Probleme nach "Downgrade"

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BlauerBatman
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Probleme nach "Downgrade"

Beitrag von BlauerBatman » 08.03.2020 11:42:19

Ich habe in den sources debian-testing aktiviert, weil ich es für ein paket gebraucht hab und vergessen den haken rauszunehmen.
Dann habe ich update & upgrade durchgefürht, wollte aber nicht in der testing umgebung sein.

also habe ich testing deaktiviert und erneut update & upgrade ausgeführt. Nun startet das system gar nicht mehr.

es ist nur ein blinkender cursor zu sehen.

Mit STRG ALT + F1 komme ich in eine tty console, kann mich aber nicht anemlden. weder mit meinem Benutzernamen noch mit root oder su - root - immer heißt es: Login Incorrect.

Die Grub einträge sind noch vorhanden, und ich habe grub mittels live cd neu installiert.

https://www.debian.org/releases/jessie/ ... 07.html.de hier habe ich nachgesehen, und versucht rescue/enable=true. als boot parameter einzugeben, aber das ändert nichts, ich komme nicht in einen rescue modus.

Habt ihr eine Idee wie ich mein System wiederherstellen kann? Ich habe zur Not ein Backup von meinen Daten, aber nicht von den Systemeinstellungen und würde es ganz gerne retten.

Mein debian-system / liegt getrennt von /home auf einer Partition nebst zwei anderen Linux-Distros

willy4711

Re: Probleme nach "Downgrade"

Beitrag von willy4711 » 08.03.2020 11:55:50

BlauerBatman hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.03.2020 11:42:19
Habt ihr eine Idee wie ich mein System wiederherstellen kann? Ich habe zur Not ein Backup von meinen Daten, aber nicht von den Systemeinstellungen und würde es ganz gerne retten.
Das wirst du wohl nicht mehr schaffen . Allein, weil ein Downgrade bei Debian nicht vorgesehen ist.
BlauerBatman hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.03.2020 11:42:19
Die Grub einträge sind noch vorhanden, und ich habe grub mittels live cd neu installiert.
Wie hast du denn das gemacht ? Chroot ?
Wenn Grub noch vorhanden war, gab es doch auch da einen Rescue- Modus

Wie auch immer, ich würde sagen, du hast dir dein System gründlich zerschossen. Eine Neuinstallation ist der schnellste Weg.

Nebenbei:
In einer Stable Installation das Testing Repo zu aktivieren sollte man nur machen, wenn man ganz genau weiß, was man da tut.
Mit Paketen aus Testing, die ja auch mehr oder weniger Abhängigkeiten haben zerschießt man sich mit ziemlicher Sicherheit sein System.

TomL

Re: Probleme nach "Downgrade"

Beitrag von TomL » 08.03.2020 12:29:19

Das erinnert mich irgendwie stark an diesen Thread aus einem anderen Linux-Forum. Und bei solchen Problemen (und der Kenntnis des dortigen Vorhabens) kann ich nur wiederholen, was msfree vor einigen Tage hier mal sinngemäß gesagt hat: "Testing hat auf einem als Server beabsichtigten System absolut gar nix verloren." Ich ergänze das mit meiner eigenen Meinung: Testing sollte nur -wenn überhaupt- als Desktop-System in der Hand von erfahrenen Linux-Usern eingesetzt werden... mit anderen Worten: in der Hand von Anfängern hat das ebenfalls überhaupt verloren.

Zur Lösung des aktuellen Problems würde ich das eigene Customizing in /etc sichern, sowie auch notwendige Daten und Homedirs und dann den Rechner neu mit "stable" aufsetzen.

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Tintom
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Re: Probleme nach "Downgrade"

Beitrag von Tintom » 08.03.2020 12:32:42

BlauerBatman hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.03.2020 11:42:19
Ich habe zur Not ein Backup von meinen Daten, aber nicht von den Systemeinstellungen und würde es ganz gerne retten.
Die "Systemeinstellungen" wie globale Konfigurationsdateien befinden sich unter /etc. Wenn du die Daten sicherst, kannst du nach einer Neuinstallation wieder dort anfangen, wo du aufgehört hast.

Da du nun aber dein System zerschossen hast, kannst du den günstigen Zeitpunkt nutzen, um deine Kenntnisse in der Paketverwaltung von Debian zu erweitern. :D
Ein Downgrade ist zwar nicht vorgesehen, ggf. aber trotzdem möglich. Das Zauberwort heißt apt pinning. Unser Wiki hat einen ziemlich ausführlichen Artikel dazu: https://wiki.debianforum.de/AptPinning#Priorit.C3.A4ten

Wenn du nun wieder stable in die sources.list einträgst und eine entsprechende preferences-Datei erstellst, könnte der Downgrade trotzdem funktionieren.

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Re: Probleme nach "Downgrade"

Beitrag von kalle123 » 08.03.2020 12:35:59

@BlauerBatman

Schau dir mal 'timeshift' an. Hab das unter Linux Mint kennen und schätzen gelernt. Hilft in solchen Situationen und läuft auf allen drei 'Kisten' hier.

cu KH

BlauerBatman
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Re: Probleme nach "Downgrade"

Beitrag von BlauerBatman » 08.03.2020 13:03:03

willy4711 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.03.2020 11:55:50

Wie hast du denn das gemacht ? Chroot ?
Wenn Grub noch vorhanden war, gab es doch auch da einen Rescue- Modus
Zunächst habe ich es mit chroot probiert, aber immer die Fehlermeldung cannot run command `/bin/bash': No such file or directory erhalten.
Ich habe den bootloader auf sda1 dann aus einer anderen distro heraus neuinstalliert. Die Debian-Installation wird auch erkannt
willy4711 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.03.2020 11:55:50

Wenn Grub noch vorhanden war, gab es doch auch da einen Rescue- Modus
Ich habe den eintrag debian in grub ausgewählt, e gedrückt und die Zeile rescue/enable=true
hinzugefügt, was aber nichts geändert hat. Nach einigen Zeilen Boot-Text tut sich nichts weiter als schwarzer Bildschirm + blinkender Cursor.


Aber gut, wenn es zerschossen ist werde ich wohl neu aufsetzen

willy4711

Re: Probleme nach "Downgrade"

Beitrag von willy4711 » 08.03.2020 13:28:15

BlauerBatman hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.03.2020 13:03:03
Ich habe den eintrag debian in grub ausgewählt, e gedrückt und die Zeile rescue/enable=true
hinzugefügt, was aber nichts geändert hat. Nach einigen Zeilen Boot-Text tut sich nichts weiter als schwarzer Bildschirm + blinkender Cursor.
Die Standard - Einstellung des Installers aktiviert immer den sogenannten Recovery- Modus. da braucht man nichte editieren,
nur auswählen
Bild

Wenn man das schon editieren will, wäre es wohl besser, wenn die Zeile so ausgesehen hätte (hier aus meinem Boot-Menü):

Code: Alles auswählen

linux	/boot/vmlinuz-5.4.0-4-amd64 root=UUID=051b95a4-f99d-4808-9237-5a7d0b976423 ro single 
du hättest also im Gub- Editor ergänzen müssen:

Code: Alles auswählen

ro single 
Das andere kenne ich nicht,kommt mir auch mehr als seltsam vor. Das scheint mir doch eher was für die Befehlszeile aber nicht
für Grub zu sein.
Will aber nichts heißen

BlauerBatman
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Re: Probleme nach "Downgrade"

Beitrag von BlauerBatman » 08.03.2020 13:38:38

Ok, den recovery mode sehe ich schon, habe ich auch gebootet, ist aber das selbe. Ich kann mich wie gesagt nicht mal in der tty konsole anmelden, auch nicht als root oder admin.

Ich dachte Boot Parameter gibt man bei grub ein, indem man den boot-eintrag auswählt und e drückt?
...starten mit dem Boot-Parameter rescue/enable=true.
von hier: https://www.debian.org/releases/jessie/ ... 07.html.de

willy4711

Re: Probleme nach "Downgrade"

Beitrag von willy4711 » 08.03.2020 13:48:40

BlauerBatman hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
08.03.2020 13:38:38
Ich dachte Boot Parameter gibt man bei grub ein, indem man den boot-eintrag auswählt und e drückt?

...starten mit dem Boot-Parameter rescue/enable=true.

von hier: https://www.debian.org/releases/jessie/ ... 07.html.de
Dieses

Code: Alles auswählen

rescue/enable=true.
Ist eindeutig was für die Befehlszeile, was aber voraussetzt, dass du erstmal dahin booten kannst.
Im Grub ist das so, wie ich gesagt habe.
hier mal noch etwas ausführlicher erklärt:
https://blog.sleeplessbeastie.eu/2014/0 ... -password/

michaa7
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Re: Probleme nach "Downgrade"

Beitrag von michaa7 » 09.03.2020 00:07:50

Ob da mit schlechten Durchschnittskenntnissen (Vermutung) noch was zu retten ist sei mal dahingestellt ..

Du hast uns leider nicht mitgeteilt, ob du die update & upgrade Orgien jeweils fehlerfrei bis zum Schluss durchführen konntest. Über die Releasegrenze hinweg ein upgrade statt eines dist-upgrades durchzuführen ist allerdings irgendetwas zwischen fahrlässig und potenzieller Systemselbstmord aus Unkenntnis. Was da passiert ist steht in den Sternen ... und jetzt auch auf deiner Festplatte.

Auch ist nicht klar ob du beim booten nach dem Grubmenü noch irgendeine vorbeiscrollende Meldung siehst oder tatsächlich nur den blickenden Cursor. Ist letzteres der Fall dann findet Grub nicht was es zum Booten braucht. Das ist dann möglicherweise mehr ein Grub- als ein Systemproblem. Und das ist kein UEFI system, richtig?

Hast du denn in Grub noch ältere Einträge und hast du es mit denen mal probiert? Ich gehe davon aus das dir mit Aktivierung von testing ja wohl auch ein neuer Kernel verpaßt wurde (der oberste Eintrag im Grub Menü), der alte sollte jedoch noch darunter vorhanden sein.

Die Rettungskonsole in Grub (das ist etwas anderes als den Kernel mit dem Parameter im rescue Modus zu starten!) sollte auch fähig sein, alle vorhanden Kernel zu finden. Aber da mußt du schon sehr genau wissen wie du Grub bedienst, ich bin da meist gescheitert ... mangels Erfahrung.

Wenn du dein System tatsächlich retten willst würde ich an deiner Stelle es mit mit einer Grub Reperatur aus einem Debian-live System heraus versuchen. Da ich unstable verwende nehme ich dazu ein Siduction-ISO. Aber ob die Vorgehensweise dort auch auf ein testing oder stable System paßt kann ich nicht sagen. Im Zweifel solltes du dazu googeln wie man mit einer Debian live CD einen beschädigte Grub repariert. Oder hier mal herumstöbern : wiki.debianforum.de/Grub_reparieren

Ob du nach Grub Reparatur noch ein brauchbares System vorfindest ist eine ganz andere Frage.


EDIT:
Ich habe jetzt deinen Betrag nochmals gelesen: WANN genau hast du den blinkenden Cursor. WEnn du in eine Konsole kommst wie du geschrieben hast, dann muß ja zumindest ein Kernel gebootet worden sein. Dann wäre mein Geschreibsel oben Unsinn. Was konkret, welche Meldung (Promt) siehst du denn (wort wörtlich) nachdem du StrgAlt-F1 eingegeben hast. BEVOR du irgendetwas weiteres eingibst.

Und kannst du noch eine der anderen Distros booten?
gruß

michaa7

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Menschen ändern gelegentlich ihre Ansichten, aber nur selten ihre Motive. (Oskar Negt)

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