Wayland - wie geht es weiter?

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scientific
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Re: Wayland - wie geht es weiter?

Beitrag von scientific » 28.11.2016 15:29:58

Wie ich vor ein paar Tagen las, kommt Fedora jetzt nur mehr mit Wayland - ohne X...

Was mir bei Debian-Testing gestern (aktuelle Upgrades einespielt) aufgefallen ist, ist dass Gnome mit Wayland schon sehr stabil läuft.
Ich hab eine Sehr nette Extension installiert https://extensions.gnome.org/extension/ ... s-to-dock/.
Unter X verschwindet das Dock sofort, wenn ein Fenster in die Nähe kommt oder maximiert wird.
Unter Wayland bleibt das Dock bei Maximierten Fenstern ein paar Sekunden sichtbar. Wenn ich mit einem Fenster in die Nähe komme, verschwindet es aber sofort.

Unter wayland klappt auch die Desktop-Verwaltung von Nemo nicht. Anstatt den Desktop mit den Icons am root-Fenster anzuzeigen, ist nur ein Fenster mit Title-Bar ohne Inhalt zu sehen, das sich auch nicht schließen lässt. (Nur mit killall nemo)

Mal schauen, ob ich dazu noch einen Bug-Report verfasse (an wayland oder gnome-shell oder gar die Extension bzw. Nemo???)

lg scientific
dann putze ich hier mal nur...

Eine Auswahl meiner Skripte und systemd-units.
https://github.com/xundeenergie

auch als Debian-Repo für Testing einbindbar:
deb http://debian.xundeenergie.at/xundeenergie testing main

guennid

Re: Wayland - wie geht es weiter?

Beitrag von guennid » 28.11.2016 15:44:33

Wie ich vor ein paar Tagen las, kommt Fedora jetzt nur mehr mit Wayland - ohne X...
Irgendwie werde ich den Eindruck nicht los, dass für Debian mittlerweile redhat das Maß aller Dinge ist. Wäre schön, wenn da mal jemand ein Konversions-Tool schreiben würde, damit man gleich nahtlos zu fedora wechseln kann. :evil:

Tschuldigung! Geht gegen niemanden in diesem Thread, musste abar mal raus.

Grüße, Günther

TomL

Re: Wayland - wie geht es weiter?

Beitrag von TomL » 28.11.2016 17:48:44

guennid hat geschrieben:Irgendwie werde ich den Eindruck nicht los, dass für Debian mittlerweile redhat das Maß aller Dinge ist.
Das gleiche ist mir auch schon mal durch den Kopf gegangen... vor allem, wenn man mal hinsieht und dann bemerkt, wo tatsächlich Innovation stattfindet:
  • Polkit - entwickelt von David Zeuthen, RedHat
  • Systemd - entwickelt von Lennart Poettering und Kay Sievers, RedHat
  • Wayland - entwickelt von Kristian Høgsberg, ehemals Red Hat. Öffnet man die Wayland-Website sieht man freedesktop.org. Und freedesktop.org wurde von Havoc Pennington (wieder Red Hat) im März 2000 gegründet
Irgendwie habe ich auch manchmal den Eindruck, 'die' machen und alle anderen hängen sich hinten dran.....

owl102

Re: Wayland - wie geht es weiter?

Beitrag von owl102 » 28.11.2016 18:26:29

scientific hat geschrieben:Wie ich vor ein paar Tagen las, kommt Fedora jetzt nur mehr mit Wayland - ohne X...
Wo du das auch immer gelesen hast, "nur mit Wayland" und "ohne X" ist falsch. (Und "Fedora" ist so per se auch nicht korrekt, da sich die Änderung lediglich auf die "Fedora Workstation" Variante bezieht.)

Richtig hingegen ist: Schon seit einigen Versionen von Fedora Workstation (BTW: auch bei Debian Jessie!) kann man beim Login via GDM auswählen, ob man Gnome unter X oder Gnome unter Wayland als Session starten möchte. Der Default war bis einschließlich Fedora 24 Gnome unter X. Der Default ist nun ab Fedora 25: Gnome unter Wayland. Das ist alles.

scientific
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Re: Wayland - wie geht es weiter?

Beitrag von scientific » 28.11.2016 19:09:29

Ok... Wayland als Standard, X optional...

http://www.golem.de/news/linux-distribu ... 24632.html

Der Blick über den Tellerrand ist schon etwas sehr bedrohliches... [FACE WITH TEARS OF JOY] [FACE WITH TEARS OF JOY]

Lg scientific
dann putze ich hier mal nur...

Eine Auswahl meiner Skripte und systemd-units.
https://github.com/xundeenergie

auch als Debian-Repo für Testing einbindbar:
deb http://debian.xundeenergie.at/xundeenergie testing main

TomL

Re: Wayland - wie geht es weiter?

Beitrag von TomL » 17.12.2016 20:24:05

owl102 hat geschrieben:Richtig hingegen ist: Schon seit einigen Versionen von Fedora Workstation (BTW: auch bei Debian Jessie!) kann man beim Login via GDM auswählen, ob man Gnome unter X oder Gnome unter Wayland als Session starten möchte. Der Default war bis einschließlich Fedora 24 Gnome unter X. Der Default ist nun ab Fedora 25: Gnome unter Wayland. Das ist alles.
Funktioniert Wayland in Fedora eigentlich nur mit Gnome, oder kann man das in allen Desktops einsetzen?
Zuletzt geändert von TomL am 17.12.2016 23:05:16, insgesamt 3-mal geändert.

scientific
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Re: Wayland - wie geht es weiter?

Beitrag von scientific » 17.12.2016 20:44:41

Bitte richtig zitieren. Das ist nicht von mir!
dann putze ich hier mal nur...

Eine Auswahl meiner Skripte und systemd-units.
https://github.com/xundeenergie

auch als Debian-Repo für Testing einbindbar:
deb http://debian.xundeenergie.at/xundeenergie testing main

owl102

Re: Wayland - wie geht es weiter?

Beitrag von owl102 » 17.12.2016 20:59:24

TomL hat geschrieben:Funktioniert Wayland in Fedora eigentlich nur mit Gnome
Ja. KDE ist noch nicht soweit, bei XFCE wurde mit den Anpassungen auf Wayland noch nicht einmal angefangen. Den Status der anderen Desktops kenne ich nicht, sollte aber auf deren Projektseite nachzulesen sein.

TomL

Re: Wayland - wie geht es weiter?

Beitrag von TomL » 17.12.2016 23:41:54

Hast Du eine Idee oder eine Vorstellung davon, ob sowas wirklich noch mit "Anpassungen" zu bewerkstelligen ist? Oder ist da fast ein komplettes Neu-Entwickeln für alles, was das Display angeht, angesagt? Und was mich auch interessiert, ist die Frage, ob normale Anwendungsprogramme quasi auch "angepasst" werden müssen. Gerade das ist mir auch wichtig, da ich durchaus auch schon mal Programme direkt von der Projektseite lade, die in der Version nicht im Repo liegen. Ich schreib das bewusst in Anführungszeichen, weil ich denke, ab eines gewissen Aufwandes ist das nicht mehr nur als Anpassung zu sehen. Wenn unter Wayland das API anders als zuvor unter X ist, dann ist der Anpassungsaufwand imho ziemlich hoch.... aber das kann ich eben nicht einschätzen.

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Re: Wayland - wie geht es weiter?

Beitrag von smutbert » 17.12.2016 23:55:15

So wie ich es verstehe hängt das auch davon ab was man erwartet, dank xwayland laufen ja auch Programme, die nur X unterstützen unter Wayland - oder anders ausgedrückt, dank mehr oder weniger eingebauten X-Server übernimmt wayland auch die Darstellung von X-Clients. Bei gtk2 und Qt4 bleibt einem auch gar nichts anderes übrig, weil die beiden Wayland nicht unterstützen und wohl auch nie unterstützen werden.

Bei gtk3 - und der Umstieg von xfce auf gtk3 ist soweit ich weiß im Gange - braucht man weiter gar nicht viel unternehmen, weil gtk genauso wie Qt5 wayland unterstützt.
Schwieriger siehts afaik hauptsächlich beim Fenstermanager (xfwm) aus, der unter Wayland zu einem Wayland Compositor mutieren muss. Das könnte möglicherweise (?) auf eine Neuentwicklung hinauslaufen.

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Re: Wayland - wie geht es weiter?

Beitrag von Blackbox » 19.12.2016 16:59:02

smutbert hat geschrieben:Bei gtk2 und Qt4 bleibt einem auch gar nichts anderes übrig, weil die beiden Wayland nicht unterstützen und wohl auch nie unterstützen werden.
Richtig, Gtk2 und Qt4 wird Wayland (wahrscheinlich) niemals unterstützen, (Gtk2 wird weiterhin gepflegt).
smutbert hat geschrieben:Bei gtk3 - und der Umstieg von xfce auf gtk3 ist soweit ich weiß im Gange - braucht man weiter gar nicht viel unternehmen, weil gtk genauso wie Qt5 wayland unterstützt.
Schwieriger siehts afaik hauptsächlich beim Fenstermanager (xfwm) aus, der unter Wayland zu einem Wayland Compositor mutieren muss. Das könnte möglicherweise (?) auf eine Neuentwicklung hinauslaufen.
Der Fahrplan für Xfce Projekts sieht vor, dass mit Xfce 4.14 die Gtk3 Potierung abgeschlossen wird.
Die Waylandintegration soll bis spätestens Xfce 4.16 abgeschlossen werden.

Stand: 3/2016 (CLT2016)
Eigenbau PC: Debian Sid - Kernel: 6.5.13 - Xfce 4.18 mit sway
Desktop PC: Dell Inspiron 530 - Debian Sid - Kernel: 6.5.13 - Xfce 4.18 mit sway
Notebook: TUXEDO BU1406 - Debian Sid - Kernel: 6.5.13 - Xfce 4.18 mit sway
Alles Minimalinstallationen und ohne sudo/PA/PW.
Rootserver: Rocky Linux 9.3 - Kernel: 5.14

Freie Software unterstützen, Grundrechte stärken!

TomL

Re: Wayland - wie geht es weiter?

Beitrag von TomL » 19.12.2016 18:31:37

Wenn ich das jetzt richtig verstehe, bedeutet es, das diejenigen Desktops, die ihre Programme auf eine aktuelle API-Version (QT5 oder GTK3) umgestellt haben, damit Wayland-kompatibel sind. Für einzelne Programme, die weiterhin das ältere API für X nutzen, wird Wayland in irgendeiner Form X-kompatibel sein. Also ist das ebenso gewissenhaft gelöst, ganz ohne harten Schnitt, wie derzeit systemd auch noch mit sysvinit-Scripten umgehen kann. Das find ich gut.

Allerdings bin ich jetzt ein wenig unsicher, ob mich das dann nötigt, mich für wieder für einen Desktop entscheiden zu müssen. Derzeit nutze ich ja Openbox mit äusserst schmalen und bedingungslos effektiven Setups, ohne jeglichen Ballast und einer wirklich fantastischen Stabiltät. Das würde ich gerne beibehalten. Wobei ich nicht an Openbox gebunden bin.... das kann auch etwas anderes sein.... aber zurück zu den Desktops möchte ich nicht mehr, ganz egal welcher.

Geht sowas bei Fedora eigentlich auch...?... also nur ein Grundsetup zu installieren, welches nur in einen Terminal-Login bootet und sich mit dem Netz verbinden kann, um sich dann manuell aus dem Repo ein tatsächlich maßgeschneidertes grafisches Betriebssystem aufzubauen?

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Re: Wayland - wie geht es weiter?

Beitrag von smutbert » 19.12.2016 18:54:34

Warum sollte das mit Fedora nicht gehen - minimale Installationen ohne X und grafische Anwendungen kannte schon das erste Linux, das ich ausprobiert habe (glaube das war suse Linux 7.0 professional). Es gibt auch Anleitungen, die darauf abzielen: https://github.com/benmat/fedora-install

Mit openbox wirst du aber unter wayland nicht weit kommen - das ist ein X-Fenstermanager. Aber bis wayland wirklich alltagstauglich ist, wird es zweifelohne genug Alternativen geben. Es gibt ja jetzt schon einige, zB sway und orbment

wanne
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Re: Wayland - wie geht es weiter?

Beitrag von wanne » 20.12.2016 08:10:45

TomL hat geschrieben:Allerdings bin ich jetzt ein wenig unsicher, ob mich das dann nötigt, mich für wieder für einen Desktop entscheiden zu müssen. Derzeit nutze ich ja Openbox mit äusserst schmalen und bedingungslos effektiven Setups, ohne jeglichen Ballast und einer wirklich fantastischen Stabiltät. Das würde ich gerne beibehalten. Wobei ich nicht an Openbox gebunden bin.... das kann auch etwas anderes sein.... aber zurück zu den Desktops möchte ich nicht mehr, ganz egal welcher.
Da gibt es Listen für Alternativen zu den dicken Desktops.
https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_d ... rs#Wayland
https://wiki.archlinux.org/index.php/Wa ... top_shells

Für meinen i3 gibt es mit sway quasi eine 1:1 kopie.
Und dann bringt Wailand ja gleich mal Weston als minimalen mit. Aber der ist halt tiling.
Daneben sind grefsen maynard mazecompositor und orbital alle samt kleiner als 1MiB.
Brauchen zwar alle Qt. Was das ganze etwas unfair macht. Aber ich denke da kommst du sowieso nicht drum rum. Zumindest den VLC, Octave Spottify, oder sonst irgend was hat doch heute jeder.
Und dafür kann man sich vielleicht mal X11 schenken.
Macht das System auch nicht kleiner, wenn man QT meidet und dann lauter Programme zieht die das Rad 50 mal neu erfinden. Jedes Programm für sich mag kleiner sein als QT insgesamt fährt man heute sogar gefühlt mit deutlich kleinerem RAM verbrauch, wenn man QT Programme bevorzugt.
Guckt euch mal FF oder LO an. Die sind mittlerweile selbst größer als QT. Konqueror koder koffice sind da dann halt um ein paar Größ0enordnungen kleiner.
rot: Moderator wanne spricht, default: User wanne spricht.

TomL

Re: Wayland - wie geht es weiter?

Beitrag von TomL » 25.12.2016 11:55:59

Frohe Weihnachten@all

Nach einigen Tagen der versuchsweisen und teilweise holprigen Annäherung an Qemu habe ich jetzt erstmalig Fedora 25 Workstation ans Laufen gebracht. Was soll ich sagen.... ?... von Wayland merke ich nix, wirklich überhaupt nix. Es läuft genau so, wie man es seit jeher auch von X gewohnt ist. Weil hinsichtlich des Paketmanagements doch alles ein wenig anders ist und ich mir selber nicht getraut habe, habe ich mich tatsächlich 3 Mal vergewissert, ob nicht doch X läuft... nee, tuts nicht, kein X zu sehen. Abgesehen davon, dass ich meine Meinung zu Gnome noch mal bestätigt habe "Gnome geht ja wirklich gar nicht" *lol* läuft Fedora 25 Workstation wirklich perfekt.

Was mir darüber hinaus positiv aufgefallen ist:
  • Der Installer ist klasse. Keine ständigen Unterbrechungen mit irgendwelchen Abfragen, alles wird früh am Anfang ermittelt und dann rennt er alleine weiter bis zum "Neustart"-Button, der "Fertig installiert" markiert
  • Ich kann mir genau wie zuvor mit dem Netinstaller eine eigene Custom-Distri stricken, die effektiv nur das enthält, was ich tatsächlich benötige
  • dnf gefällt mir ausserordentlich gut. Alle Aktivitäten sind deutlich aufgeräumter und nachvollziehbarer strukturiert, als ich das von apt-get gewohnt bin. Ich muss mich wohl doch mal mehr mit apt an Stelle von apt-get beschäftigen, weil es (vorsichtig festgestellt) zwischen dnf und apt anscheinend mehr Parallelen gibt, als zu apt-get
  • Das Polkit ist in aktueller Version installiert, was ich bei Stretch eigentlich vermisse... aber da ist ja noch Zeit, das kann noch werden. Das aktuelle Polkit und ein aktuelles systemd wäre einer der Gründe für mich, vorzeitig von Jessie nach Stretch upzudaten.
  • Alle Software ist absolut aktuell
Mein kleines Fazit: Es gefällt mir! Und mir gefällt der Gedanke, dass Fedora selber der Urheber vieler moderner innovativer Neuerungen ist und insgesamt damit sogar auch ein wenig richtungsweisend für alle/viele ist - auf die eine oder andere Weise. Vorläufig sehe ich jedoch keinen Anlass für mich, etwas zu verändern. Aber mal sehen, wie Stretch mit dem ersten RC ausgestaltet ist... dann werde ich vielleicht erneut drüber nachdenken.

ViNic

Re: Wayland - wie geht es weiter?

Beitrag von ViNic » 25.12.2016 22:08:43

Selbst habe ich Fedora immer wieder kurz ausprobiert aber nie über einen langen Zeitraum benutzt. Dabei habe ich durchweg nur positive Erinnerungen an dieses System. Fedora gilt als "bleeding edge" weil sie meist die neuesten Features bekommt. Diese haben bei mir aber nie Probleme gemacht. Da hat zb. Ubuntu, die als "rock stable" galt, viel mehr Probleme bereitet. Ich kann mich noch gut daran erinnern als PulseAudio zuerst ins Fedora kam. Fedora installiert und PulseAudio hat wunderbar funktioniert. 6 Monate später kam Ubuntu mit PulseAudio und ich hatte kein Ton. PulseAudio unter Debian hat wiederum funktioniert. Ähnlich wie Debian machte Fedora selten zicken auf irgendwelche Hardware. Eins von beiden, oder beide, gingen immer. Viele andere Distributionen mussten da passen. Ich bin und war nie Fan von aktuellsten Distros und deswegen haben Fedora und Co. nie lange bei mir gelebt. Das Wayland unter Fedora super läuft, glaube ich schon jetzt ohne es selbst ausprobiert zu haben :D

DeletedUserReAsG

Re: Wayland - wie geht es weiter?

Beitrag von DeletedUserReAsG » 25.12.2016 22:34:19

Buntu galt als rock stable? In welchem Universum war das?

[scnr]

guennid

Re: Wayland - wie geht es weiter?

Beitrag von guennid » 26.12.2016 09:08:00

Vinic hat geschrieben: Das Wayland unter Fedora super läuft, glaube ich schon jetzt ohne es selbst ausprobiert zu haben :D
Ich setz noch eins drauf und glaube es, ohne je fedora je benutzt zu haben. Mich beschäftigt mehr die Frage, warum das so ist und was es für den Rest des Linux-Universums bedeuten mag. :wink:

Grüße, Günther

ViNic

Re: Wayland - wie geht es weiter?

Beitrag von ViNic » 26.12.2016 11:03:18

So enthusiastisch sehe ich die Sache noch nicht. Ich gehe davon aus das es min. 4 Jahre dauern wird bis Wayland sich etabliert. Vielleicht auch länger.

owl102

Re: Wayland - wie geht es weiter?

Beitrag von owl102 » 26.12.2016 12:36:08

Vinic hat geschrieben:Das Wayland unter Fedora super läuft, glaube ich schon jetzt ohne es selbst ausprobiert zu haben :D
Und ich benutze Fedora und glaube es nicht. 8)

Vor allem erschließt sich mir die Glaubensfrage nicht. Entweder man probiert es aus oder man tut es nicht. Glaubensbekenntnisse deklassifizieren sich doch selbst und haben auf mich den Anschein, man möchte auch gerne einfach mal wieder irgendwas schreiben. :wink:

Ein paar Erfahrungen von meiner Seite:
  • Anwendungen, die root-Rechte anfordern (wie z.B. GParted), starten nicht. (Bei der Live-CD geht das, aber installiert nicht.)
  • Der i915-Treiber hat noch einige Macken und funktioniert mit manchen Chips nicht korrekt.
  • Bei manchen Anwendungen ist der Mauszeiger nicht zu sehen, z.B. bei manchen Gnone-Games. Bei manchen hingegen doppelt, d.h. sowohl der Standard-Mauszeiger als auch der Kontext-bezogene Mauszeiger (z.B. Finger und Pfeil gleichzeitig).
  • Bei VirtualBox sind manche Tasten fehlgeleitet, so funktioniert z.B. die Meta-Taste generell nicht in VMs und landet stattdessen immer in Gnome. Außerdem sind selektierte Menüeinträge nicht selektiert, Auflösungsveränderungen werden nicht korrekt behandelt usw.
  • Hin-und-wieder hat man kurze Pausen, in denen der Mauszeiger nicht bewegt wird und nicht auf Maustasten reagiert wird. (Hängt vielleicht mit den i915-Treiberproblemen zusammen?)

TomL

Re: Wayland - wie geht es weiter?

Beitrag von TomL » 26.12.2016 14:47:16

guennid hat geschrieben:Mich beschäftigt mehr die Frage, warum das so ist und was es für den Rest des Linux-Universums bedeuten mag.
Warum RedHat das ganze traditionelle Linux auf den Kopf stellt ... ?... *hmmm*... keine Ahnung, aber ich vermute, deshalb, weil es dringend notwendig war. Wie ViNic denke ich aber auch, dass es noch ein paar Jahre dauern wird und mindestens noch eine Version nach Stretch bedarf, bis die Neuerungen bei Debian angekommen sind. Aber ich bin sicher, dass diese Änderungen irgendwann im Linux-Universum ankommen werden, auch bei Debian.

Heute Morgen habe ich in Fedora 25 einen weiteren Dammbruch bemerkt, der -davon bin ich überzeugt- wieder einiges an Diskussionen und vielleicht auch an unangemessenen Attacken lostreten wird. Dabei sind diese Änderungen meiner Meinung nach absolut sinnvoll und waren eigentlich schon überfällig. Es gibt keine /etc/network/interfaces mehr, ebensowenig wie eine /etc/init.d/networking. Darüber hinaus ist auch rsyslog nicht mehr vorhanden. Aber das beste ist, es gibt auch keine /etc/init.d mehr, keine RunLevel-Scripte mehr, stattdessen nur ein Hinweis:

"You are looking for the traditional init scripts in /etc/rc.d/init.d, and they are gone?

Here's an explanation on what's going on:
You are running a systemd-based OS where traditional init scripts have
been replaced by native systemd services files. Service files provide
very similar functionality to init scripts. To make use of service
files simply invoke "systemctl", which will output a list of all
currently running services (and other units). Use "systemctl
list-unit-files" to get a listing of all known unit files, including
stopped, disabled and masked ones. Use "systemctl start
foobar.service" and "systemctl stop foobar.service" to start or stop a
service, respectively. For further details, please refer to systemctl(1)."


Mit gefällt der eingeschlagene Weg. :THX:

KP97
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Re: Wayland - wie geht es weiter?

Beitrag von KP97 » 26.12.2016 16:22:55

TomL hat geschrieben:Es gibt keine /etc/network/interfaces mehr, ebensowenig wie eine /etc/init.d/networking. .... Aber das beste ist, es gibt auch keine /etc/init.d mehr, keine RunLevel-Scripte mehr,
Die gibt es in meinem Debian Sid schon lange nicht mehr, und zwar, seit ich mein Netzwerk komplett mit systemd steuere.
Die Scripte in init.d sind in dem Falle kontraproduktiv, da dadurch auch der networking.service gestartet wird, der einen Fehler im Log produziert.
Ausschließlich mit systemd-networkd läuft es fehlerfrei. rsyslog habe ich schon vor langer Zeit entsorgt, man hat ja journalctl.

owl102

Re: Wayland - wie geht es weiter?

Beitrag von owl102 » 26.12.2016 16:33:10

TomL hat geschrieben:Warum RedHat das ganze traditionelle Linux auf den Kopf stellt ... ?
Wayland wurde von einem Intel-Mitarbeiter gestartet. Nicht an allem ist Red Hat Schuld. :lol:
Wie ViNic denke ich aber auch, dass es noch ein paar Jahre dauern wird und mindestens noch eine Version nach Stretch bedarf, bis die Neuerungen bei Debian angekommen sind.
Welche Neuerungen meinst du genau? Wayland? Wayland ist bereits in Debian Jessie, bereits dort kann man eine "Gnome unter Wayland" Session beim Einloggen öffnen, also genau das, was ab Fedora 25 der default geworden ist.
Es gibt keine /etc/network/interfaces mehr
Hatte Fedora jemals eine /etc/network/interfaces? Ich versuche gerade mich zu erinnern... Wenn ja, dann ist das wohl mindestens 15 Jahre her, schätze ich.
Darüber hinaus ist auch rsyslog nicht mehr vorhanden.
Man kann es immer noch installieren und nutzen, wenn man möchte. Aber per default ist es nicht installiert, seit ca. 3 Jahren.

Ich finde es gut, daß du mal deinen Kopf aus dem Loch steckst und dich umschaust, wie es da draußen bei anderen Distributionen im Linux-Land so aussieht. :wink: (Ich selber finde leider immer weniger Zeit für sowas, was ich schade finde.)

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Re: Wayland - wie geht es weiter?

Beitrag von Blackbox » 26.12.2016 17:49:53

owl102 hat geschrieben:Hatte Fedora jemals eine /etc/network/interfaces? Ich versuche gerade mich zu erinnern...
Nein, Red Hat hat seine NICs immer™ unter:

Code: Alles auswählen

/etc/sysconfig/...
angelegt.

Den frühesten Eintrag dazu habe ich in Fedora 16 [1] gefunden.

[1] https://docs.fedoraproject.org/en-US/Fe ... faces.html
Eigenbau PC: Debian Sid - Kernel: 6.5.13 - Xfce 4.18 mit sway
Desktop PC: Dell Inspiron 530 - Debian Sid - Kernel: 6.5.13 - Xfce 4.18 mit sway
Notebook: TUXEDO BU1406 - Debian Sid - Kernel: 6.5.13 - Xfce 4.18 mit sway
Alles Minimalinstallationen und ohne sudo/PA/PW.
Rootserver: Rocky Linux 9.3 - Kernel: 5.14

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TomL

Re: Wayland - wie geht es weiter?

Beitrag von TomL » 26.12.2016 18:22:24

owl102 hat geschrieben:Ich finde es gut, daß du mal deinen Kopf aus dem Loch steckst und dich umschaust, wie es da draußen bei anderen Distributionen im Linux-Land so aussieht.
Einige 'andere' Distris hatte ich ja schon mal im Einsatz, wobei mir jetzt klar ist, dass die ja gar nicht soooo anders waren. Letzten Endes steckte eben immer Debian dahinter.... Ubuntu, Linux Mint (LMDE), Raspian. Fedora ist aber jetzt tatsächlich neu für mich - und es ist so interessant, dass ich mich nun ein wenig mehr damit beschäftigen möchte. Ich finds klasse, wenn Innovation sich eben nicht nur aufs Bewahren beschränkt, sondern tatsächlich auch neue Wege in die Zukunft einschlägt .... und Ubuntu und LMDE habe ich nicht wirklich als innovativ in Erinnerung. Und natürlich habe ich Fedora 25 erstmal mit meinen bei Debian vorhandenen Kenntnissen 'untersucht'.... um Gemeinsamkeiten oder eben auch Abweichungen festzustellen. Bis jetzt habe ich nichts gefunden, was mir missfällt.... dafür aber mehr Dinge, die mir gut gefallen.

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