Standarddesktop Diskussion gestartet

Neuigkeiten rund um GNU/Linux
Radfahrer

Re: Standarddesktop Diskussion gestartet

Beitrag von Radfahrer » 12.08.2014 14:05:59

In der Zielgruppe ist jeder, der sich für Debian interessiert und es benutzen möchte.
Das heißt ja aber nicht, dass Debian auch für absolut jeden benutzbar sein muss. Es erwartet ja auch niemand von VW, dass die Autos bauen, mit denen jeder auf Anhieb und ohne in der Fahrschule gewesen zu sein, losfahren kann. Warum sollte man so etwas von einem Betriebssystem wie Debian erwarten?
Wie gesagt, ein wenig Interesse und Lernwillen sollte man schon voraussetzen dürfen.

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Re: Standarddesktop Diskussion gestartet

Beitrag von inne » 12.08.2014 14:18:54

Radfahrer hat geschrieben: Wie gesagt, ein wenig Interesse und Lernwillen sollte man schon voraussetzen dürfen.
Ohne Interesse und Lernwillen, wird es auch bei anderen Distributionen und Betiebsystemen schwer sein.
Aber VW-Mechnicker sollte man auch nicht sein müssen (um bei deiner Analogie zu bleiben).

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MrGerardCruiz
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Re: Standarddesktop Diskussion gestartet

Beitrag von MrGerardCruiz » 12.08.2014 14:36:40

Radfahrer hat geschrieben:
ViNic hat geschrieben:Unter Linux muss der Desktop endlich einem Standard folgen und Anwendungen dafür geschrieben werden.
Nö, ich finde die Vielfalt sehr angenehm.
Verknöcherte Standards gibt es bei anderen Betriebssystemen genug.
Er hat aber schon recht, dass Debian - wenn es einen Standarddesktop haben will - diesen auch vernünftig pflegen muss. D.h. entweder man bleibt der Baukasten, der man jetzt ist oder man versucht dem unbedarften Anwender einen gut vorkonfigurierten Desktop vorzusetzen. Beides hat seine Berechtigung aber man muss sich entscheiden. Mit einem simplen task-desktop, das auf ein Gnome-Meta Paket verweist ist es da nicht getan.
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joahlen
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Re: Standarddesktop Diskussion gestartet

Beitrag von joahlen » 12.08.2014 14:58:21

Radfahrer hat geschrieben:In der Zielgruppe ist jeder, der sich für Debian interessiert und es benutzen möchte....
Eben, also auch der, der einfach CD/DVD/USB-Stick in den Rechner steckt und nach einigen Enters ein funktionierendes System erwartet.
Radfahrer hat geschrieben: Es erwartet ja auch niemand von VW, dass die Autos bauen, mit denen jeder auf Anhieb und ohne in der Fahrschule gewesen zu sein, losfahren kann.
Aber niemand erwartet, dass man den Ölwechsel selber macht. Den "Computerführerschein" gibt es übrigens. Da lernt man alles mögliche, (vor allen dass es außer Windows und Word nichts anderes gibt und zumindest noch 2012 auch den Umgang mit Disketten) aber ganz gewiss nicht was KDE, Gnome oder XFCE ist. Oder wie man - welches OS auch immer - installiert. Das einzige was man zur Systempflege gesagt kriegt: Virenscanner und Windows immer updaten...

Und wenn schon Autovergleich: Der Käufer achtet auf die Farbe, die Polster und wie das Radio spielt. Wie die Bremse funktioniert ist den meisten egal. Und Anspringen muss die Karre - und auf dem Rechner müssen facebook und youtube gehen.

Also zur Zielgruppe: Debian bzw. Linux braucht auf Dauer eine weitere Verbreitung. Und dazu sollten man nicht den Ubuntu-Way gehen. Linux sollte sich über Schulen und Büros ausbreiten. Und dazu muss es auch von Deutschlehrern und Sozialarbeiterinnen benutzbar sein.

Der Unterschied zu Windows: Wer will (und kann) kann sich die ganze Sache umgestalten. Da ist dann - im Autovergleich - so was wie Tuning.

JO
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Re: Standarddesktop Diskussion gestartet

Beitrag von Radfahrer » 12.08.2014 15:23:26

joahlen hat geschrieben: Eben, also auch der, der einfach CD/DVD/USB-Stick in den Rechner steckt und nach einigen Enters ein funktionierendes System erwartet.
Klar, wenn er es hinbekommt. Was ja auch nicht so schwer ist.
Aber niemand erwartet, dass man den Ölwechsel selber macht.
Es erwartet auch bei Debian niemand, dass man seine Anwendungen selber schreibt.
Also zur Zielgruppe: Debian bzw. Linux braucht auf Dauer eine weitere Verbreitung.
Warum?
Und wieder ein Autovergleich:
Sollte Ferrari anfangen Kombis mit Anhängerkupplung zu bauen, nur um die Zielgruppe zu vergrößern?

Wie gesagt, für Leute, die sich an die Hand nehmen lassen wollen und einen Computer einfach nur zum surfen und CDs brennen (gibt es tatsächlich noch Leute, die das machen?) wollen, und sich ansonsten nicht damit befassen wollen, gibt es doch schon andere Systeme.
Entweder Windows oder OS X oder, wenn es denn Linux sein soll, so Dinge wie Ubuntu. Ich wüsste nicht, warum Debian diesen hinterhereifern sollte.

Aber egal, ein ewiges Thema.
Wenn irgendwann alle Betriebssysteme zu einem monotonen Einheitsbrei geworden sind und sich nur noch durch den Namen unterscheiden, hoffe ich, dass wieder so jemand wie Linus Torvalds auftaucht und eine innovative Alternative schafft. Ich wäre dann sofort dabei. :mrgreen:

Ich hoffe aber auch, dass Linux und besonders Debian noch eine lange Zeit eine echte Alternative zu anderen Systemen bleibt und nicht zu einem Abklatsch wird.

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Re: Standarddesktop Diskussion gestartet

Beitrag von hikaru » 12.08.2014 15:49:43

MrGerardCruiz hat geschrieben:Er hat aber schon recht, dass Debian - wenn es einen Standarddesktop haben will - diesen auch vernünftig pflegen muss. D.h. entweder man bleibt der Baukasten, der man jetzt ist oder man versucht dem unbedarften Anwender einen gut vorkonfigurierten Desktop vorzusetzen.
Ich glaube irgendwo an offizieller Stelle steht, dass Debian Software ausliefern möchte die möglichst nahe an Upstream ist.
Dieses Ziel beißt sich mit einem "gut vorkonfigurierten Desktop", wenn der nicht schon von Upstream kommt. Möglicherweise ist das ein Zielkonflikt mit dem Anspruch einen "Standarddesktop" zu haben.

Gute Beispiele sind hier Xfce und Mate.
Xfce sieht in seiner Standardkonfiguration absolut grauenhaft aus. Ich kenne jedenfalls keinen der einen Desktop verwendet wo unten mittig ein nutzloser Backstein von Stummelpanel rumliegt.
Die Mate-Referenz dürfte Mint sein. Da sieht es auf den ersten Blick aus wie ein klassischer Windows-Klon: Ein Panel unten, "Start"-Menü, Taskleiste, Uhr. Installiert man Mate in Jessie kriegt man einen Desktop der wie Gnome 2 aussieht, was angesichts der Historie nicht verwundern sollte.

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Re: Standarddesktop Diskussion gestartet

Beitrag von uname » 12.08.2014 16:42:32

Die Konfigurationen sind oft nicht mehr zeitgemäß. Ich habe ja noch ein 4:3-Display. Stört es eigentlich den Anwendern nicht, dass bei Mate und Xfce jeweils zwei horizontale Leisten (oben und unten) das schon recht schlechte Seitenverhältnis von 16:9 bzw. 16:10 weiter verschlechtern? Arbeitet eigentlich irgendeiner mal mit seinem Rechner? Welches Seitenverhältnis hat denn der Standard-Desktop laut Debian? Passt der noch zu den Default-Konfigurationen? Bei Gnome 3 hat man das wohl erkannt. Ich denke maximal eine horizontale Leiste ist heute noch per Default vertretbar und dann für Windows-Umsteiger unten.

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Re: Standarddesktop Diskussion gestartet

Beitrag von hikaru » 12.08.2014 17:03:41

uname hat geschrieben:Stört es eigentlich den Anwendern nicht, dass bei Mate und Xfce jeweils zwei horizontale Leisten (oben und unten) das schon recht schlechte Seitenverhältnis von 16:9 bzw. 16:10 weiter verschlechtern?
Teils. Auf meinen mobilen Geräten habe ich daher die Leisten links und ggf. rechts.
Auf meinem Stand-PC (1920x1200, 24") habe ich sie oben und unten. Dazwischen passt exakt ein maximiertes VBox-Fenster das dann einen Desktop in 1920x1080 anzeigt.
uname hat geschrieben:Arbeitet eigentlich irgendeiner mal mit seinem Rechner? Welches Seitenverhältnis hat denn der Standard-Desktop laut Debian?
Offenbar 16:10 oder 16:9, genau weiß ich es nicht. Jedenfalls verliert der Swirl des Hintergrundbildes bei diesem Seitenverhältnis die Eiform.

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Re: Standarddesktop Diskussion gestartet

Beitrag von joahlen » 12.08.2014 17:38:35

Radfahrer hat geschrieben:.....
Und wieder ein Autovergleich:
Sollte Ferrari anfangen Kombis mit Anhängerkupplung zu bauen, nur um die Zielgruppe zu vergrößern?
Nein. Es ist schlimm genug, dass Leica gepimpte Panasonic Knipsen überteuert verscherbelt und damit über kurz oder lang seinen Nimbus zerstört. Aber sie machen das, weil sie sonst wahrscheinlich gar nicht überleben könnten. (Und die besten Objektive haben sie immer noch...)

Debian sollte auch niemals NUR!!! ein vorgekautes Alles-Easy System für JEDEN sein an dem man nichts ändern kann. Gnome und Ubuntu (Unity) sind der falsche Ansatz, da kann man gleich Windows 8 nehmen.
Radfahrer hat geschrieben: Wenn irgendwann alle Betriebssysteme zu einem monotonen Einheitsbrei geworden sind und sich nur noch durch den Namen unterscheiden, hoffe ich, dass wieder so jemand wie Linus Torvalds auftaucht und eine innovative Alternative schafft. Ich wäre dann sofort dabei. :mrgreen:

Ich hoffe aber auch, dass Linux und besonders Debian noch eine lange Zeit eine echte Alternative zu anderen Systemen bleibt und nicht zu einem Abklatsch wird.
Eben, und darum braucht Linux bzw. Debian auch eine gewisse Nutzerbasis. Die Zeiten, als wir erhobenen Hauptes und mit stolzgeschwellter Brust als Linuxnutzer automatisch so was wie Gurus waren sind lange vorbei. Mein Gott, sogar ICH komme damit klar.

Hätte Linus nicht 1991 den finnischen Sommer hinter zugezogenen Gardinen verbracht um A und B auf einen Terminal erscheinen zu lassen, wer weiß ob irgendjemand heute noch was mit Unix und BSD anfangen könnte. Außer vielleicht solchen Leuten wie die, die heute noch mit OS/2 surfen oder auf dem Amiga rumspielen. (So was kann Spaß machen: Win3.11, Opera 3.14 in einer VB und von früher träumen...)

Ein ganz anderer Ansatz - um zum Ursprungsthema zu kommen - wäre es ganz auf einen Desktop zu verzichten und sich nur - und zwar wirklich NUR - als Basissystem für all die ..buntus, snowlinuxe, mints, chunchbang, LollipoOS, SuperDuper und was weiß ich denn zu verstehen. Aber wollen wir das?

JO
Zuletzt geändert von joahlen am 12.08.2014 17:45:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Standarddesktop Diskussion gestartet

Beitrag von MrGerardCruiz » 12.08.2014 17:42:10

hikaru hat geschrieben:
uname hat geschrieben:Stört es eigentlich den Anwendern nicht, dass bei Mate und Xfce jeweils zwei horizontale Leisten (oben und unten) das schon recht schlechte Seitenverhältnis von 16:9 bzw. 16:10 weiter verschlechtern?
Teils. Auf meinen mobilen Geräten habe ich daher die Leisten links und ggf. rechts.
Auf meinem Stand-PC (1920x1200, 24") habe ich sie oben und unten. Dazwischen passt exakt ein maximiertes VBox-Fenster das dann einen Desktop in 1920x1080 anzeigt.
Hm wie hoch sind denn deine Leisten. Ich meine ich habe das auch so, aber ich kriege das nur mit einer Leiste am oberen Bildschirmrand hin. Oder betreibst du die VBox im Nahtlos-Modus?
Die Konfigurationen sind oft nicht mehr zeitgemäß. Ich habe ja noch ein 4:3-Display. Stört es eigentlich den Anwendern nicht, dass bei Mate und Xfce jeweils zwei horizontale Leisten (oben und unten) das schon recht schlechte Seitenverhältnis von 16:9 bzw. 16:10 weiter verschlechtern? Arbeitet eigentlich irgendeiner mal mit seinem Rechner?
Bei 24" macht das eigentlich nichts aus. Die Mate Leisten nehmen nicht mehr Platz als die Superbar von Windows 7 weg. Wichtig ist doch hier die Breite und die Arbeitsflächen. Immer schön zwei A4 Dokumente nebeneinander offen und das ganze bei vier Arbeitsflächen macht 8 gleichzeitig bearbeitbare Dokumente. Besser gehts nicht. Oder ist das für dich kein produktives arbeiten? ;-)
Ich glaube irgendwo an offizieller Stelle steht, dass Debian Software ausliefern möchte die möglichst nahe an Upstream ist.
Dieses Ziel beißt sich mit einem "gut vorkonfigurierten Desktop", wenn der nicht schon von Upstream kommt. Möglicherweise ist das ein Zielkonflikt mit dem Anspruch einen "Standarddesktop" zu haben.
Eben, entweder oder. Beides kann man nicht haben. Entweder man hat einen Baukasten, bei dem jeder weiß, dass er Upstream-Ware vorgesetzt bekommt oder man hebt einen Desktop auf den Debian-Thron aber dann bitte vernünftig. Kein mir bekannter Linux-Desktop sieht so wie er von Upstream kommt annehmbar aus, aber der König dieses Wettbewerbs ist sicherlich Xfce. Das ist bei Windows und MacOSX wirklich anders.
Also zur Zielgruppe: Debian bzw. Linux braucht auf Dauer eine weitere Verbreitung.
Bevor Linux mehr als 10% Marktanteil hat ist der klassische PC sicherlich schon überholt und ich diktiere meine Arbeit einem Schimpansen, der sie für mich in Stein meißelt. :mrgreen:
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joahlen
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Re: Standarddesktop Diskussion gestartet

Beitrag von joahlen » 12.08.2014 17:53:30

Zwei Anmerkungen noch, ohne die Zitate raus zu pflücken.

1. XFCE pur ist wirklich hässlich. So eine Geschmacklosigkeit hat nicht mal Microsoft im Laufe von 20 Jahren Windows hinbekommen. Außer ComicSans vielleicht.

2. Ich hab immer und nutze so lange es geht 4:3 und habe die untere Leiste schlichtweg gelöscht.

JO
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hikaru
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Re: Standarddesktop Diskussion gestartet

Beitrag von hikaru » 13.08.2014 07:54:51

MrGerardCruiz hat geschrieben:Hm wie hoch sind denn deine Leisten. Ich meine ich habe das auch so, aber ich kriege das nur mit einer Leiste am oberen Bildschirmrand hin. Oder betreibst du die VBox im Nahtlos-Modus?
Die Leisten sind irgendwas zwischen 20 und 30 Px hoch, genaueres kann ich dir heute Abend sagen.
Seamless-Modus benutze ich nicht.

nudgegoonies
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Re: Standarddesktop Diskussion gestartet

Beitrag von nudgegoonies » 13.08.2014 15:08:55

Ich finde auf jeden Fall eine Auswahl im Installer und nicht sowas verstecktes wie jetzt im Bootmenü am besten. Dann alphabetisch sortiert alle Desktops und WMs und keine Vorauswahl.
Soft: Bullseye AMD64, MATE Desktop. Repo's: Backports, kein Proposed, eigene Backports. Grafik: Radeon R7 360 MESA.
Hardware: Thinkstation S20, Intel X58, 16GB, Xeon W3530, BCM5755 NIC, EMU10K1 SND, SATA SSD+HDS und DVD+RW.

uname
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Re: Standarddesktop Diskussion gestartet

Beitrag von uname » 13.08.2014 15:55:19

Das sollte sehr einfach sein. Über die Auswahl würde dann z.B. Debiantask-gnome-desktop, Debiantask-kde-desktop, Debiantask-lxde-desktop oder Debiantask-xfce-desktop usw. installiert. In einem erweiterten Menü (für Experten wie uns) würde ich mir die Angabe einer URL wünschen von der nach erfolgreicher Netzwerkkonfiguration ein Metapaket bzw. besser eine Paketliste oder sonstwas nachgeladen werden könnte. Dann würde ich immer keinen Desktop auswählen und meine Paketliste irgendwo im Internet ablegen bzw. vorher dort konfigurieren. Wäre aber wohl zu einfach um es wirklich umzusetzen. Da nur offizielle Debian-Pakete ohne individuelle Konfigurationen nachgeladen würden, braucht man sich um Sicherheit keine wirklichen Sorgen machen falls der eigene Webserver doch vorher gehackt wurde. Dann hätte jeder seinen eigenen Standard-Desktop über eine URL erreichbar.

niesommer
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Re: Standarddesktop Diskussion gestartet

Beitrag von niesommer » 13.08.2014 21:33:25

uname hat geschrieben:Die Konfigurationen sind oft nicht mehr zeitgemäß. Ich habe ja noch ein 4:3-Display.

finde ich auch:-)
uname hat geschrieben:Arbeitet eigentlich irgendeiner mal mit seinem Rechner?

Ja ich :-) und so sieht es aus : https://wiki.debianforum.de/wiki/images ... t-htop.png ist aber kein Standard Desktop. :-) Aber hier stört mich einfach nichts, und es ist kein schnickschnack der nicht funktioniert dabei. :-)
uname hat geschrieben:Welches Seitenverhältnis hat denn der Standard-Desktop laut Debian? Passt der noch zu den Default-Konfigurationen?
Weiß ich leider nicht. Weiß ich auch nicht! sorry war nicht sehr Konstruktiv. :D
Gruß niesommer

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Re: Standarddesktop Diskussion gestartet

Beitrag von Ashlix » 14.08.2014 03:21:43

uname hat geschrieben:Die Konfigurationen sind oft nicht mehr zeitgemäß. Ich habe ja noch ein 4:3-Display. Stört es eigentlich den Anwendern nicht, dass bei Mate und Xfce jeweils zwei horizontale Leisten (oben und unten) das schon recht schlechte Seitenverhältnis von 16:9 bzw. 16:10 weiter verschlechtern? Arbeitet eigentlich irgendeiner mal mit seinem Rechner? Welches Seitenverhältnis hat denn der Standard-Desktop laut Debian? Passt der noch zu den Default-Konfigurationen? Bei Gnome 3 hat man das wohl erkannt. Ich denke maximal eine horizontale Leiste ist heute noch per Default vertretbar und dann für Windows-Umsteiger unten.
Ist die Frage nach der Bildschirmauflösung da nicht fast wichtiger als die nach dem Seitenverhältnis ? Ich bin an meiner Workstation auch noch mit 4:3 unterwegs, mit einer Auflösung von 1600 × 1200. Da stören mich Leisten oben und unten nicht gross. Oder anders gesagt, da ich unter anderem mit Webprojekten zu tun habe, ist mein Browser dem entsprechend auch mit Entwickler-Addons ausgestattet, und so stört es bei dieser Auflösung nicht, wenn die Web-Developer-Toolbar eine ganz eigene Leiste besetzt.
Mein Laptop hingegen hat einen Monitor mit 16:9, bzw 1600 × 900. Da fehlen mir die 300 Pixel in der Höhe einfach und ich blende Leisten aus, wenn ich sie mal grad nicht brauche.
Hätte ich jetzt aber einem Monitor mit einer Auflösung von 1920 × 1200, wäre das zwar 16:10, aber ich hätte dennoch genau so viel Platz in der Höhe wie mit meinem aktuellen 4:3 und Leisten oben und unten würden somit genau so wenig stören.

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Re: Standarddesktop Diskussion gestartet

Beitrag von uname » 14.08.2014 08:33:17

Das stimmt leider auch nur bedingt. Mit einer höheren Pixeldichte nimmt natürlich die Größe der Leisten ab sofern feste Pixelgrößen verwendet werden. Also könnte man auch bei schlechterer Auflösung einfach die Leisten und Programme selbst verkleinern um einen ähnlichen Effekt zu erhalten. Es ist natürlich generell sinnvoll die Pixeldichte bis Richtung 300 ppi zu vergrößern und es gibt Programme die feste Pixelgrößen verwenden. Kleinere Strukturen sind zudem mit höherer Pixeldichte besser erkennbar sofern die Augen gut genug sind. Ich kenne Leute die zwischen meinen Nexus 7 2013 (1.920 x 1.200 Pixel) und einem Samsung Galaxy Tab 7 (1-3: 1024 mal 600 Pixel, 4: 1280 x 800 Pixel) keinen Unterschied erkennen. Erklärt wohl die hohen Verkaufszahlen von Samsung. Aber auch die Apple-Produkte waren vor Retina eher für die Augen des Endanwenders nicht geeignet.

ViNic

Re: Standarddesktop Diskussion gestartet

Beitrag von ViNic » 14.08.2014 10:53:17

Radfahrer hat geschrieben: Nö, ich finde die Vielfalt sehr angenehm.
Welche Vielfalt den?

Debian ist die Distribution die die meisten Softwarepakete ausliefert. Auf dem Desktop ist das trotzdem zu wenig, weil im Anwendungsbereich und damit auch dem Desktopbereich, der Linux-Desktop schlicht zu wenig bietet. Es ist schlicht Sinnlos von Debian, auf openSuSE, oder Fedora oder irgend eine andere Distribution zu wechseln, weil man schlicht das gleiche bekommt, was schon jetzt nicht genügt. Nur das mal was anderes funtioniert, und etwas anderes wieder nicht. Ich sehe da keine Vielfalt.

Ich sage ja nicht, das andere Desktops und WMs eingestampft gehören. Nur das endlich eine verlässliche Basis geschaft wird, worauf alle zugreifen können, Anwender wie auch Entwickler. So wie das jetzt ist, wird das nichts.

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Re: Standarddesktop Diskussion gestartet

Beitrag von hikaru » 14.08.2014 11:07:59

ViNic hat geschrieben:Ich sage ja nicht, das andere Desktops und WMs eingestampft gehören. Nur das endlich eine verlässliche Basis geschaft wird, worauf alle zugreifen können, Anwender wie auch Entwickler. So wie das jetzt ist, wird das nichts.
http://xkcd.com/927/ ;)

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Re: Standarddesktop Diskussion gestartet

Beitrag von MrGerardCruiz » 14.08.2014 14:09:49

Ja ViNic wir haben inzwischen alle kapiert, dass du Linux niemals auf dem Desktop verwenden würdest.
Ich frage mich nur manchmal echt, was du vermisst. Neben meinen zwei Linux-Geräten stehen hier im Haushalt noch zwei Notebooks mit Windows 7 rum und ich habe noch nie [sic!] eines davon benutzt, weil dieselbe Funktionalität oder ein vergleichbares Programm nicht für Linux verfügbar ist. Im Gegenzug bin ich jedesmal dankbar für die Paketverwaltung, wenn ich wieder mühevoll die Windows-Geräte aktualisiert habe. :lol:

Wir als Linuxnutzer können der seit Jahren ansteigenden Vielfalt an Endgeräten dankbar sein. Die Behäbigkeit und Arroganz des Quasi-Monopolisten Microsoft hat dazu geführt, dass viele ehm."Standards" sich auf den Mobilgeräten nicht etablieren konnten. Als Microsoft dann endlich im Jahr 2014 eine mobile Office-Version rausbrachte, befürchtete ich wirklich, dass es das nun für ODT gewesen ist, aber mit dem Abo-Modell wird das sicherlich nichts. Früher wurde man böse angeguckt, wenn man wieder mal eine Office-Datei "zerstört" hatte, nun ist das auch schon egal. Die Dateien wandern aus einem Office 2007 (ist hier in den Büros der Uni quasi-standard) zu Pages, wird unterwegs noch per QuickOffice bearbeitet und dann durch mein LibreOffice gequirlt.

Aufgrund dieser Entwicklung werden kollaborative Arbeiten inzwischen bei Google Docs oder ähnlichen Diensten erledigt und die Endgeräte spielen keine Rolle mehr. Das hat die Benutzung von Linux deutlich entspannt. Einen Browser, Evernote-Client und PDF Reader habe ich auch auf meinem System, ebenso wie jeder andere.

Um jetzt den Bogen zurück zur Ausgangsfrage zu spannen. Linux wird sich nicht mehr durchsetzen, weil die Bedeutung des klassischen Desktopsystems abnimmt. Je weniger Zeit man mit dem System verbringt, desto weniger ist man geneigt, die Erschwernisse eines Umstiegs zu akzeptieren. Oder anders gesagt: Wer 8 Stunden am Tag von Windows gequält wird, macht sich eher auf die Suche nach einer Alternative. Auf den Mobilgeräten ist der Zug abgefahren, da haben schon ganz andere Kaliber vom Format eines Nokia keinen Fuß mehr in die Tür bekommen. Deshalb kann sich der Linux-Desktop beruhigt auf die Klientel konzentrieren, die er schon hat und dafür reicht ein Baukasten wie Debian vollkommen aus. Ein Standarddesktop ist da nicht vonnöten.
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Re: Standarddesktop Diskussion gestartet

Beitrag von uname » 14.08.2014 14:22:20

Sehr nett geschrieben. Ich glaube ein Standarddesktop bringt bei Debian rein gar nichts. Ein Standarddesktop hilft nur dem Debian-Einsteiger. Wer von Ubuntu oder openSUSE kommt weiß was er will. Der normale Debian-Anwender sowieso. Wer direkt mit Debian einsteigt (und somit von Windows kommt) wird von jedem Debian-Desktops enttäuscht sein. Alle haben Potential, Rücksicht auf Windows-Umsteiger nehmen die wenigsten. Viele Anwender wünschen sich Windows XP/7 zurück und bekommen mit Gnome ein neues Bedienkonzept welches nicht immer gefällt, mit Xfce gibt es als Alternative sinnlose Panel. Statt weitere Alternativen anzuschauen wechselt man lieber gleich zu Mint Cinnamon. Ob die Entscheidung dann zugunsten von Ubuntu Mint oder LMDE fällt liegt eher daran welchen Download man versehentlich anklickt. Es interessiert dem Anwender wahrscheinlich gar nicht. Es soll nur wie Windows aussehen und entsprechend funktionieren.

Debiancinnamon hat es noch nicht von Sid nach Testing geschafft. Entscheidend ist auch gar nicht Cinnamon für den Einsteiger. Würde Xfce so schön aussehen und wäre ähnlich wie Windows XP/7 hätte der Debian-Desktop auch in Stable/Testing ohne Cinnamon eine Zukunft beim Einsteiger. Und nur für den erfindet man einen Standarddesktop. Im übrigen nutze ich bei Bekannten Xfce mit Debian im Windows-Design. Diese Anwender wären jedoch alleine nie von Windows zu Debian gewechselt ... eher zu Mint.

Radfahrer

Re: Standarddesktop Diskussion gestartet

Beitrag von Radfahrer » 14.08.2014 14:28:49

ViNic hat geschrieben: Welche Vielfalt den?
Reicht dir die Auswahl an Desktopumgebungen unter Linux etwa nicht? Mir schon.
Andere Betriebssysteme bieten da deutlich weniger Auswahl, nämlich gar keine.
Auf dem Desktop ist das trotzdem zu wenig, weil im Anwendungsbereich und damit auch dem Desktopbereich, der Linux-Desktop schlicht zu wenig bietet.
Was genau fehlt dir denn?
Für mich reicht es. Im Gegensatz dazu fehlt mir z.B. unter Windows eine vernünftige Paketverwaltung, was es für mich schlicht unbenutzbar macht.
Nur das mal was anderes funtioniert, und etwas anderes wieder nicht. Ich sehe da keine Vielfalt.
Hm, bei funktioniert eigentlich alles. Zumindest auf meinem Stable-System. Dass das bei Testing nicht immer so ist, sollte eigentlich klar sein. Daher der Name.
Was funktioniert denn bei dir nicht?
So wie das jetzt ist, wird das nichts.
Ich finde, das ist schon ganz gut. Wenn man mal ein paar Jahre zurückblickt, hat Debian (und andere Distris ebenso) sich gewaltig gemausert.

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Re: Standarddesktop Diskussion gestartet

Beitrag von cronoik » 14.08.2014 17:19:12

Die Vorschläge keinen Standard-DE mehr zu bieten werden komplett ignoriert. Es ging um alles mögliche in der letzten Zeit (iso-Größe, belegter RAM, Bildschirmunterstützung, Barrierefreiheit...), allerdings ohne das man sich überhaupt darauf einigen konnte was der Standard-DE überhaupt liefern soll. Immerhin gibt es doch ein paar Anhänger davon den Standard-DE abzuschaffen ->Debian Bugreport758096. Mal sehen was wird. Ich denke bevor das nicht jemand in tasksel hackt, gibt es weiterhin einen Standard-DE.
Hilf mit unser Wiki zu verbessern!

ViNic

Re: Standarddesktop Diskussion gestartet

Beitrag von ViNic » 15.08.2014 09:21:53

MrGerardCruiz hat geschrieben:Ja ViNic wir haben inzwischen alle kapiert, dass du Linux niemals auf dem Desktop verwenden würdest.
Ich nutze auch Debian auf dem Desktop, in Kombination mit OSX welches mein primäres System ist. :)
MrGerardCruiz hat geschrieben:Ich frage mich nur manchmal echt, was du vermisst.
Anwendungssoftware. Davon schreibe ich eigentlich die meiste Zeit. Der Desktop-Chaos ist maßgeblich dafür verantwortlich. So sehe ich das. Persönlich fehlt mir unter Linux gute Multimedia, Foto, Grafik und Video Software sowie einfache Unterstützung meiner Geräte. Auch wäre ein Editor wie Notepad++ nicht schlecht.

ViNic

Re: Standarddesktop Diskussion gestartet

Beitrag von ViNic » 15.08.2014 09:40:53

Radfahrer hat geschrieben: Reicht dir die Auswahl an Desktopumgebungen unter Linux etwa nicht? Mir schon.
Andere Betriebssysteme bieten da deutlich weniger Auswahl, nämlich gar keine.
Der Linux-Desktop interessiert mich momentan gar nicht. Ich will nur ein funktionierendes System haben. Zwar bieten Windows und OSX keine alternativen Desktops an, die sind aber alle voll funktionsfähig. Was Linux schonmal nicht hat.
Radfahrer hat geschrieben:Was funktioniert denn bei dir nicht?
Es sind viele kleinigkeiten die stören. Zb. Digikam, viele Plugins funktionieren nicht, oft stürzt es ab. Alternativen sehen genauso aus, nur haben weniger Funktionen, die auch abstürzen oder nicht funktionieren. Etwas anderes als Gimp hat Linux nicht zu bieten usw. Und das schonmal unter Debian Stable. Bei openSuSE, Fedora und und und ... das selbe Trauerspiel. Bleibt nur noch das Thema,Hardware. Ich habe schon so oft die Hardware ersetzt, Linux bei anderen Installiert und überall das gleiche Schauspiel. Ich schließe also defekte Hardware kategorisch aus, weil schon Windows darauf parallel fehlerfrei lief.

Es wird einfach Potenzial verschenkt und das finde ich Schade.

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