(Gelöst) Zurückspielen des Home-Verzeichnisses

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Waldlaeufer
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(Gelöst) Zurückspielen des Home-Verzeichnisses

Beitrag von Waldlaeufer » 19.06.2017 18:04:27

Hallo Debianer,

ich arbeite aktuell mit Jessie und habe gestern versucht Stretch neu zu installieren. Ich baue dazu immer die aktuelle Festplatte aus, setze eine neue Festplatte ein und installiere dort frisch das neue Betriebssystem. Wenn was schief geht baue ich einfach wieder die alte Platte zurück und alles ist gut.

Leider musste ich das gestern machen, da die Stretch -Installation nicht glatt lief :(

Ich werde die Fehler nochmal analysieren und in den nächsten Wochen nochmal loslegen, bin zuversichtlich.

Ich habe aber eine Frage zum Zurückspielen des Homeverzeichnisses. Ich sichere mein Home-Verzeichnis immer mit "Backintime (nicht mit Root-Rechten). Und habe bei der Neuinstallation einfach manuell das alte Home-Verzeichnis in Nautilus (benutze Gnome) wieder in die neue Installation herüberkopiert. Leider waren dann bei der neuen Installation an den Verzeichnissen und Dateien immer so "Vorhängeschloß-Symbole". Bei näherer Betrachtung viel mir auf, dass die Benutzerrechte anders waren als bei meiner alten Installation. Irgendwie sind die Benutzerrechte durcheinander gekommen...

Wie sichert Ihr das Home-Verzeichnis und wie spielt Ihr die Daten wieder zurück sodass dann die Benutzerrechte genau so wie vorher waren?

Hätte ich die Daten wieder mit Backintime zurückspielen sollen (habe das manuell gemacht)?

Vielen dank für die Hilfe :?
Zuletzt geändert von Waldlaeufer am 26.06.2017 18:49:14, insgesamt 1-mal geändert.

TomL

Re: Zurückspielen des Home-Verzeichnisses

Beitrag von TomL » 19.06.2017 20:25:57

Waldlaeufer hat geschrieben:Bei näherer Betrachtung viel mir auf, dass die Benutzerrechte anders waren als bei meiner alten Installation. Irgendwie sind die Benutzerrechte durcheinander gekommen...
Das ist völlig normal und auch vorhersehbar bei einer neuen Installatiion. Einfach deshalb, weils eher ein Zufall wäre, wenn Deine alte USER-ID dieselbe wäre, wie nun in der neuen Installation.
Wie sichert Ihr das Home-Verzeichnis und wie spielt Ihr die Daten wieder zurück sodass dann die Benutzerrechte genau so wie vorher waren?
Hätte ich die Daten wieder mit Backintime zurückspielen sollen (habe das manuell gemacht)?
Wie Du das machst, ist eigentlich egal, wenn die Daten überhaupt ordentlich wiederhergestellt werden können. Und das Problem mit den unterschiedlichen Eigentumsrechten ist nach einer Neuinstallation eigentlich gar kein Problem und einfach zu beheben:

Code: Alles auswählen

chown -R waldlaeufer:waldlaeufer /home/waldlaeufer
Damit werden Deine alten UID's mit den jetzt aktuell geltenden überschrieben. Du musst das natürlich als "root" durchführen.

Hth

owl102

Re: Zurückspielen des Home-Verzeichnisses

Beitrag von owl102 » 19.06.2017 20:55:03

Waldlaeufer hat geschrieben:Wie sichert Ihr das Home-Verzeichnis
Clonezilla (von USB gebootet) oder bei Bedarf "tar cvfz /mnt/backup/owl102_2017-06-19.tar.gz /home/owl102", natürlich mit ausgelogtem Benutzer "owl102".
und wie spielt Ihr die Daten wieder zurück sodass dann die Benutzerrechte genau so wie vorher waren?
Gar nicht. Ich habe /home auf einer eigenen Partition. So kann ich einfach neu installieren und dabei die bestehende /home-Partition im Installer wieder einhängen, ohne Formatieren. Ein Zurückspielen ist also überflüssig.
Zuletzt geändert von owl102 am 20.06.2017 07:28:42, insgesamt 1-mal geändert.

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Waldlaeufer
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Re: Zurückspielen des Home-Verzeichnisses

Beitrag von Waldlaeufer » 19.06.2017 22:25:59

Vielen Dank für die Antworten!

Ich werde beim nächsten Installationsversuch danach vorgehen (home als eigene Partition und mit chmod die Eigentumsrechte reparieren)!

Ich bin zwar schon ein paar Jahre dabei aber noch lange kein Profi :roll:

TomL

Re: Zurückspielen des Home-Verzeichnisses

Beitrag von TomL » 19.06.2017 22:28:40

Waldlaeufer hat geschrieben:...und mit chmod die Eigentumsrechte reparieren
Das geht leider nicht.....

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hikaru
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Re: Zurückspielen des Home-Verzeichnisses

Beitrag von hikaru » 20.06.2017 07:31:58

TomL hat geschrieben:
Waldlaeufer hat geschrieben:Bei näherer Betrachtung viel mir auf, dass die Benutzerrechte anders waren als bei meiner alten Installation. Irgendwie sind die Benutzerrechte durcheinander gekommen...
Das ist völlig normal und auch vorhersehbar bei einer neuen Installatiion. Einfach deshalb, weils eher ein Zufall wäre, wenn Deine alte USER-ID dieselbe wäre, wie nun in der neuen Installation.
Die UID ist kein Zufall.
Der Debian-Installer vergibt für den dort angelegten unprivilegierten User die UID 1000. Legt man später weitere User an, dann wird die UID standardmäßig jeweils um 1 hochgezählt.
Legt man mit adduser weitere User an, so kann man mit --uid manuell eine andere UID angeben.

Die Frage die zu klären wäre ist, warum die UID im Backup von der im neuen System abweicht. Die naheliegendste Erklärung erscheint mir, dass die dazugehörigen User in unterschiedlicher Reihenfolge angelegt wurden.

TomL

Re: Zurückspielen des Home-Verzeichnisses

Beitrag von TomL » 20.06.2017 10:42:55

hikaru hat geschrieben:Die UID ist kein Zufall.
Da bin ich eben anderer Meinung. Auf unseren Systemen ist es absolut vom Zufall meiner Laune abhängig, welchen User ich als ersten beim Installer eintrage. Darüber hinaus ist es absolut zufällig, in welcher Reihenfolge mir die weiteren Anwender in den Sinn kommen, wenn ich sie anlege. Und wenn ich damals auf dem Jessie-Laptop, den überwiegend meine Frau nutzt, mich als UID 1000 eingetragen habe, und nun aus Lust und Laune beim Stretch-Setup (ich mache nämlich kein Versions-Upgrade) willkürlich die Chefin selber, geht der Backup-Restore planmäßig in die Hose.

Die UID=1000 ist kein Zufall, aber der dahinterstehende Name sehr wohl. Und wenn der Setup'er selber konsequent immer sich selber einträgt, so ist das dennoch Zufall, weil eben das nicht für andere automatisch auch gilt.

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hikaru
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Re: Zurückspielen des Home-Verzeichnisses

Beitrag von hikaru » 20.06.2017 11:15:31

TomL hat geschrieben:
hikaru hat geschrieben:Die UID ist kein Zufall.
Da bin ich eben anderer Meinung. Auf unseren Systemen ist es absolut vom Zufall meiner Laune abhängig, welchen User ich als ersten beim Installer eintrage.
Aber für deine Laune kann doch das System nichts.
Sofern du nicht explizit eingreifst (adduser --uid) hat der erste angelegte User immer die UID 1000, der zweite immer die UID 1001 usw. Das ist perfekt vorhersagbar und damit überhaupt nicht zufällig. Deine Laune könntest du z.B. in eine Script gießen und hast dann immer die selbe Reihenfolge, weil es immer auf deiner Laune von heute basiert.

TomL

Re: Zurückspielen des Home-Verzeichnisses

Beitrag von TomL » 20.06.2017 14:36:55

hikaru hat geschrieben:Sofern du nicht explizit eingreifst (adduser --uid) hat der erste angelegte User immer die UID 1000, der zweite immer die UID 1001 usw.
Dem wiederspreche ich doch gar nicht. Es ist nur so, dass sich dahinter unterschiedliche Namen verbergen können. Und den Fehler, zu versuchen immer die gleiche Reihenfolge herzustellen, habe ich ganz am Anfang gemacht und bitter bereut. Das macht nämlich dann Probleme, wenn User wegfallen oder hinzukommen. Dann gerät möglicherweise alles durcheinander. Ich beachte die User-IDs auf unseren Rechnern überhaupt nicht mehr und halte geräteübergreifend synchrone IDs für völlig vernachlässigbar. Das heisst, jeder User kann auf einem anderen Gerät eine andere User-ID haben, und es muss trotzdem funktionieren. Allerdings muss man da bei einem Restore von Backups von Hand nachbessern.... aber gebraucht habe ich das gsd bisher noch nie.... also das Backup.

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Re: Zurückspielen des Home-Verzeichnisses

Beitrag von Liffi » 20.06.2017 15:03:22

TomL hat geschrieben:Allerdings muss man da bei einem Restore von Backups von Hand nachbessern.... aber gebraucht habe ich das gsd bisher noch nie.... also das Backup.
Backups sind nur gut, wenn auch das Restore gut funktioniert. Das vernachlässigen viele Menschen. Da wird dann jahrelang ein unbrauchbares Backup erstellt und dann kann es leider nicht wieder eingespielt werden.

TomL

Re: Zurückspielen des Home-Verzeichnisses

Beitrag von TomL » 20.06.2017 15:56:13

Liffi hat geschrieben:Backups sind nur gut, wenn auch das Restore gut funktioniert. Das vernachlässigen viele Menschen. Da wird dann jahrelang ein unbrauchbares Backup erstellt und dann kann es leider nicht wieder eingespielt werden.
Deswegen habe ich dabei eine relativ einfache Strategie.

1. Ich sichere nur Daten, deren Wiederbeschafftung nicht oder nur mit sehr hohem Aufwand möglich sind
2. Ich sichere ausser explizit angegebene Confs keine Dateien des Betriebssystems
3. Ich habe am Server für die tagesaktuellen Bewegungsdaten der User eine SSD installiert, die sich jeden Morgen 1:1 via rsync zur ersten Harddisk synchronisiert (worauf die User keinen Zugriff haben)
4. Ich habe vier Backup-Zyklen, in denen die Daten der ersten Harddisk auf eine zweite gesichert werden. An jedem ersten des Monats ein Fullbackup names "Home" via tar für die persönlichen Daten-Dirs (Samba-Home) der User. Am zweiten das gleiche für den Mail-Server, am dritten mit dem Namen "Work" den gemeinsamen Alle-User-Share. Dieser Zyklus wiederholt sich am 8.,9,10., dann erneut am 16.,17.18. und ein letztes Mail am 24.,25.,26. Mit Beginn des neuen Monats werden die alten Backups wieder überschrieben. Ich habe also immer das tägliche Backup und 4 Version für den Rückgriff. Das sind die automatischen Routinen. Da es sich hier bei den 4 Versionen nur um weniger als 10 GB echte (!) Daten handelt, ist das wirklich überschaubar. Zwischendurch und nach eigenem Ermessen, so alle paar Wochen pack ich die letzten BAKs auf eine USB-Disk und ins Bank-Schließfach. Das rotiert auch wieder mit 3 alten ansonsten ausgemusterten mit LUKS verschlüsselten 2,5"-USB-HDs

Und weil es sich bei allen BAKs, gemäß meinem Anspruch "effektiv, einfach und ohne Fremdtools zu handhaben und auf jeden Fall wiederherstellbar" um einfache Tar-Files handelt, fühle ich mich da jetzt einigermaßen ruhig. Zumindest sind meine seltenen Stichproben der BAKs immer alle lesbar und enthalten, was sie sollen.

Ich habe mir dafür ein kleines Bash-Script gestrickt, welches mit einer Conf, einer include-list und einer exclude-list flexibel konfiguriert werden kann und alles Mögliche nach verschieden herstellbaren Varianten nach immer gleichen Einstellungen sichern kann. Cron kümmert sich dann um den Start an den betroffenen Tagen.

Was soll man da noch mehr tun...? :roll: ... für manch einen wird das schon fast paranoid sein.... *lol*

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Re: Zurückspielen des Home-Verzeichnisses

Beitrag von debianoli » 21.06.2017 06:18:36

Ich verstehe die Probleme hier nicht wirklich.

Das User-Home sichert man am einfachsten per rsync oder als tar auf eine externe Festplatte. Das klappt problemlos auch als eingeloggter User.

Falls es ein Mehrbenutzer-System ist, kann man beim Zurück-Spielen als Root die uid und gid anpassen. Einfach in der /etc/group nach der Nummer des jeweiligen Users suchen und dann per chow -R uid:gid User-Verzeichnis ändern.

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Re: Zurückspielen des Home-Verzeichnisses

Beitrag von Waldlaeufer » 26.06.2017 18:48:55

Danke an alle für die Antworten!

Ich habe am Wochenende noch einmal Stretch frisch installiert. Vorher das Home-Verzeichnis mit Backintime gesichert und dann auch mit dem Programm wieder zurückgespielt. Backintime hat mittels "rsync" auch die alten Benutzerrechte wiederhergestellt.

Jetzt läuft Stretch völlig rund :D

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Re: (Gelöst) Zurückspielen des Home-Verzeichnisses

Beitrag von debianoli » 27.06.2017 11:45:10

Noch eine kleine Anmerkung: Wieso machst du keine weitere Partition auf deiner Festplatte, in die du Testsystem installierst? Geht doch problemlos und dann bindest du im testsystem dein User-Home per fstab ein. Spart die Arbeit des Platten-umbaus

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