Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur

Schreibt hier die Kategorien und Themen rein, die euch momentan hier noch fehlen.
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Luxuslurch
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Re: Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur

Beitrag von Luxuslurch » 05.02.2021 08:44:10

rockyracoon hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
04.02.2021 12:59:25
Interessant wäre eine psychologische oder soziologische Dissertation über negatives Posten und eine Cluster-Analyse über die Zusammensetzung.
Siehe dazu: Phillips, Whitney: This is why we can't have nice things.
Die hat am MIT darüber promoviert: https://mitpress.mit.edu/books/why-we-c ... ice-things
Debian Stable.
Der Mod spricht rot.

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rockyracoon
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Re: Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur

Beitrag von rockyracoon » 05.02.2021 09:35:05

@Luxuslurch: Thx.

TuxPeter
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Re: Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur

Beitrag von TuxPeter » 05.02.2021 15:36:45

Habe die Zusammenfassung des Links von Phillips, Whitney: "This is why we can't have nice things." gelesen. Ist im Grunde die gute alte These "Es gibt kein richtiges Leben im falschen" (Adorno) , auf das Internet bezogen.
Was aber nicht heißt, dass man es nicht wenigstens versuchen sollte.

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rockyracoon
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Re: Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur

Beitrag von rockyracoon » 05.02.2021 16:08:35

@TuxPeter:
Was aber nicht heißt, dass man es nicht wenigstens versuchen sollte.
Vernünftigen Leuten wird das gelingen, es sind aber die Unvernünftigen, die es nicht tun.

Mir ist Eines klar geworden und da bin ich in meiner Einstellung etwas gespalten:
> So lange im Netz Anonymität herrscht, läd dies unsaubere Geister ein, zügellos vom Leder zu ziehen.
> Andererseits ermöglicht die Anonymität auch das Überwinden von Zensur und Verfolgung, da wo es nötig ist.

Ich habe den Schluß gezogen, dass die Vorteile von Anonymität überwiegen.
Bevor ich Foren aufsuche, beherzige ich daher das Mantra, dass hier nicht die Regeln der analogen Welt gelten und ziehe mir ein dickes Fell mit eingewobenem Humor über.

Bezüglich der angesprochenen Dissertation, halte ich eine zu philosophierende Interpretation des Troll-Phänomens für überzogen.
Ich neige zu einfacher psychologischer Sichtweise. Viele "Schlimm-Poster" sind sicher aus der Nähe betrachtet uninteressante und fadenscheinige Menschen.
Man erinnere sich an den "Scheinriesen" aus "Jim Knopf und die Lokomotive":
https://de.wikipedia.org/wiki/Scheinriese
Selbst mit wenig Substanz ausgestattet, wächst der Troll erst durch Gegenreaktionen.
Alle Appelle und Argumente bewirken nur, dass er noch mehr sinnlos agiert.
Viele Threads allein schon hier im Debianforum belegen dies eindrücklich.
Daher ist der gute alte Rat "don`t feed the troll" das beste, was man aus Usersicht zu dem Thema sagen kann.

Achtung habe ich - und dafür gibt es hier im Forum auch Beispiele - für Menschen mit echter Größe, welche diese aber mit gelassenem Understatement nicht zur Schau stellen müssen.

mcb

Re: Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur

Beitrag von mcb » 13.02.2021 20:48:13

Ok -

ich denke das "Problem" im debianforum sind die extrem unfreundlichen Anfeindungen, wenn gewissen Gurus etwas nicht gefällt. Borniert ist wohl das passende Wort ........

Na ja ignorieren und gut ist.

katzenfan
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Re: Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur

Beitrag von katzenfan » 14.02.2021 17:23:28

mcb hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
13.02.2021 20:48:13
ich denke das "Problem" im debianforum sind die extrem unfreundlichen Anfeindungen, wenn gewissen Gurus etwas nicht gefällt. Borniert ist wohl das passende Wort ........
Das ist doch in allen Foren so?

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heinz
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Re: Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur

Beitrag von heinz » 14.02.2021 17:53:11

@katzenfan

Geht es hier nicht genau darum? Förderung der Kommunikationskultur

Nur weil "Das ist doch in allen Foren so?" muss es doch hier nicht genauso sein?
Die Frage ist doch, wie schafft man es dass es hier eben nicht so ist?

mcb

Re: Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur

Beitrag von mcb » 14.02.2021 22:29:52

katzenfan hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
14.02.2021 17:23:28
mcb hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
13.02.2021 20:48:13
ich denke das "Problem" im debianforum sind die extrem unfreundlichen Anfeindungen, wenn gewissen Gurus etwas nicht gefällt. Borniert ist wohl das passende Wort ........
Das ist doch in allen Foren so?
Ne - das ist nicht überall so, zum Glück!

katzenfan
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Re: Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur

Beitrag von katzenfan » 15.02.2021 09:47:02

heinz hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
14.02.2021 17:53:11
Die Frage ist doch, wie schafft man es dass es hier eben nicht so ist?
Durch "Nicht-persönlich-werden", "Sachbezogen-antworten", aber auch durch "Nicht-alles-gleich-persönlich-nehmen" und "Nicht-provozieren-lassen".

Das ist etwas, was kaum jemandem gelingt, wenn jemand eine andere Meinung hat, als man selber.

Für das Gelingen des multinationalen europäischen Hauses, wo inzwischen ja jeder überall arbeiten und damit auch wohnen darf, ist das obige in Gänsefüßchen aber unabdingbare Vorausetzung, zumal dieses Haus vermutlich noch den einen oder anderen Anbau erfährt.

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B52
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Re: Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur

Beitrag von B52 » 15.02.2021 12:58:06

Stimmt, die Umgangsformen bezüglich Kommunikationskultur sind manchmal etwas fraglich. Es gibt aber auch wahre Perlen der Kommunikation. Man nehme diese Beispiel

Die Antworten glänzen teilweise von Sarkasmus, Zynismus und Ironie. Eine Priese Sarkasmus wie im erwähnten Beitrag ist einfach köstlich und hat mich erheitert. Wer etwas länger dabei ist versteht die Antworten etwas genauer.

So wie man in den Wald ruft, hallt es zurück. Wenn jemand sein Problem sachlich und klar erläutert, helfen sogar die Gurus hier gerne aus. Davon bin ich inzwischen mehr als überzeugt.

Vielleicht hätte der Hilfesuchende die Frage anders formulieren sollen. Also: sudo wie installiere ich "Debian" unter ein MacBook (Snow Leopard)?

B52
«Der Vorteil der Klugheit besteht darin,
dass man sich dumm stellen kann.
Das Gegenteil ist schon schwieriger.»
(Kurt Tucholsky)

mcb

Re: Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur

Beitrag von mcb » 15.02.2021 14:13:16

B52 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.02.2021 12:58:06
Stimmt, die Umgangsformen bezüglich Kommunikationskultur sind manchmal etwas fraglich. Es gibt aber auch wahre Perlen der Kommunikation. Man nehme diese Beispiel

Die Antworten glänzen teilweise von Sarkasmus, Zynismus und Ironie. Eine Priese Sarkasmus wie im erwähnten Beitrag ist einfach köstlich und hat mich erheitert. Wer etwas länger dabei ist versteht die Antworten etwas genauer.

So wie man in den Wald ruft, hallt es zurück. Wenn jemand sein Problem sachlich und klar erläutert, helfen sogar die Gurus hier gerne aus. Davon bin ich inzwischen mehr als überzeugt.

Vielleicht hätte der Hilfesuchende die Frage anders formulieren sollen. Also: sudo wie installiere ich "Debian" unter ein MacBook (Snow Leopard)?

B52
:mrgreen: na das ist echt lustig - hätte ich auch als Fragesteller gelacht -

mcb

Re: Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur

Beitrag von mcb » 15.02.2021 14:22:08

katzenfan hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
14.02.2021 17:23:28
mcb hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
13.02.2021 20:48:13
ich denke das "Problem" im debianforum sind die extrem unfreundlichen Anfeindungen, wenn gewissen Gurus etwas nicht gefällt. Borniert ist wohl das passende Wort ........
Das ist doch in allen Foren so?
Ev. hast du Recht - habe sowas im Reallife nicht -> ev. reagiert man im Netz dann so angepisst .......

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Re: Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur

Beitrag von TRex » 15.02.2021 17:35:24

katzenfan hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.02.2021 09:47:02
Das ist etwas, was kaum jemandem gelingt, wenn jemand eine andere Meinung hat, als man selber.
In der Schule hätte man die Aufgabe bekommen, einen Kurzaufsatz zu schreiben, wie man beispielsweise auf einen Holocaustleugner (oder aktuell vielleicht eher Corona-) reagiert. Je nach Abstand zur Diskussion ist eine Reaktion mal mehr oder weniger überhaupt sinnvoll, was nochmal nen weiteren Aufsatz wert ist (ob sich die Antwort/Diskussion lohnt).
B52 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.02.2021 12:58:06
Vielleicht hätte der Hilfesuchende die Frage anders formulieren sollen.
Hätte insbesondere dieser Hilfesuchende (man kennt sich ja schon ;) ) eine gut recherchierte Frage gestellt, hätte ich mir selbst nen Mac gekauft, um ihn zu unterstützen :mrgreen: . So sorgt der Eindruck der Frage plus Vergangenheit eben für aufwandsschwache Antworten, entweder wie in dem Fall humoristisch motivierte oder wie anderweitig betrachtet für erzürnte (sinngemäß "hör auf, unsere Zeit zu verschwenden").

Bleibt dann leider an uns Moderatoren hängen, letztere wieder einzufangen, bevor sie Unbeteiligte verletzen.
Jesus saves. Buddha does incremental backups.
Windows ist doof, Linux funktioniert nichtDon't break debian!Wie man widerspricht

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Re: Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur

Beitrag von katzenfan » 16.02.2021 00:31:35

TRex hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
15.02.2021 17:35:24
wie man beispielsweise auf einen Holocaustleugner (oder aktuell vielleicht eher Corona-) reagiert. Je nach Abstand zur Diskussion ist eine Reaktion mal mehr oder weniger überhaupt sinnvoll,
Es kommt darauf an, was eine Diskussion bezwecken soll; denn entweder geht es darum, bestehende Meinungen letztlich in eine bestimmte Richtung zu drücken oder aber zu erfahren, wie andere ticken und warum gerade so; auch könnte man ergründen, ob eine Meinung auf aktuellem Geschehen beruht oder historische Erfahrungen als Grundlage hat. Diese Aussage ist freilich allgemein-gesellschaftlich gehalten.

Es würde mir übrigens nicht in den Sinn kommen, die Geschehnisse um WK1, WK2 oder zur mittelalterlichen Hexenverfolgung in Frage zu stellen; die Menschheit ist leider so blöd, so was anzustellen.

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heisenberg
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Re: Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur

Beitrag von heisenberg » 20.07.2021 20:45:49

Ich bin vor ein paar Monaten auch mal testweise im Ubuntu-Users-Forum(forum.ubuntuusers.de) gewesen und nach ein paar Wochen habe ich mich dann auch gleich wieder verabschiedet.

Meinem persönlichen Empfinden nach, ist es dort noch wesentlich schlimmer. Allerdings braucht es dort wohl noch nicht mal das Smalltalk-Forum dazu; bzw. habe ich dort so gut wie nie etwas gelesen.

Scheinbar hat sich das Forum dort von einer freundlichen und hilfsbereiten Community, was diese vor vielen Jahren gewesen ist, zu einem System entwickelt, in dem auch schon kleine Verfehlungen sehr deutlich und mit Einforderung der Einhaltung der Forenregeln kommuniziert werden. Das fängt bereits bei 1-2x plenken an. Natürlich auch nicht von allen, aber von genug Usern - auch aus dem Kernteam - so daß die Atmosphäre schon deutlich davon beeinflußt wird. Ich selbst habe die diskursive Atmosphäre dort als kritisch und ohne Interesse, den Standpunkt eines anderen zu verstehen, auch mit meist mangelndem Wohlwollen anderen gegenüber wahrgenommen.

hikaru: Zum abgetrennten Rechtschreibungs-Spinoff:
viewtopic.php?f=15&t=181518
... unterhält sich hier gelegentlich mangels wunschgemäßer Gesprächspartner mal mit sich selbst.

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heisenberg
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Re: Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur

Beitrag von heisenberg » 21.07.2021 12:37:28

niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
20.07.2021 20:53:36
heisenberg hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
20.07.2021 20:45:49
Das fängt bereits bei 1-2x plenken an.
Wo sollte man deiner Meinung nach ansetzen? Oder sollte man es gleich ganz akzeptieren, dass viele Leute heute völlig unlesbar und missverständlich schreiben, und das Entziffern des Beitrags letztlich mehr Aufwand erzeugt, als die Lösung des eigentlichen Problems?

Verweis auf die Forenregeln ist ’ne gute Sache, wenn die sowas hergeben – dann muss man sich nicht jedes …te Mal aufs Neue erklären, warum man es nämlich wichtig fände, dass Beiträge in einer gemeinsamen Sprache verfasst werden, sondern kann eben einfach drauf verweisen → eine unnötige OT-Diskussion vermieden.

hikaru: Abgetrennt aus Gedanken: Förderung der Kommunikationskultur:
viewtopic.php?f=14&t=179870&start=15#p1277175
Das Zitat stammt aus dem jetzt abgetrennten Beitrag.

Grundsätzlich möchte ich mal den Begriff Kultiviertheit hier reinbringen. Daß ist für mich die Art und Weise zu kommunizieren, die die Kultur bewirkt, die wohl von den meisten hier gewünscht wird, was durch die folgenden Eigenschaften beschrieben wird:
  • Eigenverantwortung
  • Eigeninitiative
  • Rücksichtnahme
  • Wahrheit
  • Bereitschaft, sich Mühe zu geben, die - technische oder menschliche - Position des anderen zu verstehen
  • Offenheit
  • Gemeinschaftsgeist
  • Respekt
  • Freundlichkeit
  • Höflichkeit
  • Bei der Unterstützung auf sichere Ratschläge zu achten.
  • ... vieles mehr ...
Der Punkt ist nicht unbedingt, daß man Regelverletzungen stillschweigend oder überhaupt irgendwie hinnehmen sollte, sondern daß ich mir grundsätzlich Höflichkeit und Freundlichkeit wünsche und auch Unkultiviertheit mit Kultiviertheit begegnet. Mir gefällt es auch nicht, wenn jemand so wenig Wert auf die äußere Form eines Beitrages legt, das es mir schwer fällt den zu lesen. Doch finde ich eine sehr aggressive Reaktion darauf als nicht hilfreich. Es macht das ganze noch schlimmer, als es schon ist. Auch vielleicht ist es manchmal einfach nicht angemessen Lappalien zu bemängeln, wenn die gemachten Beträge wesentlich hilfreicher sind als Rechtschreibprobleme.

Ich kann mir für so etwas auch technische bzw. organisatorische Regeln vorstellen. Z. B. ist das Problem von einfach so hingerotzten Beiträgen ohne Wahrung der gewünschten äußeren Form einfach dadurch lösbar, daß neue Mitglieder moderiert werden. Wenn die merken, daß da sofort ein - freundliches - Stoppschild kommt und das es da gar nicht weitergeht, dann gehen die entweder wieder - was für mich eine gute Option ist - oder geben sich mehr Mühe - was für mich dann ein erfolgreicher Anfang im Forum ist.

Genau daß ist es, was ich am Ubuntu Users Forum bemängele. Aber das Problem dort - falls es tatsächlich so massiv oder überhaupt eines ist, wie von mir vermutet - bedarf keiner Unterstützung - es wird sich von selbst lösen, in Form von Mitgliederschwund und/oder Nachwuchsproblemen, was in letzter Folge das sterben des Forums nach sich ziehen wird.
... unterhält sich hier gelegentlich mangels wunschgemäßer Gesprächspartner mal mit sich selbst.

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