Warum der Erfolg von Linux und OpenSource so schwer fällt

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gnude
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Warum der Erfolg von Linux und OpenSource so schwer fällt

Beitrag von gnude » 19.02.2012 20:39:15

Ich muss mal loswerden, was ich denke,
warum der Erfolg ausbleibt.
Nein, es ist nicht Windows,
nein es sind nicht Anwender die Linux nicht akzeptieren und mit der Oberfläche nicht
zurecht kommen.
Es sind die Entwickler, die Hochnäsig sind, und die nicht helfen wollen.
Warum ich das denke schreibe ich euch.

Ich bin selbst Admin in einer Firma. Ich setze auf Debian. Als ich mit der Tätigkeit anfing war die Firma
Linux frei. Jetzt sieht es anders aus. Aber jeden Tag kämpfe ich mit Problemen und
stehe viel zu oft alleine da!

Die Anforderungen sind vielfältig. Mailserver, Fileserver, Webserver, Intranet, Datenbankserver. Alles musste eingerichtet werden. Alles aus dem Nichts heraus.
Aber es geht. Und doch gibt es Baustellen überall.
Und hier versagt die Hilfe der Community auf ganzer Linie.
Ja. Jeder will helfen die Linux CD zu installieren.
Meine Probleme gehen tiefer. Plötzlich muss eine Datei aus der Datenbank exportiert werden,
die CSV verändert und woanders eingelesen werden.
Es geht los. Shellscripte arbeiten mit PHP Scripten Hand in Hand. Ich bin kein PHP Entwickler.
Aber ich brauche ein SCript. Stellt man die Frage im Forum kommt nur "Hilfe zur Selbsthilfe!".
Klingt gut. Aber PHP ist nur ein kleiner Teil, ich hab keine Zeit mal eben PHP Entwickler zu werden.
Morgen brauch ich ein Awk Script, welches die Datei zerlegt und filtern. Das gleiche Problem wieder.
Nein ich brauche keine Hilfe zur Selbsthilfe. Ich könnte mir alleine ein Awk Buch kaufen. Aber ich brauch nur das eine Script. Denn übermorgen muss ich den Dialplan der Asterisk modifizieren und hab keine Zeit mehr PHP oder Awk Programmierer zu werden. Dann stell ich eine Frage zu Perl oder Postfix oder was weiss ich.

Liebe Entwickler und Freaks ! Ihr wollt das Linux in die Welt erfolgreich wird.
Leute wie ich sind die, die es verbreiten. Ich installiere es auf Servern und auch Workstations.
Ich installiere das was ihr Schreibt und Pflegt.
Aber ich brauche eure Hilfe ! Ich kann nicht alles können. Ich brauche für die Problemfälle Scripte und Lösungen.
Wo ich versage, muss Linux dem Windows Server weichen !!!

Es ist wichtig, das es Entwickler gibt, und diese auch lernen wie man in den Sprachen gute Software schreibt.
Aber ich bin an der Front. Während ich die man Page zu Postfix nach einer Lösung durchsuche klingelt mein Telefon 3x wegen Papierstau, defekten Lüftern und all den anderen Sorgen...

Deshalb brauch ich eure Hilfe und deshalb Frag ich euch Löcher in den Bauch !!!

owl102

Re: Warum der Erfolg von Linux und OpenSource so schwer fäll

Beitrag von owl102 » 19.02.2012 21:06:42

gnude hat geschrieben:Aber ich brauche ein SCript. Stellt man die Frage im Forum kommt nur "Hilfe zur Selbsthilfe!".
Verstehe ich das richtig: Alle, die nicht bereit sind, in ihrer Freizeit ein Script für dich zu schreiben, sind hochnäsig?

(Und was hat das mit OpenSource zu tun?)
Wo ich versage, muss Linux dem Windows Server weichen !!!
Und wer schreibt dir für Windows die maßgeschneiderten Lösungen für lau?

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Re: Warum der Erfolg von Linux und OpenSource so schwer fäll

Beitrag von gnude » 19.02.2012 21:09:48

Ja!
Verstehst du falsch !
owl102 hat geschrieben:
gnude hat geschrieben:Aber ich brauche ein SCript. Stellt man die Frage im Forum kommt nur "Hilfe zur Selbsthilfe!".
Verstehe ich das richtig: Alle, die nicht bereit sind, in ihrer Freizeit ein Script für dich zu schreiben, sind hochnäsig?

(Und was hat das mit OpenSource zu tun?)
Wo ich versage, muss Linux dem Windows Server weichen !!!
Und wer schreibt dir für Windows die maßgeschneiderten Lösungen für lau?

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Re: Warum der Erfolg von Linux und OpenSource so schwer fäll

Beitrag von Emess » 19.02.2012 21:17:14

Also ich kann die Gedanken von @gnude gut nachvollziehen.
Mann kann eben nicht alles können und lernen!
Allerdings kann ich auch sagen, wenn man seine Fragen hier ordentlich formuliert, bekommt man doch hier gut geholfen.
Wenn ich mal ein script brauchte, weil ich von dem Zeugs auch keine Ahnung habe, habe ich es noch immer bekommen.
Kommt aber wahrscheinlich auch auf den Umfang des scriptes an!
Debian Testing (bleibt es auch)
Debian Bullseye KDE Plasma 5x Kernel 5.10.0-12-amd64
Notebook HP ZBook 17 G2

http://www.emess62.de

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Re: Warum der Erfolg von Linux und OpenSource so schwer fäll

Beitrag von gnude » 19.02.2012 21:19:17

Die Kritik galt jetzt nicht speziell diesem Forum,
sondern es kommt sehr viel in der "Szene" vor.
Auch in diversen IRC Channels treffe ich das Problem häufiger an.
Emess hat geschrieben:Also ich kann die Gedanken von @gnude gut nachvollziehen.
Mann kann eben nicht alles können und lernen!
Allerdings kann ich auch sagen, wenn man seine Fragen hier ordentlich formuliert, bekommt man doch hier gut geholfen.
Wenn ich mal ein script brauchte, weil ich von dem Zeugs auch keine Ahnung habe, habe ich es noch immer bekommen.
Kommt aber wahrscheinlich auch auf den Umfang des scriptes an!

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Re: Warum der Erfolg von Linux und OpenSource so schwer fäll

Beitrag von PapaToo » 19.02.2012 21:20:24

Sprich doch mal konkret was Dir über die Leber gelaufen ist gnude.

Wenn Du bei MS was anpassen musst oder eine etwas kompliziertere Installation/Netz hast,
steht man doch auch da wie Max in der Sonne.

owl102

Re: Warum der Erfolg von Linux und OpenSource so schwer fäll

Beitrag von owl102 » 19.02.2012 21:28:07

gnude hat geschrieben:Ja!
Verstehst du falsch !
Dann stehe ich auf dem Schlauch. Und warum welche Entwickler nicht helfen wollen, hat sich mir auch nicht erschlossen. Das ist bei OpenSource doch ein Widerspruch in sich, sie schreiben doch schon Software (oft in ihrer Freizeit) für lau, und helfen damit Anwendern. (Sie könnten ja ihre Software auch einfach für sich behalten.)

Wenn mir jemand 10 Euro schenkt, halte ich ihn doch auch nicht für hochnäsig, nur weil er mir nicht 20 Euro schenken mag!?

Vielleicht hilft es, wenn du ein ganz konkretes Beispiel schilderst.

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Re: Warum der Erfolg von Linux und OpenSource so schwer fäll

Beitrag von gnude » 19.02.2012 21:44:28

Konkretes Beispiel. hmmm :roll:
Im Moment suche ich in einem PHP Forum nach nem Script....
Da ist auch wieder viel "Lernen kannst du hier..."
Wenn ich im Chat bin, also IRC dann kommen oft Grundsatzdiskussionen.
Einmal ging es um xampp, und da wollte man mir nicht helfen mit dem Hinweis,
xampp sei nicht für Produktivsysteme. Weiss ich. Brauch ich nicht drüber Diskutieren.
Im Mandriva Forum gab es mal ne riesen Diskussion über das Root Kennwort.
Damals war ich recht neu und man wollte mir nicht sage wie man sich als Root anmeldet, weil man alles
kaputt machen könnte. ICh war mir damals dem Risiko bewusst, habe darauf hingewiesen,
das ich alles mit partimage gesichert hab und das Risiko mir bewusst ist.
Aber ne Anleitung.... negativ.

Nen Perl Script was ich mal haben wollte hatte auch nur zum Ergebnis geführt "Hier kannst du es lernen"....
Das sind viele kleine Dinge
die sich immer wieder so erreignet haben.

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Re: Warum der Erfolg von Linux und OpenSource so schwer fäll

Beitrag von mindX » 19.02.2012 21:50:01

Könnte es sein, dass dein Chef mal über eine zusätzliche Planstelle nachdenken sollte?

Niemand kann alles wissen und naturgemäß gibt es Dinge, die einem ohne großes Nachdenken gelingen und Dinge, in die man sich erst einarbeiten muss. Und wenn man dazu keine Gelegenheit bekommt, dann passt was mit der betrieblichen Organisation nicht.
Du kannst aber "die Community" nicht dafür verantwortlich machen, wenn sie dir nicht deine Arbeit abnimmt.

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Re: Warum der Erfolg von Linux und OpenSource so schwer fäll

Beitrag von whisper » 19.02.2012 21:54:35

Wenn du als Admin überlastet bist, lass dir einen Helfer, an die Seite stellen. Ein guter Admin hat die Zeit ssich mal eben eine neue Sprache rudimentär anzueignen.

Druckerstau z.B. würde ich den Leuten mal zeigen und androhen, es mir zu merken, wenn es noch einmal vorkommt

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Re: Warum der Erfolg von Linux und OpenSource so schwer fäll

Beitrag von thoys » 19.02.2012 22:03:52

Hi,

also generell kann ich deine Aussagen nachvollziehen. Schon im Kleinen (Familie, Freunde) habe ich das erlebt. Man installiert Gnu/Linux und ist sofort automatisch als Admin verpflichtet. Bei Windows gabs viele mit Halbwissen, bei Gnu/Linux bin ich dann der einzige und alles was nicht geht liegt an Linux und hätte unter Windows natürlich problemlos funktioniert.

Das Kommentar mit der Planstelle finde ich gut. Es braucht eben ein Konzept in einer Firma und nicht ein Admin gegen alle.

Dann kann ich auchnoch gleich bestätigen, dass die Forenkultur schrecklich geworden ist. Sehr oft gibt es Antworten wie "nutz die Forensuche" - Gute Antwort, wenn ich wüsste nach was ich suchen muss, hätte ich das Problem nicht.
Wobei gerade das Debianforum.de hier eine positive Ausnahme in diesem Punkt bildet, daher das lieber woanders anmerken.

Wenn ich dich richtig verstanden hab gehts auch um Zeit. Du brauchst morgen ne Lösung, also brauchst du Hilfe, das ist etwas was es in einem Forum, wo jeder mal Hilft wenn er Zeit hat, eben nicht geben kann.

Jetzt mal auf den Punkt gebracht. Wenn niemand in deiner Firma hinter dir steht, wirds echt schwer. Was hat die Welt von nörgelnden Gnu/Linux-usern? Dann doch lieber nörgelnde Windowsuser und du kannst ruhig schlafen.

Zuerst überzeugen, dann installieren.

Grüße

Thoys

ps. das soll nicht heißen, dass du alles übern haufen schmeißen sollst. Sondern eben eine Infrastruktur schaffen in der du anständig arbeiten kannst. Meistens hängts eben am Geld.

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Re: Warum der Erfolg von Linux und OpenSource so schwer fäll

Beitrag von uname » 19.02.2012 22:15:00

Sehe 2 Möglichkeiten:

1. Linux-Support kaufen
2. Windows-Software kaufen und selbst rumfrickeln bis es läuft.

Firmen entscheiden sich für 2. da es bunt ist und rumklicken kann jeder.

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Re: Warum der Erfolg von Linux und OpenSource so schwer fäll

Beitrag von ralli » 20.02.2012 07:00:23

Und wieder steht Linux und opensource zu Unrecht am Pranger. Bei fachlichen Defiziten hast Du auch bei anderen OS Probleme. Mir scheint auch, das Du den Sinn und Zweck eines IT Forums nicht ganz verstanden hast. Nirgendwo gibt es kostenlosen Support, sich in einem kommerziellen und produktiven Umfeld darauf zu verlassen, halte ich für grob fahrlässig. Deine Enttäuschung kommt daher, das Niemand Deine (falschen) Erwartungen und Ansprüche erfüllen will und wird. Allerdings wird hier die Hilfe zur Selbsthilfe kultiviert und learning bei doing findet großen Anklang und Zuspruch. Natürlich kann ich Deinen Frust verstehen, aber wenn Dein Chef schon nichts in kommerziellen Linux Support investieren will, solltest Du trotzdem das Gespräch suchen, so das wenigstens die erforderliche Fachliteratur angeschafft wird und Du Zeit hast, Dir das neue Wissen anzueignen. Viele Chefs haben ein gänzlich falsches Bild von Linux und opensource und Ihre Motivation zu wechseln entspringt nur der Vorstellung, das jetzt alles kostenlos und umsonst ist. Das kann nur in eine Katastrophe münden und ist völlig unrealistisch. Und Shell Scripting oder Php und Perl, würde ich doch zumindest als Grundlagen- und Basiswissen voraussetzen, um als Admin erfolgreich zu sein. Ich selbst habe schon vor über 20 Jahren viel von meiner Freizeit für meine Weiterbildung geopfert, um den neuen Herausforderungen genügen zu können. Und das in einer Firma, die über 6000 Mitarbeiter beschäftigte und über eine eigene IT Abteilung verfügte. So sicherte ich auch meinen Arbeitsplatz.
Wer nicht lieben kann, muß hassen. Wer nicht aufbauen kann muß zerstören.

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Re: Warum der Erfolg von Linux und OpenSource so schwer fäll

Beitrag von gnude » 20.02.2012 08:25:04

Eine eigene IT Abteilung bedeutet, das es fachliche Kollegen gibt.
Den Luxus hat nicht jeder :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
ralli hat geschrieben:Und wieder steht Linux und opensource zu Unrecht am Pranger. Bei fachlichen Defiziten hast Du auch bei anderen OS Probleme. Mir scheint auch, das Du den Sinn und Zweck eines IT Forums nicht ganz verstanden hast. Nirgendwo gibt es kostenlosen Support, sich in einem kommerziellen und produktiven Umfeld darauf zu verlassen, halte ich für grob fahrlässig. Deine Enttäuschung kommt daher, das Niemand Deine (falschen) Erwartungen und Ansprüche erfüllen will und wird. Allerdings wird hier die Hilfe zur Selbsthilfe kultiviert und learning bei doing findet großen Anklang und Zuspruch. Natürlich kann ich Deinen Frust verstehen, aber wenn Dein Chef schon nichts in kommerziellen Linux Support investieren will, solltest Du trotzdem das Gespräch suchen, so das wenigstens die erforderliche Fachliteratur angeschafft wird und Du Zeit hast, Dir das neue Wissen anzueignen. Viele Chefs haben ein gänzlich falsches Bild von Linux und opensource und Ihre Motivation zu wechseln entspringt nur der Vorstellung, das jetzt alles kostenlos und umsonst ist. Das kann nur in eine Katastrophe münden und ist völlig unrealistisch. Und Shell Scripting oder Php und Perl, würde ich doch zumindest als Grundlagen- und Basiswissen voraussetzen, um als Admin erfolgreich zu sein. Ich selbst habe schon vor über 20 Jahren viel von meiner Freizeit für meine Weiterbildung geopfert, um den neuen Herausforderungen genügen zu können. Und das in einer Firma, die über 6000 Mitarbeiter beschäftigte und über eine eigene IT Abteilung verfügte. So sicherte ich auch meinen Arbeitsplatz.

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Re: Warum der Erfolg von Linux und OpenSource so schwer fäll

Beitrag von hnr » 20.02.2012 08:35:31

Diesen Satz hat mir ein ehemaliger Dozent nahe gebracht, Warum sollen wir für dich, dein Geld verdienen?

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Re: Warum der Erfolg von Linux und OpenSource so schwer fäll

Beitrag von mindX » 20.02.2012 08:41:30

gnude hat geschrieben:Eine eigene IT Abteilung bedeutet, das es fachliche Kollegen gibt.
Den Luxus hat nicht jeder :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
Genau da scheint mir der Hase im Pfeffer zu liegen: Du scheinst "Mädchen für alles" spielen zu müssen und das Tagesgeschäft hält dich von der Erfüllung deiner Kernaufgaben ab =>

1. http://de.wikipedia.org/wiki/Eisenhower-Prinzip
2. Gespräch mit dem Chef... selbst wenn nur ein zusätzlicher Praktikant für Papierstau oder 'Strg+Alt+Entf' rausspringt ;)

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Re: Warum der Erfolg von Linux und OpenSource so schwer fäll

Beitrag von uname » 20.02.2012 09:08:16

Du scheinst "Mädchen für alles" spielen zu müssen und das Tagesgeschäft hält dich von der Erfüllung deiner Kernaufgaben ab
Sehe ich genauso. Ich hoffe du hast die Windows-Administration aufgegeben, da du zu höherem berufen bist. Wenn nicht ist nur Linux extra dazugekommen und du kannst nur scheitern. Die Fortbildung musst du zuhause erledigen. Machen deine Kollegen mit ihrem Windows-Wissen ja auch. Im übrigen ist das der Grund warum Linux keinen Erfolg hat, die Windows-Fortbildung ist für das Unternehmen gratis. ;-)

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Re: Warum der Erfolg von Linux und OpenSource so schwer fäll

Beitrag von gnude » 20.02.2012 09:43:21

Ich hab alle Server in Debian verwandelt.
Nur die Clients fehlen noch, sind aber nicht sonderlich Wartungsintensiv.

owl102

Re: Warum der Erfolg von Linux und OpenSource so schwer fäll

Beitrag von owl102 » 20.02.2012 09:58:57

thoys hat geschrieben:Dann kann ich auchnoch gleich bestätigen, dass die Forenkultur schrecklich geworden ist.
Das mag ich so nicht bestätigen. Ich habe mich immer bemüht, erkennbare Eigeninitiative zu zeigen (dort-und-dort habe ich schon geschaut, das-und-das schon probiert, aber...etc.), und wurde eigentlich (fast) immer mit Hilfe belohnt, selbst bei DAU-Fragen.

Die Forenkultur hat sich aber verändert, es gibt IMHO immer mehr Leute, die zu faul sind, mal ins Handbuch zu schauen oder die Suche anzuwerfen. Und mittlerweile hat sich der Satz "Ich habe schon gegoogelt, aber nix gefunden" bei Leuten eingebürgert, die nach 10 Sekunden Suche im Internet bereits aufgegeben haben. Daher kann es schon sein, daß man selber auch mal fälschlicherweise in diese Schublade gesteckt wird und passende Antworten bekommt. Dem kann man aber entgegenwirken, indem man erkennbare Eigeninitiative an den Tag legt und diese auch in der Anfrage niederspiegeln läßt (siehe oben). Selbst wenn man den ganzen Tag nur verzweifelten Mist probiert hat, erhöht die detailierte Darlegung dessen die Chancen auf Antworten.

Und was die "patzigen" Antworten angeht, stellt sich mir immer wieder die Frage, was besser für den Fragestellenden ist, keine Antwort oder eine patzige Antwort. Bei letzterem bekommt er wenigstens zu wissen, warum keiner antwortet, und hat die Chance, diesbezüglich dazuzulernen.

shakky4711
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Re: Warum der Erfolg von Linux und OpenSource so schwer fäll

Beitrag von shakky4711 » 20.02.2012 10:15:06

Aber ich brauche eure Hilfe ! Ich kann nicht alles können. Ich brauche für die Problemfälle Scripte und Lösungen.
Wo ich versage, muss Linux dem Windows Server weichen !!!
Das kann ich absolut nachvollziehen, gerade im Jahr 2012 wo man als Beführworter unixartiger Betriebssysteme gegen die bunten Flyer des immer präsenten "Microsoft Gold Partners" ankämpfen muss der der Geschäftsleitung immer wieder das Goldene vom Pferd erzählt und nach dem tausendsten Male "MS steigert Ihre Produktivität.... blablabla" hat sich das so in den Köpfen manifestiert dass man überall nur noch gegen Windmühlen kämpft...
Und wer schreibt dir für Windows die maßgeschneiderten Lösungen für lau?
Arbeitswelt 2012, wenn der eigene Admin 25,- Euro für ein Fachbuch möchte oder im Schlimmsten Fall mal auf eine 1 Tage Schulung wird das zu Tode diskutiert oder gleich abgelehnt, das Unterzeichnen der 2000,- Euro Rechnung des externen Dienstleisters wird vom Chef zwischen E-Mail lesen und Kaffee trinken in 3 Sekunden erledigt....
Könnte es sein, dass dein Chef mal über eine zusätzliche Planstelle nachdenken sollte?
Sollten Chefs in nahezu 90% aller deutschen Unternehmen, aber ehe da jemand eingestellt wird schmeisst man lieber denjenigen raus der sich mal wegen der Überarbeitung beim Chef zu einem Termin durchgerungen hat und ersetzt ihn durch einen noch billigeren, was der nicht hinbekommt machen dann externe Dienstleister...

Vielleicht ändern sich die Zeiten wieder, ich befürchte aber eher nicht, siehe IBM mit ihrem Vorhaben die Stammbelegschaft rauszuschmeissen und durch Hilfskräfte auf Tagelöhnerbasis wieder zu beschäftigen :-(

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gnude
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Re: Warum der Erfolg von Linux und OpenSource so schwer fäll

Beitrag von gnude » 20.02.2012 10:23:13

Mein Problem ist nicht, das mir die 25Euro für ein Buch fehlen.
Die Probleme sind nur so unterschiedlich.
Heute brauch ich ein Perl Script, Morgen ist es PHP.
Wenn ich mir jetzt ein Buch für 30 Euro kaufe und mich einlese, was ja gehen würde...
Steh ich Morgen vor nächsten geschlossenen Tür. Nur ist es dann PHP.
Und in allen einarbeiten klappt leider nicht...
Viele Lösungswege laufen deshalb über :google: oder durch das Forum.

Mir geht es auch nicht darum das ich erwarte alle müssten für mich Code schreiben. (Hey,
währe gar nicht sooo übel :mrgreen: )
Aber wenn die Leute Zeit haben um mir zu Antworten, dann währe eine Hilfe besser wie nur "lern selbst Perl, hilfe findest du
bei diesen links".
Was ich Stunden oder Tagelang beschäftigt ist für jemand anders ne 5 Minuten Sache, weil dem vieleicht der SQL String so aus
der Hand fliesst.
Und hier behindert sich die Community selbst, das die Hife dann nur in Aufforderung zur Selbsthilfe besteht.
Sicher ist das in einigen Fällen sicher Sinnvoll.
Aber halt nicht immer.
shakky4711 hat geschrieben:
Aber ich brauche eure Hilfe ! Ich kann nicht alles können. Ich brauche für die Problemfälle Scripte und Lösungen.
Wo ich versage, muss Linux dem Windows Server weichen !!!
Das kann ich absolut nachvollziehen, gerade im Jahr 2012 wo man als Beführworter unixartiger Betriebssysteme gegen die bunten Flyer des immer präsenten "Microsoft Gold Partners" ankämpfen muss der der Geschäftsleitung immer wieder das Goldene vom Pferd erzählt und nach dem tausendsten Male "MS steigert Ihre Produktivität.... blablabla" hat sich das so in den Köpfen manifestiert dass man überall nur noch gegen Windmühlen kämpft...
Und wer schreibt dir für Windows die maßgeschneiderten Lösungen für lau?
Arbeitswelt 2012, wenn der eigene Admin 25,- Euro für ein Fachbuch möchte oder im Schlimmsten Fall mal auf eine 1 Tage Schulung wird das zu Tode diskutiert oder gleich abgelehnt, das Unterzeichnen der 2000,- Euro Rechnung des externen Dienstleisters wird vom Chef zwischen E-Mail lesen und Kaffee trinken in 3 Sekunden erledigt....
Könnte es sein, dass dein Chef mal über eine zusätzliche Planstelle nachdenken sollte?
Sollten Chefs in nahezu 90% aller deutschen Unternehmen, aber ehe da jemand eingestellt wird schmeisst man lieber denjenigen raus der sich mal wegen der Überarbeitung beim Chef zu einem Termin durchgerungen hat und ersetzt ihn durch einen noch billigeren, was der nicht hinbekommt machen dann externe Dienstleister...

Vielleicht ändern sich die Zeiten wieder, ich befürchte aber eher nicht, siehe IBM mit ihrem Vorhaben die Stammbelegschaft rauszuschmeissen und durch Hilfskräfte auf Tagelöhnerbasis wieder zu beschäftigen :-(

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Re: Warum der Erfolg von Linux und OpenSource so schwer fäll

Beitrag von Colttt » 20.02.2012 10:32:30

@shakky4711: /sign ;)

aber gnude hat recht.. geht mal in den postgresql channel (IRC) frag dort was total einfaches.. du bekommst ne antwort oder ein link wo es sehr einfach erklärt ist.
so selbiges beispielsweise im debian.de channel..frag dort was einfaches.. du wirst erstmal gefragt warum so und nicht anders? dann wird auf die manpage verwiesen die man schon durchgelesen hat und nichts passendes drin ist, da bekommt man als antwort lies nochmal.. dann artet es irgendwie in eine Diskussion aus warum man das denn so machen sollte (beispielsweise per telnet auf den server raufgehen der im LAN steht) und dann nach 2-3h hat man wenn man glück hat eine antwort.. das ist wahrscheinlich das was gnude meint..

und ich versteh ihn man kann nicht komplett php lernen wenn man mal nur kurz was wissen will und genau das versteht man meistens nicht.. und wenn man in kleinen/mittelständischen Unternehmen ist (<100MA) dann ist die IT immer eine Kostenstelle die nur ausgaben hat und da sieht der chef das nur selten warum er denn nun noch einen IT`ler (oder Azubi) einstellen sollte..
Debian-Nutzer :D

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Re: Warum der Erfolg von Linux und OpenSource so schwer fäll

Beitrag von uname » 20.02.2012 11:22:46

Kannst du ein Beispiel nennen bzw. den Link zu einer Anfrage? Wichtig ist meiner Meinung nach, dass man sich selbst erst mal bemüht hat das Problem selbst zu lösen. So sollte man z.B. selbst ohne PHP-Kenntnisse ein PHP-Programm kopieren und laufen lassen können und z.B. mit der Suchfunktion grundlegende Funktionen ermitteln können. Dann liest sich eine Frage in einem Forum auch gleich besser. Wobei PHP doch fast so aussieht wie HTML bzw. Perl. Programmiersprachen werden überbewertet.

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Re: Warum der Erfolg von Linux und OpenSource so schwer fäll

Beitrag von sys_op » 20.02.2012 11:52:33

Aber was der Chef selber zu verrechnen hat, das weiss er genau...
EDV kostet Geld, so ist das. Unter Windows kommen neben den Kosten für professionelle Hilfe noch die Lizenzkosten, die oftmals den Löwenanteil ausmachen. Speziallösungen, ob für PHP, Perl oder Shell kosten zusätzlich.
Das angesprochene Problem löst sich ja nicht mit dem Wechsel des Betriebssystems, das konkret genannte PHP-Problem ist auch unter Windows immer noch aktuell.

Soll heissen, (ich nehme dezitiert Bezug auf deinen gewählten Titel) dein PHP-Beispiel ist für mich vollkommen aus der Luft gegriffen um auf ein OS und seinen Erfolg zu schliessen und ist auf deinen Frust zurück zu führen.
Umgekehrt müsste man glauben, dass du mehr Erfolg bei der Lösung deiner Probleme hättest, wenn du auf Windows umsteigst. Allein dein PHP-Problem bleibt das selbe. Versuch es und stelle deine Script-Frage an Microsoft oder ein Windows-Forum.
Richtig wäre demnach der Titel, ob Foren überhaupt ein taugliches Mittel sind, Probleme am Arbeitsplatz zu lösen. Da wird nach meiner Meinung der eigentliche Fehler gemacht. Die Mitgliedschaft in einem Forum begründen keinen Anspruch auf Hilfe und/oder Lösung eines Problems.

Interessant ist zu beobachten, dass immer mehr Leute glauben, mit dem Internetzugang auch Wartungsansprüche für die eigene Webseite erworben zu haben. Man nimmt einen Nulltarif beim Webserver und regt sich über Werbung auf und die Lösung des CMS-Script-Problems ist auch gleich mit dabei.
Kostet der Elektriker 130€ und mehr die Stunde ist das kein Problem, verlangt man 50€ für eine Stunde Anpassung eines Scripts ist das Wucher.

Da ich unter Anderem von der Entwicklung von PHP-Anwendungen lebe, stelle ich mir immer öfter die Frage, ob das nicht abwertend zu verstehen ist, wenn man mir meinen "Stundenlohn" vorwirft und gleichzeitig die eigenen 10 Minuten in Rechnung stellt.
Auch mit PHP ist die Entwicklung von Scripten nicht mal eben so zwischen Tür und Angel getan. Auch da steckt einiges an Arbeit und KnowHow drinnen.
Wie jemand, der selber keine Script-Lösung findet, beurteilen will, ob das nun viel oder wenig Aufwand ist, erschlisst sich mir nicht. Vielleicht ist dein Script ein 10.000 Zeilen Code, keine Ahnung.

Entschuldige, aber für mich ist das ganze Thema als Frustabladen und Dampf Ventil zu verstehen. Frag deinen Chef nach einer Arbeitsplatz Beschreibung und deinen Pflichten und Rechten sowie nach Schulungen, die dir die Erfüllung der Pflichten ermöglichen.
Sollte das Erlernen von PHP zu den Pflichten gehören, dann stell dich auf einige Zeit des Lernens ein.

Solltest du immernoch ein PHP-Problem haben, dann fass es in Worte und stelle eine ordentliche Frage, aus der man dein Problem auch erkennen kann. Meistens wird dann recht schnell eine Lösung gefunden.
Ist der Aufwand hoch oder mit richtiger Arbeit verbunden, hol dir ein Angebot ein und leg das vor.
gruss sys;-)

Clio

Re: Warum der Erfolg von Linux und OpenSource so schwer fäll

Beitrag von Clio » 20.02.2012 14:52:17

@sys_op, @ralli und @owl102 haben es eigentlich schon auf den Punkt gebracht.
Um eine produktive Arbeitsumgebung zu betreiben, ist es schon ziemlich naiv zu glauben, daß

a) ein Betriebssystem, welches ausschließlich von einer Community entwickelt wird, die richtige Wahl ist.
Nicht umsonst bieten Suse, RedHat und auch Ubuntu die Firmenversionen an, die zwar Geld kosten, dafür aber auch Support beinhalten.

b) bei Problemen ein oder mehrere Foren einspringen könnten.
Jeder weiß, daß hier Hilfe ausschließlich auf freiwilliger Basis beruht und schon gar nicht mit professioneller Hilfe verglichen werden kann.
Dafür sind viel zu viele Leute mit höchstens Viertel- oder Halbwissen unterwegs, die es zwar gut meinen, aber teilweise mit ihren "Ratschlägen" mehr Schaden anrichten als Nutzen bringen.
Da auf einen richtigen Tipp zu hoffen, ist eher wie Lottospielen, und hat in einem produktiven Umfeld nichts zu suchen.

Daß Du nicht alles wissen kannst, leuchtet jedem ein. Dafür ist der Bereich viel zu groß und umfassend.
Und auch Du kannst nicht gleichzeitig zu jeder Zeit an jedem Ort sein, auch wenn Du die Weiterbildung schon in Deine Freizeit legst.

Dies ist mal wieder ein ganz typisches Beispiel dafür, wie Leute in einem kleinen Betrieb ausgebeutet werden, indem man sie bei ihrer Ehre packt. Vordergründig sieht es so aus, als hätte man freie Hand und Unterstützung. Man "durfte" ja schließlich sein bevorzugtes OS zum Einsatz bringen. Dann soll man sich anschließend auch nicht über irgendwas beklagen, hätte man sich ja vorher überlegen können...
So ist der Chef fein raus, der Mitarbeiter arbeitet wie wild und es kostet fast nichts....na prima.
Solche Vorgesetzte gehören fristlos entlassen, oder wenns auch noch der Eigentümer ist, sollten sich die Leute pö a pö nach was besserem umsehen. Denn ändern wird sich daran so schnell nichts.

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