Bevor ich mit der Debian-Installation begonnen habe, bekam ich den Wunsch, die Windows-Partition /dev/sda4 noch stärker zu verkleinern, um mehr Platz für Debian frei zu machen.
Also bin ich mit mit dem Debian-System der externen ssd-Platte hochgefahren, anschließend mit dem Debian-Live-System, GParted-live und noch mit Teils. Warum? Weil bei jeden dieser Systeme gparted alle vier Windows-Partitionen mit einem gelben Dreieck in der Spalte der Adressen /dev/sdaX zeigte. Auf dem Dreieck war ein Aufrufzeichen platziert war. Die Partition /dev/sda4 lies sich nicht weiter verkleinern, obwohl noch viel Platz frei war. Was mit dem warnenden Aufrufzeichen war? Die Abfrage der vier Partitionsinfos zeigte am Ende folgenden Warnung:
/dev/sda1, ntfs, Recovery 600.00 MiB:
/dev/sda2, fat32, Markierungen: boot, esp, 300.00 MiB:
/dev/sda3, Microsoft reserved partition, [Dateisystem] unbekannt, Markierungen: msftres, 128.00 MiB:
Code: Alles auswählen
Das Dateisystem wurde nicht erkannt! Mögliche Gründe sind:
- Das Dateisystem ist beschädigt
- Das Dateisystem ist GParted nicht bekannt
- Es ist kein Dateisystem vorhanden (nicht formatiert)
- Der Geräteeintrag /dev/sda3 fehlt
/dev/sda4, Basic data partition, ntfs, 672.61 GiB:
Code: Alles auswählen
(...)
Unable to read the contents of this file system!
Because of this some operations may be unavailable.
The cause might be a missing software package.
The following list of software packages is required for ntfs
file system support: ntfsprogs / ntfs-3g
Nachdem ich mit diesen Systemen hochgefahren bin und keine Lösung für die Warnungen der Partitionen gefunden hatte, wollte ich wieder mit Windows hochfahren, doch schaffte er es nicht mehr. Mehrfach habe ich es versucht. Windows kreist beim Booten herum wie ein Hund, der nach seinem eigenen Schwanz versucht zu beißen... und immer leer ausgeht: Windows kann nicht mehr hochfahren. Warum nicht?
Dann bin ich wieder mit GParted-Live hochgefahren und stellte fest, dass jetzt die Warnung bei der Partition /dev/sda4 weg war. Bei den Zeilen der anderen Partitionen war sie noch wie zuvor da. Also verkleinerte ich jetzt die sda4-Partition vom Windows ohne Probleme, so dass 500GB für Debian frei wurden.
Anschließend spielte ich die Debian 10 Installations-ISO auf den Stick und nahm die Installation auf dem freien Platz vor. Zum Schluss, wurde folgende Meldung zu Grub ausgegeben:
Code: Alles auswählen
Grub-Bootloader auf einer Festplatte installieren
Es scheint, als ob diese Installation von Debian das einzige Betriebssystem auf diesem Computer ist. Wenn dies der Fall ist, sollte es kein Problem sein, den Bootloader in den Master Boot Record Ihrer ersten Festplatte zu installieren.
(...)
Da Windows ja schon nicht mehr hochfahren kann, hatte ich die Hoffnung, dass Windows hier von Debian gerettet werden könnte. Doch konnte Grub Windows nicht finden. Ich habe deshalb die Installation abgebrochen, ohne Grub zu installieren.
Was haben die Warnungen der Partitionen in sich? Woher kommt das? Erst nachdem die Warnung bei der Zeile der /dev/sda4 weg war, konnte die Partition verkleinert werden.
KP97 hat geschrieben:
Im Wiki findet sich auch ein ausführlicher Beitrag zum Installieren mit EFI bzw. ohne.
Ich habe mich inzwischen mit folgenden sehr hilfreichen Wiki-Seiten auseinander gesetzt:
UEFI:
https://wiki.debianforum.de/UEFI
GPT:
https://wiki.debianforum.de/GPT
Grub reparieren:
https://wiki.debianforum.de/Grub_reparieren
Als ich die UEFI-Einstellung des Computers wieder Schritt-für-Schritt beobachtet habe, fiel mir auf, dass ich
vor einigen Tagen von AHCI auf IDE umgestellt hatte. Das war wohl der Grund für die gerade beschriebenen Windows-Probleme und vermutlich auch der Grund, warum Debian Windows NICHT auf der internen Festplatte finden konnte. So schnell eine so spezifische Änderung gemacht (und vergessen) werden kann, und wie lang man dann unwissend demzufolge woanders nach Lösungen suchen kann...
Also konnte Windoes mit der Einstellung AHCI wieder hochfahren. Debian Testing (11) wurde mit dd auf den Stick gepackt und einwandfrei installiert. Beide Systeme, Windows und Debian 11 sind ohne Wunden auf der internen Platte.
Die UEFI-Wiki-Seite zeigt mehrfach, wie Microsoft bei der UEFI-Gestaltung auf eigenen Interessen (aus der Perspektive von Microsoft ist GNU Linux noch immer ein Konkurrent bzw. sogar ein unerträglicher Feind) gestaltet.
Die idealistische Richtigkeit der Visión von Richard Stallman scheint mir heute noch relevanter als im Jahre 1983 zu sein - ihre Gültigkeit hat sie nicht im geringsten verloren. Manchmal merkt man, dass so mancher gute und gutwillige Programmiere glauben will, dass es ja heute schon ganz anders ist. Das ist eine Illusion, finde ich. Strategien werden angewand, um diesen verführerischen Eindruck zu erzeugen - ein trojanisches Pferd!
Die Schnittstelle zwischen Computerhersteller und Betriebssystem (GNU Linux) ist ein harter Kampffeld in diesen Jahren, nachdem die unfreien Betriebssystemen im Hauptfeld große Niederlagen erteilt bekommen haben. Diese Niederlagen im Rahmen der Betriebssystemen selbst wird heute stark unsichtbar gemacht und verleugnet. Aber wir wissen, welchen Kernel Apple inwzischen benutzt und wo sie den eigenen "besten" weggeschmissen haben. Würden wir Zugang zum Windows-System haben, würde es mir nicht überraschen, wenn dort ähnliches verborgen wäre. Spätestens seit Windows 7 verhält sich Bills System ählich stabil wie GNU Linux.
Ich danke euch für die Unterstützung. Ich habe hier betreute und treue Erfahrung sammeln können.
Die behandelte Maschine gehört einem Bekannter, der mich darum gebeten hat, Debian darauf zu installieren, egal ob Windows runtergeschmißen werden muss oder nicht. Er könne Windows sowieso kaum nutzen, da Bills Spielzeug unpraktisch und verwirrend sei, also unbrauchbar. Vorläufig ist es drauf, mal sehen, für wie lange. Meine Auseinandersetzung mit UEFI war vor allem, um mich damit besser auszukennen für die nächsten Aktionen. Dafür bin ich euch sehr dankbar und auch froh, dass jemand so präzisen Wiki-Seiten geschrieben hat.
Viele Grüße
caue