Linux und Motorol V525 als Internetzugang

Warum Debian und/oder eine seiner Spielarten? Was muss ich vorher wissen? Wo geht es nach der Installation weiter?
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tafkad
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Linux und Motorol V525 als Internetzugang

Beitrag von tafkad » 23.08.2005 23:16:18

Hi,

ich arbeite nun schon sehr Lang nur noch mit Linux auf meinem Notebook. Doch nun steh ich vor einem Problem, da ich beruflich weg muß und trotzdem Internetmäßig erreichbar sein muß. Wollte ich mein Notebook über ein USB Datenkabl mit meinem Motorola V525 verbinden, doch irgendwie finde ich keine Möglichkeit. Hat jemand vielleicht eine Idee dazu, wie ich die hinbekomme? Möchte nicht dafür unbedingt mein Notebook neu installieren damit ich über Windows ins Internet komme.

cosmac
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Beitrag von cosmac » 24.08.2005 12:46:32

hi,

1. zum V525 gibt es ein Adapter-Kabel V525 <-> USB. Damit habe ich
mit "minicom" ueber "/dev/ttyACM0" das Telefon als Modem benutzt.
Es verhaelt sich wie ein ganz normales serielles Modem mit
AT-Befehlen.

2. Mit dem Paket "ppp" und einem normalen seriellen Modem kommt
man ins Internet. Die Konfiguration steht in "/etc/ppp/peers/provider"
und "/etc/ppp/pap-secrets".

Wenn man 1 und 2 zusammenzaehlt, sollte eigentlich was gehen.
Zu den Kosten: Man nutzt damit keinen speziellen Mobilfunk-Internet-
Zugang, aber ich glaub', das Telefon hat ein GPRS-Symbol angezeigt.

Edit: - ttyUSB0 durch ttyACM0 ersetzt
- kein GPRS-Symbol; nur "Daten 9.6K"
Zuletzt geändert von cosmac am 25.08.2005 14:03:21, insgesamt 1-mal geändert.
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tafkad
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Beitrag von tafkad » 24.08.2005 15:54:29

Danke Dir schonmal, werd es nachher mal ausprobieren

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fober
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Beitrag von fober » 25.08.2005 07:24:14

wäre schön wenn du die lösung mal hier reinschreiben kannst ... interessiert mich nämlich auch.
... am besten gleich ins Wiki :wink:

cu und danke frank
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cosmac
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Beitrag von cosmac » 25.08.2005 16:57:19

Hab das Kabel wiedergefunden :) Im Prinzip geht es so einfach,
wie oben geschrieben. Die ppp-Konfiguration[1] entspricht genau der
von einem normalen analogen Modem. Also:
- das Paket ppp installieren
- in /etc/ppp/pap-secrets Benutzer und Kennwort eintragen
- /etc/ppp/peers/provider nach (z.B.) /etc/ppp/peers/1und1-v525 kopieren
- in die Kopie Benutzer, Zugangsnummer und /dev/ttyACM0 eintragen
- pon 1und1-v525
- surfen
- ganz wichtig: poff

Aber praktische Tests[2] haben einige Ecken und Kanten aufgezeigt:

In /etc/ppp/peers/provider steht per default "persist" - schon mit einem
Festnetz-Modem moechte man lieber "nopersist".

Bei den Versuchen sollte in einem zweiten Fenster "tail -f /var/log/syslog" mitlaufen.
minicom braucht man nicht unbedingt, aber wenn, sollte man die Konfiguration
"Serial Device = /dev/ttyACM0" und "Hardware Flow Control = no"
nicht nur einstellen, sondern abspeichern, weil es nur beim Start brauchbare
Fehlermeldungen ausgibt!

Obwohl die Telefone bekannt sind[3] und hotplug normal laeuft, wird das Modul
cdc_acm nicht automatisch geladen, aber man kann es ja in /etc/modules eintragen.

Wenn das Telefon angesteckt wird, teilt ihm der Kernel eine USB-Adresse zu.
Das V525 weigert sich manchmal, die zu akzeptieren, dann geht natuerlich nichts.
Die entscheidende (positive) Meldung in /var/log/syslog ist

Code: Alles auswählen

Aug 25 14:31:17 localhost kernel: cdc_acm 1-2:1.0: ttyACM0: USB ACM device
Aus- und wieder einstecken hilft eher nicht, Telefon aus- und wieder einschalten
eher schon. Mit dem V3 ist das Problem nicht aufgetreten.

Das chat-script /etc/chatscripts/pap muss leicht angepasst werden, statt:

Code: Alles auswählen

CONNECT   ""
steht jetzt drin:

Code: Alles auswählen

CONNECT  "\c"
Theoretisch sollte man eine Kopie speziell fuer das Telefon machen,
aber mein normales Modem funktioniert auch mit der Aenderung.

Mehr als 9600 Baud sind anscheinend nicht moeglich -- wenn man DSL gewohnt ist,
ist das schon aeh... langsam. Eine Verbindung ueber einen SSH-Tunnel zum
IMAP-Server in der Firma geht z.B. gut, aber selbst eine reine Text-Mail mit
3 Zeilen und 3 MB Anhang dauerte solange, dass ich dachte, wieso laedt der
gleich den Anhang mit runter - hat er natuerlich nicht.

Die Verbindung ist eine normale Telefon-Verbindung ins Festnetz.
Damit sind die Verbindungskosten immerhin klar geregelt ;)

[1] meine ppp-Konfiguration

[2] Test-Zutaten:
- Motorola V525, Vodafone gebrandmarkt
- Motorola V3, von T-Mobile
- die passenden Adapter-Kabel
- Shuttle SK41G, mit nicht ganz sauberer USB-Hardware
- Sarge, aktuell (25.08.2005), ziemlich originale Default-Installation
- Kernel 2.6.8-2-k7 mit usbcore, uhci_hcd und cdc_acm als Modul

[3] lsusb # bei beiden Telefonen identisch
Bus 001 Device 029: ID 22b8:4902 Motorola PCS E398 GSM Phone
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Beitrag von fober » 26.08.2005 06:36:38

Vielen dank, das muß ich heut gleich mal noch ausprobieren ;-)
cosmac hat geschrieben: - Motorola V525, Vodafone gebrandmarkt
gehört zwar nicht hierher aber vieleicht geht ja auch per PM: bringt das "brandmarken" beim v525 etwas? und mit welchem tool und welchem "image" hast du das gemacht? hab da schon alles mögliche gefunden ...

cu und danke nochmal
frank
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Beitrag von cosmac » 26.08.2005 12:14:34

fober hat geschrieben:
cosmac hat geschrieben: - Motorola V525, Vodafone gebrandmarkt
gehört zwar nicht hierher aber vieleicht geht ja auch per PM: bringt das "brandmarken" beim v525 etwas? und mit welchem tool und welchem "image" hast du das gemacht? hab da schon alles mögliche gefunden ...
Kleines Missverstaendnis: ich meinte, Vodafone hat die Firmware angepasst und
sein Logo draufgeklebt. Angeblich kann man die Original-Firmware wieder einspielen,
keine Ahnung -- da weisst du schon mehr als ich.

Was das bringt: nun, schicke rote Aufkleber und Hintergrundbilder, voreingestelltes
Vodafone-Portal und eine fest belegte Funktionstaste dazu ;)
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Beitrag von fober » 26.08.2005 12:45:49

cosmac hat geschrieben: Was das bringt: nun, schicke rote Aufkleber und Hintergrundbilder, voreingestelltes
Vodafone-Portal und eine fest belegte Funktionstaste dazu ;)
naja, da ist meins auf die gleiche Art und Weise gebrandmarkt ;-)
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