Von Ubuntu zu Debian

Warum Debian und/oder eine seiner Spielarten? Was muss ich vorher wissen? Wo geht es nach der Installation weiter?
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Raziel
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Von Ubuntu zu Debian

Beitrag von Raziel » 10.02.2012 21:48:51

Hallo.

Ich spiele mit dem Gedanken, mein Ubuntu 11.10 durch ein Debian zu ersetzen.
Warum? Ich hoffe, das ich dann ein etwas schnelleres System habe. Habe in letzter Zeit öfter die Desktop Umgebung (KDE4, Unity, Gnome-Shell) gewechselt
und habe das gefühl, dass nicht alles wieder sauber entfernt wurde. Ausserdem habe ich bisher nur upgrades durchgeführt (seit Ubuntu 9.10) und wer weiss, was ich
da noch für altlasten mit mir rumschleppe.

Im system werkelt noch eine Technisat Skystar2 DVB-S karte, die ich mit Kaffeine benutze. Das muss auf jeden Fall wieder funktionieren.
Ein Macbook legt seine Sicherungen auf ein NFS Share von diesem Rechner ab.
Das wird mit Debian sicherlich aus möglich sein.
Ausserdem verwende ich die software moneyplex für Homebanking + einen ReinerSCT Smartcard reader für HBCI.

Wo ich noch etwas unsicher bin ist was mit den Userrechten passiert. Ich gehe mal davon aus dass nach der Neuinstallation ich keine User rechte auf mein /home habe, da die
User ID sich geändert hat. Die werde ich mit chown und chgrp sicherlich setzen müssen.

Was meint ihr? Wird sich der Aufwand, von Ubuntu auf Debian zu wechseln, lohnen und wie hoch schätzt ihr den Aufwand?
Oder würdet ihr eine andere Distro wählen?

Gruß,
Raziel

DeletedUserReAsG

Re: Von Ubuntu zu Debian

Beitrag von DeletedUserReAsG » 10.02.2012 22:38:45

Was meint ihr?
Ich meine: mach’ dir ein Backup vom derzeitigen System, checke das nochmal, und leg’ los – und bilde dir eine eigene Meinung. Man könnte nun stundenlang drüber philosophieren was für dieses und gegen jenes System spricht, aber was hätte man davon?

cu,
niemand

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TRex
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Re: Von Ubuntu zu Debian

Beitrag von TRex » 10.02.2012 22:50:13

niemand hat geschrieben:aber was hätte man davon?
Frag das die üblichen Verdächtigen in den entsprechenden Threads :P

@raziel:

Auch von debian gibt es eine live-CD: http://live.debian.net/
Jesus saves. Buddha does incremental backups.
Windows ist doof, Linux funktioniert nichtDon't break debian!Wie man widerspricht

uname
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Re: Von Ubuntu zu Debian

Beitrag von uname » 11.02.2012 09:38:20

Oder würdet ihr eine andere Distro wählen?
Sehr interessante Frage in einem Debianforum
Was meint ihr? Wird sich der Aufwand, von Ubuntu auf Debian zu wechseln, lohnen und wie hoch schätzt ihr den Aufwand?
Es wird sich auf jeden Fall lohnen, da du mehr über Linux/UNIX lernen wirst (musst). Die Konfiguration wird anspruchsvoller sein, du wirst auch Abstriche machen müssen. Nicht alles wird sofort funktionieren (Grafikauflösung, WLAN, Flash, Java, ...). Wenn es aber läuft wird es laufen. Auch musst du die Entscheidung fällen ob du Debian Squeeze (Stable) und somit eine etwas ältere Version oder Wheezy (Testing, Entwicklerversion) einsetzt. Empfehlen würde ich dir auf jeden Fall die Stable-Version. Bedenke die Software auf dem Stand von vielleicht Ubuntu 10.04 oder 10.10 ist. Iceweaesl (Firefox) hat z.B. die Version 3.5.16 (!!!), wenn auch weiter durch Debian gepatcht. Natürlich kannst du auch in Stable weitere Quellen einbauen, um neuere Versionen zu bekommen. Du bist sehr frei, musst jedoch auch wissen wie man das konfiguriert. Glaube nicht, dass die Debian-Community Zeit hat für alles einen "Button" zu programmieren. Die Konsole sollte dein Freund sein.
Sofern alles unterstützt wird und du von Debian Ahnung hättest wäre die Installation und Konfiguration ein kaum höhrerer Aufwand wie bei Ubuntu. Da dir vielleicht tiefgreifendes Konsolen-Wissen fehlt plane vielleicht bis zu eine Woche ein bis alles läuft. Am Ende hast du ein System welches du nur noch alle zwei Jahre (ohne Probleme) upgraden musst und zudem hast du einiges über Linux gelernt. Und wenn in der ersten Woche die DVB-S-Karte nicht läuft was solls, zum Fernseh schauen hast du sowieso keine Zeit und vielleicht gar keine Lust. Debian ist ein wirklich interessantes System.

Raziel
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Re: Von Ubuntu zu Debian

Beitrag von Raziel » 11.02.2012 20:45:07

Danke für die Antworten.

Besonders diese hat mich zum handeln animiert
niemand hat geschrieben:
Was meint ihr?
Ich meine: mach’ dir ein Backup vom derzeitigen System, checke das nochmal, und leg’ los – und bilde dir eine eigene Meinung.
Und was soll ich sagen? Mein Debian wheezy läuft schon, die wichtigsten Programme sind bereits installiert,
kaffeine läuft auch ... was will man mehr?
Hab mich für wheezy entschieden wegen GNOME 3. Es scheint mir, dass GNOME 3 auch schneller läuft als in meiner vorherigen installation. Kann aber auch sein dass etwas mit meinem Gefühl nicht stimmt. :)

Es ist noch Fine Tuning offen und ich werde wahrscheinlich auch noch das ein oder andere Programm vergessen haben. Das sollte aber kein Problem darstellen.

Fühl mich schon richtig wie zu Hause ;)

Gruß,
Raziel

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Re: Von Ubuntu zu Debian

Beitrag von HippieFloppy » 22.02.2012 20:20:54

Da ist schon ein guter Start bei Debian :)

Wenn die Hardware/Laptop junger ist als die Kernelversion, wird dann wohl auch nicht richtig unterstützt gel? (bei mir ist alles Intel eingebaut, sollte also normal alles später im Kernel sein).

Sollte da lieber auf testing setzen, als mit den neueren Kerneln zu spielen?

Cae
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Re: Von Ubuntu zu Debian

Beitrag von Cae » 23.02.2012 10:47:09

HippieFloppy hat geschrieben:Sollte da lieber auf testing setzen, als mit den neueren Kerneln zu spielen?
Auch wenn das jetzt etwas an Thread-Hijacking grenzt, die Testing-Kernel sind mutmaßlich stabiler als Stable-Backports, da letztere keinen Bestimmungen unterworfen ist. Testing-Pakete müssen zuvor zwei Wochen fehlerfrei in Sid überlebt haben.
Wobei der linux-image-foo-Stable-Backports-Maintainer seinen Kernel durchaus gut geprüft haben kann, aber man weiß es nicht sicher. Für den produktiven Server sind aber sowohl Testing als auch Stable-Backports nicht das Wahre.

Gruß Cae
If universal surveillance were the answer, lots of us would have moved to the former East Germany. If surveillance cameras were the answer, camera-happy London, with something like 500,000 of them at a cost of $700 million, would be the safest city on the planet.

—Bruce Schneier

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mindX
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Re: Von Ubuntu zu Debian

Beitrag von mindX » 23.02.2012 11:24:45

Welche "neuere Kernel" sind eigentlich gemeint?
  • -Kernel.org: 3.2.7
    -Testing: 3.2.4
    -Sid: 3.2.6
    -Squeeze-Backports: 3.2.4
    -Ubuntu oneiric: 3.0.0
    -Ubuntu precise: 3.2.0

HippieFloppy
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Re: Von Ubuntu zu Debian

Beitrag von HippieFloppy » 23.02.2012 22:58:18

Hi,

Danke für eure Antworten, ich habe heute mit der Installation von Squeeze nur wenig Glück mit dem Standard-Treiber gehabt (keine Unterstützung für die Grafik- und die Soundkarte).

Also habe es mit dem neueren Kernel "linux-image-3.0.3-ts-squeeze-rt12_1.0_amd64.deb". Alles nach der Anleitung von der Seite: http://de.musix-wiki.org/index.php?title=Realtime_Kernel

Lieber Himmel, Hat das Zeit gekostet 8O (5-6 Stunden waren das locker..) Am Ende war alles gut, richtige Auflösung, Sound gab es auch :D

Die Freude hat leider nicht lange angehalten: Das Teil wurde heiß wie der Smile -> :oops:
Hatte schon richtig Angst um den Laptop...

Ist wahrscheinlich Testing das richtige

Gruß

HipFlo

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The Hit-Man
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Re: Von Ubuntu zu Debian

Beitrag von The Hit-Man » 23.02.2012 23:20:01

also ich habe es anders rum gemacht, bin von debian auf ubuntu umgestiegen. muß aber sagen, das man wirklich mehr unter debian lernt, mit einem linux klar zu kommen als unter ubuntu. wenn man ein mal weiß wie die konsole zu bedienen ist, kann man das wissen ja auch unter ubuntu nutzen. des weiteren hatte ich lange jahre auch slackware ( das ist mal hardcore ), genutzt und auch dort lernt man eine ganze menge. da man in diesen system oft die konsole braucht um programme, dienste usw. einzustellen würde ich das keinem anfänger empfehlen.
und warum ist ubuntu langsamer wie debian oder irgendeine andere distri? man kann das ganze dingen doch gut abspecken. man muß ja kein gnome/kde/unity nutzen. ich selbst nutze nur den openbox mit pcmanfm und tint2 als taskleiste. die komponenten rennen ziemlich gut.
unter debian haben mich dann immer diese kleinen wehwehchen gestört, wie zum beispiel unter meinem netbook, ein asus 1101HA, das den gfx treiber emgd nutzt. ich meine ich hätte mir den selber bauen können aus den sourcen, doch ist bei ubuntu eben das schöne, das es diese ppa's gibt. das vermisse ich nen bischen bei debian.
doch als serverOS ist debian bei mir die erste wahl.
Wer HTML postet oder gepostetes HTML quotet oder sich gepostetes oder
gequotetes HTML beschafft, um es in Verkehr zu bringen, wird geplonkt.

damals windows, früher ubuntu, danach debian, heute arch-linux ;)

Fjunchclick

Re: Von Ubuntu zu Debian

Beitrag von Fjunchclick » 24.02.2012 02:05:23

The Hit-Man hat geschrieben: ... ist bei ubuntu eben das schöne, das es diese ppa's gibt. das vermisse ich nen bischen bei debian.
Also, ich hoffe, dass es so etwas bei Debian nie geben wird. Mittels ppa kann dir nämlich jemand alles unterjubeln, was er will. Ist genauso übel wie die .exe bei Windows. Einfach installieren, ohne zu wissen, was man sich da einfängt.
Da lobe ich mir die offiziellen Quellen. Da kann man wenigstens ziemlich sicher sein, dass da kein Schweinkram drin ist. Jedenfalls würde es ziemlich schnell auffallen und der Maintainer des betreffenden Paketes hätte wohl nix zu lachen.
Ein ppa kann jeder Hans und Franz unter einem Pseudonym anlegen und dann schön seine Malware verbreiten.

Nee. danke.

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The Hit-Man
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Re: Von Ubuntu zu Debian

Beitrag von The Hit-Man » 24.02.2012 06:47:16

Also, ich hoffe, dass es so etwas bei Debian nie geben wird. Mittels ppa kann dir nämlich jemand alles unterjubeln, was er will. Ist genauso übel wie die .exe bei Windows. Einfach installieren, ohne zu wissen, was man sich da einfängt.
also wenn man danach geht kann einem das auch bei sourcecode-paketen passieren wenn man mal was spezielles sucht oder du dir dein eigenes paket bauen mußt, warum auch immer. wie oft hat man schon gelesen, das ein server gecrackt wurde auf dem sich opensource software befindet? wenn jemand einem anderen irgendwie was unterjubeln will, dann wird er das auch schaffen. da finde ich es unter windows echt viel viel schlimmer.
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Re: Von Ubuntu zu Debian

Beitrag von HippieFloppy » 24.02.2012 20:23:54

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