partitionserinteilung für debian

Warum Debian und/oder eine seiner Spielarten? Was muss ich vorher wissen? Wo geht es nach der Installation weiter?
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profi-n00b
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partitionserinteilung für debian

Beitrag von profi-n00b » 26.02.2005 18:34:04

hi!

ich möchte Debian neben Windows XP installieren
auf meiner ersten festplatte hab ich windows xp
und auf der zweiten möchte ich debian & und einen teil meiner dateien speichern (80 GB auf dieser Festplatte, Pentium 4 mit 2.40 GHz)


jetzt wollte ich fragen wie ich die festplatte am besten aufteile:

- stimmt es (noch immer), dass man die swap-partition genauso groß machen soll wie die ram? (bei mir 768 RAM)

- wie groß soll ich die root-partition machen, in welchem datei-system

- kann/soll ich /home direkt mit der datei-partition verknüpfen?

- soll ich /tmp nach /var/tmp verlinken?

- ist fat32 immer noch das beste datei-system für die datei-partition?

vielen DANK schon im vorraus

lg
profi-n00b
Zuletzt geändert von profi-n00b am 26.02.2005 19:47:16, insgesamt 1-mal geändert.

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peschmae
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Re: partitionserinteilung für debian

Beitrag von peschmae » 26.02.2005 18:43:08

profi-n00b hat geschrieben:- stimmt es (noch immer), dass man die swap-partition genauso groß machen soll wie die ram? (bei mir 768 RAM)
Die oft zititerte Faustregel ist eigentlich Swap = 2x Ram. Aber das was die Leute dann machen/denken/empfehlen variiert mindestens zwischen kein Swap (schliesslich hast du ja genug Ram) bis 2*Ram für Swap (mit entsprechender Begründung).

Kommt auch auf die Anwendungen drauf an die du laufen lassen willst.
- wie groß soll ich die root-partition machen, in welchem datei-system
Ich würde sagen 6 GB für eine normale Installation mit Devel-Zeugs, KDE, Gnome, Openoffice.
Mein Dateisystem der Wahl ist derzeit XFS, aber (ausser JFS, das ist glaube ich weniger in Gebrauch, k.A. wieso) auch die anderen werden von vielen erfolgreich verwendet (Ext2, Ext3, ReiserFS)
- kann/soll ich /home direkt mit der datei-partition verknüpfen?
Wie meinst du das genau? Was ist das für eine Partition? Ist das eine die du auch von Windows aus Verwendest? Also mit Fat formatiert? Dann eher nicht, weil sonst die Dateiberechtigungen nicht funktionieren.
- soll ich /tmp nach /var/tmp verlinken?
Was soll das bringen? Die einzigen zwei Sachen die man mit /tmp machen könnte die Sinn machen können sind imo:
- /tmp auf eine Ramdisk legen (schneller und kann nicht überlaufen)
- /tmp auf eine eigene Partition legen (kann nicht überlaufen)
um zu verhindern dass eine wildgewordene Applikation die Root-Partition füllt und dem System zu wenig zum gut laufen bleibt.

MfG Peschmä
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Autarkis
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Re: partitionserinteilung für debian

Beitrag von Autarkis » 26.02.2005 18:46:50

profi-n00b hat geschrieben: stimmt es (noch immer), dass man die swap-partition genauso groß machen soll wie die ram? (bei mir 768 RAM)
Ich mach sie immer doppelt so gross wie RAM. Ist aber eine philosophische Frage, die Meinungen gehen auseinander.
profi-n00b hat geschrieben: wie groß soll ich die root-partition machen, in welchem datei-system
Mit Ext-2 oder Ext-3. Mein System belegt etwa 3 GB und hat alles mögliche drauf. Mit 10-20 GB bist du ganz sicher sicher (wenn du /home in eine separate Partition packen willst).
profi-n00b hat geschrieben: kann/soll ich /home direkt mit der datei-partition verknüpfen?
Du kannst eine eigene Partition wählen für /home, der Debian Installer befragt dich dann, wo du diese Partition gern hättest. Dort sagst du dann: "/home" und gut. Das hat den Nachteil, dass du nicht auf der root-Partition Platz machen kannst zu Gunsten von /home oder umgekehrt. Ich würd für ein Desktop-System mit einem User davon abraten.
profi-n00b hat geschrieben: soll ich /tmp nach /var/tmp verlinken?
Weiss ich net. :wink:
Nulla salus bello pacem te poscimus omnes.

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Beitrag von profi-n00b » 26.02.2005 19:40:17

peschmae hat geschrieben:Die oft zititerte Faustregel ist eigentlich Swap = 2x Ram.
auf der debian-website steht als richtwert Swap = RAM

peschmae hat geschrieben: Kommt auch auf die Anwendungen drauf an die du laufen lassen willst.
Ich bräuchts für Grafik- & Web-Gestaltung & -Programmierung
also für photoshop ... wäre fast 2xRAM zu empfehlen, oder?

peschmae hat geschrieben: Mein Dateisystem der Wahl ist derzeit XFS, aber (ausser JFS, das ist glaube ich weniger in Gebrauch, k.A. wieso) auch die anderen werden von vielen erfolgreich verwendet (Ext2, Ext3, ReiserFS)
gibts da irgendwo ne gute seite wo vor- & nachteile abgewogen werden, oder ist das eh relativ egal?



ich habe überlegt die /home mit meiner fat32-partition (auf der alle daten sowohl für win als auch für linux liegen) zu linken, also ist mir davor eher abzuraten?

peschmae hat geschrieben:
- soll ich /tmp nach /var/tmp verlinken?
Was soll das bringen?
in einem debian-tut steht "um dadurch die Root-Partition zu schützen", aber es steht leider nicht mehr
vielleicht um das endlose ausbreiten (durch irgendeinen fehler) des temp-ordner zu verhindern?

lg
profi-n00b

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peschmae
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Beitrag von peschmae » 27.02.2005 10:05:54

profi-n00b hat geschrieben:
peschmae hat geschrieben:Die oft zititerte Faustregel ist eigentlich Swap = 2x Ram.
auf der debian-website steht als richtwert Swap = RAM
peschmae hat geschrieben: Kommt auch auf die Anwendungen drauf an die du laufen lassen willst.
Ich bräuchts für Grafik- & Web-Gestaltung & -Programmierung
also für photoshop ... wäre fast 2xRAM zu empfehlen, oder?
Wenn deine Bilder wirklich so riesig werden. Aber ich denke 1 GB ist noch lange genug (und erst noch eine schön runde Zahl).
peschmae hat geschrieben: Mein Dateisystem der Wahl ist derzeit XFS, aber (ausser JFS, das ist glaube ich weniger in Gebrauch, k.A. wieso) auch die anderen werden von vielen erfolgreich verwendet (Ext2, Ext3, ReiserFS)
gibts da irgendwo ne gute seite wo vor- & nachteile abgewogen werden, oder ist das eh relativ egal?[/quote]

Ich behaupte das sei relativ egal. Mit ReiserFS hatte ich zweimal Ärger d.h. alle Daten weg und benutze es deshalb nicht mehr. Aber jeder hatte irgendwann mal irgendwo mit einem Dateisystem Ärger (siehe entsprechenden Thread auf Linuxforen).
Mit Ext2 hatte ich ein bisschen kleinen Ärger (keine Daten weg, aber es tat blöd) beim Umstieg auf Kernel 2.6, scheint aber ein Einzelfall zu sein.

Objektiven Vergleich gibts nicht wirklich - was kann man da schon vergleichen ausser das Tempo und das ist auch nicht alles. Zudem sind solche Vergleiche imo recht plump (10 GB Daten schreiben, 10 Lesen, 10 Schreiben in kleinen Dateien, etc)
ich habe überlegt die /home mit meiner fat32-partition (auf der alle daten sowohl für win als auch für linux liegen) zu linken, also ist mir davor eher abzuraten?
Würde ich eher nicht machen. Eher eine kleine Home-Partition (oder Home auf der Root-Partition, aber das würde ich so auch nicht machen) und dann halt die Daten alle auf einer eigenen gemounteten Partition.
peschmae hat geschrieben:
- soll ich /tmp nach /var/tmp verlinken?
Was soll das bringen?
in einem debian-tut steht "um dadurch die Root-Partition zu schützen", aber es steht leider nicht mehr
vielleicht um das endlose ausbreiten (durch irgendeinen fehler) des temp-ordner zu verhindern?
Ja. Aber das bringt so nur was wenn du /var auf einer eigenen Partition hast (für Server aus diesem Grund und wegen überlaufmöglichkeit der Logs u.U. eine sehr gute Idee).

MfG Peschmä
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minimike
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Beitrag von minimike » 27.02.2005 13:46:15

Code: Alles auswählen

sarge:/home/mike# df -h
Dateisystem          Größe Benut  Verf Ben% Eingehängt auf
/dev/md3              137M  112M   19M  86% /
/dev/md0               40G   34G  5,4G  87% /media/ntfs
/dev/md4              1,2G  234M  902M  21% /var
/dev/md5              4,7G  2,8G  1,9G  61% /usr
/dev/md6               56G   38G   19G  68% /opt
/dev/md7               13G  7,4G  5,4G  59% /home
shm                  1000M   12K 1000M   1% /tmp
/dev/md1              189G   90G   99G  48% /media/files
sarge:/home/mike#
Damit bin ich ganz zufrieden. Da ich von einer initrd nicht booten kann benutze ich für die 137 MB grosse Rootpartition ext3, denn das frisst fest einkompelliert im Kernel wenig Platz. Der Rest ist alles XFS, das Modul lässt sich dann beim Hochfahren laden. 1000 MB Tmpfs als /tmp sind gut kalkuliert. Allerdings sollte dann auch entsprechend Swap vorhanden sein, um das alles bei Bedarf unterbringen zu können. Wenn man dann z.B. ein Spiel wie Americas Army installiert, wird es dann im Swapspace nach dem Auspacken bei der Installation zwischengelagert
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Beitrag von profi-n00b » 08.03.2005 20:36:30

also wäre das ok?

Code: Alles auswählen

Dateisystemtyp  Größe  Eingehängt auf
Swap              1GB
Ext3             10GB   /
Ext3              2GB   /home
Ext3              1GB   /tmp
FAT32           ~66GB   /media/fat32
( /var ist auf /tmp/var eingehängt )
vielen Dank!

lg
profi-n00b

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Beitrag von minimike » 08.03.2005 21:04:18

/tmp würde ich immer mit tmpfs bewerkstelligen. Das heist das /tmp immer im swapspace ist. Selten nutze ich mehr als 20 MB für /tmp ( auser beim kompelieren und Spiele installieren)

10 GB für /, na das wirst du mittels debs schwer voll Bekommen :)
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nepos
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Beitrag von nepos » 09.03.2005 08:38:02

Ich wuerde noch /var als eigene Partition einrichten.
Einfach aus dem Grund, damit ein vollgelaufenes Logfile nicht deinen Rechner zum stehen bringt.
Ansonsten haett ich nix einzuwenden gegen die Aufteilung :)

Ach ja, wenn ich mich richtig erinnere, laeuft bei Debian beim Reboot ein Skript, das das /tmp Verzeichnis aufraeumt. Eventuell nicht so gut, wenn du /var da mit reinlegst ;)
Unter /var haste ja die ganzen Logfiles, Spoolerverzeichnisse fuer z.B. Mails, Datenbankfiles usw.

ernohl
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Beitrag von ernohl » 09.03.2005 09:13:58

minimike hat geschrieben:/tmp würde ich immer mit tmpfs bewerkstelligen. Das heist das /tmp immer im swapspace ist. Selten nutze ich mehr als 20 MB für /tmp ( auser beim kompelieren und Spiele installieren)
Deine Argumentation kann ich nicht nachvollziehen. Ich weiß zwar jetzt nicht (und habe keine Lust zu suchen), wo der Platz für tmpfs genau liegt, aber es gibt nur zwei Möglichkeiten (bzw. eine Mischung von beiden):
1. RAM
2. HD (als swap)

Im ersten Fall würde man sich selbst wertvollen RAM für vielleicht Sinnvolleres entziehen. Macht als nur Sinn, wenn man genügend RAM hat und/oder sehr schnellen Zugriff auf den RAM benötigt. Aber bei einem Desktop-PC?

Bei 2. müsste man vernünfigerweise den swap genau um den Wert tmpfs größer anlegen, sonst hat man ja effektiv weniger swap. Dann kann /tmp auch gleich im FS auf der HD liegen.

Von einem eigenen /tmp-FS auf der HD halte ich nichts, von einem eigenen /var allerdings sehr viel - und das macht auch auf einem Desktop IMHO großen Sinn. Ich empfehle also ein separates /var und einen Symlink von /tmp nach /var/tmp. Und natürlich kann auch dann /tmp beim Booten geleert werden.

Achso, für /tmp reichen 20 MB? Wie öffnet man dann z.B. ein wildgewordenes logfile mit 100 oder 500 MB?
Gruß
ernohl

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