Völlig OT: HD noch einmal zum Leben erwecken

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ernohl
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Völlig OT: HD noch einmal zum Leben erwecken

Beitrag von ernohl » 27.07.2004 21:01:29

Ich sitze gerade an einer Uralt-Virenschleuder - besser als gar keine Verbindung zur Außenwelt.

Murphy hat zugeschlagen. Nachdem ich vom bevorstehenden freeze von Sarge gehört habe, habe ich das upgrade auf dem Notebook gewagt - kann es aber noch nicht nutzen. Zeitgleich hat sich mein heimischer Desktop (bzw. seine HD) verabschiedet. :cry: Ich habe heute abend noch an ihm gesessen. Später dann laufen lassen. Als ich wiederkam hörte ich ganz unangenehme klackende Geräusche. Auf der Console liefen rasend Schnell Melödungen dieser Art:
  • end_request: I/O error. dev 03:05 (hda) sector 6583148
Ich habe den PC dann ausgeschaltet. Beim nächsten Einschalten höre ich ähnliches und der PC findet auch die HD nicht. HD kapuuut.

Ich habe zwar Sicherungen von den wichtigen Dingen, aber...
Gerade heute habe ich den apt-proxy-cache (wegen upgrade auf sarge) heftig gefüllt. Viele zwar relativ unwichtige, aber arbeitsintensive Dinge (eingescannte Fotos, gerippte und konvertierte CD's) habe ich nur unvollständig gesichert (wegen der Datenmange). Ich würde also gern jede Möglichkeit nutzen, um meine HD noch letztmalig zum Leben zu erwecken. Jeder Tipp in dieser Richtung ist sehr willkommen. ;)
Gruß
ernohl

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porci
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Beitrag von porci » 27.07.2004 21:07:19

Wenn die Köpfe hängen (und das könnte bei dir von den Geräuschen her fast der Fall sein), dann kannst du evt. mit Schlägen auf die Festplatte etwas bewirken. Du machst dazu den Rechner aus, baust am besten die Festplatte aus und klopfst relativ heftig bzw. schlägst sanft mit einem leichten Hammer gegen die Platte. So habe ich meine 80er Maxtorplatte zum Laufen bringen können, weil sich dort wohl die Köpfe in ihrer Parkposition verklemmt haben. Sie lief danach zumindest so lange, bis ich alles gesichert habe.
Natürlich ist das eine relativ brachiale Methode, bei der noch mehr kaputt gehen kann. Du solltest das wirklich als letzte Methode versuchen!!!

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Snoopy
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Beitrag von Snoopy » 27.07.2004 21:11:25

uhh ernohl herzlichen glückwunsch :(

das ist böse...sehr böse

auf jedenfall würde ich diese platte nicht mehr als boot nehmen sondern entweder
1.) sie als slave oder passivplatte irgendwo einhängen
oder
2.) mit knoppix o.ä. booten
und so versuchen an die daten ranzukommen

allerdings wirst du überall scheitern wenn der rechner das teil nicht erkennt :(

wenn alle stricke reissen und garnix geht...vorsichtig mal an der platte anklopfen
also mal versuchen sie sanft (!) am tisch oder irgendetwas härteres anzuhauen

vielleicht bringt das ja was

[edit]
ich hab grad gesehen porci hatte ähnliche gedanken wie ich
aber wenn du hingehst und sie erstmal ausbaust und sie in der hand schüttelst ?
wie 'n shake eben ;)
das wird nicht ganz so heftig sein :?
[/edit]

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Beitrag von ernohl » 27.07.2004 21:47:21

Danke erst einmal. Ich werde den Schüttel-Klopf-Weitwerf-Test :wink: einmal durchführen. Aber was mich zweifeln lässt: Ist es denn normal, dass das BIOS die HD nicht erkennt, wenn sie mechanische Probleme hat? Sollte sich die HD nicht über die Firmware trotzdem "ausweisen" können?
Gruß
ernohl

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porci
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Beitrag von porci » 27.07.2004 21:54:50

Meine Platte wurde damals auch nicht erkannt, erst nach dem Klopfen. Vielleicht besitzen Platten ja eine Art Sicherung, die bei mechanischen Problemen die Elektronik schützt??? Oder die Festplattenelektronik kommt mit einem mechanischen Defekt einfach nicht zurecht?

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Snoopy
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Beitrag von Snoopy » 27.07.2004 22:01:24

hmm ich weiss nicht so recht :?

ich hatte einmal ein ähnlichen fall bei mir...

im bett gelegen gepennt...auf einmal fängt einer der rechner an zu piepen wie wild
meine frau meckerte nur noch "du und deine rechner" *ggg
aufgestanden und nachgeschaut und da hörte ich noch eine hdd dongen
ausgemacht und am nächsten tag an, aber der rechner wollte die platte auch nicht mehr

gut, das war nicht so schlimm weil es nur eine backup-hdd war, aber eben ärgerlich

möglich dass bei einem hardware-defekt, wo die leseköpfe aufschlagen, die hdd sich garnicht mehr richtig ausgibt, weil sie ja im eimer ist
vielleicht als mechanismus intigriert ?
so genau kenne ich leider den aufbau von einer hdd nicht :?

[edit]
hmm porcy irgendwie haben wir in diesem thread immer dieselben gedanken kann das sein ? *g ;)
[/edit]

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porci
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Beitrag von porci » 27.07.2004 22:58:11

Gleiche Erfahrungen??? ;-)

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Beitrag von ernohl » 28.07.2004 12:44:28

So, ich werde mir heute also eine neue HD holen und mich mit einem Hämmerchen bewaffnen. :wink: Bin gespannt, ob ich regulär neuinstallieren muss. Auf alle Fälle werde ich den PC nur dann wieder abschalten, wenn die alte HD nicht läuft oder alles kopiert ist.

BTW. Nach ein wenig Recherche ist meine Wahl auf eine Samsung-HD gefallen. Leider scheint es keinen örtlichen Händler zu geben, der ein SV-Modell (5400 U/min - sehr leise) auf Lager hat. Aber auch die SP-Modelle scheinen leise genug zu sein. Hat jemand evtl. schlechte Erfahrungen gemacht?
Gruß
ernohl

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Beitrag von porci » 28.07.2004 12:52:05

In meinem Server steckt eine Samsung, 120 GB, 5400 RPM. Die läuft nun seit knapp 18 Monaten im Dauerbetrieb und macht bis jetzt keine Probleme. Sie ist auch immer noch sehr leise, wodurch ich schließe, dass die Mechanik sehr gut sein muss. Meine Maxtorplatten haben nämlich ein immer lauteres Laufgeräusch mit der Zeit bekommen.

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Beitrag von ernohl » 29.07.2004 08:40:15

Alles klopfen, schütteln, hämmern hat nichts gebracht! Und das bei einer 3 Jahre alten WD! :cry:

Tief betrübt...
Gruß
ernohl

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Beitrag von pdreker » 30.07.2004 15:09:24

Dreht die Platte noch an? Also hörst Du wie die Spindel hochdreht? Wenn nein: (Achtung Hardcore Lösung! Keine Garantie, dass es dadurch nicht noch schlimmer wird...)

Platte in eine grosse, durchsichtige und möglichst saubere Plastiktüte packen und das ganze Konstrukt z.B. an der Heizung dauerhaft erden (statische Aufladung). Tüte verschliessen und mit 2 Löchern für die Hände und die Plattenkabel versehen. Platte schonmal anschliessen, bzw. die Kabel in die Tüte führen. Die Tüte mit etwas Luft aufblasen (nicht reinpusten oder so, die Feuchtigkeit im Atem ist tödlich) und. Jetzt hat man eine Art "Mini Reinraum" in der Plastiktüte und die Hände stecken da mit drin (Notfalls mit Gummibändern um die Handgelenke abdichten). Torx Schraubendreher sollte auch in der Tüte sein. Jetzt die Platte aufschrauben (gaaanz vorsichtig). Wenn die Platte dann offen ist vorsichtig ablegen und anschliessen (immer noch alles innerhalb der abgedichteten und aufgeblasenen Tüte!). Rechner anschalten, die Platte sollte jetzt eigentlich hochdrehen. Wenn sie das nicht macht, kann man versuchen mit einem vorsichtigen Stups am Spindellager die Spindel in Drehung zu versetzen. Oft drehen die Dinger dann von alleine weiter hoch (man wirft die Platte im Prinzip an...). Wenn sie hochdreht: sofort alles sichern, aufpassen, dass die Tüte nicht die Scheiben berühren kann.

Ganz mutige machen das ohne die Tüte drumherum, aber ein einzelnes Staubkorn kann dann alles zunichte machen...

Das ist kein Witz! Mit der Methode habe ich schon eine Platte, die nicht mehr hochdrehte, retten können. Bei Elektronikversagen kann es auch helfen einfach die Elektronik einer absolut baugleichen Platte an die defekte Platte zu bauen...

Das Ganze lohnt sich aber nur, wenn die Daten wirklich wichtig sind, und man alle anderen Methoden ausgeschöpft hat... Hinterher ist die Platte natürlich Schrott...

Patrick
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Beitrag von Usambara » 30.07.2004 15:28:53

Hallo,

besorge Dir doch aus dem Internet das Diagnose-Tool vom HDD-Hersteller. Schließe die Platte dann als Slave an dem Rechner an u. boote mit der Diagnose-Diskette.

Hat mir schon geholfen (bei älteren Platten).

Erst danach würde ich die div. Brachial-Vorschläge testen.

Gruss

Usambara
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Beitrag von pdreker » 30.07.2004 15:36:19

Das hatte ich jetzt einfach 'mal so vorausgesetzt... Meine Lösung ist die wirklich allerletze Alternative, wenn man kein Geld für professionelle Datenrettung übrig hat... http://www.ontrack.de/ ist übrigens "relativ" bezahlbar: 95 EUR für die Diagnose und dann je nach Datenmenge und Schwierigkeitsgrad. Ein paar Hundert EUR sollten die Daten dann aber schon wert sein... Und die Leute sind wirklich gut, die pulen sogar noch verwertbare Daten aus verbrannten oder komplett überschriebenen Platten raus... *Das* ist dann aber richtig teuer...

Patrick
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