Nutzt ihr das Fediverse?
Nutzt ihr das Fediverse?
Hallo,
heute würde ich mal gerne von euch wissen, ob und wie ihr das Fediverse verwendet. Nutzt ihr es gemeinsam mit Freunden oder haben die davon noch nie was gehört? Betreibt ihr selbst eigene Services im Fediverse? Anwendungen findet man z.B. unter ActivityPub. Oder glaubt ihr es bleibt auf diese Anwendungen und vor allen Mastodon beschränkt? Wo seht ihr die Zukunft des Fediverse? Oder habt ihr sonst noch Gedanken zum Fediverse? Würde mich interessieren.
heute würde ich mal gerne von euch wissen, ob und wie ihr das Fediverse verwendet. Nutzt ihr es gemeinsam mit Freunden oder haben die davon noch nie was gehört? Betreibt ihr selbst eigene Services im Fediverse? Anwendungen findet man z.B. unter ActivityPub. Oder glaubt ihr es bleibt auf diese Anwendungen und vor allen Mastodon beschränkt? Wo seht ihr die Zukunft des Fediverse? Oder habt ihr sonst noch Gedanken zum Fediverse? Würde mich interessieren.
Re: Nutzt ihr das Fediverse?
Was ist das denn? Nie gehört...
- cosinus
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Re: Nutzt ihr das Fediverse?
Hab ich auch noch nie von gehört
Ich glaub ich werd langsam zu alt für diesen Quatsch. Fängt man schon an mit 40 zu verkalken?Fediverse (Kofferwort aus engl. federation und universe) oder Fediversum[1] bezeichnet ein Netzwerk föderierter, voneinander unabhängiger sozialer Netzwerke, Mikroblogging-Dienste und Webseiten für Online-Publikation oder Daten-Hosting. Das Konzept kam 2008 mit GNU Social auf und verbreitete sich 2016 vermehrt mit Mastodon und dem 2018 vom World Wide Web Consortium (W3C) definierten Kommunikationsprotokoll ActivityPub.[2]
Re: Nutzt ihr das Fediverse?
Mastodon (die viel propagierte Twitter Alternative) sollte zumindest namentlich bekannt sein.
Da kann ich mich nicht mehr dran erinnernFängt man schon an mit 40 zu verkalken?
Re: Nutzt ihr das Fediverse?
Steht im Internet! Hab' ich gelesen!Mastodonsaurus bedeutet jedoch „Zitzen-Zahn-Echse“
- spiralnebelverdreher
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Re: Nutzt ihr das Fediverse?
Ich oute mich mal als einfacher Mastodon Nutzer, der keine eigenen Services betreibt. Ich könnte mir langfristig eine Nutzung weiterer Dienste im Fediversum vorstellen, aber das ist noch nichts spruchreifes.
Mein derzeitiges Nutzungsverhalten ist a) einigen Leuten und Institutionen zu folgen um deren interessante Toots (kurze Text-Beiträge) zu lesen b) zu schauen was andere Leute so mit ihren Fotokameras produzieren und c) selbst Fotos posten.
- buntewolke
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- Registriert: 19.06.2021 17:05:28
Re: Nutzt ihr das Fediverse?
Hallo,
ich bin seit 5 Jahren im Hubzilla-Netzwerk unterwegs. Administriere auf der Anwendungsebene eine Hubzilla-Instanz. Dies sind die Eigenschaften, die Hubzilla für mich attraktiv machen:
Eine spürbare Einschränkung für mich bei Hubzilla ist, wenn man keine eigene Hubzilla-Instanz betreibt, dass die Größe der Dateien, die man transferieren kann, durch den Administrator (ich glaube in der php.ini) limitiert ist. Ist auch verständlich diese Limitierung. Ohne das php.ini-Limit ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Festplatte auf dem Server schnell voll wird. Es ist eine Nebenwirkung der Kommunikationsfreudigkeit der Hubzilla-Instanzen, weil diese Instanzen, genau genommen, darauf gehostete Hubzilla-Kanäle replizieren reziproke die Inhalte der Kommunikationspartner. Hinzu kommt, dass die Inhalte ggf. auf Klon-Instanzen repliziert werden. Wegen der Einschränkung der Dateigröße bin ich immer wieder gezwungen beim Versand von größeren Dateien auf EMail oder auf ein Messenger-Dienst auszuweichen.
Bei Mastodon habe ich auch seit Jahren einen Account, melde mich damit nur in den letzten Wochen etwas häufiger an. Weil ich festgestellt habe, dass die Mitmenschen in meiner Fediverse-Filterblase am Thema Sprachmodelle wenig interessiert sind.
Beim ActivityPub-Protokoll ist es ziemlich gewöhnungsbedürftig sich mit dem Gedanken anzufreunden, dass man mit den angemeldeten Teilnehmern auch dann Nachrichten austauschen kann, wenn diese NICHT in deinem Netzwerk registriert und angemeldet sind. Bei der EMail-Kommunikation eigentlich eine Selbstverständlichkeit, dass man mit den Mitmenschen auch dann EMails austauschen kann, wenn diese kein Account bei deinem EMail-Provider haben. Genauso wie eine Selbstverständlichkeit ist, dass die Nutzer:innen in den s.g. Soziale Netzwerke Facebook, Twitter und Co. nur über Umwege miteinander kommunizieren können.
"Oder habt ihr sonst noch Gedanken zum Fediverse?"
a) Ist-Zustand
Die Kommunikation mit Hilfe von ActivityPub über die Grenzen der jeweiligen Netzwerke hinweg ist die Idealvorstellung, die Vision. In der Praxis ist es so, dass ActivityPub-Protokoll viele Freiheiten zulässt und unterschiedliche Netzwerke, die ActivityPub einsetzen, einige Kompatibilitätsprobleme - bspw. bei der Formatierung von Inhalten - haben. S. bspw. aktuelle Diskussion auf dem hub.netzgemeinde.eu:
b) Wunschvorstellung
Meine Wunschvorstellung ist, dass die Mitmenschen die natürliche Sprache anstelle von ActivityPub und Co. als Kommunikationsmittel wiederentdecken. Dem alten Wein Sprache in den Sprachmodell-Schläuchen zu mehr Effizienz, zu mehr Lebendigkeit verhelfen. Ich bilde mir ein, dass man mit Sprachmodellen a'la ChatGPT Brücken zwischen den aktuell getrennten Inseln nicht nur in Fediverse realisieren kann. Mit Inseln meine ich nicht nur unterschiedliche Foren, unterschiedliche Netzwerke, aber auch unterschiedliche Sprachräume.
Aktuell stecken die Sprachmodelle noch in den Kinderschuhen. Sobald mehr Anbieter in unterschiedlichen Sprachräumen ausgereifte Lösungen bereitstellen, werden die Kommunikations- und Wissensbeschaffung-Lösungen möglich, die aus der heutigen Sicht sich wie Science Fiction anfühlen. Bspw. exakte Wetterprognosen für bestimmten Ort. Wer sich diese technisch machbare Lösungen wegen dem hohen Energieverbrauch dann auch leisten kann steht auf einem anderen Blatt .
gruss, buntewolke
ich bin seit 5 Jahren im Hubzilla-Netzwerk unterwegs. Administriere auf der Anwendungsebene eine Hubzilla-Instanz. Dies sind die Eigenschaften, die Hubzilla für mich attraktiv machen:
- Hubzilla bietet einfache Möglichkeit die Inhalte nur einer Person, einer Gruppe oder öffentlich zugänglich zu machen. Die Vorgenehsweise beim Zugänglichmachen ist einheitlich - ein Klick auf ein Schloß-Symbol bei einer Nachricht, einem Artikel, einer Webseite usw. und dann wählt man, wer das jeweilige Objekt sehen darf: nur ich, Freunde, eine bestimmte Gruppe oder sind die Inhalte frei zugänglich
- "Hier werden sie geholfen!" - die Mitmenschen in der Hubzilla-Community sind sehr hilfsbereit
- einfache Möglichkeit, separate Kommunikationskanäle für Kommunikationspartner mit unterschiedlichen Interessen einzurichten
- ich habe die Möglichkeit das Layout wie es mir gefällt anzupassen
- ich kann mein Hubzilla-Profil exportieren und auf einem anderen Hub (die Bezeichnung von Hubzilla-Knoten) importieren.
- ich kann parallel zwei und mehr Klons von meinem Kanal auf unterschiedlichen Hubs betreiben. Diesen Klons sind de-facto Backups, die in Echtzeit synchronisiert wreden.
Eine spürbare Einschränkung für mich bei Hubzilla ist, wenn man keine eigene Hubzilla-Instanz betreibt, dass die Größe der Dateien, die man transferieren kann, durch den Administrator (ich glaube in der php.ini) limitiert ist. Ist auch verständlich diese Limitierung. Ohne das php.ini-Limit ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Festplatte auf dem Server schnell voll wird. Es ist eine Nebenwirkung der Kommunikationsfreudigkeit der Hubzilla-Instanzen, weil diese Instanzen, genau genommen, darauf gehostete Hubzilla-Kanäle replizieren reziproke die Inhalte der Kommunikationspartner. Hinzu kommt, dass die Inhalte ggf. auf Klon-Instanzen repliziert werden. Wegen der Einschränkung der Dateigröße bin ich immer wieder gezwungen beim Versand von größeren Dateien auf EMail oder auf ein Messenger-Dienst auszuweichen.
Bei Mastodon habe ich auch seit Jahren einen Account, melde mich damit nur in den letzten Wochen etwas häufiger an. Weil ich festgestellt habe, dass die Mitmenschen in meiner Fediverse-Filterblase am Thema Sprachmodelle wenig interessiert sind.
Beim ActivityPub-Protokoll ist es ziemlich gewöhnungsbedürftig sich mit dem Gedanken anzufreunden, dass man mit den angemeldeten Teilnehmern auch dann Nachrichten austauschen kann, wenn diese NICHT in deinem Netzwerk registriert und angemeldet sind. Bei der EMail-Kommunikation eigentlich eine Selbstverständlichkeit, dass man mit den Mitmenschen auch dann EMails austauschen kann, wenn diese kein Account bei deinem EMail-Provider haben. Genauso wie eine Selbstverständlichkeit ist, dass die Nutzer:innen in den s.g. Soziale Netzwerke Facebook, Twitter und Co. nur über Umwege miteinander kommunizieren können.
"Oder habt ihr sonst noch Gedanken zum Fediverse?"
a) Ist-Zustand
Die Kommunikation mit Hilfe von ActivityPub über die Grenzen der jeweiligen Netzwerke hinweg ist die Idealvorstellung, die Vision. In der Praxis ist es so, dass ActivityPub-Protokoll viele Freiheiten zulässt und unterschiedliche Netzwerke, die ActivityPub einsetzen, einige Kompatibilitätsprobleme - bspw. bei der Formatierung von Inhalten - haben. S. bspw. aktuelle Diskussion auf dem hub.netzgemeinde.eu:
- Re-inventing the federated wheel because you don't know that wheels exist
- Das föderale Rad neu erfinden, weil man nicht weiß, dass es Räder gibt (Übersetzung)
b) Wunschvorstellung
Meine Wunschvorstellung ist, dass die Mitmenschen die natürliche Sprache anstelle von ActivityPub und Co. als Kommunikationsmittel wiederentdecken. Dem alten Wein Sprache in den Sprachmodell-Schläuchen zu mehr Effizienz, zu mehr Lebendigkeit verhelfen. Ich bilde mir ein, dass man mit Sprachmodellen a'la ChatGPT Brücken zwischen den aktuell getrennten Inseln nicht nur in Fediverse realisieren kann. Mit Inseln meine ich nicht nur unterschiedliche Foren, unterschiedliche Netzwerke, aber auch unterschiedliche Sprachräume.
Aktuell stecken die Sprachmodelle noch in den Kinderschuhen. Sobald mehr Anbieter in unterschiedlichen Sprachräumen ausgereifte Lösungen bereitstellen, werden die Kommunikations- und Wissensbeschaffung-Lösungen möglich, die aus der heutigen Sicht sich wie Science Fiction anfühlen. Bspw. exakte Wetterprognosen für bestimmten Ort. Wer sich diese technisch machbare Lösungen wegen dem hohen Energieverbrauch dann auch leisten kann steht auf einem anderen Blatt .
gruss, buntewolke
Zuletzt geändert von buntewolke am 13.04.2023 10:34:15, insgesamt 4-mal geändert.
bin unterwegs mit
Debian, Version 11 (bullseye)
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Re: Nutzt ihr das Fediverse?
Ich habe seit letztem August ein Konto auf Mastodon. Finde es ganz gut dort. Der Umgangston ist freundlich. Mastodon ist eine Art Bubble für Leute mit grünen und linken Ansichten - rechte Hater, Schwurbler und sonstige Störenfriede haben dort keine Chance, die werden, so meine bisherige Erfahrung, von den Admins der jeweiligen Instanz recht schnell gesperrt.
Mastodon hat jetzt 10 Millionen User, weltweit gesehen. Zahlenmäßig nicht mit Twitter vergleichbar. Aber Twitter tue ich mir nicht an.
Mastodon hat jetzt 10 Millionen User, weltweit gesehen. Zahlenmäßig nicht mit Twitter vergleichbar. Aber Twitter tue ich mir nicht an.
- RobertS
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Re: Nutzt ihr das Fediverse?
Kleiner Irrtum. Das Netzwerk das Donald Trump nutzt ist auch eine Mastodon Instanz. Nur verbindet sich kein intelligenter Serverbetreiber mit den Nasen.prox hat geschrieben:10.04.2023 14:10:39… Mastodon ist eine Art Bubble für Leute mit grünen und linken Ansichten - rechte Hater, Schwurbler und sonstige Störenfriede haben dort keine Chance, …
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Re: Nutzt ihr das Fediverse?
Ja, das hatte ich vergessen zu erwähnen. Ich habe lediglich darüber geschrieben, was ich auf meiner Mastodon-Instanz im Zusammenhang mit anderen, nicht geblockten Mastodon-Instanzen so mitbekomme.RobertS hat geschrieben:10.04.2023 22:25:07Kleiner Irrtum. Das Netzwerk das Donald Trump nutzt ist auch eine Mastodon Instanz. Nur verbindet sich kein intelligenter Serverbetreiber mit den Nasen.
Re: Nutzt ihr das Fediverse?
Ich nutze Angebote des Fediverse (Mastodon, Hubzilla, Pixelfed) seit etwa 1 1/2 Jahren. Ich habe es aus Neugierde, Interesse an Social Media außerhalb der kommerziellen Angebote wie Facebook, Instagram usw. angefangen, nachdem ich mit Diaspora ähnliche Erfahrungen sammeln konnte. Das Fediverse macht schon Spaß, es ist aber eigentlich für mich persönlich ohne jeden Nutzen. Es raubt Zeit, die besser verwendet werden könnte. Warum ich so etwas mache, ist mir eigentlich nicht klar. Nutzen habe ich keinen, es verlangt aber Aufmerksamkeit, gerade aktuell z.B. auch wegen der Sicherheit (https://www.linux-magazin.de/blogs/mast ... -auslesen/). Ich denke, die Möglichkeiten des Fediverse sind faszinierend, sie halten einen aber vielleicht auch von eigentlich wichtigen Dingen ab.
Re: Nutzt ihr das Fediverse?
Bin seit November letzten Jahres Mastodon-User und auf einer lokalen Instanz in meiner Region registriert. Mir gefällt, dass ich zwischen lokalen und "globalen" Toots jederzeit wechseln kann. Gerade lokale Neuigkeiten wären bei Twitter und seinem Algorithmus sicher gar nicht bis zu mir durchgedrungen. Ich bin zudem sehr begeistert wie entspannt die Kommunikation dort ist.