Wo siehst du die Vorteile von Debian gegenüber anderen Linux Distributionen, anderen unixartigen oder generell anderen Betriebssystemen?"
Bis ich bei Debian gelandet bin, hatte ich schon einen ziemlich langen Weg hinter mir. Auf einem Commodore PET 2001 habe
ich DOS und Basic gelernt, weiter ging es mit einem Schneider PC, einem IBM mit 80286-CPU (glaub ich), Windows 3.0 Novell Netzwerk OS2 Windows 95 bis Win 7
Hatte ich schon vorher immer wieder überlegt, dass man mal Linux ausprobieren müsste, war die Initialzündung 2008 der Kauf eines 30 Zoll Monitors (HP LP3065 Dual-DVI). Vista (meine letzte Spende an MS) produzierte damit nur Blue- Screens.Stinksauer wie ich war habe ich diverse Distros getestet, und landete schlussendlich bei dem kostenpflichtigen Xandros, das damals als einzige Distro in der Lage war stabil mit meinem Monitor und der Nvida Karte umzugehen.
Kaum gekauft, wurde die Entwicklung eingestellt.
Dann kam Mandriva, das kurze Zeit später ebenfalls die Flügel streckte.
Dann war meine "Bedürfnisse" nach Linux erstmal für ein paar Jahre befriedigt, zumal ich damals aus beruflichen Gründen
sowieso auf MS- Office und Adobe Acrobat angewiesen war, und Win 7 dann auch mit meinem Grafik - Equippment umgehen konnte.
Der nächste Anlauf war dann über Open Suse, Ubuntu und Linux Mint immer nur als Zweit-System neben Windows 7. Beides
gefiel mir irgendwie nicht und war auch über die Zeit betrachtet mir zu instabil.
Was sind deine Beweggründe genau Debian zu benutzen, und nicht openSUSE, Fedora, Arch, etc...?
Der Anstoß zum Wechsel kam wieder von Außen.
MS hatte Win 8 herausgebracht, was ich auf keinen Fall bei mir installieren wollte, mein Mediacenter von JRiver wurde
auf Debian portiert -----> Kein Grund mehr, bei Windows zu bleiben. Ab zum Original: Debian.
Von da ab gab (und gibt es) Windows und andere Distros nur noch in Vm's.
Den Sprung ins anfangs kalte Wasser hab ich nie bereut. Debian ist im Vergleich zu dem, was ich
getestet und benutzt habe ein sehr stabiles System. Wirklichen Ärger (wenn nicht selbst verschuldet) hatte ich noch
nie mit dem System, obwohl ich schon nach kurzer Zeit auf Testing umgestiegen bin und dabei konstant
geblieben bin.
Ich möchte hier auch ausdrücklich betonen, dass das Debian- Forum einen entscheidenden Anteil daran hat,
das meine Bedürfnisse nach anderen Distros sich in engen Grenzen halten.
Dafür sei hier nochmal ein großes Dankeschön ausgesprochen.
Ich will an dieser Stelle auch noch etwas zur freien Software sagen: Für mich ist das nicht entscheidend.
Ich bin nicht in der Lage, irgendwelche Quelltexte von Programmen zu lesen und zu beurteilen.
Ich habe diese Freiheit nicht. Ich kann nur vertrauen.
Ich komme aus einer Ecke (Chemie), wo ich die Nützlichkeit einer Software aus reiner Anwendersicht beurteilt habe.
Meine Freiheit besteht lediglich in der Wahl aus verschiedenen Angeboten.
Win gibt es für weniger als 20 € - Apple hab ich nie gemocht und ist mir zu teuer, Linux ist gratis.
Aber 20€ sind kein Argument.
Der Wert von Linux und im speziellen Debian besteht für mich in der Freiheit, mir einen Desktop nach
meinem persönlichen Vorlieben einzurichten, was andere Betriebssysteme in diesem Umfang nicht bieten.
Insofern ist die GPL - Lizenz für mich ein ziemlich abstrakter Begriff, den den ich nicht "leben" kann.
Ich bin auch bereit, für proprietäre Software zu zahlen, wenn sie für mich nützlich ist, ebenso für Software, die unter GPL steht.
"Benutzt du noch ein anderes BS bzw eine andere Distrie (in deinem privaten Bereich, was dir in der Arbeit vorgegeben wird ist hier nicht wichtig) und wenn ja was bevorzugst du und wieso?"
Meine Standard Distribution ist SparkyLInux. Ich behaupte mal das Sparky ein "reines" Debian ist,
Sparky benutzt die original Debian-Repos, hat allerdings noch ein Eigenes mit tollen Erweiterungen.
Beispiel: Sparky bietet in Aptus sage und schreibe 24 Browser an, die man dann über die Paketverwaltung (Debian-Standard)
per Klickie-Bunti installieren kann. Auch die anderen Tools sind einfach etwas umfangreicher und Anwender freundlicher.
Außerdem ist der Installer (Calamares)um einiges stabiler als der augenblickliche von Debian.
"Würdest du vielleicht auch noch preisgeben, mit welchem WM/DE du bevorzugt unter Debian hantierst?"
Ich habe zwar ein Triple- Boot System (KDE, Lxqt, Xfce) jedoch verbringe ich meine Zeit
zu 80% in Xfce. Xfce ist sehr stabil, hat alles, kann alles, was ich brauche und was mir gefällt. Xfce ist nicht so aufgeblasen wie
KDE / Gnome und ist wahnsinnig weit und detailliert zu konfigurieren.
Cinnamon und Mate sind aus meiner Sicht nicht so perfekt und stabil agierende Oberflächen wie Xfce und bieten auch
nicht mehr- höchsten weniger.