Petition: Open-Source-Betriebssystem für die Verwaltung
Petition: Open-Source-Betriebssystem für die Verwaltung
Auf der Such nach der Wahlcomputerpetition bin ich gerade über eine Petition für den Einsatz eines Open-Source-Betriebssystems für die öffentliche Verwaltung gestolpert:
http://itc.napier.ac.uk/e-Petition/bund ... tionID=298
Gruss, Dirk
http://itc.napier.ac.uk/e-Petition/bund ... tionID=298
Gruss, Dirk
- feltel
- Webmaster
- Beiträge: 10368
- Registriert: 20.12.2001 13:08:23
- Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz
- Wohnort: Leipzig, Germany
-
Kontaktdaten:
Das mit der uk-Domain ist imho schonmal in nem anderen Thread im Forum aufgeklärt worden. Weiß jetzt bloß nicht mehr zu welcher Petition der Thread war.
debianforum.de unterstützen? Hier! | debianforum.de Verhaltensregeln | Bitte keine Supportanfragen per PM
- feltel
- Webmaster
- Beiträge: 10368
- Registriert: 20.12.2001 13:08:23
- Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz
- Wohnort: Leipzig, Germany
-
Kontaktdaten:
Hat wer mal den Text zur OSS-Petition gelesen. Sätze wie "Deutschlands Arbeitskräfte und Sicherheit ist das Maß aller Dinge." machen mich schon stutzig.
debianforum.de unterstützen? Hier! | debianforum.de Verhaltensregeln | Bitte keine Supportanfragen per PM
- Leonidas
- Beiträge: 2032
- Registriert: 28.04.2003 13:48:49
- Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz
-
Kontaktdaten:
Ah, ok, ich habs gefunden. Danke.feltel hat geschrieben:Das mit der uk-Domain ist imho schonmal in nem anderen Thread im Forum aufgeklärt worden.
Wir wollten einen Marsch spielen, aber wir hatten nur Xylophone.
- ckoepp
- Beiträge: 1409
- Registriert: 11.06.2005 20:11:23
- Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz
- Wohnort: Nähe Heidelberg
Ich finde die Idee selbst genauso nicht gelungen...
Die Behörden per Gesetz zu sowas zu zwingen hat auf lange Sicht genau die gegenteilige Wirkung.
Da wo es Sinn macht kann doch gerne Windows eingesetzt werden. Mal sehn wer jetzt wieder mit "Windows macht nirgends Sinn" kommt...
Die Behörden per Gesetz zu sowas zu zwingen hat auf lange Sicht genau die gegenteilige Wirkung.
Da wo es Sinn macht kann doch gerne Windows eingesetzt werden. Mal sehn wer jetzt wieder mit "Windows macht nirgends Sinn" kommt...
"Es gibt kein Problem, das man nicht mit einem doppelten Scotch lösen könnte!"
Ernest Hemingway
Ernest Hemingway
-
- Beiträge: 57
- Registriert: 12.10.2004 22:07:46
- Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz
Ich will hier jetzt nicht ein "Windows macht nirgends Sinn" anfangen... aber gerade der Staat sollte doch die Gewalt über seine Daten behalten. Und genau dort sehe ich momentan erhebliches Bedrohungspotential durch propietäre Windows-Systeme. Allein die neue "Aktivierungsstrategie" von Microsoft macht Behörden unnötig angreifbar. Es geht dabei noch nicht einmal um Verschwörungstheorien USA/Spionage etc.Die Behörden per Gesetz zu sowas zu zwingen hat auf lange Sicht genau die gegenteilige Wirkung.
Da wo es Sinn macht kann doch gerne Windows eingesetzt werden. Mal sehn wer jetzt wieder mit "Windows macht nirgends Sinn" kommt... Rolling Eyes
Es reicht dann z.B. aus, dass die Lizenz-Schlüssel einer größeren Installation kompromitiert werden, und WGA erledigt den Rest. Oder ein Virus, der bei jedem infizierten System den gleichen Lizenzschlüssel einträgt.
Ferner ist man der Prokuktstrategie des Herstellers ausgeliefert. Sollte der Hersteller meinen, Produkt XY rentiert sich nicht mehr, dann hat die Behörde da keinen Einfluss mehr drauf. Einige Daten sollen aber noch in einigen Jahrzenten verfügbar sein. Bei einer OS-Lösung kann man zur Not Entwickler einstellen, die einem die Daten in neue Formate überführt, oder aber das Projekt für die eigenen Zwecke weiterführt. Bei einer propietären Lösung sind diese Ansätze entweder erheblich aufwendiger oder aber gar nicht realisierbar.
Windows mag seine Daseinsberechtigung haben, ich verdiene selbst mein Geld mit MS-Lösungen, aber in einigen Bereichen bekomm ich langsam echt Bauchschmerzen.....
Gruss
kistenschrauber
- BeS
- Moderator
- Beiträge: 3236
- Registriert: 17.04.2002 18:30:21
- Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz
- Wohnort: Stuttgart
-
Kontaktdaten:
Ein paar Gründe, warum Freie Software in den Behörden wichtig wäre hat kistenschrauber schon genannt.
In Stichworten:
- Unabhängigkeit
- Kontrolle über Daten und die ganze IT-Infrastruktur
- Zugang für alle Menschen (egal ob Reich oder Arm)
- Keine Unterstützung von Monopole
- Unterstützung der einheimischen Idustrie
- Sparen und vernünftiger Umgang mit Resourcen.
Ich will nur noch hierzu was sagen:
- Wie muss ein Formular aussehen
- In welchem Dateiformat wird es online gestellt
- Umweltschutzrichtlinien
...
Der Staat hat gewisse Aufgaben, dazu gehört ein möglichst gutes und freies Leben für seine Bürger zu ermöglichen:
- Bildung
- Umweltschutz
- Zugang zu Wissen und Information für alle, egal ob Reich oder Arm
...
Das alles muss erreich werden und wird natürlich letztlich mit Gesetzen erreicht die antisoziales Verhalten verbieten. Genau das würde auch ein Gesetz machen, welches Freie Software in allen Öffentlichen Anstalten vorschreibt.
In Stichworten:
- Unabhängigkeit
- Kontrolle über Daten und die ganze IT-Infrastruktur
- Zugang für alle Menschen (egal ob Reich oder Arm)
- Keine Unterstützung von Monopole
- Unterstützung der einheimischen Idustrie
- Sparen und vernünftiger Umgang mit Resourcen.
Ich will nur noch hierzu was sagen:
Das ist doch sehr pauschal. Wir "zwingen" Behörden und Individuen schon heute zu bestimmten Sachen:ckoepp hat geschrieben: Die Behörden per Gesetz zu sowas zu zwingen hat auf lange Sicht genau die gegenteilige Wirkung.
- Wie muss ein Formular aussehen
- In welchem Dateiformat wird es online gestellt
- Umweltschutzrichtlinien
...
Der Staat hat gewisse Aufgaben, dazu gehört ein möglichst gutes und freies Leben für seine Bürger zu ermöglichen:
- Bildung
- Umweltschutz
- Zugang zu Wissen und Information für alle, egal ob Reich oder Arm
...
Das alles muss erreich werden und wird natürlich letztlich mit Gesetzen erreicht die antisoziales Verhalten verbieten. Genau das würde auch ein Gesetz machen, welches Freie Software in allen Öffentlichen Anstalten vorschreibt.
Deine Unterstützung für Freie Software kostet dich nur wenige Minuten: www.fsfe.org/support
Ich spreche von Freier Software!
Ich spreche von Freier Software!
-
- Beiträge: 57
- Registriert: 12.10.2004 22:07:46
- Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz
Naja, das sehen ja einige Entscheidungsträger anders. Ansonsten lassen sich Projekte wie Elster ja nicht erklären. "Windows hat ja eh jeder..Kommt ja mit jedem neuen Computer!". Da werden gerade die freien Lösungen als Exoten betrachtet.Das alles muss erreich werden und wird natürlich letztlich mit Gesetzen erreicht die antisoziales Verhalten verbieten. Genau das würde auch ein Gesetz machen, welches Freie Software in allen Öffentlichen Anstalten vorschreibt.
Für mich steht beim Staat vor allen Dingen die Unabhängigkeit im Vordergrund, damit der Staat seine Aufgaben bewältigen kann.
Deine weiterführenden "Anforderungen" sind dann doch etwas idealistisch.
Lässt sich meiner Meinung nach nicht realisieren. Die "Medienkompetenz" am Computer fehlt leider einem Großteil der Bevölkerung. Ich habe langsam das Gefühl, es verhält sich damit wie mit dem Lesen im Mittelalter.- Zugang für alle Menschen (egal ob Reich oder Arm)
Auch leider ein frommer Wunsch, widerspricht sich sogar mit- Keine Unterstützung von Monopole
Neben dem MS-Monopol haben sich auch andere monopolartige Strukturen gebildet. Alternativen dazu sind meist erheblich teuerer. Auch eine Migration zu freien Lösungen ist vom wirtschaftlichen Aspekt erst langfristig kostengünstiger.- Sparen und vernünftiger Umgang mit Resourcen.
Aber meiner Meinung nach sollte es uns alleine die Unabhängigkeit wert sein, diesen Weg zu gehen. Sollte dann das eine oder andere auf deinem Wunschzettel dabei abfallen: Um so besser!
- BeS
- Moderator
- Beiträge: 3236
- Registriert: 17.04.2002 18:30:21
- Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz
- Wohnort: Stuttgart
-
Kontaktdaten:
deshalb gibt es auch solche Petitionen und man diskutiert darüber. Wäre schon alles perfekt, dann bräuchten wir keine Petitionen, keine Diskussionen und keine neuen Gesetze bzw. Gesetzesänderungen.kistenschrauber hat geschrieben: Naja, das sehen ja einige Entscheidungsträger anders.
Wie gesagt, es geht nicht um einen ist-Zustand sondern darum wie es sein sollte, sonst bräuchte man auch keine Petition.Ansonsten lassen sich Projekte wie Elster ja nicht erklären. "Windows hat ja eh jeder..Kommt ja mit jedem neuen Computer!". Da werden gerade die freien Lösungen als Exoten betrachtet.
Elster ist ein Paradebeispiel wie man es nicht macht. Richtig wäre es gewesen, dass als Freie Software entwickeln zu lassen, so dass der Staat unabhangig vom Anbieter ist. Die Benutzerschnittstelle (natürlich auch als Freie Software realisiert) hätte dann entweder ein Webinterface sein müssen, dass bei jedem läuft oder eine GUI z.B. in Qt die auf allen Systemen lauffähig ist.
Unabhängigkeit ist das erste, aber auch bei zweiten Schritt, dem bewältigen der Aufgaben muss man natürlich darauf achten wie man es macht: Sozialgerecht, Uweltschutz, Freiheit, Gereichtigkeit, ....Für mich steht beim Staat vor allen Dingen die Unabhängigkeit im Vordergrund, damit der Staat seine Aufgaben bewältigen kann.
Ich weiß, dass klingt in unser kapitalistischen und neo-liberalen Welt wie eine Utopie, aber das sind die Werte, die für eine Gesellschaft wichtig und überlebensnotwendig sind und als solche sollten sie natürlich auch von den Vertretern der Gesellschaft vertreten werden.
Das muss gewährt werden. Jeder muss an die Informationen kommen und z.B. Formulare ausfüllen können. Dafür muss man auf dem digitalen Sektor konsequent auf Freie Software und offene Formate setzen und natürlich auch weiterhin die Möglichkeit des ganz normalen Formulars offen halten, dass man direkt im Amt bekommt.Lässt sich meiner Meinung nach nicht realisieren. Die "Medienkompetenz" am Computer fehlt leider einem Großteil der Bevölkerung. Ich habe langsam das Gefühl, es verhält sich damit wie mit dem Lesen im Mittelalter.- Zugang für alle Menschen (egal ob Reich oder Arm)
Du musst die Ziele natürlich immer langfristig beurteilen und vorallem auch gegeneinander abwägen. Ein ganz plumpes Beispiel:Auch leider ein frommer Wunsch, widerspricht sich sogar mit- Keine Unterstützung von MonopoleNeben dem MS-Monopol haben sich auch andere monopolartige Strukturen gebildet. Alternativen dazu sind meist erheblich teuerer. Auch eine Migration zu freien Lösungen ist vom wirtschaftlichen Aspekt erst langfristig kostengünstiger.- Sparen und vernünftiger Umgang mit Resourcen.
- gutes Leben in einer intakten Gesellschaft/Umwelt ermöglichen
- gute Wirtschaftliche Rahmenbedingungen, Geld sparen usw.
Hier könnte man natürlich sagen wir vergessen den ganzen Umweltschutz, wenn das Chemieunternehmen seinen Müll im nächsen Fluss entsorgen kann, sparen sie viel Geld.
Dem stehen aber natürlich die anderen Interessen der guten Lebensbedingungen entgegen. Für was man sich entscheidet sollte bei diesem Beispiel jedem klar sein.
Genauso musst du dann natürlich bei deiner IT-Ibfrastruktur entscheiden ob kurzfristige ersparnisse wichtiger sind oder Unabhängigkeit, Kontrolle, Zugangsmöglichkeiten und langfristige ersparnisse. Also zumindest für mich ist hier genauso wie bei dem Beispiel klar, für was man sich entscheiden müsste.
Deine Unterstützung für Freie Software kostet dich nur wenige Minuten: www.fsfe.org/support
Ich spreche von Freier Software!
Ich spreche von Freier Software!
-
- Beiträge: 57
- Registriert: 12.10.2004 22:07:46
- Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz
Die IT-Ausstattung der öffentlichen Verwaltung wird in den wenigsten Fällen von Politikern bestimmt, sondern von Verwaltungsbeamten, Juristen, Ingenieuren (!) usw., bei denen häufig aber wenig Sachkompetenz vorhanden ist.kistenschrauber hat geschrieben:Ich bin Realist. Und Politiker denken, falls überhaupt, nur in 4-Jahreszyklen. Folglich wird sich da nichts so schnell ändern....
Torsten
-
- Beiträge: 57
- Registriert: 12.10.2004 22:07:46
- Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz
Ich weiß nicht, ob du mir damit Hoffnung machen willst.... Hört sich für mich eher beängstigend an.....Die IT-Ausstattung der öffentlichen Verwaltung wird in den wenigsten Fällen von Politikern bestimmt, sondern von Verwaltungsbeamten, Juristen, Ingenieuren (!) usw., bei denen häufig aber wenig Sachkompetenz vorhanden ist.
Ich hab selber als Student in einem Instittut teilweise als Administrator arbeiten dürfen, ich weiß sehr genau wie dort die Entscheidungsfindung läuft. Da hat man ein Budget, das am Jahresende auch sicher verblasen werden muss, ansonsten bekommt man nächstes Jahr nicht mehr so viel genehmigt.Nicht, dass ich etwas dagegen gehabt hätte, es gab wohl keine Zeit in meiner Hacker-Karriere, in der ich mich in so viele unterschiedliche Plattformen einarbeiten durfte, aber die Sparsamen werden dann auch noch abgestraft.
Anstatt die Anschaffungen generell mal auf den Prüfstand zu stellen, wird im Gießkannnenprinzip gearbeitet. Das hat dann teilweise seltsame Auswüchse zur Folge.
PS: Die 4-Jahre-Politiker-Floskel (was für ein Wort) bezog sich auch eher auf die Petition, bzw. deren Entscheidungsfindung.
Ja, es ist beängstigend, weil man die Leute nicht einmal abwählen kann. Und wegen Unfähigkeit entlassen ist in der deutschen Kuscheldemokratie schon gar nicht möglich.kistenschrauber hat geschrieben: Ich weiß nicht, ob du mir damit Hoffnung machen willst.... Hört sich für mich eher beängstigend an.....
Torsten
Die Petition enthält viele Grammatik-Fehler. Schon deswegen habe ich meinen Namen nicht darunter gesetzt. Ich habe hier mal die Fehler markiert, die ich gefunden habe (statt Durchgestrichen habe ich Unterstrichen verwendet).
Weiterhin fehlt mir der Begriff freie Software.Mit der Petition wird eine Unterstützung für den Einsatz und die Entwicklung eines eigenen Open-Source-Betriebssystems für die öffentliche Verwaltung gefordert.
Begründung:
Der Petitionsausschuss möge sich für die Entwicklung eines eigenen Open-Source-Betriebssystems für Personal-Computer einsetzen, dadurch neue Arbeitsplätze schaffen und die IT-Sicherheit in der BRD auf den höchst mögllichen Stand bringen.
Der Bund und all seine Verwaltungen kaufen, aus nichtnachvollziehbaren Gründen, Produkte im Millionenbereich bei Microsoft USA. Warum reden Regierung und Bundestagsmitglieder nur über fehlende Arbeitsplätze und nehmen diese große Chance, ähnlich dem europäischen Galileo-System, nicht wahr? Als hochtechnisiertes Land sind wir auf Export angewiesen, hier aber verzichten wir freiwillig auf Forschung, Entwicklung und Ausbildung zukunftssicherer Arbeitsplätze in Millionen. Warum scheuen Regierung und Volksvertreter eine Neuentwicklung nachhaltig voran zu treiben.
Auch die Souveränität und Sicherheit der BRD entspricht nicht dem GG. Es ist nachvollziehbar, dass MS USA den Quellcode aus politischen- und wirtschaftlichen Gründen des eigenen Landes nie zu 100 % freigeben darf. Trotzdem setzt sich die BRD der Gefahr eines unberechtigten Zugriffs, durch die Lücke Quellcode, auf sicherheitsrelevante Informationen politischer- und wirtschaftlicher Natur aus.
Meine persönliche Sicherheit ist(?) durch diesen Mangel nicht mehr gegeben.
Mit dem neuen System müssen alle Einzelplatzrechner bei Bundesverwaltungen ausgerüstet werden.
Deutschlands Arbeitskräfte und Sicherheit ist das Maß aller Dinge.
Ich bitte den Petitionsausschuss eine baldige Besserung zur Arbeitsplatzbeschaffung einzuleiten und die Mängel in der Sicherheit gemäß GG abzuwenden.
mit freundlichen Grüßen Otwin Schneider