Natürlich kann man der Meinung sein: "Vor 10-15 Jahren war all das selbstverständlich."(Trauer / Bedauern über den Verlust an Effektivität/Niveau/Respekt/...?) oder "Na dieser neumodische Kommunikationskram(GfK, whatever)" taugt ja doch keinen Pfifferling." (Frustration über das Unverständnis oder Zweifel bzgl. der Effektivtät dieser Werkzeuge und scheinbare Sinnlosigkeit des Unterfangens diese einzusetzen?) und man mag damit auch durchaus nicht Unrecht haben; doch wenn man das ausgerechnet dort anbringt, wo Menschen sich mit Einsatz bemühen, tatsächlich die Zustände zu verbessern, dann ist das vielleicht eher dazu geeignet, um Frustration zu erzeugen, wo viel eher die Notwendigkeit besteht für Wertschätzung für investierte Zeit und Energie, als auch für Ermutigung, sich diesen Werkzeugen weiter zu widmen, wenngleich man auch mal manchmal daneben haut, oder die Anwendung dieser neuen Werkzeuge und Einstellungen im Laufe der Zeit erst (wieder?) erlernen muss. Dabei mag es durchaus Ansätze geben, die vielleicht einfach auch "der falsche Weg"(TM) sind, bzw. einfach nicht passen. Eine Atmosphäre der Ermutigung zum ausprobieren und des willkommenheissens des scheiterns, so grandios auch immer es sein mag, mag helfen um hier auch über Versuch und Irrtum sich neuen Erkenntnissen zu nähern.
Die primären Anliegen des Debianforums sind für mich - was mir spontan so einfällt - der Wissensaufbau zu Debian durch Sammlungen von Problemlösungen, die Wissenserweiterung durch Expertenaustausch und vielleicht auch das gemeinsame Arbeiten an neuen Ideen und technische Reflektion. Wenn man das Anliegen des Debianforums ernst nehmen möchte, dann ist in allen Fällen Kommunikation das wichtigste Werkzeug als Basis zur Erreichung dieser Ziele. Dem würde ich deswegen also deutlich mehr Aufmerksamkeit widmen, als dies bislang der Fall ist.
Irgendjemand erwähnte den DSC(Debian Social Contract) oder eine solche Art als Basis für die Regeln des Umgang im Forum. Das möchte ich hier aufgreifen. Als Definition von Mindeststandards finde ich das nicht geeignet, als hilfreiche Basis und vielleicht eher als Ratgeber für den Umgang miteinander hingegen sehr. Bei manchen Foren las man ja etwas von "Foren-Knigge", was ich üblicherweise als stiefmütterlich behandelte Dokumente erlebt habe, in denen zwar durchaus sinnvolle Ratschläge enthalten waren, wobei das Thema aber nicht ansatzweise den Stellenwert bekam, den ich aktuell hier als sinnvoll ansehe.
Scheinbar war Freiherr Von Knigge mit seinem Werk "Über den Umgang von Menschen" ja durchaus auch an weit mehr interessiert, als an ein paar Benimmregeln, wozu die Ansicht seines Werkes in der Öffentlichkeit mindestens seit Jahrzehnten degradiert wurde. (Ich habe es selbst nie gelesen und nur gerade mal auf WP nachgeschaut.).
Meine Anregung wäre also durchaus mit der Inspiration des Grundgedankens bei der Erstellung des DSC kreativ zu werden und Ideen zur Förderung dieses wichtigsten Werkzeuges für die Ziele des Debianforums damit auch für Debian und somit für die Weltgemeinschaft als Ganzes tätig zu werden. Also nicht nur zu tun was nötig ist, sondern sich inspirieren zu lassen und etwas zu schaffen, was wirklich motiviert Spass daran zu haben hier teil zu nehmen, aktiv zu werden, sich auszutauschen, kreativ, wertschätzend und mit Erkenntnisgewinn zu streiten, spielerisch Lösungen auszuprobieren und vieles mehr. Sich anschließend Gedanken zu machen, wie man neuen Mitgliedern einen Weg des Kennenlernes dieses Geistes weisen kann. (Der Adventskalender war für mich diesbezüglich eine interessanter Ansatz).
Ich weiß, welches Potential eine Gemeinschaft von Menschen hat, wenn sie wirklich beginnt zusammenzuarbeiten und ich war immer sehr enttäuscht, zu erleben, was hier im Forum dann tatsächlich stattfand. Mein bisheriges ringen hier im Forum war davon geprägt, das Wissen und diese Erfahrung einzubringen. Dabei Schmerzen zu vermeiden ist meiner Meinung nach nicht möglich. Doch welche Art von Schmerz es ist, liegt in der Wahl eines jeden:
- Der Schmerz der Weiterentwicklung u. a. beliebige Aspekte des eigenen Handels kritisch hinterfragt zu bekommen, den schmerzhaften Prozess des tatsächlichen loslassens von ungünstigen Einstellungen, die zu einer Zeit des persönlichen Lebens geprägt wurden, in denen sie tatsächlich notwendig waren, aber es seit langem nicht mehr sind. Oder einfach die normalen Gefühle, die sich oft genug für mich auch schon schmerzlich anfühlen.
- Der Schmerz des regelmässigen Auslebens ungünstiger Verhaltensweisen wie z. B. ungeschickter Bitten um Unterstützung(z. B. : Du Arschloch! (Was z. B. bedeuten könnte: Bitte respektiere mich! Bitte höre, was ich zu sagen habe! ,...)) in einer Endlosschleife
Durch gegenseitige, wohlwollende, freundliche, verständnisvolle und mitfühlende Unterstützung können wir einander helfen, diesen Schmerz zu durchleben und sowohl als Individuen als auch als Gemeinschaft zu wachsen.