[erledigt] Professionelle Datenrettung von schadhafter Festplatte

[manes]

Hallo Forum,

ich habe eine externe Festplatte bekommen, die unter Windows keinen Mucks mehr von sich gibt und unter Linux nicht mehr eingebunden wird. ddrescue kann keine Informationen mehr auslesen. Die Daten haben einen zumindest großen ideellen Wert, weshalb ein professioneller Rettungsversuch (für Geld!) infrage kommt.
Hat jemand von euch Erfahrungen mit solch einem Dienst? Gibt es einen Dienst, der das Geld wert ist, oder auch Dienste, die man besser meidet?

Danke!

smartctl und dmesg: 40628

[pferdefreund]

Ich habe mal gehört, Ontrack soll gut sein. Habe aber selbst keine Erfahrung mit sowas aber dafür ein Backup der wichigen Daten auf mindestens 2 getrennt gelagerten Medien. Ist die Platte mal runtergefallen oder macht die komische Geräusche - wenn ja, um Gottes willen nicht mehr anschließen - da kann jede Umdrehung zu noch mehr Schäden führen.

[debianoli]

Ich hatte mich vor einigen Jahren für einen Freund zu dem Thema informiert und es scheiterte damals an den Kosten, da die Datenrettung bei ca. 370.- Euro aufwärts beginnt. Der Dienstleister DATARECOVERY zB hat auf seiner Homepage eine Preisübersicht, mit was man in etwa rechnen muss.

[hikaru]

Laut dmesg hängt die HDD an einem USB-Controller. Ich gehe davon aus, dass das eine externe HDD im eigenenen Gehäuse ist.
Falls du Glück hast spinnt nur der USB-Controller des externen Gehäuses. Hol mal die HDD da raus und schließe sie direkt per SATA an!

[manes]

(…) aber dafür ein Backup der wichigen Daten auf mindestens 2 getrennt gelagerten Medien (…)

Ich unterstütze das! Mein Bruder hatte nur ein Backup, und als er den Rechner neu aufsetzte und das Backup einspielen wollte, machte die Platte mit dem Backup die Grätsche. Ein Backup ist einfach nicht genug.

(…) DATARECOVERY (…)

Die sollen es wohl auch werden, dank eines PR-Artikels bei golem: https://www.golem.de/news/datenrettung- ... 35460.html

Laut dmesg hängt die HDD an einem USB-Controller. Ich gehe davon aus, dass das eine externe HDD im eigenenen Gehäuse ist. Falls du Glück hast spinnt nur der USB-Controller des externen Gehäuses. Hol mal die HDD da raus und schließe sie direkt per SATA an!

Habe hier nur ein Notebook und die Platte an mehreren Controllern und mit mehreren USB-Kabeln ausprobiert. Nee, daran lag es leider nicht.

Danke für eure Hilfe!

[hikaru]

Ich würde die HDD mal direkt an den SATA-Controller des Notebooks stecken (also dort einbauen) und dann das Notebook von einem USB-Stick booten.

[reox]

Als alternative kann ich noch Attingo https://www.attingo.com/at/ueber-uns/standorte/ nennen. Kostenpunkt so ca ab 500€, kostenvoranschlag bekommst aber so auch.

[Huck Fin]

So Dinger habe ich schon mehrfach auf dem Tisch gehabt.
ich baue die generell aus und hänge die direkt an einen PC
Aber erst wenn der mit Linux hochgefahren ist.
Dann ein Fdisk -l und du siehst ob sie erkannt wird.

Niemals an der defekten Platte Reparaturversuche durchführen !
Wenn die erkannt wird mit ddrescue ein Klone erstellen.
Das dauert manchmal Tage...
An dem Klone kannst du reparieren wie es beliebt.
Konnte schon mehrfach so Daten retten...

[debianuser4782]

Probieren kannst Du auch:

-Zum Untersuchen:
https://www.cgsecurity.org/wiki/TestDisk

-zum Wiederherstellen:
https://www.cgsecurity.org/wiki/PhotoRec

Problem: Womöglich werden die gefundenen Daten alle umbenannt und ohne Ordnerstruktur durch PhotoRec in einen Rescue-Ordner geschrieben.

[pferdefreund]

So Dinger habe ich schon mehrfach auf dem Tisch gehabt.
ich baue die generell aus und hänge die direkt an einen PC
Aber erst wenn der mit Linux hochgefahren ist.
Dann ein Fdisk -l und du siehst ob sie erkannt wird.

Niemals an der defekten Platte Reparaturversuche durchführen !
Wenn die erkannt wird mit ddrescue ein Klone erstellen.
Das dauert manchmal Tage...
An dem Klone kannst du reparieren wie es beliebt.
Konnte schon mehrfach so Daten retten...

Genau sowas habe ich vor 2 Jahren mit der Platte eines Kollegen gemacht. Per dd_rescue ein Image erstellt (lief nur ca 14 Tage) und dann mit photorec die Daten (fast alle) retten können. Das ging dann relativ flott.

[manes]

Ich würde die HDD mal direkt an den SATA-Controller des Notebooks stecken (also dort einbauen) und dann das Notebook von einem USB-Stick booten.

Worin unterscheidet sich das dann von "und noch einen weiteren externen Controller ausprobieren"?

(…)
Wenn die erkannt wird mit ddrescue ein Klone erstellen.
Das dauert manchmal Tage...

Eine angeschlossene HDD wurde erkannt. Aber ddrescue hab ich nach ~5min abgebrochen, weil nicht ein bit übertragen wurde. Das Risiko, daß beim rumrödeln noch irgendwas mechanisches dazwischen kommt, schien mir zu hoch (was vielleicht auch egal ist: ist mechanisch was kaputt [lesekopf auf platter], macht es vermutlich keinen unterschied mehr, ob sich da noch was drei tage lang dreht oder nicht?).

Die Platte liegt inzwischen bei den Spezialexperten in Leipzig und harrt ihrer Begutachtung. Ich werde berichten.

[hikaru]

Ich würde die HDD mal direkt an den SATA-Controller des Notebooks stecken (also dort einbauen) und dann das Notebook von einem USB-Stick booten.

Worin unterscheidet sich das dann von "und noch einen weiteren externen Controller ausprobieren"?

USB-SATA-Konverter sind meist etwas speziell, nicht zwangsläufig selbstverschuldet. Letztendlich läuft es darauf hinaus, welche ATA-Kommandos das schwächste Glied in der ganzen Kette, angefangen vom USB-Treiber des Betriebssystems, über den USB-Controller auf dem Mainboard und dessen Firmware bis hin zum Controller des HDD-Adapters und dessen Firmware unterstützt.

[manes]

Nachtrag.
Die Firma hat geliefert: Geschätzte >95% der Bilddateien konnten ausgelesen werden. Dateinnamen und Ordnerstruktur sind perdu, aber die wichtigen Daten stehen in den Exif-Daten. Vereinzelt fehlen Bilder. Der Spaß kostete die angekündigten 1400€, dafür war wohl die externe 2TB-Platte, auf der die Dateien nach Hause geliefert wurden, inklusive. Immerhin.

[kalle123]

Preis ist reell.

Vor etlichen Jahren mal ne externe 500 GBUSB3 Platte einer der Töchter.

Bilder u.a. Australien und Neuseeland. Paar Tränchen und dann war Papa dran ~ 1000€

Gruß KH

[kalamazoo]

Zur Info:
Vor 6 Jahren fiel beim Daten-Abgleichen (daher kein vollständiges Backup vorhanden) die 1TB-Festplatte mit den Kindheitsphotos meiner Tochter vom Schreibtisch. Ich habe dann so ziemlich alles an Datenrettungsunternehmen im deutschen Sprachraum kontaktiert, was einigermaßen seriös daherkam. Fazit: einige meinten sofort per Telephon oder nach E-Mail-Verkehr, dass die Daten verloren wären. Geschickt habe ich sie dann an eine mittelgünstige Firma in Deutschland, die aber nichts wiederherstellen konnte. Erfolgreich war danach allerdings die teuerste Firma (Attingo), Kostenpunkt etwas über EUR 1.600. Filesystem und Daten >95% recovered.
Offenbar ist es mittlerweile billiger geworden.