arm(64) desktop?

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MSfree
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Re: arm(64) desktop?

Beitrag von MSfree » 22.05.2019 15:58:09

michaa7 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
22.05.2019 15:33:43
Obwohl ARM Systeme soweit es die Leistungsfähigkeit der HW betrifft Anforderungen *unterhalb* von Gamingperformance gewachsen wären ist eben die softwareseitige Situation im vergleich zu x86 systemen miserabel
Der Raspberry Pi wird softwareseiteg sehr gut unterstützt und bekommt auch regelmässig Kernelupdates inklusive der sehr gut funktionierenden Hardwarebeschleunigung der Graphik. Aber das ist eben Raspberry, für den andere Einschränkungen gelten.
Ob und wie schnell sich die Situation mit den neu in den Kernel eingezogenen offener Grafiktreibern ändert bleibt abzuwarten.
Ich mein, da war was von Kernel 5.2 im Gerede. Das dürfte dann also Debian 12 werden, bevor das überall drin ist.
Zudem nutze ich (außer zu Testzwecken) nicht den Debian Kernel, sondern den jeweils aktuellsten Siduction Kernel (Debian/sid(uction)).
Damit hast du mehr Sicherheitslücken als mit dem stabilen Debian Kernel.
Soweit es spectre und co betrifft möchte ich einfach tuen was ich beitragen kann um potenziellen Bösewichten einen Angriff auf meinen Rechner möglichst schwer zu machen.
Auch die Spectre-Angriffe verlassen sich darauf, daß auf dem Rechner Windows läuft. Mit Linux bist du da also fast unangreifbar. Die ganze Panikmacherei ist völlig übertrieben.
Aber noch schätze ich die reale Gefährdung nicht so dramatisch ein, dass ich wirklich bereit bin Geld in die Hand zu nehmen für ein neues System welches ich hinsichtlich Leistungsfähigkeit nicht benötige.
Ich würde auch noch mit meinem 11 Jahre alten Q9300 arbeiten, wenn mir nicht ein i3-7100 zugeflogen wäre. Für den Q9300 gibt es auch kein Spectre-Update. Na und? Das stört mich nicht im geringsten. Von mir aus sollen die ruhig versuchen, per Code-Execution eine Funktion in der win32.dll aufzurufen, da können sie auf meinem Linux lange nach suchen.Ich halte einen aktuellen Intel ohne Spectre-Patch immer noch für sehr viel sicherer als eine AMD-Kiste unter Windows.

Allerdings ist der i3 doppelt so schnell wie mein alter Q9300 und braucht weniger Strom, also ist der Q9300 halt seit längerem nicht mehr in Gebrauch.
Der Ärger über Intel schwelt dennoch weiter ...
Du weißt aber schon, daß die gesetzlich Produkthaftung nur 2 Jahre ist. Warum sollte ein Hersteller also für 10 Jahre alte Hardware irgendwas nachliefern? Wenn sie es für 8 Jahre alte Produkte trotzdem machen, ist das doch gut. Daß du mit mehr als 10 Jahre alter Hardware leer ausgehst, ist nun wirklich kein Grund Intel zu verdammen.

wanne
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Re: arm(64) desktop?

Beitrag von wanne » 22.05.2019 17:58:28

Auch die Spectre-Angriffe verlassen sich darauf, daß auf dem Rechner Windows läuft. Mit Linux bist du da also fast unangreifbar. Die ganze Panikmacherei ist völlig übertrieben.
Da sehe ich massiv das Gegenteil. Spectre ist ja immer dann gefährlich, wenn Code dem unterschiedlich vertraut wird auf der gleichen Maschine läuft.
Das sind halt in der Ersten Linie Multiuser-Systeme (Server mit vielen VMs.) Die sind fast alle Linux. Und die Spectre-Malware, die man sieht ist dann entsprechend auch dass sie genau auf Linux-Server ausgelegt ist. Die nächste Angriffsfläche ist halt Chrome, wo man Javascript von unvertrauenswürdigen Seiten ausführt. Die Malware hat erfolgreich gezeigt, dass sie auch plattformübergreifend läuft. Bei ner Statisch gelinkten Binary ist das auch wenig verwunderlich. Außer beim Starten ist da ja alles gleich.
Am Ende hast du aber natürlich recht, dass die Gefahr, die von Spectre ausgeht für Desktop-Nutzer eher gering ist.
Du weißt aber schon, daß die gesetzlich Produkthaftung nur 2 Jahre ist. Warum sollte ein Hersteller also für 10 Jahre alte Hardware irgendwas nachliefern?
Ab einer gewissen Fahrlässigkeit ist das finde ich schon zu verlangen. Wenn ein Auto eine Fehlerhafte Bremse hat würde ich das auch verlangen.
Über Spectre kann man sich je nach typ streiten, aber bei meltdown hast du einen Befehl, der explizit deinen Cache löscht (im sinne von nicht mehr lesbar. Resourcenfreigabe musst du in einem Chache ja nicht machen.) und danach kann man immer noch erfahren was da drin stand. Das ist in etwa so, wie wenn dein Auto zwar mit dem Bremspedal die Bremse betätigt aber die bergab nicht die Reifen bremst oder wie wenn VW falsche Abgaswerte angibt. Da würde ich schon verlangen, dass der Hersteller nach korrigiert. Bei sicherheitsporblemen macht das auch jeder Hersteller.
Das Gesamtwerk aus Rechner und meinem Bildschirm kommt beim ARM also auf ca. 67W Leerlauf
Die von mir genannten werte waren ja auch TDPs, also grob was ein Rechner braucht wenn dauerhaft alle Komponenten voll ausgelastet sind. Im Normalbetrieb wird der PI auch nochmal weniger brauchen.
Aber am Ende gilt:
Mit einem moderneren TFT wären es wohl 32W bzw. 45W. Da relativiert sich der Unterschied dann doch wieder.
Außerdem sind die Größenordnungen halt auch lächerlich 10W mehr halt auch lächerlich. Fünf Tage die Woche 8h laufen und das sind im Jahr 20kWh oder 40 Cent im Monat.
Wer Energie sparen will, fängt besser bei Heizung und Auto an.
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