Debian Sid - alles läuft, Ubuntu brauche ich nicht!

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holgerw
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Debian Sid - alles läuft, Ubuntu brauche ich nicht!

Beitrag von holgerw » 31.05.2006 23:16:42

Hi,

zugegeben ist der Titel etwas provokant, aber in letzter Zeit ließt man eine Menge zu Ubuntu, dass Debian zu einem Supermarkt verkommt, aus dem man sich einfach so bedienen kann u.s.w.

Gerade habe ich ein Debian Sid von Grund auf neu aufgesetzt, ohne Frickelei mit Xserver, kde 3.5.3, Openoffice, Digikam, Cups, Kaffeine, den Codecs und weiteren Programmen.

Es läuft wie erwartet alles rund. Ich bin begeistert. Die Hardware wurde ohne Schwierigkeiten erkannt.

Dagegen habe ich sowohl Breezy als auch Dapper mal getestet, das Sudo Prinzip hat mich eher gestört, die Druckereinrichtung per Browser war eine Katastrophe, das kastrierte Kontrollzentrum unter KDE - man wollte es wohl an Gnome anpassen - hat mir überhaupt nicht gefallen.

Was zieht Leute zu Ubuntu? Ich werde weiterhin Debian treu bleiben.

Sorry für den Thread, ich möchte hier einmal eine Lanze für Debian brechen, trotz Sid ein wunderbar laufendes System.

Bitte nicht böse sein, ich habe nichts gegen andere Distributionen, aber das musste mal raus.

Debian ist imho einfach spitze.

Beste Grüße,
Holger

Bierhasser
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Beitrag von Bierhasser » 01.06.2006 00:01:40

Jupp dem kann ich nur beipflichten :!: Ich htte mir das Kubuntu vor 2Tagen angeshen und verstand auch nicht was daran so toll sein soll.

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holgerw
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Beitrag von holgerw » 01.06.2006 00:23:29

Hi @Bierhasser, (bist Du Weintrinker :) )

der Anfang der Installation von Ubuntu ist ja fast identisch mit der von Debian, nur dass bei Ubuntu eine Menge an zumindest für mich unnützen Zeichensätzen mitinstalliert wird.

Fairerweise muss man auch sagen, dass bei Ubuntu der Sound ohne alsaconf sofort funktioniert. Aber das war es dann auch schon.

Vermutlich bin ich Debian auch schon zu sehr gewohnt, ein alsaconf und ein dpkg-reconfigure xserver-xorg überfordern mich nicht, vielleicht aber einen Linuxanfänger. Da ist dann vielleicht Ubuntu besser geeignet.

Aber wie schon geschrieben, läuft bei mir ohne großen Aufwand mein Scanner, beide Drucker, die Digitalkamera, ich bin einfach nur von Debian begeistert.

Beste Grüße,
Holger

yeti

Re: Debian Sid - alles läuft, Ubuntu brauche ich nicht!

Beitrag von yeti » 01.06.2006 02:19:49

holgerw hat geschrieben:Debian ist imho einfach spitze.
Zustimmung.

Ich hab 'n Dapper-Kistchen hier rumstauben... rumverstauben... ich seh auch nicht, was mir das geben soll, was ich bei Debian nicht bekäme...

Das Dapper-Kistchen wird demnächst irgendwas anderes Nettes drübergebügelt bekommen...

In der Linux-Welt sehe ich nichts, was mich von Debian wegbringen könnte, aber die BSD-Welt hat auch schöne Töchter... :-)

Tunix
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Re: Debian Sid - alles läuft, Ubuntu brauche ich nicht!

Beitrag von Tunix » 01.06.2006 02:31:26

holgerw hat geschrieben:Sorry für den Thread, ich möchte hier einmal eine Lanze für Debian brechen, trotz Sid ein wunderbar laufendes System.
Umgekehrt wird ein Schuh draus. Debian hat im df.de kein Imageproblem (warum sollte es auch?), Ubuntu allerdings schon. Hier kann man nichts über Ubuntu schreiben, ohne das gleich etliche Treueschwüre von "stolzen" und "überzeugten" Debianern gepostet werden. Kein Thread zu Ubuntu, bei dem nicht weitere Leute ihre ganz große Befürchtung offenkundig machen, dass Debians Beitrag zu Ubuntu nicht ausreichend gewürdigt wird und in jedem Halbsatz unterbringen müssen, wie dankbar man als Ubuntu-User gefälligst dem Debian-Projekt zu sein hat. Dann beklagt sich natürlich noch die Fraktion, die sudo für eine Ubuntu-Erfindung hält und offensichtlich nicht weiß, wie man mit "sudo su" root sein angestammtes Passwort wiedergibt. Nicht zu vergessen die Leute, die Ubuntu wegen $KLEINIGKEIT zum stümperhaftesten OS ever erklären und dies mit einem plakativen "Ich bleib bei Debian, da weiß ich was ich hab!™" quittieren müssen. Den Vorwurf des Schmarotzertums habe ich schon an anderen Stelle kommentiert. Der eine oder andere wird sich hier vielleicht wiedererkannt haben.

Es ist absolut in Ordnung, Debian besser zu finden. Es ist auch in Ordnung, Ubuntu schlecht zu finden. Aber die Gräben, die manche Leute hier zwischen den beiden Projekten ziehen wollen, halte ich nicht für gerechtfertigt. Es gab hier im df.de schon Beiträge, in denen Ubuntu-Nutzern nahe gelegt wurde, doch bitte in ihren eigenen Foren zu posten, mit der abstrusen Begründung, dass wenn hier Debian draufsteht, auch nur Debian drin sein soll. So etwas muss doch nicht sein. Es wird hier so getan, als ob man als Nutzer von Debian zu den Nutzern von Ubuntu in Kokurrenz stehen würde, so ein Schwachsinn. Beide Projekte können gut voneinander profitieren, es wäre schade, wenn dies an verbohrten Communities scheitern würde.

mullers

Beitrag von mullers » 01.06.2006 07:03:53

@holgerw: Vielen Dank!

IMHO ein Seelenbalsamposting :wink:

Gruesse
henry

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Beitrag von peschmae » 01.06.2006 07:22:37

@Tunix: Ich glaube fast du verallgemeinerst etwas gar stark. Von soo tiefen Gräben hab ich da noch nichts gemerkt (ok, liegt vielleicht daran dass ich selber Ubuntu nicht nutze ;))

MfG Peschmä
"er hätte nicht in die usa ziehen dürfen - die versauen alles" -- Snoopy

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Re: Debian Sid - alles läuft, Ubuntu brauche ich nicht!

Beitrag von McAldo » 01.06.2006 08:28:12

Tunix hat geschrieben:
holgerw hat geschrieben:Sorry für den Thread, ich möchte hier einmal eine Lanze für Debian brechen, trotz Sid ein wunderbar laufendes System.
Umgekehrt wird ein Schuh draus. Debian hat im df.de kein Imageproblem (warum sollte es auch?), Ubuntu allerdings schon. Hier kann man nichts über Ubuntu schreiben, ohne das gleich etliche Treueschwüre von "stolzen" und "überzeugten" Debianern gepostet werden. Kein Thread zu Ubuntu, bei dem nicht weitere Leute ihre ganz große Befürchtung offenkundig machen, dass Debians Beitrag zu Ubuntu nicht ausreichend gewürdigt wird und in jedem Halbsatz unterbringen müssen, wie dankbar man als Ubuntu-User gefälligst dem Debian-Projekt zu sein hat.
Tja, vielleicht liegt es auch daran, dass dies hier ein Debian-Forum ist. Für Ubuntu gibt es was eigenes, da muß nicht die ohnehin hohe Anzahl an Postings (was gut ist) noch künstlich durch Fragen aus einer anderen Distri erhöht werden.

Ich selber bin auch Debian treu. Dieses "Bedienen" aus Debian durch Ubuntu sagt mir nicht zu. Auch gefällt mir die ganze Art nicht. Das Geld und die Arbeitskraft hätte besser in Debian gesteckt werden sollen, statt was neues zu machen, was darauf beruht.
Aber offenbar war es wichtiger mit etwas neuem bekannt zu werden, statt an etwas bestehendem mitzuarbeiten.

Naja, jedenfalls habe ich schon einige wieder zu Debian gebracht, die sich an Ubuntu versuchten und auf die seltsamsten Probleme stießen. :-)

Nichts geht über Debian und ich hoffe, die Debianentwickler bleiben sich und der Sache treu.

McAldo
Achte auf deine Gedanken, denn sie werden Worte.
Achte auf deine Worte, denn sie werden Handlungen.
Achte auf deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten.
Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter.
Achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal.
(Talmud)

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Beitrag von holgerw » 01.06.2006 11:54:41

Hi @Tunix,

es liegt mir mit meinem Thread fern, "tiefe Gräben" zwischen Ubuntu und Debian zu ziehen. Mein Hauptanliegen war einfach, meine Begeisterung über Debian zum Ausdruck zu bringen, und da bot sich als kleiner Vergleich nun einmal gerade Ubuntu an, weil ich sowohl Breezy als auch kürzlich Dapper schon angetestet habe und nicht sehe, was da großartig Vorteilhaftes in Hinblick auf Hardwareerkennung im Vergleich zu Debian sein soll. Teile der Installation sind sogar identisch mit der von Debian.

Ich weiß, dass man bei Ubuntu den Root freischalten kann, aber dennoch funktioniert die Druckereinrichtung per Brwoser nicht zufriedenstellend. Und diejenigen, die Kubuntu kennen, haben sich schon bestimmt über das Verständnis der Entwickler von einem Kontrollzentrum gewundert, da hat man KDE ganz klar gnomisiert. Wer KDE haben möchte, will doch aber in aller Regel auch das imho gut strukturierte Kontrollzentrum haben, und wer Gnome haben möchte, würde sich bestimmt umgekehrt auch wundern, wenn man da Anpassungen in Richtung KDE vornähme.

Wer an Ubuntu Freude hat, soll es doch nehmen, das will ich niemandem mies machen, wenn das so rübergekommen ist, tut mir das natürlich Leid, ich jedenfalls habe Freude an Debian und wollte das einfach mal zum Ausdruck bringen, wie @Henry Atting so schön geschrieben hat
ein Seelenbalsamposting
An die anderen hier: Es freut mich, dass ihr meine Begeisterung teilt :)

Beste Grüße,
Holger

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Re: Debian Sid - alles läuft, Ubuntu brauche ich nicht!

Beitrag von 123456 » 01.06.2006 12:17:17

holgerw hat geschrieben:Die Hardware wurde ohne Schwierigkeiten erkannt.
Das hast Du einfach Glück gehabt. Bei meinem Laptop habe ich Etch und Kubuntu monatelang parallel getestet. Kubuntu lief problemlos und Etch brachte mich öfters mal zum fluchen. So war die Entscheidung "in diesem Fall" nicht ganz so schwer.
Dagegen habe ich sowohl Breezy als auch Dapper mal getestet, das Sudo Prinzip hat mich eher gestört, die Druckereinrichtung per Browser war eine Katastrophe, das kastrierte Kontrollzentrum unter KDE - man wollte es wohl an Gnome anpassen - hat mir überhaupt nicht gefallen.
Da hast Du Dich nicht richtig mit dem System beschäftigt. Mit sudo muss man nicht arbeiten. Drucker kann man auch anders einrichten und fürs Kontrollzentrum hast Du das entsprechende Binary wohl nicht gefunden? Das alles würde ich aber nicht auf Ubuntu schieben. ;)
Debian ist imho einfach spitze.
Kein Widerspruch.
Spitze impliziert aber, das es nicht besser geht - und das denke ich nicht.

yeti

Re: Debian Sid - alles läuft, Ubuntu brauche ich nicht!

Beitrag von yeti » 01.06.2006 12:23:29

Tunix hat geschrieben:Es ist absolut in Ordnung, Debian besser zu finden. Es ist auch in Ordnung, Ubuntu schlecht zu finden. Aber die Gräben, die manche Leute hier zwischen den beiden Projekten ziehen wollen, halte ich nicht für gerechtfertigt.
Also Mißklang habe ich hier bisher nicht in großem Maße vernommen.
...oder nur nicht ernst genommen?
Ubuntu und Debian haben sicherlich hinreichend gleiche Probleme, so daß man sich über Kreuz helfen kann...
Und was mich als Individuum angeht: Ich scheiß keinem auf die Schuhe, der Ubuntu geil findet, bin aber selbst nicht in der Lage, Begeisterung für Ubuntu zu entwickeln.

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holgerw
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Beitrag von holgerw » 01.06.2006 12:55:01

Hi @ub13,
Bei meinem Laptop habe ich Etch und Kubuntu monatelang parallel getestet. Kubuntu lief problemlos und Etch brachte mich öfters mal zum fluchen. So war die Entscheidung "in diesem Fall" nicht ganz so schwer.
In diesem Fall hätte ich natürlich Kubuntu den Vorzug gegeben, aber auch auf meinem IBM Thinkpad R51 läuft problemlos ein Debian Sid :)
Da hast Du Dich nicht richtig mit dem System beschäftigt.
Da muss ich Dir recht geben, Kubuntu war bei mir nur ein bis zwei Tage auf der Festplatte, dann wollte ich wieder zurück zu Debian. Das reicht natürlich nur für einen oberflächlichen Eindruck.
Drucker kann man auch anders einrichten und fürs Kontrollzentrum hast Du das entsprechende Binary wohl nicht gefunden? Das alles würde ich aber nicht auf Ubuntu schieben.
Drucker möchte ich aber nicht anders einrichten, selbst auf einem SuSE System kann ich über einen von den Cups Entwicklern vorgesehen Standard, nämlich den per http://localhost:631, einen Drucker einrichten. Wenn das bei Ubuntu nicht geht, dann ist das eine Eigenart von Ubuntu, die mir nicht gefällt. Was das Kontrollzentrum angeht, wieso muss ich das explizit extra installieren? Ich denke, nach der Kubuntu Installation erwartet einen ein KDE, dass zumindest von der Basis her installiert ist, und dazu gehört imho nun einmal das Kontrollzentrum und keine "Settings" wie bei Gnome. Sorry, das ist meine Meinung dazu und nicht böse gemeint.
Spitze impliziert aber, das es nicht besser geht - und das denke ich nicht.
Ich will Debian nicht als das alleinseeligmachende Linux hinstellen. Aber von den Distries, die ich kenne, das sind SuSE, Kubuntu und Debian, finde ich Debian am besten, also spitze. Das andere das anders sehen, ist doch in Ordnung, ich habe deshalb auch geschrieben, Debian ist imho spitze.

Beste Grüße,
Holger

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Beitrag von chiram007 » 01.06.2006 13:25:31

hey

nur so zur auflockerung - aber auch etwas hart ausgedrückt :evil:

Ubuntu is an ancient african word meaning I can't configure Debian

mfg - chiram

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Beitrag von 123456 » 01.06.2006 13:31:58

chiram007 hat geschrieben:Ubuntu is an ancient african word meaning I can't configure Debian
Debian is an ancient american word meaning Deborah and Ian did it.

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holgerw
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Beitrag von holgerw » 01.06.2006 13:35:22

chiram007 hat geschrieben:hey

nur so zur auflockerung - aber auch etwas hart ausgedrückt :evil:

Ubuntu is an ancient african word meaning I can't configure Debian

mfg - chiram
:lol: :lol: :lol:

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holgerw
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Beitrag von holgerw » 01.06.2006 13:36:59

ub13 hat geschrieben:
chiram007 hat geschrieben:Ubuntu is an ancient african word meaning I can't configure Debian
Debian is an ancient american word meaning Deborah and Ian did it.
Der war imho auch gut. :lol:

Beste Grüße,
Holger

Clio

Beitrag von Clio » 01.06.2006 14:29:20

@Holger

Du brauchst Dich für Deine Meinung nicht entschuldigen, ich stimme Dir in jedem Punkt voll zu.......

Sicher soll jeder die Distri verwenden, die seinen/ihren Vorstellungen am besten entspricht und mit der sie/er am besten umgehen kann.
Etwas anderes habe ich aus Deinem Posting auch nicht herausgelesen.

Auch ich habe sowohl Ubuntu 5.04 und 5.10 als auch Kubuntu 5.10 getestet und konnte mich für beide Systeme absolut nicht begeistern. Kubuntu erschien mir einfach viel zu buggy und Ubuntu mit Gnome hat mich auch nicht vom Hocker gerissen. Vielleicht, weil ich Gnome eher als Zumutung empfinde, aber das ist auch nur meine persönliche Meinung.

Was mich allerdings sehr stört, ist dieses Anpreisen wie Sauerbier bei jeder sich bietenden Gelegenheit, als ob es keine anderen Distris mehr gäbe als Ubuntu.
Kanotix ist z.B. auch eine durchaus ernstzunehmende Alternative, die sich zudem noch ziemlich nah beim Original befindet, was man von Ubuntu nicht behaupten kann.
Ob sich da noch Synergien zu Debian ergeben, glaube ich nicht so recht, doch habe ich da zuwenig Einblick, um etwas Genaueres sagen zu können.

Na ja, wie auch immer, ich bin ebenfalls von Debian überzeugt, und habe auch durchaus über den Tellerrand geschaut.

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Bert
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Beitrag von Bert » 01.06.2006 14:33:07

Um mal wieder die Lanze für (K)Ubuntu zu brechen: ich bin bekennender Nutzer ;-)

Bei mir hat sich der Schwerpunkt mitlerweile vom Einrichten des Rechners zum Arbeiten damit verschoben. Vor 1.5 Jahren wollt ich nur mal kurz schauen was an diesem Ubuntu so dran ist und mein neuer Thinkpad 41p bot sich dafür an. Da alles out of the Box lief bin ich halt bei geblieben. Ich hatte ein funktionierendes System, das unter der Haube genauso funktionierte wie Debian (welches ich seit ~ Potato (oder war es die davor?) einsetze). Nur das eben schon alles ordentlich Vorkonfiguriert ist. Bei dem Sarge hier auf Arbeit z.B. ist die Schrift immernoch extrem unsauber, aber mir fehlt eben die Zeit und Lust mich mit so einem Kleinkram auseinanderzusetzten.

Bei Ubuntu bekomme regelmäßig neue Versionen (für Desktop durchaus interessant), der Update zwischen den Releases funktioniert ditto zu Debian.

Sid ist für mich eben keine Option (nicht mal etch) da ich auf den Dingern produktiv arbeiten muss und dafür ist ein sich ständig bewegendes Target einfach nicht brauchbar.

Auf dem Server wird auch weiterhin Debian bleiben, aber für mich als Anwender (nicht Bastler) ist Debian auf dem Desktop nicht einsetzbar.

Klar ist das hier ein Debianforum, so die Mehrheit der Leute hier wird natürlich Debian besser finden. Es muss auch erst zeigen wie Ubuntu das mit den regelmäßigen Releases durchhält und in welcher Qualität (Brezy war zumindest in Kubuntu nicht so doll).

Ich hatte aber hier im Forum auch schön öfters den Eindruck das Einige ein arges Problem mit Ubuntu haben. Ich versteh es aber eigentlich nicht. Statt sich zu freuen das GNU/Linux (und nochdazu ein Debianbasiertes) großes Echo findet wird es schlecht gemacht.

Bezüglich geben/nehmen: Zum einen ist Debian freie Software und sieht genau sowas vor. Zum anderen sollen ja Entwicklungen in Debian zurückfließen. Wie hier genau der Stand und das Verhältniss ist, werden wohl die Entwickler einschätzen können.
Programmer: A biological machine designed to convert caffeine into code.
xmpp:bert@debianforum.de

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Beitrag von Joghurt » 01.06.2006 14:43:02

Auch ich möchte mich für ubuntu einsetzen. Selbst wenn ich selber Debian nutze, ich würde es z.B. meiner Schwester oder meiner Mutter nicht auf den Rechner packen. Debian setzt halt schon voraus, dass man sich mit der Materie befassen kann und will. Für Leute, die "einfach nur arbeiten" wollen, ist ubuntu meiner Meinung nach sehr gut geeignet. Man bekommt alles installiert, was man zum normalen Arbeiten so braucht und kann vieles/eigentlich alles per Mausklick erledigen.

Z.B. funktioniert das Hotplugging von USB-Sticks bei der Ubuntu Basisinstallation sofort, unter Debian muss ich da immer etwas rumpfrickeln.

Eine andere nützliche Funktion, die mir gestern aufgefallen ist, ist, wenn man unter Ubuntu zum ersten Mal einen Order freigeben will. Dann wird man gefragt, ob man es per Samba oder NFS machen möchte, und der entsprechende Server wird automatisch runtergeladen und installiert.

Ich werde weiterhin bei Debian bleiben, aber wenn ich Leute von Linux und freier Software überzeugen will, gebe ich ihnen ubuntu in die Hand.

Fazit: Debian und Ubuntu sind beide sehr gut in dem Bereich, für den sie geschaffen sind. Debian für Serveradmins und interessierte Nutzer, Ubuntu für den Ottonormalmausschubser (nicht negativ gemeint)

Wer mit Debian zufrieden ist: prima. Wer mit ubuntu zufrieden ist: auch prima. Je mehr Leute freie Software nutzen, desto mehr lernen u.U. die Vorteile schätzen.

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Beitrag von Patric » 01.06.2006 14:49:31

Hi Debianer und Ubunten!

Naja, Linux rules! Und das ist die Hauptsache :-) Sich da den Kopf daran zu zerbrechen macht sehr wenig Sinn. Linux rules ist das Selbe wie ich sagen würde, dass Microsoft rules... Was sage ich dann aus? Nichts. Mit dem NT 4.0 konnte ich nicht wirklich gamen, da war das Windows 98 schon mal besser für mich geeignet. Gamen macht Spass! Dann aber fing ich an damit zu arbeiten und dann hiess es: Umsteigen, Security und Stabilität sind Priorität 1. Später dann Millenium - Nahm ich nie in meine Sammlung auf und Leute die damit Probleme hatten kriegten von mir ein "selber Schuld" als Antwort. Dann kam das Windows 2000 und das 2000 Server - Beide ziemlich stabil und zufriedenstellend. Danach das bunte XP, auch eine gute Sache aber wenn ich einen IIS Server betreiben will und auf Serverdienste Wert lege, dann muss ich mir das 2K3 Server zulegen. Na? Wer kann jetzt schon Vergleiche mit diversen Linux Distributionen und Releases ziehen?

Eigentlich ganz einfach: Linux ist Linux ;-) Hauptsache LINUX! Und weil es eben bei Linux so geil ist, dass man es sich massgeschneidert holen oder selber zusammenbasteln kann bin ich ein Fan davon - Jedem User sein individuelles System, so individuell, wie es jeder von Euch auch ist... Macht mir diese Freude mit solchen Diskussionen doch bitte nicht kaputt...

Sa scrivum, Patric

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Beitrag von DeltaLima » 01.06.2006 16:20:42

Da gebe ich Patric recht. Linux ist Linux.

Wobei ich denke, dass die Distributionen die Tools ausmachen, die sie mit sich bringen und die Voreinstellungen.

So z.B. gefällt mir das Tool Yast von Suse sehr, nur die Voreinstellung sind saumäßig. Das gleiche gilt für Mandriva und Ubuntu...

Da ist doch Debian das richtige für MICH - es gibt Yast für Debian und die Voreinstellungen sind supi und ich habe genug noch zu tun ;)

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Beitrag von holgerw » 01.06.2006 20:12:57

Clio hat geschrieben:@Holger

Du brauchst Dich für Deine Meinung nicht entschuldigen, ich stimme Dir in jedem Punkt voll zu.......

Sicher soll jeder die Distri verwenden, die seinen/ihren Vorstellungen am besten entspricht und mit der sie/er am besten umgehen kann.
Etwas anderes habe ich aus Deinem Posting auch nicht herausgelesen.

Auch ich habe sowohl Ubuntu 5.04 und 5.10 als auch Kubuntu 5.10 getestet und konnte mich für beide Systeme absolut nicht begeistern. Kubuntu erschien mir einfach viel zu buggy und Ubuntu mit Gnome hat mich auch nicht vom Hocker gerissen. Vielleicht, weil ich Gnome eher als Zumutung empfinde, aber das ist auch nur meine persönliche Meinung.

Was mich allerdings sehr stört, ist dieses Anpreisen wie Sauerbier bei jeder sich bietenden Gelegenheit, als ob es keine anderen Distris mehr gäbe als Ubuntu.
Kanotix ist z.B. auch eine durchaus ernstzunehmende Alternative, die sich zudem noch ziemlich nah beim Original befindet, was man von Ubuntu nicht behaupten kann.
Ob sich da noch Synergien zu Debian ergeben, glaube ich nicht so recht, doch habe ich da zuwenig Einblick, um etwas Genaueres sagen zu können.

Na ja, wie auch immer, ich bin ebenfalls von Debian überzeugt, und habe auch durchaus über den Tellerrand geschaut.
Hi @Clio,

da stimme ich Dir in jedem Punkt zu, schön, dass auch Du mein Posting richtig verstanden hast. Aber der Thread entwickelt sich meiner Auffassung nach eh zum Positiven, auch Ubuntu User melden sich zu Wort und berichten, warum sie Ubuntu auf dem Desktop den Vorzug geben.

Das ist das Schöne an debianforum.de, sachliche Diskussion, gemischt mit der richtigen Portion Humor und Verständnis gegenüber anderen Auffassungen.

Beste Grüße,
Holger

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Beitrag von BlauAufmBau » 01.06.2006 21:35:08

holgerw hat geschrieben:da hat man KDE ganz klar gnomisiert. Wer KDE haben möchte, will doch aber in aller Regel auch das imho gut strukturierte Kontrollzentrum haben, und wer Gnome haben möchte, würde sich bestimmt umgekehrt auch wundern, wenn man da Anpassungen in Richtung KDE vornähme.
Die Kubuntu FAQ liefert darauf eine Antwort:
How do I change Konqueror back to the default KDE profiles?

Kubuntu Breezy comes with a simplified Konqueror profile to make things more use friendly compared to default KDE.

To get back to the default KDE profiles:
sudo rm -r /usr/share/kubuntu-default-settings/kde-profile/default/share/apps/konqueror
sudo cp /usr/share/apps/konqueror/konqueror-orig.rc /usr/share/apps/konqueror/konqueror.rc
Gruß,
Blau

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Beitrag von Tunix » 01.06.2006 22:15:08

holgerw hat geschrieben:Drucker möchte ich aber nicht anders einrichten, selbst auf einem SuSE System kann ich über einen von den Cups Entwicklern vorgesehen Standard, nämlich den per http://localhost:631, einen Drucker einrichten. Wenn das bei Ubuntu nicht geht, dann ist das eine Eigenart von Ubuntu, die mir nicht gefällt.

Code: Alles auswählen

sudo adduser cupsys shadow
Danach kann man sich wieder im CUPS-Web-Interface einloggen, auch wenn im Web-Interface immer noch steht, dass administrative Sachen gesperrt sind. Entweder als root (wenn man ein Passwort vergeben hat), oder als jeder User, der der Gruppe lpadmin angehört.

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Beitrag von JustAnIllusion » 02.06.2006 12:14:06

Etwas spät, aber ich muss es trotzdem loswerden:

McAldo:
Ich selber bin auch Debian treu. Dieses "Bedienen" aus Debian durch Ubuntu sagt mir nicht zu. Auch gefällt mir die ganze Art nicht. Das Geld und die Arbeitskraft hätte besser in Debian gesteckt werden sollen, statt was neues zu machen, was darauf beruht.
Aber offenbar war es wichtiger mit etwas neuem bekannt zu werden, statt an etwas bestehendem mitzuarbeiten.
Du glaubst aber nicht wirklich an diese Aussage, oder? Es liegt sicher nicht am Potential der Debianentwickler, dass es nicht "vorwärts" geht, sondern an der Organisation. Selbst wenn alle Entwickler und alle finanziellen Mittel von Ubuntu gleich nach Debian geflossen wären, hätte sich wohl nicht viel geändert.

Diese Aussage bitte nicht falsch verstehen - auch wenn sich's wie Kritik anhören mag, es ist im Grunde nach keine. Ich bin überzeugter Debianer, mir persönlich macht der bestehende "Debian-Zustand" wenig aus. Im Gegenteil. Lieber so wie es ist, mit dem qualitativen Ergebnis. Mich hat es nie gestört, dass die nächste Release immer wieder - zugunsten der Stabilität und Sicherheit - hinausgeschoben wurde. Wer aktuelle Pakete braucht, kann sich anderweitig helfen.

Und trotzdem: Mir gefällt Ubuntu sehr gut und ich schätze die Arbeit, die in dem Projekt geleistet wird. Verstehe aber auch die daraus resultierenden Probleme. Ubuntu ist keine Konkurrenz - wer bei Ubuntu bleibt, wäre wohl früher oder später sowieso von Debian weggegangen. Und wer Debian mag, der kommt wieder zurück. ;-)

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