Oft ist es so, dass die größten Datenmengen bei normalen Usern irgendwelche Kamerabilder sind. Wenn dann die Daten einer 8GB SD Karte wiedermal im Bilderordner landen und Dropbox automatisch anfängt zu synen, wird es lustig.

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Re: Geschäftsidee: Stabile Linux-PC-Plattform mit Datensiche

Beitrag von Lord_Carlos » 30.03.2017 14:01:28

weshalb hat geschrieben:
Lord_Carlos hat geschrieben:Chrome OS oder Windows + restore points + cloud kommt mir einfacher fuer den Endanwender vor.

Wegen den vielen Anwendern ist es dann einfach support zu bekommen. Ein neues Produkt muesste gut Überzeugungsarbeit leisten.
Mit Cloudbackups habe ich eher schlechte Erfahrungen gemacht, auch gerade dort, wo es keine sehr schnelle Internetleitung gibt. Oft ist es so, dass die größten Datenmengen bei normalen Usern irgendwelche Kamerabilder sind. Wenn dann die Daten einer 8GB SD Karte wiedermal im Bilderordner landen und Dropbox automatisch anfängt zu synen, wird es lustig.
Aber das ist doch genau das was OP verschlaegt. Oder nicht?

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Re: Geschäftsidee: Stabile Linux-PC-Plattform mit Datensiche

Beitrag von scientific » 30.03.2017 14:01:50

Was kostet die Dropbox nochmal monatlich?
Würd sich da nicht schon ein eigener dezitierter Server auszahlen?
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Re: Geschäftsidee: Stabile Linux-PC-Plattform mit Datensiche

Beitrag von smutbert » 30.03.2017 14:21:52

Lord_Carlos hat geschrieben:[…]
Aber das ist doch genau das was OP verschlaegt. Oder nicht?
Da hat sich heisenberg nicht festgelegt
heisenberg hat geschrieben:[…]
Ein Datensicherungskonzept wird von Anfang an integriert entweder auf lokale Festplatte oder direkt ins Internet. […]
und nach nochmaliger Lektüre des Eröffnungsposts fällt mir auf, dass es heisenberg gleich um ein ganzes (anfängerfreundliches) vorinstalliertes Linuxsystem geht, in dem die Backuplösung integriert ist.

Damit passt scientifics Backuplösung möglicherweise sogar recht gut hinein, auch wenn sie auf den ersten Blick etwas komplex aussieht.
(ungerechtfertigterweise sonne ich mich ja noch ein wenig in der Vorstellung, dass scientifics Lösung ihren Ursprung in einem simplen bash-Skript hat, das ich für mich geschrieben habe)


und noch einmal offtopic
hikaru hat geschrieben:[…]
smutbert hat geschrieben:Zuerst "verbinde ich mich mit dem Server" wie es nautilus nennt
Hier scheitert es schon (s.o.). Warum überhaupt eine Aktion in einem Dateimanager zu tun sein sollte um etwas in einer anderen Anwendung zu erledigen, ist nicht allen Nutzern vermittelbar.
Ok, wenn bereits das eine Hürde ist, ist es mit einigen Anwendungen etwas schwieriger... aber ich glaube nur mit wenigen:

Die gtk3/gnome-Datei-Öffnen-Dialoge bieten (zumindest in stretch) mit den Lesezeichen in der Seitenleiste und den "anderen Orten" (wo sich auch die Möglichkeit zum Durchsuchen des Netzwerks und eben zum Verbinden mit Servern befindet) im Grunde dieselben Möglichkeiten wie nautilus selbst.

Ich nutze das zB um auf den FTP-Server meines Smartphones zuzugreifen, der sich selbst mittels DNS-SD im Netz bekannt macht. Ich muss nur in den "anderen Orten" auf das Symbol des FTP-Servers klicken, das dort erscheint und schon wird das Ding via gvfs gemountet.
Eigentlich sollte das dann mit allen Anwendungen funktionieren, die diese Datei-Öffnen-Dialoge verwenden und mit Debianqt5-gtk-platformtheme sollten das qt-Anwendungen können, gtk3/gnome-Anwendungen sowieso, libreoffice meine ich hat auch ein Paket für das Einbinden der gtk/gnome-Dialoge - außen vor bleiben meines Wissens also hauptsächlich gtk2-Anwendungen und selbst die haben zumindest auch die Lesezeichen in der Seitenleiste.

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Re: Geschäftsidee: Stabile Linux-PC-Plattform mit Datensiche

Beitrag von scientific » 30.03.2017 14:28:17

Ich habe dein Skript als Anregung genommen, und dann ein eigenen umfangreiches Bash-Skript entwickelt.

Aber das hat mir nicht mehr gefallen, weil es so umständlich und langsam war.

Dann hab ich mich nach Jahren endlich an Python herangemacht, und dieses Projekt als Anlass genommen, um mich in Python einzuarbeiten.

Das Ergebnis hat weder mit deinem noch mit meinem Bash-Skript noch etwas gemeinsam [emoji4]

Aber es funktioniert gut, ist einfach zu bedienen und ist - wie soviele Software - noch lange nicht fertig...
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Re: Geschäftsidee: Stabile Linux-PC-Plattform mit Datensiche

Beitrag von Lord_Carlos » 30.03.2017 14:31:23

scientific hat geschrieben:Was kostet die Dropbox nochmal monatlich?
Würd sich da nicht schon ein eigener dezitierter Server auszahlen?
Ich glaube die Zielgruppe fuer OP wird sich schwer damit tun ein vServer selber aufzusetzten.
Wenn es um reines backup geht, und nicht so viel teilen und kollaborieren, dann fangen online backups oft bei ungefaer 50 EUR pro Jahr an und du bekommst von 100GB, teilweise 1TB oder gar unendlich viel Speicher.

Das bekomst du bei einem vServer nicht, die guestigen haben oft nur um die 50 - 100GB.

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Re: Geschäftsidee: Stabile Linux-PC-Plattform mit Datensiche

Beitrag von hikaru » 30.03.2017 16:00:50

smutbert hat geschrieben:Die gtk3/gnome-Datei-Öffnen-Dialoge bieten (zumindest in stretch) mit den Lesezeichen in der Seitenleiste und den "anderen Orten" (wo sich auch die Möglichkeit zum Durchsuchen des Netzwerks und eben zum Verbinden mit Servern befindet) im Grunde dieselben Möglichkeiten wie nautilus selbst.
Womit wir bei der nächsten Hürde angelangt wären ;) :
Durchsuchen von Dateisystemen/Netzwerken/Lesezeichen - völlig egal.

Das Konzept hierarchischer Pfadstrukturen versteht meine Mutter nicht. Man kann sie an die Hand nehmen und ihr ruhig erklären wo sie welche Daten findet. Sie hört dann auch aufmerksam zu und kann sich das für den Moment merken. Aber spätestens morgen ist das alles wieder weg.
Die üblichen Eselsbrücken wie "Stell es dir als Aktenschrank vor!" blieben alle fruchtlos. Die Abstraktion gelingt nicht.

Die aktulle Lösung sieht so aus, dass es im gemeinsamen Homeverzeichnis meiner Eltern die üblichen Standardordner (Dokumente, Bilder, etc.) gibt. In dazu parallel angelegte Ordner werden die entsprechenden Netz-Gegenstücke (Dokumente_Netz, Bilder_Netz, etc.) gemountet. Falls es Sinn ergibt, gibt es in diesen Ordnern nochmal Unterordner für Mütterchen, Väterchen und Beide (z.B. bei den Dokumenten).
Das war's. Mehr Struktur gibt es nicht und schon das funktioniert eigentlich nur deshalb, weil es hinreichend flach ist um durch planloses Erraten sprechender Namen zum Ziel zu kommen.

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Re: Geschäftsidee: Stabile Linux-PC-Plattform mit Datensiche

Beitrag von KP97 » 30.03.2017 17:12:31

Und wenn Du einen Starter mit einem wirklich sprechenden Namen auf den Desktop legst?
Alle Shares müssen natürlich vorher automatisch gemountet sein, ohne daß Deine Eltern da etwas von mitbekommen.
Kann man ja alles einrichten.
Auch wenn es nicht infrage kommt, aber spacefm mit udevil mountet natürlich auch Netzwerke.

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Re: Geschäftsidee: Stabile Linux-PC-Plattform mit Datensiche

Beitrag von hikaru » 30.03.2017 21:06:23

KP97 hat geschrieben:Und wenn Du einen Starter mit einem wirklich sprechenden Namen auf den Desktop legst?
Selbes Grundproblem:
Warum sollte ein unbedarfter User irgendwas auf dem Desktop anklicken, wenn er ein Dokument aus der Historie eines Programms heraus öffnen möchte? In dem Fal soll wirklich nur die Aktion im Programm selbst nötig sein.
Ich weiß nicht mal, ob meine Mutter überhaupt weiß, wie sie zum Desktop kommt, wenn ein Programm im Vollbild geöffnet ist.
KP97 hat geschrieben:Alle Shares müssen natürlich vorher automatisch gemountet sein, ohne daß Deine Eltern da etwas von mitbekommen.
Genau das ist doch der springende Punkt. Warum sollte man sich noch mit Klicks in Dateimanagern oder auf Desktops beschäftigen, wenn der Mount bereits hergestellt ist?
Die Herausforderung ist, dass das Mounten dynamisch passieren muss. Denn ob das NAS läuft wenn der PC gebootet wird ist nicht vorhersagbar.
KP97 hat geschrieben:Kann man ja alles einrichten.
Natürlich. Momentan eben per autofs+cifs.
So eine Konfiguration kann mein Vater aber mit seinem aktuellen oder zukünftig absehbaren Kenntnisstand nicht selbst verwalten, ebenso wenig wie Systemd-Units.

Nur nochmal zur Klarstellung:
Meine Mutter ist der DAU. Ich habe etwa zu Weihnachten erstaunt festgestellt, dass sie inzwischen zuverlässig das Schließen-X von Fenstern auf dem Mate-Desktop findet. Das hat nach dem Wechsel zu Linux(Mate) seit Einstellung des WinXP-Supports im April 2014 also fast drei Jahre gedauert. Mit den Grundlagen der Dateiablage kämpft sie seit 1997. Ihren aktuellen Kenntnisstand (Navigation im Dateimanager verstanden, von Dateisystemstruktur keine Vorstellung), auf dem sie oft durch Versuch und Irrtum zum Ziel findet hält sie seit etwa 2001.
Mein Vater hat fortgeschrittene Windowskenntnisse. So weit eine Übertragung möglich ist, kann er sich damit recht souverän auf einem Linux-Desktop bewegen. Angst vor dem Terminal hat er auch nicht. Ambitionen, wirklich linuxspezifische Kenntnisse zu erwerben hat er aber keine.
Das ist das Niveau auf dem ich arbeiten muss. Um meiner Mutter überhaupt eine selbstständige PC-Benutzung zu ermöglichen muss jeder verrmeidbare Schritt vermieden werden. Meinem Vater kann ich recht komplexe Aufgaben übertragen, sofern sie im Prinzip unter Windows genauso ablaufen. Sobald es linuxspezifisch wird, sind die Möglichkeiten aber sehr begrenzt.

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Re: Geschäftsidee: Stabile Linux-PC-Plattform mit Datensiche

Beitrag von weshalb » 31.03.2017 00:04:51

Anstoss
Der Anstoss für das Thema ist das miterleben des Leidens der Windowsbenutzer, bei denen immer wieder einer ein grossen Problem hat und die gerade im Grossen und Ganzen stark von der Trojanerwelle gebeutelt sind. Da will man doch eine Lösung für finden.
Die Frage, die immer noch nicht geklärt wurde, ist die, ob es nun die Möglichkeit gibt, von Windowsclientseite her ein Backup auf Linuxbasis zu ermöglichen, ohne dass der User selber viel Hand anlegen muss. Die beste Möglichkeit sehe ich in der Heimbasis mit einem abgeschlossenen System, welches clientseitig vereinfacht administriet werden kann.

Leider scheint der Threadersteller sich zu seinem Anliegen hier nicht mehr zu äußern, obwohl ich die Möglichkeit nach wie vor recht wichtig finde.

Reine NAS-Systeme finde ich für die meisten Anwender zu schwierig zu administrieren, da man händisch zu viel erledigen muss.

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Re: Geschäftsidee: Stabile Linux-PC-Plattform mit Datensiche

Beitrag von Lord_Carlos » 31.03.2017 09:31:29

Oh guck mal, crypto locker fuer linux. https://forums.gentoo.org/viewtopic-t-1 ... art-0.html

Sachen gibt es :)

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Re: Geschäftsidee: Stabile Linux-PC-Plattform mit Datensiche

Beitrag von heisenberg » 31.03.2017 09:42:04

Ich lese weiter fleißig mit und freue mich über das Interesse am Thema.

Allerdings hat dieses Projekt bei mir im Moment keine Priorität.

Die abwertende Bezeichnung DAU würde ich eher durch IT-Laien ersetzen, trifft aber bzgl. der Fähigkeiten schon sehr genau die Zielgruppe. Das sind sehr oft die Menschen gewesen, die mich als IT-Profi um Hilfe gefragt haben.

Mein Interesse, so etwas mit Windows auf der Clientseite umzusetzen ist eher Null. Der Entschluss basiert darauf, dass gewisse Faktoren unter Windows einfach da sind. Denn auch wenn es mittlerweile so sein sollte, dass alle Benutzerdaten im Profilverzeichnis abgelegt werden - verlassen kann man sich darauf nicht. Und das ist der Hauptkritikpunkt: Es gibt keine saubere Trennung zwischen System- und Benutzerdaten. D. h. die Benutzerdaten wirklich sauber aus dem System herauslösen zu können und auch wiedereinspielen zu können sehe ich als Ziel, das mit Windows mit überschaubarem Aufwand NICHT geschafft werden kann. Und das ist nur eine Baustelle. Und warum soll man nicht ein System nehmen, mit das alles viel leichter geht? Und ich habe schon einigen IT-Laien einen Linux-PC vorgesetzt. Die können damit! MATE hat mir da am besten gefallen. GNOME3 geht auch.

Was das Thema NAS angeht: Damit soll sich ein IT-Laie IMHO nicht mit beschäftigen müssen. Hikarus Schilderungen treffen hier meine Ansicht. Ich könnte mir vorstellen, dass es sinnvoll wäre, so etwas in bestimmten Szenarien zu integrieren, aber auch dann vollständig transparent und in flachen Strukturen. Alles geschieht automatisch. Fur mich ist ein externer Speicher - ob USB-Platte, NAS oder VServer - erst einmal nur für das Backup da, das in meiner Vorstellung vollständig und vollautomatisch ist.

Nachtrag

Was ich an Gnome3 da besonders gut finde ist das Universalsuchfeld. Gib da was ein und es wird gefunden. Ich denke das dürfte bei allen Laien möglich sein.
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Re: Geschäftsidee: Stabile Linux-PC-Plattform mit Datensiche

Beitrag von hikaru » 31.03.2017 11:40:10

heisenberg hat geschrieben:Die abwertende Bezeichnung DAU würde ich eher durch IT-Laien ersetzen,
Ob "DAU" eine passende Bezeichnung ist, lässt sich natürlich diskutieren. Die Bezeichnung ist auf jeden Fall abwertend, was in Bezug auf meine Mutter kein Problem ist, da sie sich selbst so sieht. Sie weicht allerdings vom typischen DAU-Klischee insofern ab, dass sie die Schuld für ihre Probleme nicht bei anderen sucht, sondern sich ihrer Unzulänglichkeiten bewusst ist.
Worin sie durchaus DAU-typisch ist, ist dass sie nicht das Interesse/die Fähigkeit hat, diese Unzulänglichkeiten abzustellen, selbst wenn ihr das die Arbeit mit dem PC erleichtern würde. Hier sehe ich einen wesentlichen Unterschied zum "IT-Laien". Ein Laie hat wenig Ahnung. Das sagt aber noch nichts über seinen Lernwillen oder seine Lernfähigkeit aus.
heisenberg hat geschrieben:Mein Interesse, so etwas mit Windows auf der Clientseite umzusetzen ist eher Null. Der Entschluss basiert darauf, dass gewisse Faktoren unter Windows einfach da sind. Denn auch wenn es mittlerweile so sein sollte, dass alle Benutzerdaten im Profilverzeichnis abgelegt werden - verlassen kann man sich darauf nicht. Und das ist der Hauptkritikpunkt: Es gibt keine saubere Trennung zwischen System- und Benutzerdaten.
Die gibt es unter Linux von Hause aus auch nicht. Dass im Home-Verzeichnis Nutzerdaten und Programmkonfigurationen (die ich zumindest in ihrer Standardkonfiguration als Systemdaten ansehe) wild gemischt werden halte ich für ein Designproblem.
Das müsste nicht so sein, wenn Standardkonfigurationen grundsätzlich in /etc ausgeliefert würden. Aber in der Praxis legt fast jedes Programm beim ersten Start eine Standardkonfiguration im Home des Nutzers ab. Damit ist für mich das Home-Verzeichnis kein geeigneter Ort zur Ablage echter Nutzerdaten mehr, falls man den Anspruch hat, System und Daten zu trennen.
heisenberg hat geschrieben:Was ich an Gnome3 da besonders gut finde ist das Universalsuchfeld. Gib da was ein und es wird gefunden. Ich denke das dürfte bei allen Laien möglich sein.
Da bin ich aus zwei Gründen nicht so optimistisch:
1. Texteingabe (bzw. Tastaturnutzung generell) wird von manchen Nutzern als Anachronismus aus prä-GUI-Zeiten angesehen: Sich über einen vorgegebenen Pfad durch ein Menü zu klicken wird als fortschrittlicher angesehen, als Befehle in Textform einzugeben.
2. Die Funktionsweise von Suchmaschinen ist nicht von allen Nutzern verstanden: Ich sehe immer noch regelmäßig Leute, die Google mit natürlichen Fragesätzen füttern ("Wann fährt mein Bus ab?"), statt suchmaschinengerechte Stichworte zu verwenden ("Fahrplan Haltestelle XYZ"). Jemand der so sucht hat u.U. große Probleme, die passenden Ergebnisse zu finden. Sich durch ein Menü mit vorgegebenen Möglichkeiten zu hangeln ist da einfacher. Bei noch so großer Planlosigkeit wird man irgendwann auf den "Fahrplan"-Eintrag stoßen.

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Re: Geschäftsidee: Stabile Linux-PC-Plattform mit Datensiche

Beitrag von heisenberg » 31.03.2017 12:25:04

...IT-Laie...

Stimmt der Begriff passt nicht. Was wäre ein besser passender, respektvollere, neutralerer Begriff für diese verbreitete Einstellung zum Thema Umgang mit dem Computer? Ich finde das durchaus auch eine normale und mögliche gesunde Einstellung zum Thema Computer.

CUSEK = Computerbenutzer Unmotiviert Sich Einzuarbeiten auf niedriger Kompetenzstufe
LOWTEC / NOTEC = (selbsterklärend)
Jede Rohheit hat ihren Ursprung in einer Schwäche.

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Re: Geschäftsidee: Stabile Linux-PC-Plattform mit Datensiche

Beitrag von hikaru » 31.03.2017 12:53:06

heisenberg hat geschrieben:Ich finde das durchaus auch eine normale und mögliche gesunde Einstellung zum Thema Computer.
Das sehe ich nicht ganz so.
Ich bin der Meinung, dass wenn ich ein technisches Gerät benutze, dann muss ich auch bereit sein, mich so weit mit dessen Funktionsweise auseinanderzusetzen, dass ich es ohne Gefahr für mich und andere bedienen kann. Oder ich muss eben jemanden damit beauftragen, diese Aufgabe für mich zu übernehmen.

Das mit dem Beauftragen funktioniert offenbar nicht so richtig, denn es kann nicht ständig ein IT-Experte neben jedem DAU sitzen um ihn vor seinen eigenen Fehlern zu schützen und die automatischen Mechanismen wie Adblocker, Firewalls und Virenscanner funktionieren eher schlecht als recht - insbesondere wenn sie vom Verhalten des DAUs torpediert werden oder wenn sie in Wahrheit gar nicht im Interesse des Anwenders arbeiten.

Also bliebe für viele konsequenterweise nur die Beschäftigung mit dem Thema oder der Verzicht. Bei meinen Eltern funktioniert es nur, weil mein Vater die gröbsten Fehler meiner Mutter verhindern kann und sie für gewöhnlich ihre Grenzen kennt. Ihre unausweichlich manchmal auftretenden Datenverluste durch Fehlbedienung sind z.B. schon lange in seiner Backupstrategie berücksichtigt.
Mein Opa, den ich zusammen mit meinen Eltern auf Linux migriert habe, ist inzwischen aber wieder bei Windows (ich glaube Win10), weil weder ich noch mein Vater nahe genug dran sind um ihn zu betreuen und es eh ein Windmühlenkampf ist, wenn der "PC-Spezialist" mit eindeutigen Interessen fast in Rufweite sitzt. Dabei ist mein Opa bestimmt kein DAU. Er hat sein Leben lang als Ingenieur gearbeitet und ist nach wie vor technisch interessiert, sehr rüstig und will auch die neuesten Gadgets haben. Aber es ist eben auch deutlich zu erkennen, dass er mit seinen fast 90 Jahren mit der IT-Entwicklung und den sich daraus ergebenden Problemen nicht mehr schritthalten kann.

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