LiMux - Microsoft-Fan oder echte IT-Probleme in München?
LiMux - Microsoft-Fan oder echte IT-Probleme in München?
Die Diskussion um die Münchener IT geht ja in die nächste Runde. Gibt es irgendwelche Endawender von LiMux, die sich irgendwo im Internet mal geäußert haben bzw. hier im Forum mal schreiben wollen, wo die eigentlichen Probleme liegen. Auch verstehe ich nicht warum man scheinbar von der LVM Versicherung nie was liest, die wohl auch 10.000 Rechner auf Ubuntu vor einigen Jahren migriert hat. Was läuft dort besser? Zudem hatte ich gedacht, dass man heutzutage bei modernen Anwendungen sowieso auf reine Webtechniken oder vielleicht noch Citrix setzt. Selbst der Linux-Desktop ist doch heute vollkommen überdimensioniert.
- MrGerardCruiz
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Re: LiMux - Microsoft-Fan oder echte IT-Probleme in München?
Ich arbeite nicht in München, habe die Debatte aber recht aufmerksam verfolgt und kann aufgrund der Presseberichte wohl einige Aussagen dazu machen wo es hapert: (sofern du das nicht selbst schon gelesen hast)
Aber vielleicht gibt es hier ja wirklich jmd. aus der Münchener Stadtverwaltung und kann erzählen ob die in den Medien kolportierten Fakten stimmen.
- LiMux ist eine Eigenentwicklung, die erst auf Debian, jetzt auf Ubuntu 10.04 aufbaut (der Support ist im DE-Bereich bekanntermaßen ausgelaufen)
- Als Desktop kommt immer noch KDE 3.5 zum Einsatz
- Die Officeanwendung ist ein nicht näher versioniertes OpenOffice.org (also noch nicht mal AOO), eine Umstellung auf LibreOffice ist in Planung.
- Thunderbird und Firefox sollen "grauenvoll" veraltet sein (ich habe aus dem Universitätsumfeld hier so eine dumpfe Ahnung was das bedeuten könnte...)
- Der Groupware-Client ist wohl absolut unbenutzbar, eine Umstellung auf Kolab ist in Planung (war ausgeschrieben), aber das wird kaum mit Kontact 3.5 harmonieren.
- Die Freigabe von Drittgeräten (Smartphones, Tablets) ist wohl unglaublich restriktiv, das kann nerven.
- Die Systeme prüfen beim Start einiges ab, weswegen das Hochfahren ~10 Minuten und mehr dauern soll (inwieweit das im laufenden Betrieb von Bedeutung ist, erschließt sich mir nicht)
Aber vielleicht gibt es hier ja wirklich jmd. aus der Münchener Stadtverwaltung und kann erzählen ob die in den Medien kolportierten Fakten stimmen.
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Re: LiMux - Microsoft-Fan oder echte IT-Probleme in München?
Das habe ich mich auch schon gefragt und nichts im Netz gefunden!uname hat geschrieben:Gibt es irgendwelche Endawender von LiMux, die sich irgendwo im Internet mal geäußert haben bzw. hier im Forum mal schreiben wollen, wo die eigentlichen Probleme liegen.
Gruß
slu
Das Server Reinheitsgebot:
Debian Bookworm, sonst nichts.
Stolzer Gewinner der Jessie Release Wette:
https://wiki.debianforum.de/Jessie_Release_Wette#SIEGER
slu
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Re: LiMux - Microsoft-Fan oder echte IT-Probleme in München?
Das liest sich wie die Zusammenfassung des Limux-Artikels aus deinem Profillink [1]. Stammt der Artikel aus deiner Feder und wenn ja, was sind deine Quellen?MrGerardCruiz hat geschrieben:
- LiMux ist eine Eigenentwicklung, die erst auf Debian, jetzt auf Ubuntu 10.04 aufbaut (der Support ist im DE-Bereich bekanntermaßen ausgelaufen)
- Als Desktop kommt immer noch KDE 3.5 zum Einsatz
- Die Officeanwendung ist ein nicht näher versioniertes OpenOffice.org (also noch nicht mal AOO), eine Umstellung auf LibreOffice ist in Planung.
- Thunderbird und Firefox sollen "grauenvoll" veraltet sein (ich habe aus dem Universitätsumfeld hier so eine dumpfe Ahnung was das bedeuten könnte...)
- Der Groupware-Client ist wohl absolut unbenutzbar, eine Umstellung auf Kolab ist in Planung (war ausgeschrieben), aber das wird kaum mit Kontact 3.5 harmonieren.
- Die Freigabe von Drittgeräten (Smartphones, Tablets) ist wohl unglaublich restriktiv, das kann nerven.
- Die Systeme prüfen beim Start einiges ab, weswegen das Hochfahren ~10 Minuten und mehr dauern soll (inwieweit das im laufenden Betrieb von Bedeutung ist, erschließt sich mir nicht)
So detailiert habe ich bisher keine Limux-Kritik gelesen, das Thema aber auch nicht intensiv verfolgt.
[1] http://www.curius.de/2014/08/limux-und- ... e-debatte/
- MrGerardCruiz
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Re: LiMux - Microsoft-Fan oder echte IT-Probleme in München?
Ja der Artikel stammt aus meiner Feder, allerdings mit einer anderen Stoßrichtung. Einige Artikel hatte ich ja verlinkt, andere Aspekte kann ich gerne heute Abend mal zusammentragen. Versuche dann eine vollständige Linkliste für meine obigen Punkte zu erstellen. Muss ich dann auch in dem Artikel nachtragen.
Da hatte ich einmal keine Lust auf Fußnoten....
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Re: LiMux - Microsoft-Fan oder echte IT-Probleme in München?
Ich habe mal den Artikel im Blog um die Quellenangaben ergänzt. Weil mir die BBCodes hier im Forum Schwierigkeiten bereiten verzichte ich mal auf ein Copy&Paste. Bitte seit nachsichtig.
Was ich leider momentan nicht finde ist ein PDF Dokument von der IT-München, das ich mal in den Händen hatte.
Nur um das deutlich zu machen, weil es vielleicht anders aussieht: Ich finde LiMux ein wirklich tolles Projekt. Die Zusammenarbeit mit der OSS Gemeinde ist streckenweise vorbildlich. Als KDE Nutzer kann man sich über die Bug-Squashing Partys in den LiMux Büros nur freuen. Es wäre wirklich schade, wenn eine Rückmigration zu Windows erfolgen würde. Ich kritisere nur diese Schützengrabenmentalität der Linux-Community, nach der es keine Misstände geben kann, weil Linux das überlegene System ist. Wenn die kolportierten Fakten (LiMux ist bisher noch nicht in freier Wildbahn gesichtet worden, ich kann es also nicht testen) stimmen, gibt es aber schon einige Mängel über die man diskutieren können muss. Ansonsten wird es ein Pilotprojekt ohne Nachfolger bleiben.

Nur um das deutlich zu machen, weil es vielleicht anders aussieht: Ich finde LiMux ein wirklich tolles Projekt. Die Zusammenarbeit mit der OSS Gemeinde ist streckenweise vorbildlich. Als KDE Nutzer kann man sich über die Bug-Squashing Partys in den LiMux Büros nur freuen. Es wäre wirklich schade, wenn eine Rückmigration zu Windows erfolgen würde. Ich kritisere nur diese Schützengrabenmentalität der Linux-Community, nach der es keine Misstände geben kann, weil Linux das überlegene System ist. Wenn die kolportierten Fakten (LiMux ist bisher noch nicht in freier Wildbahn gesichtet worden, ich kann es also nicht testen) stimmen, gibt es aber schon einige Mängel über die man diskutieren können muss. Ansonsten wird es ein Pilotprojekt ohne Nachfolger bleiben.
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Re: LiMux - Microsoft-Fan oder echte IT-Probleme in München?
Wahrscheinlich gab es im Vorfeld keine IT Sicherheitsseminare für die Entscheidungsträger.
So was, meist veranstaltet von den diversen Mittelständischen Dienstleisten und Microsoft-Gold-Partnern, habe ich mir, als ich mal irgendwo bei einem kleinen öffentlichem Arbeitgeber für Computer zuständig war (Also alles vom Kopierer, Mikrowelle, Telefonanlage, PC, Drucker und allem anderen was mehr als vier Knöpfe hat) gern mitgenommen.
Lecker Essen, guter Wein, gemütlicher Abend mit alkoholischem Ausklang, Shuttleservice oder Hotel (komischerweise einmal Doppelzimmer für jeden Teilnehmer, irgendwas hab ich da nicht mitgekriegt bzw. hat mich schlicht nicht interessiert...) und netten Präsenten. Dafür muss man dann schon aus Höflichkeit zweimal 20 Minuten Powerpoint (dazwischen Kaffeepause) mit Themen wie "Sicherheitlücken in hetrogenen Softwareumgebungen" oder "Einfache zentrale Konfiguration von Verwaltungsnetzwerken" ertragen...
Da wird man regelmäßig eingeladen, solange man vorgibt von nix Ahnung zu haben. Einmal den Thinkpad mit Debian hochfahren und Du musst Dein Steak ab dann selber bezahlen. So what, da ich eh selber brate kann ich es mir leisten und es schmeckt auch besser. Und vor allen ohne diesem komischen Beigeschmack, der auch den Rotwein auszeichnete, der ansonsten sicher teuer war...
Und für die Stadt München dürften die Seminare, Informationsveranstaltungen, Fortbildungen sicher noch professioneller sein als die für den "zuständigen Mitarbeiter" unserer kleinen 5 Mann Bude.
Debian, KDE, Gnome, nicht mal Canonical haben mich je eingeladen. Und auf diversen Messen und Events gab es nicht mal nen Keks.
Noch Fragen?
JO
P.S.
Also, die Mitarbeiter beschweren sich über das Linux Zeugs, also beruft man einen Arbeitskreis. Sogar Leute mit viel Ahnung. Die sagen, liegt nicht an Linux.
Das will man lieber noch einmal prüfen - also neue Arbeitskreis mit Leuten die ein bisschen Ahnung haben. Die sagen: Sowohl aus auch, weiß nicht, kann sein...
So geht es natürlich nicht, also noch einen Arbeitskreis. Jetzt bleiben nur noch die Leute mit wenig bis gar keine Ahnung. Aber erstens geben die das nicht zu und zweitens - s.o. - kriegen die ein paar Sicherheitsseminare...
LINUX IN MÜNCHEN GESCHEITERT...
So was, meist veranstaltet von den diversen Mittelständischen Dienstleisten und Microsoft-Gold-Partnern, habe ich mir, als ich mal irgendwo bei einem kleinen öffentlichem Arbeitgeber für Computer zuständig war (Also alles vom Kopierer, Mikrowelle, Telefonanlage, PC, Drucker und allem anderen was mehr als vier Knöpfe hat) gern mitgenommen.
Lecker Essen, guter Wein, gemütlicher Abend mit alkoholischem Ausklang, Shuttleservice oder Hotel (komischerweise einmal Doppelzimmer für jeden Teilnehmer, irgendwas hab ich da nicht mitgekriegt bzw. hat mich schlicht nicht interessiert...) und netten Präsenten. Dafür muss man dann schon aus Höflichkeit zweimal 20 Minuten Powerpoint (dazwischen Kaffeepause) mit Themen wie "Sicherheitlücken in hetrogenen Softwareumgebungen" oder "Einfache zentrale Konfiguration von Verwaltungsnetzwerken" ertragen...
Da wird man regelmäßig eingeladen, solange man vorgibt von nix Ahnung zu haben. Einmal den Thinkpad mit Debian hochfahren und Du musst Dein Steak ab dann selber bezahlen. So what, da ich eh selber brate kann ich es mir leisten und es schmeckt auch besser. Und vor allen ohne diesem komischen Beigeschmack, der auch den Rotwein auszeichnete, der ansonsten sicher teuer war...
Und für die Stadt München dürften die Seminare, Informationsveranstaltungen, Fortbildungen sicher noch professioneller sein als die für den "zuständigen Mitarbeiter" unserer kleinen 5 Mann Bude.
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Also, die Mitarbeiter beschweren sich über das Linux Zeugs, also beruft man einen Arbeitskreis. Sogar Leute mit viel Ahnung. Die sagen, liegt nicht an Linux.
Das will man lieber noch einmal prüfen - also neue Arbeitskreis mit Leuten die ein bisschen Ahnung haben. Die sagen: Sowohl aus auch, weiß nicht, kann sein...
So geht es natürlich nicht, also noch einen Arbeitskreis. Jetzt bleiben nur noch die Leute mit wenig bis gar keine Ahnung. Aber erstens geben die das nicht zu und zweitens - s.o. - kriegen die ein paar Sicherheitsseminare...
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Zuletzt geändert von joahlen am 25.08.2014 18:59:55, insgesamt 1-mal geändert.
Es ist alles schon gesagt, nur nicht von allen.... Karl Valentin
Debian Jessie, XFCE auf älteren Think_pads (ab T21 bis T60/X60) und IBM/M55 SFF (C2D, 8 GB)
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Re: LiMux - Microsoft-Fan oder echte IT-Probleme in München?
Ich sehe das ehrlich gesagt nicht ganz so. LiMux war schon in der Kritik, als es vom Bürgermeister noch ausdrücklich protegiert wurde. Das jetzt also nur auf die Deutschlandzentrale von Microsoft und ein paar Zuwendungen zurückzuführen, ist vermutlich ein bisschen zu einfach. Wobei ich nicht sagen will, dass das keine Rolle spielt.
Generell ist doch so, dass in Büros die Systeme durchaus eigenwillig sind und das meist hingenommen wird. Stichwort: Ist der Arbeitsplatz und nicht das Privatgerät. Als ich das letzte Mal meinem Bankberater über die Schulter sehen konnte sah ich den mit "zig" VMs hantieren (wohl weil das Programm in einer Win2000(?) VM lief). Die wenigsten machen sowas privat. Wenn also ein Bürogerät von Mitarbeitern als unzumutbar bezeichnet wird (ob es wirklich so ist wissen wir ja nicht, haben die alle einen Maulkorb?) muss da schon mehr hapern als Solitair.
Generell ist doch so, dass in Büros die Systeme durchaus eigenwillig sind und das meist hingenommen wird. Stichwort: Ist der Arbeitsplatz und nicht das Privatgerät. Als ich das letzte Mal meinem Bankberater über die Schulter sehen konnte sah ich den mit "zig" VMs hantieren (wohl weil das Programm in einer Win2000(?) VM lief). Die wenigsten machen sowas privat. Wenn also ein Bürogerät von Mitarbeitern als unzumutbar bezeichnet wird (ob es wirklich so ist wissen wir ja nicht, haben die alle einen Maulkorb?) muss da schon mehr hapern als Solitair.
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Re: LiMux - Microsoft-Fan oder echte IT-Probleme in München?
Wahrscheinlich haben sie in Unterschleißheim, als in München Linux aktuell wurde, schlicht gepennt wie in Redmond beim Internet, bei den Smartphones und was weiß ich noch wo sonst.
Und dann war das Ding ein Selbstläufer. Außer dass Ballmer seinen Skiurlaub unterbrach passierte nix. Ude hat sich auf den Schlips getreten gefühlt und man hat LiMux mehr oder weniger mit Gewalt durchgedrückt. Und wahrscheinlich ist es wirklich (das glaube ich gern, ohne es zu wissen) eher suboptimal.
Und vor allem: Solange die MCSE (Minesweeper-Consultand-Solitär-Experten) im Büro ihre gewohnte Umgebung nicht vorfinden ist das System per Definition Mist.
Das habe ich selber erlebt: Linux lief drei Jahre optimal, die Stadt sparte einen vierstelligen Betrag an Lizenzkosten, statt neue Rechner zu kaufen wurden die vier Arbeitplätze "meines" Büros mit abgeschriebenen Rechner aus dem Rathaus eingerichtet. Alles lief optimal - zugegebenermaßen unter Xubuntu, weil die Umgebung doch sehr heterogen war und ich erreichen wollte, dass die im Notfall Leute auch zur Not von einer DesktopCD selber mit drei Klicks installieren können. Das war Teil des Programms. (Qualifizierung von Jugendlichen, jeweils ein bzw. ein halbes Jahr Tätigkeit in einer Online-Redaktion, Typo3, Fotografie, Recherche, vor allem Erwerb von Sprachfähigkeiten etc. Ich war da als "Leiter" eingestellt.)
Das Projekt lief drei Jahre. Mein letzter Arbeitstag war Montag Da prahlte mein Nachfolger mit seinen fundierten Computerkenntnissen ("Ich bin professioneller Webdesigner...Typo3, klar kenn ich...HTML, was ist das") und meinte dass er schon klar käme. Toll.
Donnerstag hab ich noch ein paar Sachen aus dem Büro geholt und als erstes begrüßte mich die Windows Vista Melodie. (Ob gekauft oder geklaut weiß ich nicht.) Mein Nachfolger jedenfalls hat am ersten Tag alles platt gemacht und außerdem vier neue Rechner beantragt. Weil angeblich hat ja nix funktioniert, was bei den alten Kisten und Vista wahrscheinlich sogar stimmte. (Wohl gemerkt. Es waren natürlich mittlerweile auch andere Teilnehmer da, nicht dass sich jemand von "meinen" Leuten beschwert hätte bei ihm.)
Außerdem: Im Etat war ja noch die ganze Kohle von drei Jahren abzüglich ein paar Druckerkartuschen, neue Tastaturen und Mäusen, zwei oder drei Speicherkarten und diversem Kleinkram.
JO
Und dann war das Ding ein Selbstläufer. Außer dass Ballmer seinen Skiurlaub unterbrach passierte nix. Ude hat sich auf den Schlips getreten gefühlt und man hat LiMux mehr oder weniger mit Gewalt durchgedrückt. Und wahrscheinlich ist es wirklich (das glaube ich gern, ohne es zu wissen) eher suboptimal.
Und vor allem: Solange die MCSE (Minesweeper-Consultand-Solitär-Experten) im Büro ihre gewohnte Umgebung nicht vorfinden ist das System per Definition Mist.
Das habe ich selber erlebt: Linux lief drei Jahre optimal, die Stadt sparte einen vierstelligen Betrag an Lizenzkosten, statt neue Rechner zu kaufen wurden die vier Arbeitplätze "meines" Büros mit abgeschriebenen Rechner aus dem Rathaus eingerichtet. Alles lief optimal - zugegebenermaßen unter Xubuntu, weil die Umgebung doch sehr heterogen war und ich erreichen wollte, dass die im Notfall Leute auch zur Not von einer DesktopCD selber mit drei Klicks installieren können. Das war Teil des Programms. (Qualifizierung von Jugendlichen, jeweils ein bzw. ein halbes Jahr Tätigkeit in einer Online-Redaktion, Typo3, Fotografie, Recherche, vor allem Erwerb von Sprachfähigkeiten etc. Ich war da als "Leiter" eingestellt.)
Das Projekt lief drei Jahre. Mein letzter Arbeitstag war Montag Da prahlte mein Nachfolger mit seinen fundierten Computerkenntnissen ("Ich bin professioneller Webdesigner...Typo3, klar kenn ich...HTML, was ist das") und meinte dass er schon klar käme. Toll.
Donnerstag hab ich noch ein paar Sachen aus dem Büro geholt und als erstes begrüßte mich die Windows Vista Melodie. (Ob gekauft oder geklaut weiß ich nicht.) Mein Nachfolger jedenfalls hat am ersten Tag alles platt gemacht und außerdem vier neue Rechner beantragt. Weil angeblich hat ja nix funktioniert, was bei den alten Kisten und Vista wahrscheinlich sogar stimmte. (Wohl gemerkt. Es waren natürlich mittlerweile auch andere Teilnehmer da, nicht dass sich jemand von "meinen" Leuten beschwert hätte bei ihm.)
Außerdem: Im Etat war ja noch die ganze Kohle von drei Jahren abzüglich ein paar Druckerkartuschen, neue Tastaturen und Mäusen, zwei oder drei Speicherkarten und diversem Kleinkram.
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Auswärtiges Amt?
Hab ich das richtig in Erinnerung:
War das nicht beim Auswärtigen Amt unter Fischer, als sie auf Linux umstellen wollten bzw. haben und anstatt ein paar neuer Drucker zu kaufen sie neue Treiber haben programmieren lassen, die dann nicht wirklich funktionierten.
Also back to the roots und durch das Fenster geguggt? Meine mich zu erinnern. Und wenn dem so war, dann muss das ganze ja vor die Wand fahren.
Jo
War das nicht beim Auswärtigen Amt unter Fischer, als sie auf Linux umstellen wollten bzw. haben und anstatt ein paar neuer Drucker zu kaufen sie neue Treiber haben programmieren lassen, die dann nicht wirklich funktionierten.
Also back to the roots und durch das Fenster geguggt? Meine mich zu erinnern. Und wenn dem so war, dann muss das ganze ja vor die Wand fahren.
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Re: LiMux - Microsoft-Fan oder echte IT-Probleme in München?
Tja die grundsätzliche Regel wenn es um öffentliche Mittel geht lautet doch immer noch: Das Budget muss aufgebraucht werden!joahlen hat geschrieben: Außerdem: Im Etat war ja noch die ganze Kohle von drei Jahren abzüglich ein paar Druckerkartuschen, neue Tastaturen und Mäusen, zwei oder drei Speicherkarten und diversem Kleinkram.
Da kann wohl jeder in dem Bereich ein Lied von singen.
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Re: LiMux - Microsoft-Fan oder echte IT-Probleme in München?
Danke für die Quellen!
Da muss ich mich nochmal durcharbeiten, auch wenn ich mindestens die Hälfte davon schon kenne.
Ich war mal Teilnehmer auf einer Schulung wo es um ein Programm auf Basis einer Xubuntu-Live-CD ging. In weiser Voraussicht habe ich also einen Laptop mit einer VM mitgebracht in der genau dieses Spezial-Xubuntu installiert war und ordentlich wie ich bin hat die VM von mir natürlich gleich die fälligen Sicherheitsupdates bekommen und ich hatte gleich etwas mit dem Programm rumgespielt, was an sich auch ok aussah.
Dummerweise war dieses Programm für den ordentlichen Betrieb von genau den Paketen abhängig die im Live-System installiert waren. Mit den Updates hat es "irgendwas Komisches" gemacht, das aber erst im Seminar auffiel weil es sich nur anders als erwartet verhalten hat und nicht offensichtlich kaputt war.
Ich musste also mitten im Seminar von meiner VM auf das echte Live-System umsteigen, womit mir natürlich die Vorarbeit aus der ersten Hälfte fehlte und ich nicht mehr mitkam. Das war aber nur halb so tragisch, da ich mich schon vorher durch kritische Bemerkungen als Linux-Nerd geoutet hatte und nun als Aushilfsadmin für das ca. 1/3 der Kursteilnehmer durch den Raum stiefeln konnte das immer noch den Interrnet Explorer auf dem Desktop suchte.
Nochmal zurück zu Limux:
Ich denke das eigentliche Problem wäre nicht das Scheitern von Limux an sich, sondern der dadurch entstehende Kollateralschaden. Ein Projekt kann immer mal scheitern, und ob da nun Linux, Windows oder sonstwas draufsteht ist eigentlich egal.
Das eigentliche Problem ist, dass jeder der danach etwas mit Linux machen will sowas zu hören kriegt: "War das nicht das Frickelsystem bei dem in München nix funktioniert hat?"
Da muss ich mich nochmal durcharbeiten, auch wenn ich mindestens die Hälfte davon schon kenne.
Kommt mir bekannt vor. Das Blöde ist, dass wenn man dann selbst anfängt zu braten alle anderen was abhaben wollen und man selbst kaum noch zum Essen kommt - das typische Grillmeister-Problem eben.joahlen hat geschrieben:Da wird man regelmäßig eingeladen, solange man vorgibt von nix Ahnung zu haben. Einmal den Thinkpad mit Debian hochfahren und Du musst Dein Steak ab dann selber bezahlen. So what, da ich eh selber brate kann ich es mir leisten und es schmeckt auch besser. Und vor allen ohne diesem komischen Beigeschmack, der auch den Rotwein auszeichnete, der ansonsten sicher teuer war...
Ich war mal Teilnehmer auf einer Schulung wo es um ein Programm auf Basis einer Xubuntu-Live-CD ging. In weiser Voraussicht habe ich also einen Laptop mit einer VM mitgebracht in der genau dieses Spezial-Xubuntu installiert war und ordentlich wie ich bin hat die VM von mir natürlich gleich die fälligen Sicherheitsupdates bekommen und ich hatte gleich etwas mit dem Programm rumgespielt, was an sich auch ok aussah.
Dummerweise war dieses Programm für den ordentlichen Betrieb von genau den Paketen abhängig die im Live-System installiert waren. Mit den Updates hat es "irgendwas Komisches" gemacht, das aber erst im Seminar auffiel weil es sich nur anders als erwartet verhalten hat und nicht offensichtlich kaputt war.
Ich musste also mitten im Seminar von meiner VM auf das echte Live-System umsteigen, womit mir natürlich die Vorarbeit aus der ersten Hälfte fehlte und ich nicht mehr mitkam. Das war aber nur halb so tragisch, da ich mich schon vorher durch kritische Bemerkungen als Linux-Nerd geoutet hatte und nun als Aushilfsadmin für das ca. 1/3 der Kursteilnehmer durch den Raum stiefeln konnte das immer noch den Interrnet Explorer auf dem Desktop suchte.
Nochmal zurück zu Limux:
Ich denke das eigentliche Problem wäre nicht das Scheitern von Limux an sich, sondern der dadurch entstehende Kollateralschaden. Ein Projekt kann immer mal scheitern, und ob da nun Linux, Windows oder sonstwas draufsteht ist eigentlich egal.
Das eigentliche Problem ist, dass jeder der danach etwas mit Linux machen will sowas zu hören kriegt: "War das nicht das Frickelsystem bei dem in München nix funktioniert hat?"
Re: LiMux - Microsoft-Fan oder echte IT-Probleme in München?
Also dass bei LiMux nicht alles Gold ist, will ich nicht abstreiten.
Aber Veraltete Software und etwas komische Freigabe mechanismen für drittgeräte (btw. Hat IMHO ein Smartphone mit Herstellerappstore in der Stadverwalung genau gar nichts zu suchen. Egal wie man es beantragt.) sind auch woanders üblich.
Wenn man die Probleme mit anderen Verglichbaren Systemen verglciht steht es nicht schlecht da: Die Nutzer sind ähnlich unzufrieden wie anderswo und haben weniger oft Probleme. Das sind die Fakten die man vergleichen muss.
Die entscheidung von einem System mit dem alle unzufrieden sind, zu einem zu wechseln, mit dem die meisten noch unzufriedener sind, und das oben drein noch teurer ist, ist rational nicht zu erklären. IMHO ist das halt Aktionismus.
Aber Veraltete Software und etwas komische Freigabe mechanismen für drittgeräte (btw. Hat IMHO ein Smartphone mit Herstellerappstore in der Stadverwalung genau gar nichts zu suchen. Egal wie man es beantragt.) sind auch woanders üblich.
Wenn man die Probleme mit anderen Verglichbaren Systemen verglciht steht es nicht schlecht da: Die Nutzer sind ähnlich unzufrieden wie anderswo und haben weniger oft Probleme. Das sind die Fakten die man vergleichen muss.
Die entscheidung von einem System mit dem alle unzufrieden sind, zu einem zu wechseln, mit dem die meisten noch unzufriedener sind, und das oben drein noch teurer ist, ist rational nicht zu erklären. IMHO ist das halt Aktionismus.
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Re: LiMux - Microsoft-Fan oder echte IT-Probleme in München?
mich wuerde ja interessieren warum sie so steinzeitalte software nutzen.. KDE 3.5 ist schon laengst EOL und warum man nicht mit gewechselt hat erschliesst sich mir auch nicht, soweit ich weiss nutzt man dort FAI zur Installation von Software und für upgrades..
Warum nimmt man sich nicht ein paar computer-affine leute und upgraded es mittels FAI.. somit ware Libreoffice drauf, thunderbird und Firefox wären auch aktuell zumal ich dadurch auch aktuelle sicherheitsupdates habe, davon abgesehen sollte man eh so wenig wie möglich von einer hauptdistri abweichen da man sich sonst unnötig arbeit damit erschafft..
die Rechner sollten doch gut mit einem konfigurationsmanagement wartbar sein. Ich moechte das Projekt nicht schlecht machen, aber es ist dort nicht alles richtig..
mich wuerde interessieren was es da fuer spezielsoftware gibt und warum es nicht moeglich ist diese auf etwas aktuelle Distri zu nutzen und wenn es moeglich ist warum wurde nicht geupgraded?
das meiste sollte doch heutzutage per web gemacht werden..
Warum nimmt man sich nicht ein paar computer-affine leute und upgraded es mittels FAI.. somit ware Libreoffice drauf, thunderbird und Firefox wären auch aktuell zumal ich dadurch auch aktuelle sicherheitsupdates habe, davon abgesehen sollte man eh so wenig wie möglich von einer hauptdistri abweichen da man sich sonst unnötig arbeit damit erschafft..
die Rechner sollten doch gut mit einem konfigurationsmanagement wartbar sein. Ich moechte das Projekt nicht schlecht machen, aber es ist dort nicht alles richtig..
mich wuerde interessieren was es da fuer spezielsoftware gibt und warum es nicht moeglich ist diese auf etwas aktuelle Distri zu nutzen und wenn es moeglich ist warum wurde nicht geupgraded?
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Re: LiMux - Microsoft-Fan oder echte IT-Probleme in München?
Warum wurde überhaupt eine eigene Distribution gebaut?
Re: LiMux - Microsoft-Fan oder echte IT-Probleme in München?
Viel interessanter: Warum muss jede Stadt das Rad neu erfinden.
Dass eine Linuxdistribution nicht unbedingt für die Bedürfnisse der Verwaltung taugt glaube ich gern. Aber auch Windows nicht, das ist nur der Unterbau auf dem die gesamten Programme aufbauen. Und da haben Köln, Hamburg und Berlin - um bei Großstädten zu bleiben - auch nicht viel was anderes als München. Diese Programme werden von diversen Firmen erstellt und auf die jeweiligen Kommunen angepasst. Aber eben NUR auf Windowsbasis.
Natürlich sollte LiMux auch als Basis für andere Städte dienen, also für LiKö, LiHa und LiBer. Wenn alle umstellen würden. Und dann würden auch die Drittanbieter sehr schnell auf den Zug aufspringen (sofern sie nicht irgendwelche Verträge mit MS haben, dass sie nur für ein System entwickeln DÜRFEN)
Ich denke, dass das mal so gedacht war. Klar dass da die Lobbymaschine von MS heiß läuft.
Jo
Dass eine Linuxdistribution nicht unbedingt für die Bedürfnisse der Verwaltung taugt glaube ich gern. Aber auch Windows nicht, das ist nur der Unterbau auf dem die gesamten Programme aufbauen. Und da haben Köln, Hamburg und Berlin - um bei Großstädten zu bleiben - auch nicht viel was anderes als München. Diese Programme werden von diversen Firmen erstellt und auf die jeweiligen Kommunen angepasst. Aber eben NUR auf Windowsbasis.
Natürlich sollte LiMux auch als Basis für andere Städte dienen, also für LiKö, LiHa und LiBer. Wenn alle umstellen würden. Und dann würden auch die Drittanbieter sehr schnell auf den Zug aufspringen (sofern sie nicht irgendwelche Verträge mit MS haben, dass sie nur für ein System entwickeln DÜRFEN)
Ich denke, dass das mal so gedacht war. Klar dass da die Lobbymaschine von MS heiß läuft.
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Re: LiMux - Microsoft-Fan oder echte IT-Probleme in München?
Mich würde mal interessieren, was da für "eigene" Programme nötig sind. Denn ich denke, dass eines der Hauptprobleme eben die sogenannten "Programme" von anderen Verwaltungsstellen sind: Wahrscheinlich werden da irgendwelche Excel-Tabellen wild mit Makros augebauscht und von zB einem bayrischen Ministerium an die untergeordneten Dienststellen (hier Stadtverwaltung München) delegiert. Die müssen dann mit dem Ding arbeiten und brauchen dazu natürlich MS-Office. Würde mich nicht wundern. Das Problem für ein Projekt wie LiMux: Kein mir bekanntes OpenOffice/LibreOffice kann richtig mit allen Funktionen von MS-Dokumenten umgehen.
Nur mal als Back-Info, wieso das so ist: Es gibt in Deutschland und Bayern die kommunale Selbstverwaltung, wir haben hier Förderalismus. Das heißt, dass eine Kommune (hier München) sich selbst regiert und teilweise auch verwaltet. Allerdings übernehmen die kommunalen Verwaltungsangestellten viele Aufgaben für übergeordnete Verwaltungen (Bunds- und Landes-Ministerien).
Und das MUSS immer im Rahmen von Gesetzen und übergeordneten Verordnungen erfolgen. In der Praxis bedeutet das: Ein normaler Verwaltungsmitarbeiter zB erledigt in einem Bürgerbüro Verwaltungsaufaben für die Kommune, das Bundesland, die Bundesrepublik Deutschland und evtl. sogar noch die EU. Und jeder kann da natürlich Vorgaben machen, WIE diese Verwaltungsaufgaben zu erledigen sind.
Konkrete Beispiele: Bei der Hundesteuer (=kommunale Steuer) macht die Stadt München die Vorgaben, welche Abläufe und Formulare zum Einsatz kommen. Für LiMux wohl kein Problem.
Bei der Beantragung eines Personal-Ausweises sieht es dann wieder anders aus: Grundlage ist ein Bundesgesetz, also ein Ministerium in Berlin macht die gesetzlichen Vorgaben. Allerdings kann natürlich die konkrete Durchführung in der Praxis, sprich welche Formulare und Abläufe zum Einsatrz kommen, wieder nach unten delegiert worden sein: Die BRD macht das Gesetz, doch die konkrete Durchführung regeln die Länderministerien, in diesem Fall das bayrische Innenministerium. Dieses erstellt nun wiederum Vorgaben für die einzelnen Landratsämter und Stadtverwaltungen... Beim Personalausweis ist das genau so: http://www.gesetze-im-internet.de/pausw ... E000900000
Yeah, das IST das föderale System der Bundesrepublik Deutschland. Und über allem schwebt dann noch die EU, die bei einigen Sachen auch noch ihren Senf dazu gibt...
Ach ja, und man sollte nicht vergessen, dass auch Gerichtsurteile und oft hastige Gesetzänderungen bestimmte Verwaltungsschritte und damit Formulare über den Haufen werfen. Das beste Besipiel dazu sind unsere Steuerformulare, die wirklich JEDES Jahr anders aufgebaut sind. (hat zwar nix mit Kommunen zu tun, aber ist das beste Beispiel für diesen Änderungs-Irrsinn). Die Folge: Jedes Jahr müssen die Logiken einer Software umgebaut und geprüft werden.
Daher stellt sich für mich bei eGovernment in öffentlichen Verwaltungen oft die Frage, wozu man das auf Biegen und Brechen bei allen Verwaltungsaufgaben machen muss.
Nur mal als Back-Info, wieso das so ist: Es gibt in Deutschland und Bayern die kommunale Selbstverwaltung, wir haben hier Förderalismus. Das heißt, dass eine Kommune (hier München) sich selbst regiert und teilweise auch verwaltet. Allerdings übernehmen die kommunalen Verwaltungsangestellten viele Aufgaben für übergeordnete Verwaltungen (Bunds- und Landes-Ministerien).
Und das MUSS immer im Rahmen von Gesetzen und übergeordneten Verordnungen erfolgen. In der Praxis bedeutet das: Ein normaler Verwaltungsmitarbeiter zB erledigt in einem Bürgerbüro Verwaltungsaufaben für die Kommune, das Bundesland, die Bundesrepublik Deutschland und evtl. sogar noch die EU. Und jeder kann da natürlich Vorgaben machen, WIE diese Verwaltungsaufgaben zu erledigen sind.
Konkrete Beispiele: Bei der Hundesteuer (=kommunale Steuer) macht die Stadt München die Vorgaben, welche Abläufe und Formulare zum Einsatz kommen. Für LiMux wohl kein Problem.
Bei der Beantragung eines Personal-Ausweises sieht es dann wieder anders aus: Grundlage ist ein Bundesgesetz, also ein Ministerium in Berlin macht die gesetzlichen Vorgaben. Allerdings kann natürlich die konkrete Durchführung in der Praxis, sprich welche Formulare und Abläufe zum Einsatrz kommen, wieder nach unten delegiert worden sein: Die BRD macht das Gesetz, doch die konkrete Durchführung regeln die Länderministerien, in diesem Fall das bayrische Innenministerium. Dieses erstellt nun wiederum Vorgaben für die einzelnen Landratsämter und Stadtverwaltungen... Beim Personalausweis ist das genau so: http://www.gesetze-im-internet.de/pausw ... E000900000
Yeah, das IST das föderale System der Bundesrepublik Deutschland. Und über allem schwebt dann noch die EU, die bei einigen Sachen auch noch ihren Senf dazu gibt...
Ach ja, und man sollte nicht vergessen, dass auch Gerichtsurteile und oft hastige Gesetzänderungen bestimmte Verwaltungsschritte und damit Formulare über den Haufen werfen. Das beste Besipiel dazu sind unsere Steuerformulare, die wirklich JEDES Jahr anders aufgebaut sind. (hat zwar nix mit Kommunen zu tun, aber ist das beste Beispiel für diesen Änderungs-Irrsinn). Die Folge: Jedes Jahr müssen die Logiken einer Software umgebaut und geprüft werden.
Daher stellt sich für mich bei eGovernment in öffentlichen Verwaltungen oft die Frage, wozu man das auf Biegen und Brechen bei allen Verwaltungsaufgaben machen muss.
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Re: LiMux - Microsoft-Fan oder echte IT-Probleme in München?
Tja ich würde ja fast sagen, dass hier das Problem eher auf der Linux-Seite liegt.Colttt hat geschrieben:mich wuerde ja interessieren warum sie so steinzeitalte software nutzen.. KDE 3.5 ist schon laengst EOL und warum man nicht mit gewechselt hat erschliesst sich mir auch nicht, soweit ich weiss nutzt man dort FAI zur Installation von Software und für upgrades..
Was sollte man im Jahr 2006 als LiMux in die Testphase ging schon machen. Klar, der Wechsel auf KDE 4 war in Planung aber weit von Fertigstellung und produktiver Nutzbarkeit entfernt. Meiner Meinung nach ist KDE SC 4 erst seit 4.8 (also dem Wheezy Release) wirklich produktiv nutzbar. Squeeze war eine semi-katastrophe. Also zögert man die Umstellung hinaus, die Mitarbeiter sind ja schon geschult und die Umstellung kein Klacks. Die Wartung kann man wohl noch stemmen, gravierende Sicherheitslücken sind in KDE 3.5 wohl nicht bekannt und RedHat pflegt die Version in RHEL5 ja auch noch.
Nun ist KDE 3.5 wirklich alt und bei LiMux das Problem wohl auch erkannt (die sind ja nicht blöd). LiMux Client 5.0 (der mal für 2013 angekündigt war?) sollte auf nicht näher versioniertes aktuelles KDE umgestellt werden. [1] Selbst wenn die das schon ausgerollt haben oder demnächst ausrollen, KDE macht gerade den Sprung auf Version 5 und momentan ist geplant den Support von KDE SC 4 im kommenden Jahr auslaufen zu lassen. Dann haben die in München wieder den Salat.
Man braucht jetzt auch nicht unbedingt das ganze Einseitig auf KDE abzuwälzen. Mit Gnome hätte das kaum besser ausgesehen, lediglich die Versionsnummern und Jahre müssen teilweise ausgetauscht werden.
Linux ist mit einer vollwärtigen DE auf lange Sicht schwer zu warten, wenn man diese Aufgabe nicht auf einen Distributor abwälzt. RHEL7 würde beispielsweise KDE 4.10 bis 2023 garantieren...
Davon würde ich momentan auch ausgehen, denn dafür haben die ja wohl auch extra WollMux[2] erschaffen. Mutmaßlich auch einer der Gründe, weshalb ein Upgrade auf einer neuere LO/AOO Version derart schwierig ist.Mich würde mal interessieren, was da für "eigene" Programme nötig sind. Denn ich denke, dass eines der Hauptprobleme eben die sogenannten "Programme" von anderen Verwaltungsstellen sind: Wahrscheinlich werden da irgendwelche Excel-Tabellen wild mit Makros augebauscht und von zB einem bayrischen Ministerium an die untergeordneten Dienststellen (hier Stadtverwaltung München) delegiert.
LiMux hat immer auch mit dem Kostenargument geworben (was man meiner Meinung nach nie machen darf). Ohne das jetzt im einzelnen durchkalkuliert zu haben, glaube ich nicht, dass man mit SLED oder RHEL wirklich preiswerter wegkommt, als mit Microsoft Windows.ViNic hat geschrieben:Warum wurde überhaupt eine eigene Distribution gebaut?
---------
Und diesmal auch die Quellen

1: http://www.it-muenchen-blog.de/2012/11/ ... n-betrieb/
2: http://www.muenchen.de/rathaus/Stadtver ... ungen.html
http://www.curius.de - Ein paar pragmatische Gedanken zu Linux, KDE und Datenschutz
Re: LiMux - Microsoft-Fan oder echte IT-Probleme in München?
Interessante Diskussion.
Hier wird über Vor und Nachteile diskutiert, und und und.
Wenn die Stadt München jetzt auf Windows umstellt und alle Win8 bekommen, dann
ist das geheule genau so gross.
Und für die Mitarbeiter wie die IT genau so schwer zu bedienen und zu supporten.
Ich finde es auch vermessen zu Urteilen über ein altes KDE, bei so vielen Arbeitsplätzen
stellt man nicht immer auf jede neue Version um und was spricht gegen KDE 3.5 ???
Ist es über Nacht unbedienbar geworden?
Hier wird über Vor und Nachteile diskutiert, und und und.
Wenn die Stadt München jetzt auf Windows umstellt und alle Win8 bekommen, dann
ist das geheule genau so gross.
Und für die Mitarbeiter wie die IT genau so schwer zu bedienen und zu supporten.
Ich finde es auch vermessen zu Urteilen über ein altes KDE, bei so vielen Arbeitsplätzen
stellt man nicht immer auf jede neue Version um und was spricht gegen KDE 3.5 ???
Ist es über Nacht unbedienbar geworden?
Re: LiMux - Microsoft-Fan oder echte IT-Probleme in München?
Ob da KDE sonstwas oder MickeyMouse DE auf dem Desktop ist, das sollte doch egal sein. Es geht doch um die Anwendungsprogramme, und die laufen meist im Browser bzw. mit irgendwelchen Masken die mit KDE (od 3.5 oder 4.x oder 5...) nichts zu tun haben.
Jo
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Es ist alles schon gesagt, nur nicht von allen.... Karl Valentin
Debian Jessie, XFCE auf älteren Think_pads (ab T21 bis T60/X60) und IBM/M55 SFF (C2D, 8 GB)
Any customer can have a car painted any colour that he wants so long as it is black. Henry Ford
Gilt auch für Laptops
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Re: LiMux - Microsoft-Fan oder echte IT-Probleme in München?
Es währe schön wenn alle Programme im Browser laufen.
Ich erlebe jeden Tag das mit z.T Uraltprogrammen gearbeitet wird
die man nichtmals unter Wine zum laufen bekommt.
Von Ruinen die Datev ganz zu schweigen...
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Re: LiMux - Microsoft-Fan oder echte IT-Probleme in München?
Das kommt halt darauf an, ob KDE 3.5 hier symptomatisch für die restliche Software steht. Mir steht da so OpenOffice.org 3.x vor Augen, ein Firefox und Thunderbird <17 und so weiter. Der Desktop selbst ist kein Problem (obwohl das auch nicht wahr ist, weil KDE 3.5 mit "modernen" Komponenten im Probleme haben wird, wir erinnern uns an das wunderbare Soundsystem arts...), aber es fällt mir schwer zu glauben, dass nur KDE derart alt ist.joahlen hat geschrieben:Ob da KDE sonstwas oder MickeyMouse DE auf dem Desktop ist, das sollte doch egal sein. Es geht doch um die Anwendungsprogramme, und die laufen meist im Browser bzw. mit irgendwelchen Masken die mit KDE (od 3.5 oder 4.x oder 5...) nichts zu tun haben.
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Re: LiMux - Microsoft-Fan oder echte IT-Probleme in München?
Und was macht man wenn der Browser aktualisiert wird oder einige Webtechniken nicht mehr so unterstützt werden wir ursprünglich gedacht. Es gibt keine wartungsfreie Software!gnude hat geschrieben:Es währe schön wenn alle Programme im Browser laufen.
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Re: LiMux - Microsoft-Fan oder echte IT-Probleme in München?
Der Unterschied ist, dass eine Umstellung von einer Windows-Version zur nächsten als eine Art "Naturgewalt" wahrgenommen wird. Klar kann man da meckern und den alten Zeiten nachtrauern, aber letztendlich fügt man sich in sein Schicksal und es gibt am Ende keinen Schuldigen.gnude hat geschrieben:Wenn die Stadt München jetzt auf Windows umstellt und alle Win8 bekommen, dann
ist das geheule genau so gross.
Passiert das Gleiche bei Linux gehört irgendwer aufgeknüpft - entweder der Entscheider der einem die Suppe eingebrockt hat oder der Turnschuhadmin der "zu blöd ist zu machen dass es einfach funktioniert".
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Re: LiMux - Microsoft-Fan oder echte IT-Probleme in München?
Ja und außerdem verläuft das etwas anders. Microsoft veröffentlicht ein neues Windows, die Medien motzen, alles schreit (Win7 war die Ausnahme) - soweit die Parallele zur Open Source Welt (wobei hier Hass langfristiger gepflegt wirdhikaru hat geschrieben:Der Unterschied ist, dass eine Umstellung von einer Windows-Version zur nächsten als eine Art "Naturgewalt" wahrgenommen wird. Klar kann man da meckern und den alten Zeiten nachtrauern, aber letztendlich fügt man sich in sein Schicksal und es gibt am Ende keinen Schuldigen.

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