Debian diskutiert über Langzeitunterstützung

Neuigkeiten rund um GNU/Linux
Benutzeravatar
Dogge
Beiträge: 1895
Registriert: 13.09.2010 11:07:33
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz

Debian diskutiert über Langzeitunterstützung

Beitrag von Dogge » 30.08.2013 13:52:02

Debian Testing + Gnome | Linux-Anfänger seit 04/2003
http://files.mdosch.de/2014-07/0xE13D657D.asc

Benutzeravatar
MrGerardCruiz
Beiträge: 905
Registriert: 21.08.2013 12:19:35
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz
Kontaktdaten:

Re: Debian diskutiert über Langzeitunterstützung

Beitrag von MrGerardCruiz » 30.08.2013 14:51:49

Das käme meiner Meinung nach einer Trennung in Server und Desktop gleich. Debian hat doch jetzt schon Probleme den Desktop über die lange Laufzeit adäquat zu supporten. Als Beispiel haue ich jetzt einfach mal Iceweasel raus.
http://www.curius.de - Ein paar pragmatische Gedanken zu Linux, KDE und Datenschutz

Benutzeravatar
KBDCALLS
Moderator
Beiträge: 22355
Registriert: 24.12.2003 21:26:55
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz
Wohnort: Dortmund
Kontaktdaten:

Re: Debian diskutiert über Langzeitunterstützung

Beitrag von KBDCALLS » 30.08.2013 15:04:52

Iceweasel bzw. Firefox ist ein schlechtes Beispiel. Ungefähr alle 6 Wochen gibt es eine neue Version. Die man nur komplett ersetzen kann, da sich nichts zurückportieren läßt. Und die sebst die esr Version hat gerade mal eine Lebensdauer von ca. 12 Monaten.
Was haben Windows und ein Uboot gemeinsam?
Kaum macht man ein Fenster auf, gehen die Probleme los.

EDV ist die Abkürzung für: Ende der Vernunft

Bevor du einen Beitrag postest:
  • Kennst du unsere Verhaltensregeln
  • Lange Codezeilen/Logs gehören nach NoPaste, in Deinen Beitrag dann der passende Link dazu.

Benutzeravatar
MrGerardCruiz
Beiträge: 905
Registriert: 21.08.2013 12:19:35
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz
Kontaktdaten:

Re: Debian diskutiert über Langzeitunterstützung

Beitrag von MrGerardCruiz » 30.08.2013 15:29:30

Natürlich hinkt das Beispiel, aber es kann noch laufen und Iceweasel ist nicht gerade das seltenst genutzte Paket in den Quellen.
Ich denke jeder, der schon mal Old Stable auf einem Desktop eingesetzt hat, weiß was ich meine. Es ist ok, aber mehr auch nicht und ich finde man kann begründet zweifeln, dass Debian in dem Bereich vernünftige LTS Versionen hinkriegt.
Jedenfalls eine die über, das Paket jahrelang nicht aktualisieren, da es keine bekannten gravierenden Sicherheitslücken gibt (nutzt ja auch sonst niemand mehr) und mit den Bugs kann man leben, hinausgeht. Damit schadet man dem eigenen Ruf.

Da lieber eine glaubwürdige Server-Variante.
http://www.curius.de - Ein paar pragmatische Gedanken zu Linux, KDE und Datenschutz

guennid

Re: Debian diskutiert über Langzeitunterstützung

Beitrag von guennid » 30.08.2013 18:53:20

Iceweasel bzw. Firefox ist ein schlechtes Beispiel. Ungefähr alle 6 Wochen gibt es eine neue Version.
Weswegen das auch genau wie gnome über kurz oder lang den Bach runtergehen wird. Kein normaler Mensch hat Interesse an so'nem Unfug. Eigentlich schade, weil sich das nicht nur bei uns, sondern auch in der Win-Welt ganz gut durchgesetzt hat ("Süddeutsche" von gestern oder heute. Ich lese allerdings richtige Zeitung).

Firefox/iceweasel gibt's hier schon lange nicht mehr

Grüße, Günther
Zuletzt geändert von Meillo am 02.09.2013 08:29:03, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: code-Tags durch quote-Tags ersetzt

wanne
Moderator
Beiträge: 7448
Registriert: 24.05.2010 12:39:42

Re: Debian diskutiert über Langzeitunterstützung

Beitrag von wanne » 30.08.2013 19:23:54

MrGerardCruiz hat geschrieben:Jedenfalls eine die über, das Paket jahrelang nicht aktualisieren, da es keine bekannten gravierenden Sicherheitslücken gibt (nutzt ja auch sonst niemand mehr) und mit den Bugs kann man leben, hinausgeht.
Neuere Versionen haben gewähnlich mehr Bugs, nicht weniger. Ist ja was neues dazu gekommen. Und wenn tatsächlich keine sicherheitslücken mehr dazu kommen, dann scheint das Paket sicher zu sein. Und sei es nur weil keiner mehr nach sicherheitslücken sucht. (Glaube ich aber nicht, da die meisten Sicherheitslücken in alten Verisonen auch neuere betreffen, und da ja noch gescuht wird.)
guennid hat geschrieben:Kein normaler Mensch hat Interesse an so'nem Unfug.
Doch. Das kommt unter Windows gerade überall. Den meisten Leuten sind neue features wichtiger als stabilität.
Das gilt insbesondere für Browser, wo die dicken seiten die neuen features direkt nutzen und in Browsern, die älter als 2 Monate sind nicht mehr laufen. Ein browser der fehlerfrei HTML 4.01, XHTML 1.1 und CSS 2.1 interpretiert (Sowas ist gar nicht so einfach.), ist weniger Wert als einer der kläglich HTML5 und CSS3 spricht, wenn 90% der angesurften Webseiten Webseiten HTML5 und CSS3 spreichen.
MrGerardCruiz hat geschrieben:Das käme meiner Meinung nach einer Trennung in Server und Desktop gleich.
Ich fände das gar nciht so dumm.
KDE, Gnome und die Browser sind praktisch nicht üebr so lange Zeiträume zu pflegen. Auf dem Server hätte ich aber seehr gerne 5 Jahre. Hätte sogar nicht so viel dagegen, wenn die Desktop sachen gar nciht mehr aus testing raus kommen, und nur noch als upstream dienen. Auch wenn ich debian gerne auf dem Desktop habe, es gibt da so viele gute alternativen. Angewiesen bin ich da auf Debian nicht. Auf dem Server währe eine etwas länger laufende, kostenlose, stabile, solide distro ein echtes Alleinstellungsmerkmal.
rot: Moderator wanne spricht, default: User wanne spricht.

Benutzeravatar
Dogge
Beiträge: 1895
Registriert: 13.09.2010 11:07:33
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz

Re: Debian diskutiert über Langzeitunterstützung

Beitrag von Dogge » 30.08.2013 19:28:01

So praktizieren es ja bereits viele:
Stable auf dem Server
Testing auf dem Desktop
Debian Testing + Gnome | Linux-Anfänger seit 04/2003
http://files.mdosch.de/2014-07/0xE13D657D.asc

guennid

Re: Debian diskutiert über Langzeitunterstützung

Beitrag von guennid » 30.08.2013 19:49:28

Ich mag mein stable. Ich hätte da eine andere Idee: Wer zu hastig ist, fliegt raus aus debian. Ich kann mit LO unter /opt ganz gut leben (aber nicht alle sechs Wochen :wink: )

Grüße, Günther

niesommer
Beiträge: 2493
Registriert: 01.10.2006 13:19:37
Lizenz eigener Beiträge: GNU General Public License

Re: Debian diskutiert über Langzeitunterstützung

Beitrag von niesommer » 30.08.2013 20:59:36

Ich liebe mein Stable auch, und bin heil froh endlich mal kein Testing mehr nutzen zu müssen.

Wurde nicht vor einiger Zeit ein Vorschlag diskutiert sowas wie ein Rolling Release zu machen? Vielleicht sollte man das mit in die Diskusion mit rein nehmen. Und dann ein Stable LTS und der Rest eben Rolling Release machen.
Wobei dann aber besser darauf geachtet werden sollte das bei Stable alles stabil und richtig funktioniert.
Also nicht wie derzeit das Paket Debiansux.

Dann bleibt aber immer noch die Frage: Wer das alles machen soll?
Ich denke ja das es genug Entwickler gibt, nur viele von ihnen bauen und betreuen eben auf Debian basierende Distributionen, und die fehlen letztlich in Debian. Da das nicht passieren wird, brauchen wir als noch viel viel mehr Debian Entwickler.
Gruß niesommer
Gruß niesommer

Benutzeravatar
peschmae
Beiträge: 4844
Registriert: 07.01.2003 12:50:33
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz
Wohnort: nirgendwo im irgendwo

Re: Debian diskutiert über Langzeitunterstützung

Beitrag von peschmae » 30.08.2013 21:33:56

Würde ich auf jeden Fall begrüssen, wenn sich die Manpower irgendwie finden lässt. Für ein Desktopsystem auf dem ich täglich arbeite ist mir sowas natürlich zu alt (bzw da benutze ich dann sowieso unstable).

Aber für die zahlreichen Systeme die irgendwo einfach nur rumstehen und ihren Dienst tun wäre ein längerer Sicherheitssupport eine sehr feine Sachen. Die Alternative in der Praxis ist ja nach meiner Erfahrung, dass die Systeme ohne Sicherheitsupdates weiterlaufen (zumindest bei Sachen die keine ausm Internet erreichbaren Server sind)...

Das Ubuntu LTS da eine Alternative sein soll kann ich mir auch mit 5 Jahren Sicherheitsupdates irgendwie nicht vorstellen. Die Konkurrenz in dem Bereich ist doch RHEL. Wobei ich da auch gerne mal Zahlen sehen würde ;)

MfG Peschmä
"er hätte nicht in die usa ziehen dürfen - die versauen alles" -- Snoopy

Alternativende
Beiträge: 2090
Registriert: 07.07.2006 18:32:05

Re: Debian diskutiert über Langzeitunterstützung

Beitrag von Alternativende » 31.08.2013 10:53:44

Ich denke das Problem ist in Firmen nicht unbedingt das Debian einen zu kurzen Supportzeitraum anbietet (Immerhin ja etwa 3 Jahre oder etwas mehr).

Das Hauptproblem ist sicherlich das es kein festes Datum gibt bis zu dem der Support garantiert ist.

Ich denke 3 Jahre sind für die meisten Unternehmen völlig ok, aber die in etwa Angabe stört sicherlich viele "Entscheider".

Benutzeravatar
KBDCALLS
Moderator
Beiträge: 22355
Registriert: 24.12.2003 21:26:55
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz
Wohnort: Dortmund
Kontaktdaten:

Re: Debian diskutiert über Langzeitunterstützung

Beitrag von KBDCALLS » 31.08.2013 11:02:51

Das Verfahren von Ubuntu ist ja auch nicht gerade das gelbe vom Ei. Bei den LTS Versionen werden nur die Pakete aus dem Main Baum gewartet. Wer sagt das in den anderen Paketen aus Universe oder andere keine Sicherkeitslücken enthalten sind ? Für die normalen Versionen wurde der Supportzeitraum von 18 Monaten auf 9 eingedampft. Und wer garantiert das bei den LTS Versionen nicht ähnliches passiert? . Und dann das ewige hin und her mit Unity und dem Xserver. Nicht alles gerade Vertauenserweckend.
Was haben Windows und ein Uboot gemeinsam?
Kaum macht man ein Fenster auf, gehen die Probleme los.

EDV ist die Abkürzung für: Ende der Vernunft

Bevor du einen Beitrag postest:
  • Kennst du unsere Verhaltensregeln
  • Lange Codezeilen/Logs gehören nach NoPaste, in Deinen Beitrag dann der passende Link dazu.

Henrikx

Re: Debian diskutiert über Langzeitunterstützung

Beitrag von Henrikx » 31.08.2013 11:15:56

niesommer hat geschrieben:Und dann ein Stable LTS und der Rest eben Rolling Release machen.
Sehe ich auch so...

uname
Beiträge: 12046
Registriert: 03.06.2008 09:33:02

Re: Debian diskutiert über Langzeitunterstützung

Beitrag von uname » 31.08.2013 12:09:59

Bei Ubuntu gibt es eigentlich gar keine Alternative zu LTS. Wenn es nach mir gehen würde sollten sie an alle Nicht-LTS-Versionen Beta, Entwickler oder Für-Immer-Neu-Installier dranschreiben. Zur Zufriedenheit dient das auf keinen Fall.
Persönlich komme ich mit den Releasen von Debian sehr gut zurecht. Ich nutze sowohl auf Servern als auch auf dem Desktop Stable und gehe eher erst kurz vorm Release auf meinem Desktop auf Testing.
Ich denke es wäre recht einfach OldStable vielleicht wirklich ein Jahr länger vorzuhalten. Vielleicht könnte man die Paketverwaltung (z.B. mit Metapaketen) dazu nutzen Nicht-LTS-Pakete von LTS-Paketen zu unterscheiden. Pakete welche aus egal welchen Gründen nicht länger supportet werden können oder sollen haben diese Abhängigkeit dann eben nicht. Und nach einem Jahr werden dann alle nicht mehr supporteten Pakete aus OldStable rausgeworden und evtl. als nicht supportete Pakete irgendwo im Repository zwischengespeichert. Dass Gnome und KDE dann nicht LTS wären wäre zu verschmerzen und nach einem Jahr OldStable zerlegt sich dann eben das Gnome-System. Auch kein Verlust. Auf Servern wäre ein Upgrade zu diesem Zeitpunkt eher unkritisch, da keine oder kaum Pakete wegfallen. Wäre doch eine schöne Lösung.
Zuletzt geändert von uname am 31.08.2013 12:11:57, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
peschmae
Beiträge: 4844
Registriert: 07.01.2003 12:50:33
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz
Wohnort: nirgendwo im irgendwo

Re: Debian diskutiert über Langzeitunterstützung

Beitrag von peschmae » 31.08.2013 12:11:50

niesommer hat geschrieben:Wurde nicht vor einiger Zeit ein Vorschlag diskutiert sowas wie ein Rolling Release zu machen? Vielleicht sollte man das mit in die Diskusion mit rein nehmen. Und dann ein Stable LTS und der Rest eben Rolling Release machen.
Genau das hat Debian doch schon mit Testing und Unstable? Abgesehen mal vom fehlenden Langzeitsupport...

MfG Peschmä
"er hätte nicht in die usa ziehen dürfen - die versauen alles" -- Snoopy

niesommer
Beiträge: 2493
Registriert: 01.10.2006 13:19:37
Lizenz eigener Beiträge: GNU General Public License

Re: Debian diskutiert über Langzeitunterstützung

Beitrag von niesommer » 31.08.2013 13:01:32

peschmae hat geschrieben:
niesommer hat geschrieben:Wurde nicht vor einiger Zeit ein Vorschlag diskutiert sowas wie ein Rolling Release zu machen? Vielleicht sollte man das mit in die Diskusion mit rein nehmen. Und dann ein Stable LTS und der Rest eben Rolling Release machen.
Genau das hat Debian doch schon mit Testing und Unstable? Abgesehen mal vom fehlenden Langzeitsupport...

MfG Peschmä
Nein hat es nicht, zumindest nicht nach meiner Auffassung.
Aber Disskutiert würde das ja schon öffter, und gändert hat sich daran nicht viel:
http://www.pro-linux.de/news/1/17013/de ... zweig.html
http://www.pro-linux.de/news/1/19778/vo ... ebian.html
Und wir haben darüber auch schon gesprochen:
http://debianforum.de/forum/viewtopic.p ... it=rolling
Ich persönlich finde den Vorschlag von Lars Wirzenius und Russ Allbery eigentlich sehr gut.
Ich bin zwar ein Begeisterter Stable nutzer, weil das System einfach nur rund läuft, aber wer neuere HW einsetzt für den ist ein Stable oft mals ein Hindernis. Und so wie derzeit Projekte wie Mozilla und Libreoffice oder Chromium entwickelt werden wird es denke ich zwangläufig dazu führen das ein Roling Release erforderlich wird.
Wobei ich mich letztens gewundert habe über ein update von Chromium-browser, das jetzt in Version 29 in Wheezy bei mir ist. :?: :?: :?:
Das Hauptproblem aus meiner Sicht ist aber, das es an zwei Dingen mangelt: Debian Entwickler und Bug Report für Einsteiger Tauglich automatisiert und in den jeweiligen Muttersprachen.
Mit so einem Reportingsystem würden die Entwickler wohl auch viel mehr Infos bekommen, was aber eben zu viel mehr Arbeit führt die dann eben viel mehr Leute benötigen würde.
Aber die Umsetzung von so etwas könnte dazu führen das sich die Debian Abkömmlinge vielleicht wieder verringern, wegen fehlender Notwendigkeit, und die Entwickler wieder zu Debian zurückkehren. Das sehe ich als Vorteil an.
Gruß niesommer
Gruß niesommer

owl102

Re: Debian diskutiert über Langzeitunterstützung

Beitrag von owl102 » 31.08.2013 14:00:51

uname hat geschrieben:Ich denke es wäre recht einfach OldStable vielleicht wirklich ein Jahr länger vorzuhalten.
Das denke ich nicht, mit dem derzeitigen Supportzeitraum von OldStable ist Debian doch schon bzgl. Manpower überfordert und kapituliert sogar partiell, wie Squeeze z.B. beim Iceweasel zeigt.

Benutzeravatar
MrGerardCruiz
Beiträge: 905
Registriert: 21.08.2013 12:19:35
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz
Kontaktdaten:

Re: Debian diskutiert über Langzeitunterstützung

Beitrag von MrGerardCruiz » 31.08.2013 14:17:57

Nenene, wie du oben lesen kannst ist das ein unzulässiges Beispiel. :wink:
Zuletzt geändert von MrGerardCruiz am 31.08.2013 17:29:42, insgesamt 1-mal geändert.
http://www.curius.de - Ein paar pragmatische Gedanken zu Linux, KDE und Datenschutz

Colttt
Beiträge: 2983
Registriert: 16.10.2008 23:25:34
Wohnort: Brandenburg
Kontaktdaten:

Re: AW: Debian diskutiert über Langzeitunterstützung

Beitrag von Colttt » 31.08.2013 17:18:28

Ich würde nur für bestimmte Pakete, quasi für Server relevante LTS geben.. Man sollte zuvor dann natürlich abklären was Server ist und was nicht.. Dadurch verringert man die Anzahl der zu wartenden Pakete und hat trotzdem ein LTS, was nur im Server Bereich interessant sein dürfte..
Debian-Nutzer :D

ZABBIX Certified Specialist

Benutzeravatar
peschmae
Beiträge: 4844
Registriert: 07.01.2003 12:50:33
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz
Wohnort: nirgendwo im irgendwo

Re: Debian diskutiert über Langzeitunterstützung

Beitrag von peschmae » 31.08.2013 22:52:42

niesommer hat geschrieben:
peschmae hat geschrieben:
niesommer hat geschrieben:Wurde nicht vor einiger Zeit ein Vorschlag diskutiert sowas wie ein Rolling Release zu machen? Vielleicht sollte man das mit in die Diskusion mit rein nehmen. Und dann ein Stable LTS und der Rest eben Rolling Release machen.
Genau das hat Debian doch schon mit Testing und Unstable? Abgesehen mal vom fehlenden Langzeitsupport...
Nein hat es nicht, zumindest nicht nach meiner Auffassung.
Aber Disskutiert würde das ja schon öffter, und gändert hat sich daran nicht viel:
http://www.pro-linux.de/news/1/17013/de ... zweig.html
Nett von dir dass du die Links heraussuchst die meine Behauptungen unterstüzen:
Lucas Nussbaum hat geschrieben: rolling is mostly about (external) communication. It is not expected to change our development processes fundamentally....
Raphael Herzog hat geschrieben: Title: Debian endorses usage of testing by end-users, and renames it to rolling

The Debian project recognizes that the Debian testing distribution—initially created to make it easier to prepare and test the next stable release—has become a useful product of its own. It satisfies the needs of users who are looking for the latest stable versions of software and who can cope (or even appreciate) a system that’s constantly evolving.

The Debian project decides to endorse this usage and will strive to provide a good experience to users of “testing”. To better communicate this policy change to our users, “testing” will be renamed “rolling”.
Der Begriff "rolling release" ist eben sehr schwammig und von Testing/Unstable durchaus erfüllt. Dagegen geht der Vorschlag von Lars Wirzenius natürlich schon ein ganzes Stück weiter und sicher in eine gute Richtung. Ob man das jetzt vorher, nachher oder sowieso "rolling release" nennt oder auch nicht ist wiederum ein anderes Ding und primär eine Marketingfrage... :)

Wie dem auch sei, diese Diskussion die ja wirklich nichts mit long-term support zu tun hat da jetzt auch noch wieder anzufangen wird sicher nicht dazu führen dass sich was ändert... ;)

MfG Peschmä
"er hätte nicht in die usa ziehen dürfen - die versauen alles" -- Snoopy

niesommer
Beiträge: 2493
Registriert: 01.10.2006 13:19:37
Lizenz eigener Beiträge: GNU General Public License

Re: Debian diskutiert über Langzeitunterstützung

Beitrag von niesommer » 01.09.2013 10:19:20

Hallo, @peschmae
Ich bin deshalb der Meinung das das kein echtes Rolling Release ist, weil zum Beispiel während des Freezes keine neuen Versionen mehr kommen und nach Beendigung des Freezes plötzlich Versionssprünge drin sind.
Als Wheezy Testing war wurde so zum Beispiel Iceweasel nicht kontinuierlich durch gereicht da gab es auch einen Versionssprung, wegen einer Abhängigkeit zu einer Netzwerkbibliothek frage mich jetzt aber nicht welche genau das weiß ich nicht mehr. Da ich aber täglich Updates fahre, habe ich mir während meiner Testing zeit so angwöhnt, und mache das auch unter stable so weiter, habe ich das eben mitbekommen.
Und deshalb betrachte ich das nicht als Rolling Release, weshalb ich ja auch dazu schrieb das dies meine Meinung sei, weil ich weiß das andere das anders sehen.

Kommen wir zurück zum thema:
Wenn man also den Testing + Unstable Zweig als RR in dem der Vorschlag von Lars Wirzenius umgesetzt wird, dann könnte man ein Stable erzeugen welches eine längere Lebenszeit hat also ein LTS. Und wenn man sich darauf einigt das zum Beispiel dieses Stable 5 oder 6 Jahre Unterstützt werden soll, dann kann man die Veröffentlichungszyklen auch verändern in dem dann eben alle 5 oder 6 Jahre ein Neues Stable herauskommt und nicht wie jetzt alle 2 Jahre etwa.
Das wäre ja auch nicht schlimm für die Desktop Nutzer, da die meisten Desktop Nutzer ja jetzt schon Testing benutzen. Und wenn der Vorschlag ungesetzt ist dürfte das Testing dann auch weniger Problematisch für einsteiger sein. So umgeht man dann auch die Aufsplittung in Server oder Desktop bereiche, und man erhält eben die Universalität von Debian.
Da ich ja im Moment mein Stable Genieße, und es auf meinem Laptop hervorragend läuft ich alles machen kann was ich möchte kann ich mir auch vorstellen das dies die nächsten 5 Jahre so bleibt.
Gruß niesommer
Gruß niesommer

uname
Beiträge: 12046
Registriert: 03.06.2008 09:33:02

Re: Debian diskutiert über Langzeitunterstützung

Beitrag von uname » 01.09.2013 23:36:11

In der Firma wäre Testing nichts auf dem Desktop. Die Massen an Updates mag ich nicht mal privat. Ich mag mein völlig veraltetes Stable. Vielleicht wie bei Windows. Anwendungen unabhängig vom OS als z.B. in Backports.

wanderer
Beiträge: 102
Registriert: 03.09.2011 15:36:50
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz

Re: Debian diskutiert über Langzeitunterstützung

Beitrag von wanderer » 03.09.2013 12:36:15

Ich denke auch, dass eine Langzeitunterstützung für Server-Applikationen Sinn machen würde. Desktop-Applikationen und-Umgebungen müssen nicht unbedingt so lange unterstützt werden, das wäre vielleicht zu aufwändig.

Ich hätte da folgendes Veröffentlichungsschema im Kopf: Die Stable-Distribution "A" wird beim Erscheinen des nächsten Stable-Releases "B" wie gewohnt zu oldstable. Nach Ablauf des oldstable-Jahres besteht alles, was man für Server braucht, als longterm weiter. Das Desktop-Zeug wird dann ab diesem Zeitpunkt nicht mehr unterstützt. Dieser tongterm-Release bleibt so lange aktiv, bis der übernächste Stable-Release, also "C" veröffentlicht wird. Jeder zweite Stable-Release bekommt dann diese Longterm-Unterstützung, die dann so fünf bis sechs Jahre dauern dürfte.

Die Frage ist natürlich, ob dafür die Kapazitäten der Maintainer ausreichen. Ich finde ja, dass Debian hier den Weg gehen könnte, den andere schon gewählt haben: Sie könnten die Mehrkosten, die durch so eine Langzeitunterstützung entstehen, abschätzen, und versuchen, es über eine Crowdfunding-Kampagne zu bekommen. Wenn genug Geld zusammenkommt, dann gibt es die Langzeitunterstützung, wenn nicht, dann nicht. Das ist mal nur so eine Idee. Wahrscheinlich ist der benötigte Geldbetrag sehr hoch, weil man ihn vor allem für ein paar zusätzliche Vollzeit-Stellen brauchen würde. Aber eine Überlegung wäre es wert.
Laptop: Lenovo Thinkpad E555 20DH000XGE mit Debian Stretch und KDE Plasma Desktop
Smartphone: Jolla mit Sailfish OS

Benutzeravatar
peschmae
Beiträge: 4844
Registriert: 07.01.2003 12:50:33
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz
Wohnort: nirgendwo im irgendwo

Re: Debian diskutiert über Langzeitunterstützung

Beitrag von peschmae » 04.09.2013 21:33:55

wanderer hat geschrieben:Ich denke auch, dass eine Langzeitunterstützung für Server-Applikationen Sinn machen würde. Desktop-Applikationen und-Umgebungen müssen nicht unbedingt so lange unterstützt werden, das wäre vielleicht zu aufwändig.
In meiner - natürlich sehr subjektiven - Erfahrung sind grosse Deployments von Desktopsystemen das viel grössere Problem als Server. Server betreffen "nur" die Admins, die kennen sich aus im Idealfall, und die meisten upgrades gehen recht sauber. Desktopsysteme betrifft jede Menge argloser Mitarbeiter die durch die kleinsten Änderungen total verwirrt werden. Hat schon seinen Grund wieso im Desktopbereich viele Firmen erst jetzt von Windows XP auf 7 wechseln....

Wennschon dann richtig! ;)

MfG Peschmä
"er hätte nicht in die usa ziehen dürfen - die versauen alles" -- Snoopy

Benutzeravatar
KBDCALLS
Moderator
Beiträge: 22355
Registriert: 24.12.2003 21:26:55
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz
Wohnort: Dortmund
Kontaktdaten:

Re: Debian diskutiert über Langzeitunterstützung

Beitrag von KBDCALLS » 08.09.2013 09:40:23

wanderer hat geschrieben:Ich denke auch, dass eine Langzeitunterstützung für Server-Applikationen Sinn machen würde. Desktop-Applikationen und-Umgebungen müssen nicht unbedingt so lange unterstützt werden, das wäre vielleicht zu aufwändig.
Das man Desktop Aplikation nicht ganz außer acht dabei lassen kann ist ja auch nicht von der Hand zu weisen.

Debian entdeckt alte ImageMagick-Lücke wieder

Nachdem was in dem Artikel steht ist das ein Zwitter . Sowohl als auch. Flash Acroread Firefox und Konsorten sind wohl auch nicht ganz ohne.
Was haben Windows und ein Uboot gemeinsam?
Kaum macht man ein Fenster auf, gehen die Probleme los.

EDV ist die Abkürzung für: Ende der Vernunft

Bevor du einen Beitrag postest:
  • Kennst du unsere Verhaltensregeln
  • Lange Codezeilen/Logs gehören nach NoPaste, in Deinen Beitrag dann der passende Link dazu.

Antworten