Anfänger bei Debian.

Schreibt hier die Kategorien und Themen rein, die euch momentan hier noch fehlen.
TomL

Re: Anfänger bei Debian.

Beitrag von TomL » 22.10.2019 10:29:01

kalle123 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
22.10.2019 08:59:16
Ich zitiere mal
Welchen anderen Zweck hat dieses aus dem Zusammenhang gerissene Zitat, ausser den Leuten hier ans Bein zu pissen? :evil:

Dieses Zitat bezieht sich allein auf Sid... von einem Verfasser, dessen mangelnde Qualifikation in seiner Abschlußetrachtung offenkundig wird: "Was soll ich dazu noch schrei­ben, wenn die drei Dis­tros in ih­rem je­wei­li­gem Haupt­merk­mal pat­zen.". Sid ist nicht das Hauptmerkmal von Debian, sondern stable, was er ebenso völlig unqualifiziert herabwürdigt. Mir ist, solange ich Debian nutze, noch nie der Gedanke gekommen, dass Sid ein stabiles Rolling Release sein soll und das das als primäres "Produkt" resp. Hauptmerkmal der Debian-Community veröffentlicht wird.

Den einzige Satz, den ich (wie andere hier schon zuvor auch) unterstütze, lautet: "Rol­ling Re­lease soll­te nie­mals von Win­dows-Usern ge­nutzt wer­den und auch nicht von Li­nux-Usern die noch nicht viel mit der Kon­so­le ge­ar­bei­tet hat­ten." Aber genau den zitierst Du nicht! Wie gesagt, ich bewerte das... siehe oben....

Benutzeravatar
kalle123
Beiträge: 2702
Registriert: 28.03.2015 12:27:47
Wohnort: Mönchengladbach

Re: Anfänger bei Debian.

Beitrag von kalle123 » 22.10.2019 10:45:11

TomL hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
22.10.2019 10:29:01
ausser den Leuten hier ans Bein zu pissen? :evil:
Irgendwie schlecht geschlafen? Ich denke, ich hab den Link zum Artikel eingestellt. Und das Zitat bezieht sich dort auf den siduction 'Verein'. Du interpretierst da was, was ich nicht geschrieben habe. Fand nur interessant, wie sich anscheinend das dortige Forum findet 'com­mu­ni­ty ba­sed OS' und wie das bei jemanden ankommt, der dort mal eben 'rein stolpert'. Was hat das jetzt mit dem hiesigen Forum zu tun?

Zur Qualifikation des Autors kann und will ich keine Aussage machen, aber du scheinst dich ja dazu berufen zu fühlen.

cu KH

TomL

Re: Anfänger bei Debian.

Beitrag von TomL » 22.10.2019 11:03:39

kalle123 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
22.10.2019 10:45:11
Du interpretierst da was, was ich nicht geschrieben habe.
Ich interpretiere Deine vage Formulierung "Linux-Foren" und dieses aus dem Zusammenhang gerisssene Zitat als zielgerichtet auf dieses Forum assoziiert.... ein Bild, was sich nicht aus diesem einen Text ergibt, sondern einer Richtung der letzten Tage folgt.
Zur Qualifikation des Autors kann und will ich keine Aussage machen, aber du scheinst dich ja dazu berufen zu fühlen.
Berufen zur Feststellung, dass Sid nicht das Hauptmerkmal von Debian ist und ebensowenig anfängertauglich ist? Ja, und sonst nichts weiter. Wenn man sich mit Debian befasst, sind das Anfangserkenntnisse, auf die verantwortungsbewusste Leute hier im Forum immer sehr früh hinweisen. Aber darauf, sich mit Debian zu befassen, hat 'er' anscheinend verzichtet. Du darfst das trotzdem gerne "qualifiziert" nennen.

Endstation Keller... bitte aussteigen!

Benutzeravatar
kalle123
Beiträge: 2702
Registriert: 28.03.2015 12:27:47
Wohnort: Mönchengladbach

Re: Anfänger bei Debian.

Beitrag von kalle123 » 22.10.2019 11:50:03

@TomL.

Dann 'interpretiere' mal lustig weiter.

Das sein dir unbenommen. Viel Spass dabei :mrgreen:

cu KH

debianoli
Beiträge: 4068
Registriert: 07.11.2007 13:58:49
Wohnort: Augschburg

Re: Anfänger bei Debian.

Beitrag von debianoli » 22.10.2019 12:16:10

MSfree hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
22.10.2019 08:20:40
Dem durchschnittlichen Einsteiger erstmal 1000 Seiten Lesestoff vor die Füße werfen, ist arrogant, unfreundlich und überhaupt nicht hilfreich. Das liest sowieso kein Mensch und ist eher abschreckend. Andere (c) Betriebssysteme kann man schließlich auch ohne Literaturstudium bewältigen.
Nö, arrogant ist das nicht, sondern zielführend. KEIN Betriebssystem lässt sich ohne grundlegende Kenntnisse bedienen, sobald es über das Einschalten des Computers hinausgeht. Das geht zB beim Lesen einer PDF los: Es muss ein PDF-Reader auf dem Rechner sein, der das jeweilige PDF auch richtig darstellen kann. Der eingebaute PDF-Reader von Win10 konnte/kann das nicht wirklich und auch Android-Geräte hatten/haben standardmäßig keinen PDF-Reader installiert. So und jetzt geht die Fragerei erst einmal los, evtl im Bekanntenkreis oder über über Suchmaschinen: Was brauche ich für ein Programm. Woher bekomme ich das Programm. Wie installiere ich das Programm. Wieso öffnet das Programm das PDF nicht usw usw. Habe ich alles schon mehrfach erlebt. Im Übrigen scheitern an so etwas OHNE Unterstützung nicht wenige Leute, da sie nichts falsch machen wollen.

Und jetzt hast du ein System wie Debian, bei dem es in der Desktop-Variante eine Vielzahl bereits vom Installer installierbarer DE-Varianten gibt: KDE, Gnome, LXDE, LXQt, XFCE4, Mate, Cinnamon etc. Das alles soll ein kompletter Einsteiger so ohne Begleitliteratur verstehen? Und dann noch alles selber administrieren? Keine Chance, das klappt nur, wenn man mehr als grundlegende IT-Kenntnisse hat. Oder sich auch mit Büchern einarbeitet. Oder einem jemand mit Kenntnissen das System einrichtet und für die erste Zeit als Ansprechpartner zur Verfügung steht.

Benutzeravatar
TRex
Moderator
Beiträge: 8038
Registriert: 23.11.2006 12:23:54
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz
Wohnort: KA

Re: Anfänger bei Debian.

Beitrag von TRex » 22.10.2019 12:25:17

Oder man hat eine Art Guide, ein Tutorial, welches *einen* funktionierenden Weg zeigt, ohne gleich alle Alternativen und deren Eigenarten zu zeigen, quasi eine tldr-Empfehlung. Das erfordert aber auch, dass der Empfehlende zumindest für eine Empfehlung einstehen kann und nicht direkt verhaftet wird, wenn das nicht die beste Wahl war.
Jesus saves. Buddha does incremental backups.
Windows ist doof, Linux funktioniert nichtDon't break debian!Wie man widerspricht

guennid

Re: Anfänger bei Debian.

Beitrag von guennid » 22.10.2019 12:37:30

Nö, arrogant ist das nicht
Ich find schon.
KEIN Betriebssystem lässt sich ohne grundlegende Kenntnisse bedienen
Definiere „grundlegend“. Aber konkret. „Grundlegende“ Kenntnisse von Windows sind womöglich andere als „grundlegende“ Kenntnisse von Standard-Debian, „grundlegende“ Kenntnisse von als apple-os, ...

Ich versteig mich mal zu dieser Behauptung: Zunächst mal bedient kein Nichtinformatiker-Mensch ein Betriebssystem. Der bedient Anwendungen, neudeutsch Äpps. Und diese Bedienung sollte ihm sein Betriebssystem am Bildschirm möglichst selbsterklärend ermöglichen.

Dass er (der Nichtinformatiker-Mensch) nicht dabei stehen bleiben müssen sollte, nichtsdestotrotz aber durchaus kann, ist eine andere Frage. :wink:

Nach meinem Dafürhalten gibt es auf dieser Welt nicht nur RMS und Tante Tilly, sondern ein sehr, sehr großes Spektrum dazwischen. Und weder hat RMS Tante Tilly Vorschriften zu machen noch umgekehrt und für jedes Element des Spektrums gilt das auch.

Grüße, Günther

debianoli
Beiträge: 4068
Registriert: 07.11.2007 13:58:49
Wohnort: Augschburg

Re: Anfänger bei Debian.

Beitrag von debianoli » 22.10.2019 12:59:43

guennid hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
22.10.2019 12:37:30
Nö, arrogant ist das nicht
Ich find schon.
Ich werde hier wohl gerade total missverstanden: Ich erwarte von niemandem, dass ein Buch wie der Kofler komplett gelesen wird, ehe man eine Frage stellen darf. Aber es macht für mich trotzdem Sinn, zuerst in einem Buch nach Antworten zu suchen, ehe man mit Fragen kommt, deren Beantwortung oft bereits an der Fragestellung scheitert. Da der Fragesteller eben nicht einmal weiß, was er eigentlich will. Als ich mit Linux angefangen habe, war es übrigens gang und gebe, dass man in vielen Foren oft nur ein "man Befehl" als einzige Antwort bekommen hat. War nicht immer wirklich nett...
guennid hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
22.10.2019 12:37:30
KEIN Betriebssystem lässt sich ohne grundlegende Kenntnisse bedienen
Definiere „grundlegend“. Aber konkret. „Grundlegende“ Kenntnisse von Windows sind womöglich andere als „grundlegende“ Kenntnisse von Standard-Debian, „grundlegende“ Kenntnisse von als apple-os, ...

Ich versteig mich mal zu dieser Behauptung: Zunächst mal bedient kein Nichtinformatiker-Mensch ein Betriebssystem. Der bedient Anwendungen, neudeutsch Äpps. Und diese Bedienung sollte ihm sein Betriebssystem am Bildschirm möglichst selbsterklärend ermöglichen.
Dann definiere ich dir "grundlegende Kenntnisse":
- Was sind Dateien und Verzeichnisse
- Mit welchem Programm schreibe ich Briefe, surfe im Internet, spiele ich Musik ab etc
- Wie finde ich Dateien auf meinem Rechner? Kopieren von Dateien, Löschen, Verschieben in andere Verzeichnisse
- Wo und wie schalte ich den Rechner an und aus

Und auch ich als Nichtinformatiker bediene ein Betriebssystem und habe in meinem Leben schon mehrere verschiedene Betriebssystem benutzt, bedient und auch installiert und administriert: VC20, C64, MS-DOS, Windows, OSX, Android... Abschrecken habe ich mich da noch nie von etwas, aber das kommt vielleicht auch daher, dass ich mit Computern angefangen habe, bei denen man den Basic-Code von Computer-Spielen noch aus Zeitschriften abtippen musste. Und wenn man etwas mehr machen wollte, ging noch nie etwas an der Recherche vorbei. Sei es durch Lesen von Büchern und Zeitschriften, sei es durch Lesen von Beiträgen in Foren und Wikis... aber ganz ohne eigenständige Lernerei hat es noch nie geklappt.
Zuletzt geändert von debianoli am 22.10.2019 13:03:09, insgesamt 2-mal geändert.

Benutzeravatar
kalle123
Beiträge: 2702
Registriert: 28.03.2015 12:27:47
Wohnort: Mönchengladbach

Re: Anfänger bei Debian.

Beitrag von kalle123 » 22.10.2019 13:01:31

Ich will noch mal sagen , warum ich den thread hier gestartet habe.
Mein aktueller Kenntnisstand bei den Linux distros: Debian und Mint.

Wenn ich an nem Zeitschriftenständer vorbei komme und über die Computermagazine schau, irgendwo kommt dann das Thema 'Umstieg auf Linux'. Zuletzt noch bei der c't gesehen. Und dann kommt Mint.

Ich finde das schade, denn m.E. gibt es bei Debian auch eine Bewegung in Richtung Anfängersystem für den Desktop.
Und ich denke da 'natürlich' an das aktuelle Buster, sicher nicht an Testing :D

Und die Unterschiede zwischen einem aktuellen Mint und Buster sind aus meiner Sicht nicht sehr groß. Muss mich z.B. halt 1x um die sources.list kümmern und ab und zu mal in synaptic nach schauen, ob es was neues gibt. Bei Mint halt in ne eigene Gui gepackt.

Woran ich das glaube, fest machen zu können? Es gibt ein Live System zum Probieren und ev. Installieren. Ich hab mir die Augen gerieben, als ich bei Buster 'Timeshift' fand. Ein Programm für Newbies, um einfach Sicherungen zu erstellen. Um nur mal 2 Punkte zu erwähnen.

Gut, ich mag da total daneben liegen mit meiner Annahme, Debian ist halt für den Admin. der am Terminal seine Server verwaltet. Und das da auch ein Desktopsystem abfällt. Iss halt so ...

Kann mich erinnern, dass ich vor ca. 10 Jahren schon mal Richtung Debian geschaut hab, war damals unter Kubuntu unterwegs mit KDE 3.5.10

Da mir nach längerem Studium der verfügbaren Doku dann immer noch nich klar war, welche CD ich den jetzt zu brennen hab, hab ich es sein lassen. Meine Meinung damals. Debian ist was für die Eingeweihten.

Nur das ist lange vorbei.

Denke, auch das Forum hier sollte sich mehr für Anfänger öffnen und da sind so Begriffe wie Spammer und Troll nicht angebracht, auch wenn da zum wiederholten Mal die selben 'blöden' Fragen kommen.

So ich mag jetzt komplett daneben liegen, dann isses halt so. Aber ich denke, Debian Buster (nicht Testing :mrgreen: ) hat es verdient, auf mehr ganz normalen Desktops zu laufen.

Grüße KH

guennid

Re: Anfänger bei Debian.

Beitrag von guennid » 22.10.2019 13:07:20

debianoli hat geschrieben:Und auch ich als Nichtinformatiker
Glaub' ich dir nicht, nach dem, was du anschließend aufzählst.

Grüße, Günther

debianoli
Beiträge: 4068
Registriert: 07.11.2007 13:58:49
Wohnort: Augschburg

Re: Anfänger bei Debian.

Beitrag von debianoli » 22.10.2019 13:09:51

kalle123 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
22.10.2019 13:01:31
So ich mag jetzt komplett daneben liegen, dann isses halt so. Aber ich denke, Debian Buster (nicht Testing :mrgreen: ) hat es verdient, auf mehr ganz normalen Desktops zu laufen.
Was es verdient hat, auf "normalen" Desktop-Systemen zu laufen, ist mir ehrlich gesagt egal. Ich nutze Linux weil es Spaß macht und ich damit in sehr vielen Bereichen weit mehr machen kann als mit anderen Systemen. Missionieren muss ich niemanden, das macht nur unnötige Arbeit und ist in 90% der Fälle vergebliche Liebesmüh.

debianoli
Beiträge: 4068
Registriert: 07.11.2007 13:58:49
Wohnort: Augschburg

Re: Anfänger bei Debian.

Beitrag von debianoli » 22.10.2019 13:12:55

guennid hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
22.10.2019 13:07:20
debianoli hat geschrieben:Und auch ich als Nichtinformatiker
Glaub' ich dir nicht, nach dem, was du anschließend aufzählst.
Danke für die Blumen :wink:

Ich habe leider nur ein geisteswissenschaftliches Studium hinter mir, alles, was ich im Bereich Informatik weiß, habe ich mir selber beigebracht bzw. angelesen.

guennid

Re: Anfänger bei Debian.

Beitrag von guennid » 22.10.2019 13:39:46

alles, was ich im Bereich Informatik weiß, habe ich mir selber beigebracht bzw. angelesen.
Auch autodidaktisch gebildete Fachleute können Fachleute sein - meine ich. :wink: Aber behalte meine Bemerkung, das Spektrum betreffend, im Hinterkopf. So gesehen (Autodidakt) müsste ich mich womöglich auch als "Informatiker" bezeichnen, was ich aber nicht tue, weil ich befürchte, das Spektrum zwischen, sagen wir Meillo und Tante Tilly betrachtend, doch deutlich näher bei Tante Tilly, als bei Meillo zu stehen. :wink: Deine eigene Einordnung überlasse ich gerne dir. :wink:

Grüße, Günther

Benutzeravatar
hikaru
Moderator
Beiträge: 13559
Registriert: 09.04.2008 12:48:59

Re: Anfänger bei Debian.

Beitrag von hikaru » 22.10.2019 15:07:42

debianoli hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
22.10.2019 12:59:43
guennid hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
22.10.2019 12:37:30
KEIN Betriebssystem lässt sich ohne grundlegende Kenntnisse bedienen
Definiere „grundlegend“. Aber konkret.„Grundlegende“ Kenntnisse von Windows sind womöglich andere als „grundlegende“ Kenntnisse von Standard-Debian, „grundlegende“ Kenntnisse von als apple-os, ...

Ich versteig mich mal zu dieser Behauptung: Zunächst mal bedient kein Nichtinformatiker-Mensch ein Betriebssystem. Der bedient Anwendungen, neudeutsch Äpps. Und diese Bedienung sollte ihm sein Betriebssystem am Bildschirm möglichst selbsterklärend ermöglichen.
Dann definiere ich dir "grundlegende Kenntnisse":
- Was sind Dateien und Verzeichnisse
- Mit welchem Programm schreibe ich Briefe, surfe im Internet, spiele ich Musik ab etc
- Wie finde ich Dateien auf meinem Rechner? Kopieren von Dateien, Löschen, Verschieben in andere Verzeichnisse
- Wo und wie schalte ich den Rechner an und aus
Ich denke, deine Erwartungen an den Nutzer entsprechen nicht (mehr) der Realität. Heute bedient praktisch jeder Computer in irgendeiner Form, aber es hat längst nicht jeder die von dir genannten Grundkenntnisse oder das Interesse, sie zu erwerben.

Meine Mutter hat die von dir geforderten Grundkenntnisse zum Großteil nicht. Sie hat bestenfalls eine grobe Ahnung davon, was Dateien und Verzeichnisse sind, aber nicht auf einem wie auch immer gesicherten Niveau.
Mit welchem Programm sie Briefe schreibt? Mit dem, das als erstes aufgeht, wenn sie auf ein Symbol klickt, das wie ein Brief aussieht. Internet? Stand bei uns lange Zeit groß als Hinweisschild auf dem Desktop-Wallpaper neben dem Browsersymbol. Musik? Dafür gibt's das Radio.
Wie sie Dateien findet? Gar nicht. Ihr Dokumentenordner geht standardmäßig im Filemanager auf. Da ist ein Sack Dateien drin. Eine davon macht sie auf, ändert den Inhalt auf den aktuellen Bedarf und mit Glück schafft sie es, das Dokument unter einem neuen Namen abzuspeichern. Kopieren, Löschen und Verschieben von Dateien sind bei ihr hochstens Unfälle.
Rechner Ein- und Ausschalten? Das ist einfach, denn dafür gibt es einen völlig analogen Knopf - zum Anfassen.

Gut, sie ist auch nicht die Sorte Mensch, die sich freiwillig Debian auf den Rechner holen würde. Das scheitert schon daran, dass sie keine wirkliche Vorstellung davon hat, was ein Betriebssystem ist. Aber guennid hat die Latte für potenzielle Nutzer auch sehr tief gehängt, indem er den Äppschubser als Referenz anlegt. Ich denke ab einem gewissen Punkt muss man einfach eine Grenze für Mindestfähigkeiten ziehen. Und ich denke, der ist bei Debian oberhalb des Äppschubsers.

kalle123 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
22.10.2019 13:01:31
Mein aktueller Kenntnisstand bei den Linux distros: Debian und Mint.
Das ist im Grunde die selbe Suppe.
Ich entnehme daraus, dass du eigentlich keine Linuxkenntnisse hast, sondern nur Debiankenntnisse. Das ist ein bisschen wie ein Programmierer, der nur eine Sprache kann. Der kann auch nicht wirklich programmieren (abstrahieren), sondern weiß höchstens, wie diese eine Sprache funktioniert.
kalle123 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
22.10.2019 13:01:31
Wenn ich an nem Zeitschriftenständer vorbei komme und über die Computermagazine schau, irgendwo kommt dann das Thema 'Umstieg auf Linux'. Zuletzt noch bei der c't gesehen. Und dann kommt Mint.
Das ist aus zwei Gründen ein schlechtes Beispiel:
1. Ich habe noch nie einen guten "Umsteigerartikel" gesehen. Die Artikel drehen sich nämlich meiner Beobachtung nach immer darum, wie man möglichst viel von seinen Windows-Kenntnissen mitnimmt. Ich halte das für den falschen Weg. Der richtige Weg wäre mMn aufzuzeigen, wie man sich von Windows löst und von Grund auf bei Linux neu anfängt. Ja, das ist mühsamer und möglicherweise leidet darunter die Auflage. Aber zufriedene Linuxer sind meiner Wahrnehmung nach nur die, die die Lösung von Windows vollzogen haben.
2. Mint halte ich für eine Blenderdistribution. Sie sieht von außen Schick aus, aber als ich das letzte mal nachsah (Jahre her), da machte es auf mich keinen soliden Eindruck. Schon allein, dass dist-upgrades als "nicht empfohlen" galten, fand ich zweifelhaft. Warum soll sowas nicht gehen? Dann waren da die unvollständig recompilierten Ubuntu-Pakete, die Paketnamenskonflikte und die zurückgehaltenen Kernelpakete. Das wirkte alles sehr mit heißer Nadel gestrickt.
kalle123 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
22.10.2019 13:01:31
Ich finde das schade, denn m.E. gibt es bei Debian auch eine Bewegung in Richtung Anfängersystem für den Desktop.
Ich sehe so eine Bewegung nicht innerhalb von Debian, sondern höchstens von außen als Forderung gestellt. So eine Bewegung braucht es aber mMn auch nicht, weder bei Debian noch bei irgendeiner anderen Distribution.
Anfänger sollten hingegen realistisch ihre Fähigkeiten einschätzen und die Geduld mitbringen, sich auch mal ein ein paar Monate auf den Hosenboden zu setzen, bevor sie große Erfolge erwarten. Was sie dazu von den alten Hasen brauchen ist in erster Linie eine gute Dokumentation und ebenfalls Geduld im Umgang mit den Neulingen (der Mangel an Beidem lässt sich oft genug zurecht kritisieren).
kalle123 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
22.10.2019 13:01:31
Kann mich erinnern, dass ich vor ca. 10 Jahren schon mal Richtung Debian geschaut hab, war damals unter Kubuntu unterwegs mit KDE 3.5.10

Da mir nach längerem Studium der verfügbaren Doku dann immer noch nich klar war, welche CD ich den jetzt zu brennen hab, hab ich es sein lassen.
Ich bin etwa zum Jahreswechsel 2007/2008 zu Debian gekommen. Ich meine klar erkannt zu haben, dass ich die CD1 brauche. Gut, das mit den verschiedenen Desktops hatte ich noch nicht durchschaut, aber Gnome2 funktionierte damals für mich gut genug, um mich damit auf den Hosenboden setzen zu können.

Benutzeravatar
kalle123
Beiträge: 2702
Registriert: 28.03.2015 12:27:47
Wohnort: Mönchengladbach

Re: Anfänger bei Debian.

Beitrag von kalle123 » 22.10.2019 16:16:17

hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
22.10.2019 15:07:42
Ich bin etwa zum Jahreswechsel 2007/2008 zu Debian gekommen. Ich meine klar erkannt zu haben, dass ich die CD1 brauche. Gut, das mit den verschiedenen Desktops hatte ich noch nicht durchschaut, aber Gnome2 funktionierte damals für mich gut genug, um mich damit auf den Hosenboden setzen zu können.
Weiß natürlich nicht mehr, wie damals die Aufteilung war, aber Gnome war schon immer ein no go.
Sehr intransparent das Ganze damals. Aber das sind 'olle Kamelle' :wink:

cu KH

debianoli
Beiträge: 4068
Registriert: 07.11.2007 13:58:49
Wohnort: Augschburg

Re: Anfänger bei Debian.

Beitrag von debianoli » 22.10.2019 16:36:51

hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
22.10.2019 15:07:42
Meine Mutter hat die von dir geforderten Grundkenntnisse zum Großteil nicht. Sie hat bestenfalls eine grobe Ahnung davon, was Dateien und Verzeichnisse sind, aber nicht auf einem wie auch immer gesicherten Niveau.
...
Gut, sie ist auch nicht die Sorte Mensch, die sich freiwillig Debian auf den Rechner holen würde. Das scheitert schon daran, dass sie keine wirkliche Vorstellung davon hat, was ein Betriebssystem ist. Aber guennid hat die Latte für potenzielle Nutzer auch sehr tief gehängt, indem er den Äppschubser als Referenz anlegt. Ich denke ab einem gewissen Punkt muss man einfach eine Grenze für Mindestfähigkeiten ziehen. Und ich denke, der ist bei Debian oberhalb des Äppschubsers.
Genau das meinte ich. Wer den Rechner so wie deine Mutter nutzt, dem wird ein funktionierendes Gerät inkl. Wartung hingestellt. Ist bei meiner Mutter ähnlich. Die würde wie deine Mutter auch nicht auf die Idee kommen, von sich aus was am Rechner zu ändern. Und bei Fragen oder Problemen ruft sie mich an. Auf ihrem PC läuft übrigens LXqt und sie ist vollauf zufrieden.

Für alle anderen gilt: Wer Linux auf dem Desktop-Rechner nutzen will, kommt um ein Paar Grundkenntnisse nicht herum, sofern man den Rechner nicht inkl Wartung vorgesetzt bekommt.

Benutzeravatar
hikaru
Moderator
Beiträge: 13559
Registriert: 09.04.2008 12:48:59

Re: Anfänger bei Debian.

Beitrag von hikaru » 22.10.2019 17:07:38

kalle123 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
22.10.2019 16:16:17
Weiß natürlich nicht mehr, wie damals die Aufteilung war, aber Gnome war schon immer ein no go.
Sehr intransparent das Ganze damals. Aber das sind 'olle Kamelle' :wink:
Gnome2 war damals das was heute Mate ist. Im Gegensatz zu Gnome3 fand und finde ich noch heute das Bedienkonzept ordentlich. Ich denke, Mate wäre heute mein Hauptdesktop, wenn ich nicht zwischen dem Verschwinden von Gnome2 und dem Auftauchen von Mate in Debian (Wheezy?) gezwungen gewesen wäre, woanders Zuflucht zu suchen.
Für die Politik hinter Gnome hatte ich vor 12 Jahren keinen Blick.

debianoli hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
22.10.2019 16:36:51
Wer Linux auf dem Desktop-Rechner nutzen will, kommt um ein Paar Grundkenntnisse nicht herum, sofern man den Rechner nicht inkl Wartung vorgesetzt bekommt.
Ich denke, das gilt nicht nur für Linux, sondern für jedes Betriebssystem, weil Betriebssysteme grundsätzlich eine Komplexität aufweisen, die Wartung und damit technisches Verständnis erfordern.
Die Frage ist lediglich, wer diese Wartung durchführt. Bei GNU/Linux ist es normalerweise der Anwender selbst. Bei Leuten wie unseren Müttern wird die Wartung an Familienangehörige ausgelagert. Apple hat ein Geschäftsmodell daraus gemacht, die Wartung an den Hersteller auszulagern - in einem Maß, das den Anwender in einen goldenen Käfig einsperrt. Andererseits hat dieser goldene Käfig den Vorteil, dass er nebenbei recht passabel "ungebetene Fremdsupporter" fern hält. Für den Luxus dieser Auslagerung der Wartung gestattet der Nutzer Apple weitgehende Zugriffs- und Kontrollrechte auf System und im Zweifelsfall auch Daten. Android und Windows sind wohl irgendwo zwischen Anwender- und Fremdwartung, wobei eben diese Halbherzigkeit die Tür für ungebetene Gäste offen lässt, weil nicht wirklich klar ist, wer wofür zuständig ist.

Vor diesem Hintergrund wird es dann auch ganz selbstverständlich, dass die Fähigkeit zur selbstständigen Systemwartung der Preis ist, den ein Anwender zahlen muss, um Herr über sein System (und seine Daten) sein zu können. GNU/Linux verfolgt dieses Modell recht stark und die wenigen Ausnahmen (Ubuntu, Mint, wer sich sonst noch "Anfängerfreundlichkeit" auf die fahnen schreibt) müssen dann mit den Nachteilen klar kommen, die sich daraus ergeben, dass sie für ihr Wartungsmodell eigentlich eine unpassende Basis gewählt haben.

debianoli
Beiträge: 4068
Registriert: 07.11.2007 13:58:49
Wohnort: Augschburg

Re: Anfänger bei Debian.

Beitrag von debianoli » 22.10.2019 17:46:31

hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
22.10.2019 17:07:38
GNU/Linux verfolgt dieses Modell recht stark und die wenigen Ausnahmen (Ubuntu, Mint, wer sich sonst noch "Anfängerfreundlichkeit" auf die fahnen schreibt) müssen dann mit den Nachteilen klar kommen, die sich daraus ergeben, dass sie für ihr Wartungsmodell eigentlich eine unpassende Basis gewählt haben.
Also diese Gerede von "Anfängerfreundlichkeit" ist in meinen Augen sowieso zu 95% völliger Unsinn. Um das zu erreichen, müsste man das System ohne Wartung am Laufen halten. Aber dafür hat keine der "Anfänger"-Distris genügend Manpower. Was bleibt sind vorkonfigurierte Installer, geänderte Designs und umfangreiche Programm-Pakete mit viel Multi-Media. Was an sich ja nicht schlecht ist, jedoch oft bei Upgrades zerschossen wird. Und Upgrades wurden dir früher von zB Ubuntu immer empfohlen. Danach lief oft nix mehr und als Anfänger bleibt einem in dem Fall nur die Neuinstallation.

guennid

Re: Anfänger bei Debian.

Beitrag von guennid » 22.10.2019 17:51:12

niemand hat geschrieben:Und natürlich die Leute, die glauben, die Welt würde sich nur um sie drehen, ihnen würde Rundumbetreuung zustehen, und das System hätte gefälligst an ihre Bedürfnisse angepasst zu werden.
So weit, so gut/schlecht (perspektivenabhängig)

Nimmt man den ersten Ausdruck bis zum dritten Komma für sich, passt der dann nur auf „Anfänger“, „Einsteiger“ „Umsteiger“ oder sonstiges derartiges Gesocks?

Grüße, Günther

Benutzeravatar
kalle123
Beiträge: 2702
Registriert: 28.03.2015 12:27:47
Wohnort: Mönchengladbach

Re: Anfänger bei Debian.

Beitrag von kalle123 » 22.10.2019 18:12:03

guennid hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
22.10.2019 17:51:12
Nimmt man den ersten Ausdruck bis zum dritten Komma für sich, passt der dann nur auf „Anfänger“, „Einsteiger“ „Umsteiger“ oder sonstiges derartiges Gesocks?
Debian Gesocks. Irgendwie putzig das.
Vielleicht zähl ich ja da auch zu!? :mrgreen:

Grüße KH

DeletedUserReAsG

Re: Anfänger bei Debian.

Beitrag von DeletedUserReAsG » 22.10.2019 18:30:52

guennid hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
22.10.2019 17:51:12
Nimmt man den ersten Ausdruck bis zum dritten Komma für sich, passt der dann nur auf „Anfänger“, „Einsteiger“ „Umsteiger“ oder sonstiges derartiges Gesocks?
Natürlich gibt’s auch egozentrische Anfänger, sowie Ein- oder Umsteiger. Aber es gibt da keinen kausalen Zusammenhang – insofern weiß ich gerade nicht, worauf du hinauswillst.

guennid

Re: Anfänger bei Debian.

Beitrag von guennid » 22.10.2019 19:08:04

Ich wollte fragen, ob's auch egonzentrische Nicht-Anfänger, Fachleute, Könner, etc. gibt.

DeletedUserReAsG

Re: Anfänger bei Debian.

Beitrag von DeletedUserReAsG » 22.10.2019 20:07:53

Natürlich. Worauf möchtest du hinaus?

guennid

Re: Anfänger bei Debian.

Beitrag von guennid » 22.10.2019 20:40:31

Auf nichts sonst. Ich habe eine Frage im Sinne eines Denkanstoßes gestellt und du hast mir deine Antwort gegeben. Ob du deine Antwort in einen, bzw in welchen Zusammenhang du sie mit der/den Eingangsfrage(n) des TE stellen willst, muss ich dir überlassen. :wink:

Grüße, Günther

DeletedUserReAsG

Re: Anfänger bei Debian.

Beitrag von DeletedUserReAsG » 22.10.2019 20:44:30

Der Zusammenhang ist schlicht: es sind hier explizit (vorgebliche) Anfänger mit diesen negativen Eigenschaften gemeint. Das „Anfänger“ wurde vom Threadthema geerbt, wie die OOPler vielleicht sagen würden.

Antworten