Wollen wir es nochmal versuchen? [Fortsetzung des Klimathreads]

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irgendwas
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Re: Wollen wir es nochmal versuchen?

Beitrag von irgendwas » 23.07.2021 18:39:34

curt123 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
23.07.2021 18:22:23
Es bleibt eher ein Politikum
Ja, denn technisch waren die Messungen fehlerfrei - diese Temperaturen gab es ja tatsächlich an dieser Stelle. Aus der Sicht der Ingenieurwissenschaft hat also alles gepasst ;)

curt123
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Re: Wollen wir es nochmal versuchen?

Beitrag von curt123 » 23.07.2021 20:11:35

irgendwas hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
23.07.2021 18:39:34
curt123 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
23.07.2021 18:22:23
Es bleibt eher ein Politikum
Ja, denn technisch waren die Messungen fehlerfrei - diese Temperaturen gab es ja tatsächlich an dieser Stelle. Aus der Sicht der Ingenieurwissenschaft hat also alles gepasst ;)
Genau, der Akademiker kann schließlich nicht einfach selbst hingehen und Hecken schneiden, dafür (und das) hat er ja auch nicht studiert. Und den wohl anscheinend schon seit Jahren beschlossenen Wechsel oder Ersatz der Station bei so heißem Klima, dazu in einer Bundesoberbehörde, umzusetzen, vielleicht gibt es da ja Laien unbekannte bürokratische Hürden, Dienstwege oder Fragen des Budgets?

Wenn also anscheinend, wie es der FAZ-Text nahelegt, da sowohl die eigenen Richtlinien über Messstellen nicht eingehalten wurden, wie auch die der WMO, dann bleibt heiße Luft bzw. wie im Freitag zu lesen "Fake News":
https://www.faz.net/aktuell/gesellschaf ... 13195.html
„Die freie Exposition der Station gegenüber den meteorologischen Einflussgrößen muss dadurch gewährleistet werden, dass alle die Strahlung und den Wind abschirmenden Hindernisse in Abhängigkeit von ihrer Höhe und Breite einen Mindestabstand vom Messfeld haben müssen.“
Und wenn es tatsächlich gestimmt hätte, dass die Messungen repräsentativ seien, hätte man ja später nichts mehr ändern müssen.
https://www.freitag.de/autoren/einfache ... ake-news-6
Der vermeintliche Rekordwert von Lingen und dass er so unkritisch aufgenommen wurde wird ein grelles Licht auf die Debatte. Anstatt den Messwert kritisch zu hinterfragen, wurde einfach wiederholt was das herrschende Narrativ bestätigt. Und vor dem Hintergrund dass der deutsche Wetterdienst (DWD) diesen Wert leichtfertig angenommen hat stellt sich eine Frage. Wie viele solcher Fälle gibt es noch?
Ich halte das Thema insofern für relevant, als wahrscheinlich nicht alle Ursachen und evtl. komplexe Zusammenhänge völlig erforscht sind. Allgemeine Temperaturerhöhungen und veränderter Jet-Stream müssen vielleicht nicht zwangsläufig immer gleiche Ursachen haben, und m.E. ist eine stimmige Datenlage und Analyse in verschiedene Richtungen wichtiger, als womöglich -warum auch immer- direkt oder indirekt noch mehr Panik aufkommen zu lassen.

Anlässlich des aktuellen Hochwassergeschehens gibt es übrigens auf der Seite von Boris Reitschuster einen Gastbeitrag über "Katastrophale Hochwasser im Ahrtal 2021, 1910, 1804, 1719 und 1601". Ist für aktuell Betroffene wohl kein Trost und ich will hier auch nicht verharmlosen, ist aber m.E. trotzdem interessant, zumal ja früher nicht nur weniger CO2, sondern auch weniger Bebauung und eher unbegradigte Flüsse vorhanden waren.

Huo
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Re: Wollen wir es nochmal versuchen? [Fortsetzung des Klimathreads]

Beitrag von Huo » 23.07.2021 20:25:41

curt123 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
23.07.2021 14:27:45
So kommt mir das, wie auch weitere Ausführungen, erstmal eher unsinnig vor.

Einmal ist die Frage, wenn denn schon das Geldsystem als solches in derzeitiger Form zu Grunde gelegt wird, ob Geld ohne Zins, ggf. Inflation, überhaupt existiert bzw. verfügbar wäre. Wenn ein Staat privates Geld nutzen muss und dort Zins und Zineszins bedient, könnte das wie ein Schneeballsystem organsiert sein. Es geht also nicht um die Zukunft im Sinne von Verhältnismäßigkeiten, sondern evtl. um vom Geldgeber gewünschte Änderungen bei Besitz- und Machtverhältnissen. Der Staat wird z.B. genötigt, das Tafelsilber zu veräußern, Banken zu retten, auch mal überhaupt Kredite aufzunehmen um irgendeinen Aspekt des Finanzsystems zu revitalisieren oder auf fragwürdige Krisen scheinbar adäquat zu reagieren. Überhaupt mag die Frage sein, wessen Interessen Staaten bedienen, und ob staatliche Konstruktionen per se immer voluminöser oder ersatzweise auch nach/trotz Privatisierungen usw. immer dominanter werden. Der Konflikt Real- vs. Finanzwirtschaft oder die erzeugte Geldmenge ist noch ein weiteres Thema.
Ich bin alles andere als ein Wirtschaftsexperte und außerdem nicht sicher, ob ich alle Deine Einwände verstehe. Im von Dir verlinkten ersten Kapitel des von mir empfohlenen Buches zeigt der Autor, finde ich, u.a. sehr plausibel auf, dass moderne globalisierte Gesellschaften/Ökonomien nicht nur durch räumliche Expansionsdynamiken geprägt sind, sondern auch durch Entgrenzungen zeitlicher Art: Was wir jetzt haben möchten, wird erst in der Zukunft bezahlt, wobei Wachstum als Voraussetzung herhalten muss, Schuldenlasten künftig wieder abzutragen.

Im Übrigen geht Paech in weiteren Kapiteln durchaus auf die Dich offenbar interessierenden Fragen des Finanz- und Geldsystems ein. Um wenigstens auf drei Punkte kurz hinzuweisen: (1) Paech bringt als Anregung regionale Alternativwährungen ins Spiel, um eine räumliche Entflechtung der Wirtschaft zu fördern und Wertschöpfungsketten zu verkürzen. Eine zinslose Umlaufsicherung könnte hierbei zusätzlich wachstumsdämpfend wirken. (S. 117) (2) Die Geldschöpfung durch Geschäftsbanken gälte es nach Paech zu beenden. Das Vorrecht der Geldschöpfung sollte alleine beim Staat liegen; neu geschöpftes Geld wäre hierbei durch öffentliche Ausgaben schuldenfrei in Umlauf zu bringen. (3) Als notwendig bezeichnet Paech sozial-ökologisch orientierte Genossenschaftsbanken, um u.a. eine "weniger zins- und renditeträchtige Kapitalbeschaffung [zu] unterstützen" (S. 135).

Ich muss zugeben, dass die Erfolgsaussicht oder überhaupt die Wahrscheinlichkeit einer Umsetzung solcher Vorschläge mein Vorstellungsvermögen übersteigt, was mich wiederum mit einer gewissen Mutlosigkeit erfüllt. Andererseits wäre es vielleicht nicht das erste Mal, dass radikal neue Ideen zuerst als Spinnerei abgetan werden, bevor sie irgendwann doch im Mainstream ankommen.

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Re: Wollen wir es nochmal versuchen? [Fortsetzung des Klimathreads]

Beitrag von curt123 » 23.07.2021 20:53:51

Huo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
23.07.2021 20:25:41
Ich muss zugeben, dass die Erfolgsaussicht oder überhaupt die Wahrscheinlichkeit einer Umsetzung solcher Vorschläge mein Vorstellungsvermögen übersteigt, was mich wiederum mit einer gewissen Mutlosigkeit erfüllt. Andererseits wäre es vielleicht nicht das erste Mal, dass radikal neue Ideen zuerst als Spinnerei abgetan werden, bevor sie irgendwann doch im Mainstream ankommen.
Wenn es so ähnlich ist, dass derzeit eine Art privates Schuldgeld zirkuliert, womöglich ein Kredit, der schon wegen der Zinsen nie getilgt werden kann, dann wäre es wohl ein sehr radikaler Schritt. Das Problem wird wohl immer wieder diskutiert, z.B.:
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ ... n-1.540544
Das exponentielle Wachstum, das durch unser Geldsystem angeheizt wird, ist auf Dauer nicht durchzuhalten auf einem endlichen Planeten. Das kann man jedem einigermaßen intelligenten Menschen mit Volksschulabschluss in fünf bis zehn Minuten erklären.
Könnte natürlich sein, dass irgendwann die Besitzverhältnisse etc. sowieso hinreichend verschoben sind, nicht mehr genug Profit entsteht und dass das System sowieso auf eine Art "Reset" hinausläuft, aber ob das dann mehr Freiheit für den Einzelnen bedeutet?

Huo
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Re: Wollen wir es nochmal versuchen?

Beitrag von Huo » 23.07.2021 21:17:25

curt123 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
23.07.2021 12:56:54
Interessant ebenso für mich einmal vor Jahren auf der Kölner Domplatte, welche hochprofessionelle Ausstattung eine scheinbare Graswurzelbewegung mitbrachte.
Ich weiß nicht, was genau du unter "hochprofessionell" verstehst. Das handgemalte, mit einem witzig-nachdenklichen Spruch versehene Plakat einer Fridays-for-Future-Schülerin ist in seiner Authentizität sicher allemal wirkungsvoller als jede durchdesignte Hochglanzbroschüre oder Stellwand.

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Re: Wollen wir es nochmal versuchen? [Fortsetzung des Klimathreads]

Beitrag von fischig » 23.07.2021 21:24:58

Kommentare zu zwei Aussagen im letzten Link:
Das exponentielle Wachstum, das durch unser Geldsystem angeheizt wird, ist auf Dauer nicht durchzuhalten auf einem endlichen Planeten.
Endlichkeit der Resourcen hat nichts zu tun mit menschlicher Fähigkeit zur Mehrproduktion.
Zum einen am Neoliberalismus mit seinem Privatisierungswahn und dem Dogma, dass sich der Staat möglichst nicht einmischen soll
Überholt ist das nicht, jedenfalls nicht für den, der davon profitiert, indem er fremde Arbeitskraft für sich gewinnbringend nutzt.

edit: sachfremden Unsinn eliminiert.
Zuletzt geändert von fischig am 23.07.2021 22:02:27, insgesamt 1-mal geändert.

Huo
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Re: Wollen wir es nochmal versuchen? [Fortsetzung des Klimathreads]

Beitrag von Huo » 23.07.2021 21:49:36

fischig hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
23.07.2021 21:24:58
Endlichkeit der Resourcen hat nichts zu tun mit menschlicher Fähigkeit zur Mehrproduktion.
"Anyone who believes exponential growth can go on forever in a finite world is either a madman or an economist." (Kenneth E. Boulding)
fischig hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
23.07.2021 21:24:58
Zum einen am Neoliberalismus mit seinem Privatisierungswahn und dem Dogma, dass sich der Staat möglichst nicht einmischen soll Das habe ich seit Jahren aufgegeben. Diese Firmen setzen ihre I-Frames (bei denkbar schlechter Videoqualität) gekonnt so, dass du immer verlierst
Ja, seit dem Neoliberalismus sind die I-Frames auch nicht mehr das, was sie mal waren. :P

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Re: Wollen wir es nochmal versuchen?

Beitrag von irgendwas » 23.07.2021 21:52:46

curt123 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
23.07.2021 20:11:35
Genau, der Akademiker kann schließlich nicht einfach selbst hingehen und Hecken schneiden, dafür (und das) hat er ja auch nicht studiert.
Allein mit Hecke schneiden es bestimmt nicht getan ;) Wie häufig werden die Messstationen von einem Meteorologen geprüft/besichtigt? Jedenfalls haben die Messgeräte korrekte Werte geliefert und die Software hat sie korrekt verarbeitet/übermittelt. Grundsätzlich verstehe ich immer noch nicht, was das Problem sein soll :| Das Problem wurde erkannt und der Trend ist durch die übrigen Stationen erkennbar.

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Re: Wollen wir es nochmal versuchen? [Fortsetzung des Klimathreads]

Beitrag von fischig » 23.07.2021 22:00:50

Huo hat geschrieben:Ja, seit dem Neoliberalismus sind die I-Frames auch nicht mehr das, was sie mal waren. :P
Scheiß Klemmbrett! :twisted:

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Re: Wollen wir es nochmal versuchen? [Fortsetzung des Klimathreads]

Beitrag von schorsch_76 » 23.07.2021 22:03:07

Das ganze soll nur Zweifel sähen und wissenschaftliche Nachweise und Messwerte des Klimawandels in Frage stellen. Es geht um FUD. Um das Auslösen der Fallback Heuristik im menschlichen Entscheidungsprozess : Weiter wie bisher.

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Re: Wollen wir es nochmal versuchen? [Fortsetzung des Klimathreads]

Beitrag von irgendwas » 23.07.2021 22:33:44

schorsch_76 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
23.07.2021 22:03:07
Das ganze soll nur Zweifel sähen und wissenschaftliche Nachweise und Messwerte des Klimawandels in Frage stellen. Es geht um FUD. Um das Auslösen der Fallback Heuristik im menschlichen Entscheidungsprozess : Weiter wie bisher.
Klingt plausibel :D

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Re: Wollen wir es nochmal versuchen?

Beitrag von curt123 » 24.07.2021 07:04:31

irgendwas hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
23.07.2021 21:52:46
Grundsätzlich verstehe ich immer noch nicht, was das Problem sein soll :| Das Problem wurde erkannt und der Trend ist durch die übrigen Stationen erkennbar.
Ich würde eher sagen: Das Problem, der ungültige/ungeeignete Mess-Aufbau, war offensichtlich jahrelang gut bekannt, dennoch wurde mit folglich falschen Daten letztlich auch noch medienwirksam Politik gemacht, statt sich gleich um wissenschaftliche Standards zu bemühen oder diese einuhalten. Da kann man sich schon fragen, warum scheinbar die Rekordvermarktung wichtiger gewesen sein könnte als saubere Arbeit.

Kachelmann zu solchen Problemen:
https://www.epochtimes.de/umwelt/klima/ ... 11646.html
Es gibt zwei unredliche Seiten der Unwissenschaftlichkeit. Beiden geht es nicht um die Sache, sondern um Eigennutz. Das Anliegen bleibt auf der Strecke. Von aussen ist es schwer zu verstehen, warum manche im Kampf gegen Klimawandel alles viel schlimmer machen als die Realität schon ist.

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Re: Wollen wir es nochmal versuchen? [Fortsetzung des Klimathreads]

Beitrag von schorsch_76 » 24.07.2021 07:22:49

Hing die gesamte Erkenntnis und jede einzelne Entscheidung von diesem einen Wert ab? Alle anderen Daten sind irrelevant?

Eben nicht. Auch wenn bei der Beobachtung des Wetters und auf lange Sicht des Klimas einzelne Werte nicht stimmen, werden dadurch nicht alle anderen Werte ungültig.

Ich schätze mal, das du die unerlaubte "Wahlwerbung" des Wetters nicht hinnehmen willst. Leider hat es innerhalb Deutschlands gleich zwei "Wahlkampfveranstaltungen" innerhalb ein paar Tagen gegeben.

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Re: Wollen wir es nochmal versuchen? [Fortsetzung des Klimathreads]

Beitrag von curt123 » 24.07.2021 07:45:42

fischig hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
23.07.2021 21:24:58
Endlichkeit der Resourcen hat nichts zu tun mit menschlicher Fähigkeit zur Mehrproduktion.
Was meinst du, wird die Blechverkleidung der Waschmaschine einfach dünner? Geht nicht lange gut. Oder produzierst du im Cyberspace?
Selbst das Mitrechnen von unsinnigen Dienstleistungen oder anderen ABM-Blähungen im BSP scheint mir nicht unbedingt beliebig ausbaufähig.
Zum einen am Neoliberalismus mit seinem Privatisierungswahn und dem Dogma, dass sich der Staat möglichst nicht einmischen soll
Überholt ist das nicht, jedenfalls nicht für den, der davon profitiert, indem er fremde Arbeitskraft für sich gewinnbringend nutzt.
Arbeitskraft wohl nur indirekt, wenn z.B. Land verpachtet wird und das Saatgut auch noch patentiert ist.

Ansonsten könnte noch gefragt werden, wo wir eigentlich (und ggf. welchen) Staat brauchen könnten und wo nicht. Etwa wenn ich an BlackRock, Deutsche Wohnen und die Geschichte der LEG NRW denke, https://de.wikipedia.org/wiki/LEG_Immobilien
entstand 1970 aus dem Zusammenschluss der gemeinnützigen Wohnungsunternehmen Rheinische Heim GmbH (Bonn), Rote Erde GmbH (Münster), Westfälische Lippe Heimstätte GmbH (Dortmund) sowie der Rheinische Heimstätte GmbH (Düsseldorf).
Der taxierte Unternehmenswert der LEG betrug 3,4 Milliarden Euro. Die LEG wurde am 10. Juni 2008 mit Wirkung zum 28. August 2008 an die von der amerikanischen Investmentbank Goldman Sachs aufgelegten Whitehall Real Estate Funds verkauft.[4] Nach Abzug der Verbindlichkeiten der LEG in Höhe von 2,6 Milliarden Euro verblieb ein Reinerlös von 787,1 Millionen Euro.

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Re: Wollen wir es nochmal versuchen?

Beitrag von irgendwas » 24.07.2021 07:51:56

curt123 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
24.07.2021 07:04:31
... dennoch wurde mit folglich falschen Daten ...
Nein, die Daten waren richtig. Was du meinst nennt sich repräsentativ.

Wie schorsch_76 schrieb, hängt nicht alles von einer einzelnen Messstation ab, sondern das Gesamtbild ist entscheidend. Ansonsten könnte man nur die Station auf der Zugspitze belassen und alle anderen Stationen abbauen. Die Daten wären zwar richtig und auch ein Trend lässt sich gut erkennen, aber die Messstation wäre nicht repräsentativ für das gesamte Bundesgebiet.

Ich seh immer noch nicht das Problem. Es wird ein neuer Standort gesucht und die Messwerte werden nicht mehr in die Statistik aufgenommen. Daher klink ich mich jetzt aus.

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Re: Wollen wir es nochmal versuchen? [Fortsetzung des Klimathreads]

Beitrag von ralli » 24.07.2021 10:44:28

Während wir uns hier die Köpfe heiß diskutieren, fand ich folgende Meldung:

https://www.tagesschau.de/ausland/g20-k ... g-101.html

Wie es aussieht, fehlt der politische Wille, die notwendigen Schritte zu unternehmen, um die vereinbarten Klimaziele von Paris zu erreichen. So wird das nichts ....

Gruß ralli
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willy4711

Re: Wollen wir es nochmal versuchen? [Fortsetzung des Klimathreads]

Beitrag von willy4711 » 24.07.2021 11:27:55

ralli hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
24.07.2021 10:44:28
Wie es aussieht, fehlt der politische Wille, die notwendigen Schritte zu unternehmen, um die vereinbarten Klimaziele von Paris zu erreichen. So wird das nichts ....
Na ja, das ist auch ziemlich klar.

Unsere deutsche "Vorreiterrolle" beruht ja auch nur auf der Tatsache, dass seit 1990 eine ganze Volkswirtschaft platt gemacht wurde. Würde gerne mal eine Statistik für die alten Bundesländer sehen.

Und "unsere" jetzigen Bemühungen, beruhen auch nur darauf, dass man davon ausgeht, fehlende Leistung
dann bei den Nachbarn einkaufen zu können.
Vorzugsweise bei den "dreckigen" Nachbarn, auf die man dann herablassend blicken kann.

Die Theorien der "Postwachstumsökonomie " sind ja alle ganz schön, scheitern aber regelmäßig an der Machtfrage.
Sucht mal bei YouTube nach den Autoren. Da gibt es jede Menge interessante Diskussionen.

Bleibt als realistisches Szenario der "Great Reset" des WEF, das in einer Diktatur enden wird.
Aber das sind ja alles Verschwörungstheorien die hier keiner hören will.

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Re: Wollen wir es nochmal versuchen? [Fortsetzung des Klimathreads]

Beitrag von Meillo » 24.07.2021 15:13:19

ralli hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
24.07.2021 10:44:28
Wie es aussieht, fehlt der politische Wille, die notwendigen Schritte zu unternehmen, um die vereinbarten Klimaziele von Paris zu erreichen. So wird das nichts ....
Paul-Emile Victor hat geschrieben: Wer ist schuld? Sie, er, ich. Wir alle! Die Oeffentlichkeit! Warum? Weil Regierungen unter dem Druck der oeffentlichen Meinung handeln, und diese ist nicht stark genug, weil Sie, ich und die anderen nicht wirklich ueberzeugt sind.
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Re: Wollen wir es nochmal versuchen? [Fortsetzung des Klimathreads]

Beitrag von ralli » 24.07.2021 17:10:10

Meillo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
24.07.2021 15:13:19
ralli hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
24.07.2021 10:44:28
Wie es aussieht, fehlt der politische Wille, die notwendigen Schritte zu unternehmen, um die vereinbarten Klimaziele von Paris zu erreichen. So wird das nichts ....
Paul-Emile Victor hat geschrieben: Wer ist schuld? Sie, er, ich. Wir alle! Die Oeffentlichkeit! Warum? Weil Regierungen unter dem Druck der oeffentlichen Meinung handeln, und diese ist nicht stark genug, weil Sie, ich und die anderen nicht wirklich ueberzeugt sind.
Diese Art der Verallgemeinerung kann ich nicht teilen. Ich dachte immer, das die höchste Stufe der Erkenntnis Einsicht in die Notwendigkeit wäre. Relativierung ist angesichts der drohenden Klimazustände ein Teil auch Verniedlichung, Ablenkung und damit ganz einfach nur verantwortungslos. Damit werden Opfer zu Tätern gebrandmarkt. Aufhören mit Schuldzuweisungen, sondern handeln, jetzt im hier und heute. Wir haben keine Zeit mehr, es gibt keine Ausflüchte und Ausreden mehr.

Gruß ralli
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Re: Wollen wir es nochmal versuchen? [Fortsetzung des Klimathreads]

Beitrag von fischig » 24.07.2021 21:43:38

fischig hat geschrieben:Endlichkeit der Resourcen hat nichts zu tun mit menschlicher Fähigkeit zur Mehrproduktion.
Was meinst du, wird die Blechverkleidung der Waschmaschine einfach dünner?
Ich sehe nicht, dass du dich mit Marxscher Mehrwerttheorie auseinandergesetzt hättest. Muss man nicht, aber ohne halte ich kritisches ökonomisches Diskutieren für ziemlich fruchtlos.
„Lohn, Preis und Profit“(1) sollte genügen. Kapital Bd.1 ist meines Erachtens nicht nötig.

(1) http://www.zeno.org/Philosophie/M/Marx, ... is,+Profit keine Ahnung wie unverfälscht das ist. Bei Reclam gibt's ne Papierausgabe. Denen traue ich gemeinhin.
ralli hat geschrieben:Wir haben keine Zeit mehr
Wer soll das sein: „wir“

„oeffentliche Meinung“ Noch so'n Allgemeinplätzchen. Was soll das sein? DIE öffentliche Meinung gibt's nicht.

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Re: Wollen wir es nochmal versuchen? [Fortsetzung des Klimathreads]

Beitrag von curt123 » 24.07.2021 22:39:51

fischig hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
24.07.2021 21:43:38
Mehrproduktion
Ist es egal, was, zumal ohne Rohstoffe, produziert wird? Und wie willst du den Begriff Mehrproduktion nun definieren? Laut Duden "Produktion, die über den lebensnotwendigen Bedarf hinausgeht". Also Kulturbetrieb, das geht auch ohne viel Rohstoffe, hilft nicht gegen Hunger, steigert aber wahrscheinlich Umsatz und BSP.

'Das Kapital' habe ich mal, sogar ohne DDR-Sozialisation, in meiner frühen Jugend gelesen. Vielleicht habe ich da nicht mehr alles parat, aber ein Defizit könnte m.E. sein, dass die Bedeutung von Zins und Geldwirtschaft noch nicht hinreichend herausgearbeitet worden ist. Ich bin auch nicht sicher, wieweit solche Theorien noch hilfreich sind bei Planwirtschaft oder Abschaffung von Arbeit und Produktion.

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Re: Wollen wir es nochmal versuchen? [Fortsetzung des Klimathreads]

Beitrag von fischig » 24.07.2021 22:49:03

Und wie willst du den Begriff Mehrproduktion nun definieren?
Ich will den gar nicht definieren, den hat Marx bereits vor über hundert Jahren definiert. Und der ist unwiderlegt, soweit ich sehe. Aber offenbar ist das trotz Kapital-Lektüre nicht hängengeblieben.

Ich rede nicht von Planwirtschaft sondern von aktueller marktwirtschaftlicher Ökonomie.

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Re: Wollen wir es nochmal versuchen? [Fortsetzung des Klimathreads]

Beitrag von curt123 » 24.07.2021 23:28:10

fischig hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
24.07.2021 22:49:03
Aber offenbar ist das trotz Kapital-Lektüre nicht hängengeblieben.
Vielleicht ist der Begriff nicht so und so umfassend in den allgemeinen oder wirtschaftsspezifischen Sprachgebrauch eingegangen?
Ich rede nicht von Planwirtschaft sondern von aktueller marktwirtschaftlicher Ökonomie.
Aktuell? Ok, die Gründe fürs Schlangestehen sind ein wenig anders. Klopapier scheint auch gerade nicht aus zu sein. Irgendwo soll es heute Bananen gegeben haben.

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ralli
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Re: Wollen wir es nochmal versuchen? [Fortsetzung des Klimathreads]

Beitrag von ralli » 26.07.2021 06:46:24

Bereits 1972 thematisierte der Club of Rom die Grenzen des Wachstums. Wäre das damals bereits ernst genommen worden, hätten wir den drohenden Kollaps möglicherweise verhindern können. Ich hab es damals gelesen und auch ernst genommen, aber nicht ernst genug. Ein stetiges Wirtschaftswachstum ist die Quelle von dem heutigen Energiehunger. Deshalb plädiere ich für ein Nullwachstum und ein einfrieren des Wohlstandes. Das das trotz drohenden Kollaps nicht populär ist, ist mir bewußt. Um das in Paris vereinbarte Klimaziel von 1,5 Grad zu erreichen, müßte die Wirtschaft jährlich um 3% schrumpfen. Ohne Konsumverzicht auf das lebensnotwendige ist das kaum erreichbar. Diese Wahrheit wird allerdings verschleiert, damit können keine Wahlen gewonnen werden. Es wird viele Branchen treffen, am meisten wohl die Tourismusindustrie. Natürlich werden die Arbeitslosenzahlen steigen. Die Grenzen des Wachstums bezieht sich nicht nur auf das Wirtschaftswachstum. Auch dem stetigen Bevölkerungswachstum muß entschieden entgegen gesteuert werden. Als ich 1950 geboren wurde, gab es 2,5 Milliarden Menschen auf der Erde. Heute sind es ca. 7,8 Milliarden. Alles hängt mit Allem zusammen. Auch wenn alle so leben würden wie ich und meine Familie, wäre der drohende Kollaps unseres Wirtschaftssystemes nicht mehr zu verhindern.

Die Ursachen unserer augenblicklichen Situation wurden tausendfach analysiert und sind hinlänglich bekannt. Nur ein Wahnsinniger würde angesichts der lebensbedrohenden und alle Existenzgrundlagen vernichtenden Situation alle Fakten ignorieren und in passiver Apathie verfallen. Wir aber sitzen unsere haus- und selbstgemachten Probleme aus und halten uns an Scheinlösungen und Etikettenschwindel fest. Scheinlösungen, die keine aufschiebende Wirkung haben, sondern uns gleichsam der Lemminge dem Abgrund zutreiben. Wohl aber wissend, das wir bei einer weiteren Lebensverweigerung der nachfolgenden Generation eine Hypothek hinterlassen, die sie nur unter erschwerten Bedingungen abtragen kann.

Das schrieb ich bereits vor 20 Jahren ...

Erneuerbare Energien sind nicht die Lösung, sondern ein gesundes Konsumverhalten, was die Resourcenverschwendung minimiert.

Das Artensterben ist bereits ein ziemlicher Warnhinweis, das hier das ökologische Gleichgewicht aus dem Ruder gelaufen ist.

Die Menscheit schafft sich ab .... und trotz unseres angeblichen Wohlstandes und ein stetiges Wirtschaftswachstums ging die Schere zwischen arm und reich immer weiter auseinander. Es haben nur einige wenige davon profitiert.

Gruß ralli
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Re: Wollen wir es nochmal versuchen? [Fortsetzung des Klimathreads]

Beitrag von uname » 26.07.2021 07:19:18

Ich habe nicht alles gelesen. Mich ärgert aber vor allen, dass die Klimapolitik mehr oder weniger auf den Energiesektor und Transportsektor beschränkt wird.

Soweit mir bekannt stammen:
- 30% des Klimawandels von der Bauwirtschaft
- 15% vom Transportsektor
- 15% von der Tierindustrie

Es wird gebaut wie blöd und auch der Konsum von Tierprodukten soll weltweit bis 2050 um 70% zunehmen. Dass dann die Weltmeere leer gefischt sind, macht es nicht besser. Unsere E-Autos bringen daher gar nichts. Nur in den Großstädten bessere Luft.

Am Ende werden nur die Klimemaßnahmen umgesetzt, die irgendjemanden nutzen.
Hierzu gehört vor allen die Auto-Industrie. Tierprodukte darf man nicht verteuern. Denn jeden Tag Fleisch essen ist ein Grundrecht ... mittlerweile auch in vielen Entwicklungsländern.
ralli hat geschrieben:Erneuerbare Energien sind nicht die Lösung, sondern ein gesundes Konsumverhalten, was die Resourcenverschwendung minimiert.
Keine gute Idee, wenn 7 Milliarden Menschen wie Könige und Kaiser leben wollen. Aktuell verstärkt sich diese Problematik vor allen in den Entwicklungsländern noch.
Zuletzt geändert von uname am 26.07.2021 07:25:47, insgesamt 1-mal geändert.

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