DSL-Verträge: Wollen die Anbieter ihre Bestandskunden mit günstigen Verträgen und niedrigen Downloadraten loswerden?

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Re: DSL-Verträge: Wollen die Anbieter ihre Bestandskunden mit günstigen Verträgen und niedrigen Downloadraten loswerden?

Beitrag von TRex » 13.02.2024 21:36:05

Ich hatte letztes Jahr sogar noch ne völlig unerwartete Erfahrung machen dürfen. Ich bin Kabel-Kunde bei Yodafon, hatte lange Zeit 50MBit mit DS-Lite. Mit smokeping (verschiedene Ziele, IPv4 und IPv6 getrennt) konnte ich sehen, dass zeitweise relativ viel Paketverlust auf der Leitung war, mit kleineren Schwankungen über die ganze Zeit von x Jahren und (zeitlich) lokalen Störfällen. Aus Gründen bin ich dann auf 250MBit umgestiegen und ließ mir gleich darauf auch DS-Lite abschalten. Die Qualität (=messbarer Pingverlust, kein Feng-Shui beim Zählen der Pixel auf Youtube) wurde direkt mit der 250er Leitung besser, da änderte auch die Abschaltung von DS-Lite nichts mehr. Ich vermute, dass da eine Drossel involviert ist, die ebenfalls Probleme verursachen kann.
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Re: DSL-Verträge: Wollen die Anbieter ihre Bestandskunden mit günstigen Verträgen und niedrigen Downloadraten loswerden?

Beitrag von prox » 13.02.2024 21:37:17

Hi QT,

DS-Lite und AFTR-Gateway sagt mir nichts. Denn ich bin bisher noch nie über Kabel ins Internet gegangen.

Ich werde aber morgen den Vertrag mit meinem neuen Anbieter (Kabel) widerrufen und über einen anderen DSL-Anbieter versuchen, einen kostengünstigen VDSL-Vertrag bei einem Reseller des Kupfernetzes der Deutschen Telekom erfolgreich abzuschließen.

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Re: DSL-Verträge: Wollen die Anbieter ihre Bestandskunden mit günstigen Verträgen und niedrigen Downloadraten loswerden?

Beitrag von QT » 13.02.2024 22:50:04

prox hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
13.02.2024 21:37:17
DS-Lite und AFTR-Gateway sagt mir nichts.
Davon bin ich ausgegangen. Daher die Warnung. Besser vorher bevor man "reingefallen" ist. So mancher hat sich mit paar € Ersparnis beim Kabelanschluß schon bei den Alternativanbietern angeschmiert, da man auf DS-Lite festgenagelt ist.

Kann man Dir nur wünschen, dass Dein neuer Klingeldrahtanschluß wenigstens nen vollwertigen Anschlußtyp hat, was anno 2024 immer Dual-Stack sein sollte.

@TRex: keine Ahnung, welche Probleme in Deinem Anschlussgebiet vorliegen, aber hier (westlich von FFM) habe ich zu 99,xx% die gebuchte Leitung von Vodafone ohne Einbuße.

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Re: DSL-Verträge: Wollen die Anbieter ihre Bestandskunden mit günstigen Verträgen und niedrigen Downloadraten loswerden?

Beitrag von TRex » 13.02.2024 23:00:36

QT hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
13.02.2024 22:50:04
@TRex: keine Ahnung, welche Probleme in Deinem Anschlussgebiet vorliegen, aber hier (westlich von FFM) habe ich zu 99,xx% die gebuchte Leitung von Vodafone ohne Einbuße.
Ist ja auch unerheblich. Was ich mitteilen wollte, bezieht sich auf die Drossel und dass, wenn meine Annahme stimmt, diese bei kleineren gebuchten Bandbreiten für Probleme sorgen könnte. Ich hatte es ja auch gar nicht wirklich bemerkt, bevor etwa Dez. 2022 irgendwas für einen leichten Abfall der Qualität gesorgt hat, wodurch ich >5% Paketverlust dauerhaft hatte.
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Re: DSL-Verträge: Wollen die Anbieter ihre Bestandskunden mit günstigen Verträgen und niedrigen Downloadraten loswerden?

Beitrag von QT » 13.02.2024 23:16:17

TRex hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
13.02.2024 23:00:36
Was ich mitteilen wollte, bezieht sich auf die Drossel
Welche Drossel? Kannst Du da noch etwas Detail oder Infos dazu schreiben? Bin seit >10 Jahre am Kabelanschluß und mir ist unklar, was Du meinst.

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Re: DSL-Verträge: Wollen die Anbieter ihre Bestandskunden mit günstigen Verträgen und niedrigen Downloadraten loswerden?

Beitrag von prox » 14.02.2024 05:58:37

QT hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
13.02.2024 22:50:04
Kann man Dir nur wünschen, dass Dein neuer Klingeldrahtanschluß wenigstens nen vollwertigen Anschlußtyp hat, was anno 2024 immer Dual-Stack sein sollte.
Danke.

Ich habe mich gerade zu den Begriffen "Dual Stack" und "DS-Lite" informiert:

Der Klingeldrahtanbieter, dem ich nachher einen Auftrag erteilen werde zu einem Vertrag über VDSL 50 Mbit/s, bietet laut eigenem, für seine Kunden bereitgestellten Forum nur IPV4 an (Info aus Mai 2023, welche die neueste Info dieser Art ist in besagtem Kundenforum).

IPV6 kann auch nicht zusätzlich dazu gebucht werden, diese Option habe ich jedenfalls nicht im Online-Bestellprozess bei diesem DSL-Anbieter auf seiner Webseite gesehen, bei dem ich nachher VDSL 50 Mbit/s bestellen werde.

Wenn es bei dem neuen DSL-Anbieter nur IPV4 fürs eigene LAN und ins Internet gibt, dann scheint das ja OK zu sein, was die Interaktion mit anderen Geräten im Internet betrifft.

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Re: DSL-Verträge: Wollen die Anbieter ihre Bestandskunden mit günstigen Verträgen und niedrigen Downloadraten loswerden?

Beitrag von MSfree » 14.02.2024 08:17:00

QT hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
13.02.2024 22:50:04
prox hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
13.02.2024 21:37:17
DS-Lite und AFTR-Gateway sagt mir nichts.
Davon bin ich ausgegangen. Daher die Warnung. Besser vorher bevor man "reingefallen" ist.
Das Problem dabei ist, daß das leider in keine AGB oder Produktbeschreibung spezifiziert wird. Selbst, wenn man den "Kundendienst" eines Providers anruft oder in einen Straßenladen geht, bekommt man keine Auskunft, weil das Verkaufspersonal das selbst nicht weiß. Man ist also auf Erfahrungsberichte anderer Leute angewiesen. Das nützt aber wenig, denn beim Kabelnetz von Vodafon ist es sogar regional unterschiedlich, ob man DS-Lite oder einen vollen Dual-Stack bekommt.

Nur bei den Businesstarifen bekommt man garantiert eine öffentliche IPv4-Adressen (gegen Aufpreis sogar eine feste). Hier in meiner Stadt sogar ausschließlich IPv4, kein IPv6.

Dual-Stack-Light, dabei wird IPv4 über IPv6 getunnelt und am Tunnelausgang über einen NAT-Router ins Internet geleitet, gibt es aber auch im "Klingeldrahtnetz" der Telekom und vor allem im Mobilfunknetz (aufpassen bei LTE-Verträgen). Der Nachteil hierbei ist, daß man seine Rechner zuhause nicht mehr über IPv4 (kombiniert mit DynDNS) erreichen kann. Wem die Erreichbarkeit zuhause egal ist, wird auch nicht merken, daß er über DS-Lite ins Internet geht.

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Re: DSL-Verträge: Wollen die Anbieter ihre Bestandskunden mit günstigen Verträgen und niedrigen Downloadraten loswerden?

Beitrag von debilian » 14.02.2024 08:22:01

dyndns sollte auch über ipv6 funktionieren,
war nur bisher zu faul es umzusetzen.....
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Re: DSL-Verträge: Wollen die Anbieter ihre Bestandskunden mit günstigen Verträgen und niedrigen Downloadraten loswerden?

Beitrag von MSfree » 14.02.2024 08:22:13

prox hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
14.02.2024 05:58:37
Wenn es bei dem neuen DSL-Anbieter nur IPV4 fürs eigene LAN und ins Internet gibt, dann scheint das ja OK zu sein, was die Interaktion mit anderen Geräten im Internet betrifft.
Es kann trotzdem sein, daß du keine öffentliche IPv4-Adresse bekommst. Dann routet dich der Provider via CGNAT ins Internet. IPv4-Adressen sind inzwischen ein sehr knappes Gut, so daß Provider versuchen, mit CGNAT möglichst wenige öffentlich IPv4-Adressen zu belegen. Eine feste IPv4-Adresse kostet in D überlicherweise rund 5€/Monat plus MwSt, also rund 71€ pro Jahr.

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Re: DSL-Verträge: Wollen die Anbieter ihre Bestandskunden mit günstigen Verträgen und niedrigen Downloadraten loswerden?

Beitrag von MSfree » 14.02.2024 08:26:39

debilian hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
14.02.2024 08:22:01
dyndns sollte auch über ipv6 funktionieren
Und wie erreicht man von einem Nur-IPv4-Anschluß einen Rechner mit Nur-IPv6-Anschluß?

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Re: DSL-Verträge: Wollen die Anbieter ihre Bestandskunden mit günstigen Verträgen und niedrigen Downloadraten loswerden?

Beitrag von debilian » 14.02.2024 08:33:40

MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
14.02.2024 08:26:39
debilian hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
14.02.2024 08:22:01
dyndns sollte auch über ipv6 funktionieren
Und wie erreicht man von einem Nur-IPv4-Anschluß einen Rechner mit Nur-IPv6-Anschluß?
hab ja geschrieben, dass es theoretich gehen sollte, da ich aber bisher zu faul war, hab ich eine ipv4 Adresse, die ich bei meinem Provider auch bezahlen muss.
Wir haben z.B. einen eigenen dyndns Server, da gehe ich davon aus, dass ich dem sagen könnte, dass er ipv4 und ipv6 Adressen nutzen soll....

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Re: DSL-Verträge: Wollen die Anbieter ihre Bestandskunden mit günstigen Verträgen und niedrigen Downloadraten loswerden?

Beitrag von prox » 14.02.2024 08:34:41

MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
14.02.2024 08:22:13
Es kann trotzdem sein, daß du keine öffentliche IPv4-Adresse bekommst. Dann routet dich der Provider via CGNAT ins Internet. IPv4-Adressen sind inzwischen ein sehr knappes Gut, so daß Provider versuchen, mit CGNAT möglichst wenige öffentlich IPv4-Adressen zu belegen. Eine feste IPv4-Adresse kostet in D überlicherweise rund 5€/Monat plus MwSt, also rund 71€ pro Jahr.
Danke für Deine Hintergrundinformationen, aber ich brauche keine öffentliche IPV4-Adresse.

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Re: DSL-Verträge: Wollen die Anbieter ihre Bestandskunden mit günstigen Verträgen und niedrigen Downloadraten loswerden?

Beitrag von MSfree » 14.02.2024 08:42:26

debilian hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
14.02.2024 08:33:40
hab ja geschrieben, dass es theoretich gehen sollte
Nein, das tut es eben nicht.

Du kannst von einem IPv4-Client mit einem IPv4-Server sprechen. :THX:
Du kannst von einem IPv6-Client mit einem IPv6-Server sprechen. :THX:
Du kannst nicht von einem IPv4-Client mit einem IPv6-Server sprechen. :twisted:
Du kannst nicht von einem IPv6-Client mit einem IPv4-Server sprechen. :twisted:

Mit Umwegen kannst du zwar von einem IPv6-Client mit einem IPv4-Server sprechen, nämlich via DSLite.

Aber von einem IPv4-Client gibt es keinen Weg zu einem IPv6-Server.

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Re: DSL-Verträge: Wollen die Anbieter ihre Bestandskunden mit günstigen Verträgen und niedrigen Downloadraten loswerden?

Beitrag von prox » 15.02.2024 07:47:22

QT hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
13.02.2024 20:46:33
Ich weiß nicht, welche Anforderungen Du so hast, aber stell Dich bei einem Kabelanschluss, der NICHT via Vodafone läuft, drauf ein, dass Du einen DS-Lite Anschluß erhalten wirst. Also keine öffentliche IPv4 Adresse an Deinem Anschluss, sondern nur IPv6 und ausgehender IPv4 Verkehr läuft über das AFTR Gateway des Anbieters, was je nach Anzahl aktiver Kunden auf dem gleichen AFTR zu mehr oder weniger Problemen führen kann. Für 0815-Surfen macht das aber kein Problem idR, daher der Hinweis auf die Anforderungen...
Habe gestern in der GUI meiner Fritzbox meines aktuellen DSL-Anbieters das hier gesehen:
FRITZ!Box verwendet einen DS-Lite-Tunnel, XXX automatisch
AFTR-Gateway: << IPV6-Adresse >>
Habe damit noch nie irgendwelche Probleme gehabt, auch die Perfomance meiner Verbindungen ins Internet schwächelt nie. Und eine öffentliche/feste IP-Adresse brauche auch nicht.

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Re: DSL-Verträge: Wollen die Anbieter ihre Bestandskunden mit günstigen Verträgen und niedrigen Downloadraten loswerden?

Beitrag von uname » 15.02.2024 08:58:53

Eine öffentliche IPv4-Adresse braucht man (oder sollte man haben), wenn man zuhause einen Server oder Service betreibt, der vom Internet erreichbar sein soll. Da kann ein Wechsel vom Klingeldraht zu Kabel oder Glasfaser schnell zum Rückschritt werden.

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Re: DSL-Verträge: Wollen die Anbieter ihre Bestandskunden mit günstigen Verträgen und niedrigen Downloadraten loswerden?

Beitrag von MSfree » 15.02.2024 09:05:53

prox hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.02.2024 07:47:22
Und eine öffentliche/feste IP-Adresse brauche auch nicht.
Das ist der entscheidende Punkt.

Da ich meine Daten zuhause auf meinem eigenen Server liegen habe und darauf auch von außen zugreifen können will, wäre so eine Krüppellösung für mich ein KO-Kriterium.

Wer es nicht braucht, ist mit DSLite und CGNAT (fast) genauso gut bedient, wie mit einem "echten" Internetzugang.

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Re: DSL-Verträge: Wollen die Anbieter ihre Bestandskunden mit günstigen Verträgen und niedrigen Downloadraten loswerden?

Beitrag von wanne » 15.02.2024 09:35:48

Du kannst nicht von einem IPv4-Client mit einem IPv6-Server sprechen. :twisted:
Du kannst nicht von einem IPv6-Client mit einem IPv4-Server sprechen. :twisted:

Mit Umwegen kannst du zwar von einem IPv6-Client mit einem IPv4-Server sprechen, nämlich via DSLite.

Aber von einem IPv4-Client gibt es keinen Weg zu einem IPv6-Server.
Es gibt im Internet kein Client und Server. Nur Pakete, die von A nach B transportiert werden. Es sind lediglich Begrifflichkeiten aus der Vorinternetzeit für einfachere Erklärungen um gewissen üblichen Patterns die Programmierer nutzen Namen zu geben. Die sind aber nur grobe Ideen und sind weder Voraussetzung noch genau technisch definiert. Man Kann aber problemlos Programme schreiben die gar keine Server haben (Torrent), drei Identitäten (DLNA, Google Push) oder nur schwer einzuordnen ist, was jetzt Server und was Client ist (X11). Wenn man allgemein über Internet spricht, spricht man deswegen immer von Hosts, die Unabhängig davon sind, welches Pattern der Programmierer jetzt verwendet hat.

Es gab bis 2015 mit RFC 3056 (6to4) eine Möglichkeit sowohl IPv6 Adressen von IPv4 Adressen aus zu erreichen wie auch umgekehrt. Das hat noch lange nach diesem Datum funktioniert. Wurde aber wegen einigen Fehlimplementierungen bei diversen Providern deprecated und stirbt so langsam wirklich.

Daneben gibt es diverse Dienste, von dritten die das IPv6-Netz aus dem IPv4 Netz erreichbar machen. (Teredo, 6over4..) das funktioniert mit jedem Host. Muss aber auf der IPv4-Seite für einen bestimmten Anbieter konfiguriert werden. Genau genommen wurde 6to4 seit 2015 in so einen umgewandelt. Ich kenne aber keinen einzigen Anbieter. Windows Vista und die Xbox 360 hatten Teredo mit Anbieter Microsoft vorkonfiguriert. Seit das manuell gemacht werden muss, ist die Option defakto auch tot. Debian brachte mit Debianmiredo ein vorkonfiguriertes Teredo mit debian als Anbieter mit. Das musste aber manuell installiert werden. Deswegen wird IPv4 oft als wertvoller angesehen. Im Notfall kann man diese Dienste konfigurieren und das volle Internet beider Protokolle erreichen. Umgekehrt geht das nur schwer. (Auch da gibt es Lösungen. Sie sind aber weit weniger verbreitet.)

Zuletzt kommen wir zu DS-Lite NAT64. Beides sind Technologieen die vom Provider (und nicht vom Host selbst) genutzt werden um IPv4 Dienste an einem IPv6 Anschluss erreichbar zu machen. Wohl gemerkt ich sage hier explizit Dienste. Nicht Internet. Beide Funktionieren nur mit bestimmten Anwendungen in bestimmten Fällen. Allen voran der dominante Fall: Nur wenn der Browser (Client) hinter DS-Lite NAT64 sitzt aber nicht der Webserver. Bei X11 ist es aber gerade umgekehrt. i2p will gar nicht und Torrent so lange mindestens eine (egal welche) Seite nicht dahinter versteckt ist. Es ist also keine Verallgemeinerung möglich in welche Richtung das funktioniert. Es ist nur für den einen Fall "Web" so.

Ein besonders Leidiges Thema bleibt Telefonie. SIP (dass btw auch ein halbes duzend rollen und kein Client/Server kennt.) bietet ein riesiges Paket an Methoden an, um das in bestimmten Kombinationen von Provider, Registrar, Angerufenen und Anrufendem hinter bestimmten Implementierungen solcher Lösungen zum Laufen zu bringen. Auf die Idee einfach auf IPv6 umzusteigen ist noch keiner gekommen.
rot: Moderator wanne spricht, default: User wanne spricht.


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Re: DSL-Verträge: Wollen die Anbieter ihre Bestandskunden mit günstigen Verträgen und niedrigen Downloadraten loswerden?

Beitrag von prox » 17.03.2024 06:40:44

MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
14.02.2024 08:42:26
debilian hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
14.02.2024 08:33:40
hab ja geschrieben, dass es theoretich gehen sollte
Nein, das tut es eben nicht.

Du kannst von einem IPv4-Client mit einem IPv4-Server sprechen. :THX:
Du kannst von einem IPv6-Client mit einem IPv6-Server sprechen. :THX:
Du kannst nicht von einem IPv4-Client mit einem IPv6-Server sprechen. :twisted:
Du kannst nicht von einem IPv6-Client mit einem IPv4-Server sprechen. :twisted:

Mit Umwegen kannst du zwar von einem IPv6-Client mit einem IPv4-Server sprechen, nämlich via DSLite.

Aber von einem IPv4-Client gibt es keinen Weg zu einem IPv6-Server.
Guten Morgen,

gestern bin ich auf das IPv6-Tunneling-Verfahren "6to4" aufmerksam geworden:
"6to4" ist ein Tunneling-Verfahren, dass nur dafür interessant ist, um IPv6-only Dienste zu erreichen. Und 6to4 macht nur dann Sinn, wenn man eine öffentliche IPv4-Adresse hat. In der Regel braucht man "6to4" nur zu aktivieren, wenn man Dienste ansprechen möchte, die nur IPv6 können [...].

Das bedeutet, dass jeder, der eine öffentliche IPv4-Adresse hat automatisch auch eine IPv6-Adresse hat. Nachteil ist, ändert sich die IPv4-Adresse, dann ändert sich automatisch auch die IPv6-Adresse. Wenn man keine Dienste betreibt, ist das nicht weiter schlimm.
https://www.elektronik-kompendium.de/si ... 904031.htm

Diesbezgliche Konfigurationhinweise für Fritzboxxen finden sich hier (im Link nach dem Begriff "6to4" suchen):

https://avm.de/service/wissensdatenbank ... inrichten/

Mein Fritzbox-Modell scheint aber zu alt für so nen neumodischen Schnickschnack wie "6to4" zu sein, denn in der GUI meiner Fritzbox habe ich unter "Internet" > "Zugangsdaten" keine Registerkarte mit der Bezeichnung "IPv6". Dies, obwohl in der GUI meines Fritzens steht:
FRITZ!OS:7.57-Version aktuell
Oder der Grund dafür, warum meine Fritzbox keine Registerkarte mit der Bezeichnung "IPv6" hat, könnte in meinem aktuellen ISP begründet sein, der mich ja mittels DS-Lite mit dem IPV6-Internet-Adressenraum verbunden hat. Vielleicht hat mein aktueller ISP ja deswegen das Fritz-OS auf meiner Fritzbox entsprechend angepasst. Oder AVM hat meinem ISP gegenüber eine entsprechend angepasste Version des Fritz-OS zur Verfügung gestellt.

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