[gelöst] Debian auf SSD - was beachten?

[Aiko]

Hallo,

ich bekomme bald ein neues laptop.
Da ist eine 128 GB SSD und 1 TB HDD verbaut.
Kann auch sein, dass es eine 256 GB SSD wird.
Auf der SSD wird Windows 10 vorinstalliert sein. Aber ich möchte dort lieber Debian installieren.
Kann ich bei einer SSD genauso vorgehen, als wenn ich auf eine HDD installiere?
Also CD rein und los?
Oder muss ich etwas beachten, weil es eine SSD ist?
Im Netz gibt es verschiedene Aussagen. Meist waren es ältere Artikel, die auf Schwierigkeiten mit der Akzeptanz des Kernels hinweisen.
Ist es immer noch so?

Wie sollte eine Partionierung auf der SSD bei 128 oder 256 GB aussehen?
Ich wollte gerne das Homeverzeichnis auf der HDD ablegen.
Sollte ja möglich sein.
Welche Schritte sind hier nötig?
Erst alles auf die SSD und dann das Homeverzeichnis auf die HDD verschieben?
Oder kann man es schon gleich bei der Installation auf der HDD anlegen?

Ich weiß, wieder viele Fragen, aber im Netz stehen immer so viele verschiedene und teilweise widersprüchliche Aussagen.
Da blicke ich nicht mehr durch.

Wäre wieder einmal nett, wenn ihr mir helfen würdet.

[pferdefreund]

Ich meine, hier in diesem Forum wäre mal was dazu geschrieben worden. Sollte der Installer, soweit ich mich erinnern kann, selbst erkennen.
Einfach mal suchen... Kann mich noch an sowas wie mount-option relatime erinnern und Partitionierungsbeginn war auch irgend was.

[BenutzerGa4gooPh]

Oder muss ich etwas beachten, weil es eine SSD ist?

https://wiki.debian.org/SSDOptimization
https://wiki.debian.org/SSD%20Installation
(Das Meiste wird vom Installer richtig gemacht. fstab und trim nachprüfen schadet nicht. )

Wie sollte eine Partionierung auf der SSD bei 128 oder 256 GB aussehen?
Ich wollte gerne das Homeverzeichnis auf der HDD ablegen.

Du kannst mit gparted vorpartitionieren oder den Debian-Installer benutzen. Vielleicht installierst du komplett (einschl. einer Partition für /home) auf SSD und legst dir auf HDD nach Installation zusätzlich eine reine Datenpartition (also ohne Einstellungen, nur persönliche Daten) an. Analog zu Win:\D. Dann kannst du bei Backups wählen, unterscheiden und die Installation ist nahezu Standard. Für Datenpartition (HDD) automount/fstab.

Wenn dir das Prinzip zusagt, könntest du auch Vor- und Nachteile (Auslastung, Backups) einer Installation ohne /home-Partition auf SSD überlegen. /home (nur Einstellungen) wäre somit ein Unterverzeichnis von / auf Root-Partition. Bei 128 GB SSD wäre das evtl. ratsam. Bei 256 GB und Planung von Dualboot-Möglichkeit obige Methode.

Auf der SSD wird Windows 10 vorinstalliert sein. Aber ich möchte dort lieber Debian installieren.

Die UEFI-Systempartition von Window10 würde ich übrigens belassen, im Debian-Installer nur einbinden (nicht formatieren). Evtl. Dualboot mit Win10 in Erwägung ziehen. Wenn man es nun schon mal gekauft hat ... frisst keine Menschen und ein datenloses Windows macht sich gut für Fehlereingrenzung, Spiele. Inbetriebnahme von Peripherie und BIOS-Updates/-Modding manchmal nur mit Windows-Programmen möglich.

[jph]

https://wiki.debian.org/SSDOptimization

Diese Seite scheint mir in Teilen veraltet zu sein, denn dort wird die mount-Option "discard" empfohlen. Davon wird heutzutage abgeraten. Besser ist es, ein periodisches trim auszuführen. systemd bringt dafür eine Timer-Unit mit.

[Radfahrer]

Ich mache es so, wie Ted Ts'o es schon vor langer Zeit empfohlen hat:
Ich mache mir keinen Kopf und benutze eine SSD genau so, wie ich auch eine HDD benutze.

Meine 80GB SSD (eine von diesen "grottenschlechten" OCZ Vertex 2 ) läuft jetzt seit fast sieben Jahren jeden Tag (enthält zwei Debiansysteme plus swap und /home-Partitionen). Das eine System läuft schon so lange, wie die SSD alt ist, am anderen wird ständig rumgebastelt, neu installiert, es werden auch mal andere DIstris ausprobiert, usw.. Die SSD wird also ziemlich gefordert.
Und bis jetzt hat das Ding noch kein bisschen der ursprünglichen Performance eingebüßt.

[Nice]

@Radfahrer:
Als "Mitleser" ein Danke an Dich.
So wie Du es formulierst und praktisch erlebt hast, hatte ich es auch vermutet und bin bestätigt, beziehungsweise beruhigt, wenn meine alten Laptops die Löffel abgeben und ich es dann bei neuen Laptops mit SSD's zu tun haben werde.

[inne]

Ich mache es so, wie Ted Ts'o es schon vor langer Zeit empfohlen hat:
Ich mache mir keinen Kopf und benutze eine SSD genau so, wie ich auch eine HDD benutze.

Dito.

Allerdings:

... läuft jetzt seit fast sieben Jahren jeden Tag

Meine SSD (nicht die gleiche) ist nach 3 Jahren (oder waren es 5) ausgefallen. Ich habe da aber auch ISOs drauf kopiert und so Sachen...
Also wichtig ist vielleicht ein *tägliches* Backup von Daten auf einen anderen Datenträger.

[Radfahrer]

Meine SSD (nicht die gleiche) ist nach 3 Jahren ausgefallen.

Das ist das Ding bei allen technischen Geräten.... so etwas kann passieren.

Aber ob das an irgendwelchen Konfigurationen lag? Ich denke, eher nicht. Ist halt Pech. Ein schlechtes Bauteil oder eine miese Lötstelle reichen ja schon.

[Alternativende]

Ich mache es genauso wie @Radfahrer. Meine ist nun fast 6 Jahre alt, einziger "Nachteil" ist meine 32Bit Installation, aber die SSD läuft so gut wie am ersten Tag. Hersteller bei mir ist glaube ich auch OCZ, 64Gb hat die Platte.

[BenutzerGa4gooPh]

https://wiki.debian.org/SSDOptimization

Diese Seite scheint mir in Teilen veraltet zu sein, denn dort wird die mount-Option "discard" empfohlen. Davon wird heutzutage abgeraten. Besser ist es, ein periodisches trim auszuführen. systemd bringt dafür eine Timer-Unit mit.

Danke für den Hinweis. Man sollte sich wirklich nur die neuesten Websites "vornehmen".

@ TO: Arch und Free-/OpenBSD schreiben auch was zu SSDs. Ein vernünftiger Hersteller wahrscheinlich in FAQs. Dem Hersteller würde ich bei widersprüchlichen Empfehlungen vorrangig glauben.

[Aiko]

Hallo,

so da bin ich ja wieder etwas schlauer.
Danke für die Hilfestellungen und Tipps und Tricks.