Muss ich angst haben, Mails & co nach china zu schicken?

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tux.ICBlood
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Muss ich angst haben, Mails & co nach china zu schicken?

Beitrag von tux.ICBlood » 30.08.2006 18:46:52

Nach dem mich die Antwort auf http://www.debianforum.de/forum/viewtopic.php?t=72498 ziemlich geschockt hat, frage ich mich, in wie weit private Mails bzw ICQ nachrichten kontrolliert werden. Wie viel darf ich schreiben, damit ich noch gefahrlos nach china reisen kann.
Ich stehe sehr für Informations Freiheit usw, und würde diese Sachen gerne mit "wo de jiejie" diskutieren, aber ich habe Angst, das das für mich oder sie Folgen haben könnte. Hat da jemand Erfahrungen mit. Oder Verhaltens-Tipps für mich?

Gruß Daniel
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Beitrag von feltel » 30.08.2006 18:53:57

Wie wärs mit GPG? Sollte irgendwo auf dem Weg zwischen Dir und dem Empfänger doch was mitgelesen werden dann stellt man zwar fest das verschlüsselt ist, man kann aber nicht mitlesen.

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Beitrag von 123456 » 30.08.2006 19:22:15

Du (bzw. Dein Kontakt in China) solltest aber herausfinden, ob GPG in China auf irgendeiner Liste steht und man das "anmelden" muss, wenn man es benutzt. Es gibt ja etliche Länder in denen starke Verschlüsselung verboten ist...

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Beitrag von feltel » 30.08.2006 19:27:24

Hmmm, stimmt auch wieder. Da hab ich garnicht dran gedacht das GPG evtl. auch verboten sein könnte. 8O

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Beitrag von tux.ICBlood » 30.08.2006 19:27:47

1) ist mein Kontakt nicht sehr PC erfahren. GnuPG und dessen funktion zu erklären wird verdammt schwer.
2) ich hab Angst, das sogar schon das Unterhalten über GnuPG und das reden darüber, warum wir GPG verwenden sollten, gefährlich ist.
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Beitrag von 123456 » 30.08.2006 19:30:12

tux.ICBlood hat geschrieben:1) ist mein Kontakt nicht sehr PC erfahren. GnuPG und dessen funktion zu erklären wird verdammt schwer.
2) ich hab Angst, das sogar schon das Unterhalten über GnuPG und das reden darüber, warum wir GPG verwenden sollten, gefährlich ist.
Dann finde es selbst per Google Recherche heraus.

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Beitrag von feltel » 30.08.2006 19:31:53

Das hier macht nicht gerade Mut was GPG angeht: http://lists.gnupg.org/pipermail/gnupg- ... html#26599

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Beitrag von 123456 » 30.08.2006 19:36:44

Im Prinzip bräuchte man eine Liste der verbotenen oder anzumeldenden Programme. Dann kann man sich mögliche Alternativen überlegen, wie bsp. gaim plus OTR Verschlüsselung oder Webmail Verschlüsselung, oder anderes...

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Beitrag von finupsen » 30.08.2006 19:38:15

es gibt ein tool (dessen namen ich leider vergessen habe) mit dem man
plain-text in einem jpeg-image verstecken kann. Das bild selbst bleibt
äusserlich unverändert. Wenn du diesen plain-text noch verschlüsselst
wäre das doch optimal.

ich werd den link posten, wenn ich ihn wiederfinden sollte ... ;)

edit:

das verfahren nennt sich steganographie (siehe auch google):
http://www.fitug.de/bildung/kongress/stegano.html

hier ein tool:
http://steghide.sourceforge.net/index.php
Niemand hat vor eine zentrale Datensammelbehörde aufzubauen. Es handelt sich vielmehr um dezentrale IT-Systeme die miteinander vernetzt werden.
... und Wasser ist naß.

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Beitrag von feltel » 30.08.2006 19:44:05

Jupp, kenne da aus Win-Zeiten noch Steganos. In Debian ist steghide verfügbar, das laut Beschreibung auch sowas macht. Ist bloß die Frage ob die beide irgendwie miteinander kompatibel sind.

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Beitrag von Kaper » 31.08.2006 15:07:47

Hallo Daniel,
solange du nicht chinesischer Staatsbürger bist und keinen Staatsstreich oder Drogendeal vorbereitest, hast du sicher nichts zu befürchten. Ich glaube auch nicht, dass man so schnell ein Einreiseverbot bekommt, schliesslich ist die Volksrepublik um ein gutes Image bemüht. Wenn überhaupt, müssen deine Kommunikationspartner mit Repressionen oder verstärkter Überwachung rechnen. Auf Spielchen wie Text in Bildern verstecken, würde ich auch verzichten. Laut Auswärtigem Amt hat China 30.000 "Cyberpolizisten" im Einsatz, die sind sicher nicht blöd und kennen sowas auch. Für PGP gilt ja immer, dass man die Herausgabe des Schlüssels vor Ort physisch erzwingen kann (das habe ich schon von den USA gehört).
Wenn du verlässlichere Infos möchtest, kannst du auch beim Auswärtigen Amt nachfragen (die haben auch interessante Länderinformationen).
Ich denke, dass du wohl nichts systemgefährdendes oder kriminelles vor hast, sonst würdest du dich mit der Situation China besser auskennen. Daher würde ich mir überlegen, ob du zum Schutz deiner Kommunikationsparter vielleicht nicht besser auf den Einsatz von Camouflagetechniken verzichten möchtest. Schliesslich riskierst du nur ein Einreiseverbot, das Risiko, dem deine Bekannte ausgesetzt ist, ist im zweifelsfall wesentlich höher. Ein gesperrter Wikipedia-Link ist das nicht wert.
Gruss, Dirk

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Beitrag von Asymptote » 01.09.2006 10:20:40

Aber wie sieht es denn aus, wenn irgendwie verschlüsselt wird und die Behörden dort nach dem Motto: 'Die verschlüsselt, also muss sie ja was zu verstecken haben' vorgehen?

Gruß Carl

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Beitrag von ZOiD » 01.09.2006 11:01:17

Hi,

hört auf zu kommunizieren oder frag jemanden, der sich damit auskennt.

zoid

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Beitrag von tux.ICBlood » 01.09.2006 14:30:15

hört auf zu kommunizieren
ganz tolle idee. "No, jiejie, I can no longer chat with you, because its to dangerous." :(
oder frag jemanden, der sich damit auskennt.
was meinst du, was ich mit der Frage hier im Forum bezwecken wollte?
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Beitrag von ckoepp » 01.09.2006 14:54:06

...oder frag doch einfach bei Amnesty International nach. So blöd wie's auf den ersten Blick aussieht, aber die helfen bei solchen Fragen wirklich weiter und können dir genau sagen ab wann es kritisch wird.

Glaub kaum das man wegen einer Wikipedia-Seite Probleme bekommen kann, aber immerhin ist ja sogar die Seite der UNO gesperrt und da ist China ja bekanntlich im Sicherheitsrat und damit Führungskraft...

Irgendwie total konfus das Ganze...
Chinesischer Journalist wegen einer E-Mail zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt

Der chinesische Dichter und Journalist Shi Tao verbüßt eine zehnjährige Freiheitsstrafe, weil er eine E-Mail in die USA geschickt hatte. Ihm wird zur Last gelegt, mit Nutzung des E-Mail-Dienstes von Yahoo "Staatsgeheimnisse an ausländische Stellen" weitergeleitet zu haben. Laut den in den Prozessakten aufgeführten Beweismitteln, die zu Shi Taos Verurteilung führten, hat das US-Unternehmen Yahoo seine Kundeninformationen über Shi Tao den chinesischen Behörden zur Verfügung gestellt.
Quelle: http://www2.amnesty.de/internet/deall.n ... /KA2006005

Edit: AI hat auch ne Petition ausgearbeitet: http://irrepressible.info/
Jeder kann online Unterschreiben.
"Es gibt kein Problem, das man nicht mit einem doppelten Scotch lösen könnte!"
Ernest Hemingway

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