fischig hat geschrieben: 18.05.2021 08:51:55
@hikaru: Ich habe nicht nur eine, sondern einige Platten zu sichern. Fühle mich in meiner Vermutung bestätigt: Ich muss ALLE Sicherungs-Platten gleichzeitig betreiben. Ihr macht sowas vielleicht mit dem, was ich hier mitunter als NAS angelesen habe? Soweit werde ich nicht gehen.
Ziel sollte sein, alle wichtigen Daten an einer zentralen Stelle zu sammeln. Das kann z.B. eine externe HDD entsprechender Größe oder auch ein NAS sein. Vielleicht ist es aber praktikabler, den Hauptrechner zur zentralen Datensammelstelle zu machen. Letztendlich ist es egal. Es muss nur klar sein, an welchem Ort alle wichtigen Daten zusammenlaufen.
Von dieser zentralen Stelle werden dann 1-N Backups gemacht, sowie die jeweils benötigten Daten auf die Endgeräte verteilt. Werden wichtige Daten auf einem Endgerät geändert, dann kommen die zurück auf den zentralen Speicher.
Ich halte zwei Backups für private Zwecke für am praktikabelsten. Das eine "On-Site-Backup" steht bei dir zu Hause, ist jederzeit zugreifbar und wird unverzüglich aktualisiert, sobald sich wichtige Daten ändern. Das andere "Off-Site-Backup" steht woanders (Arbeitsplatz, Zweitwohnung, gute Freunde (nicht im selben Haus)) und wird immer dann aktualisiert, wenn sich die Gelegenheit ergibt. Der Sinn des Off-Site-Backups ist es, die gleichzeitige Zerstörung deiner Arbeitsdaten UND des On-Site-Backups (z.B. Hausbrand) abzusichern.
Nun gibt es ein kleines Problem beim Aktualisieren des Off-Site-Backups, denn die Daten müssen da irgendwie hin. Mit nach Hause nehmen kannst du es nicht, denn in dem Moment ist es nicht mehr "off site". Wenn dir in diesem Moment die Bude abbrennt nützt es dir gar nichts. In Zeiten schnellen Internets wäre es am einfachsten, die Aktualisierung darüber zu machen. Puristen werden aber einwerfen, dass ein Backup außer zum unmittelbaren Backupzweck offline sein sollte, was sowohl Daten als auch Stromversorgung beinhaltet (Blitzschlag). Ich tendiere dem zuzustimmen, hänge der reinen Lehre aber nicht religiös an. Ein Online-Backup ist besser als gar kein Backup.
Es gibt aber eine andere Lösung für das Aktualisierungsproblem: Ein weiterer Datenträger mit dem aktualisierte Daten zwischen On-Site- und Off-Site-Standort* ausgetauscht werden. Leider entsteht hier der Nachteil, dass man eine Menge Daten doppelt kopiert, einmal von den Arbeitsdaten auf den Austausch-Datenträger und dann wieder vom Austausch-Datenträger auf das Off-Site-Backup. Etwas weiter gedacht erkennt man aber, dass das doppelte Kopieren entfällt, wenn man den Austausch-Datenträger so dimensioniert, dass er selbst als Off-Site-Backup taugen würde. Und dann wird es sogar elegant, denn man tauscht bei jedem Off-Site-Besuch nur noch den einen Datenträger gegen den anderen, hat Off-Site gar keinen Aktualisierungsaufwand mehr und ganz nebenbei fällt fast** noch ein drittes Backup ab.
*) Ja, ich weiß, ein "Site-Standort" ist ein denglischer Pleonasmus.
**) "fast" weil die Daten auf dem dritten Datenträger wegen des Wechsels immer eine Generation veraltet sind und der Datenträger während des Transports einem höheren Ausfallrisiko (z.B. Autounfall) ausgesetzt ist.