Literaturverwaltung

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Ozelot
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Literaturverwaltung

Beitrag von Ozelot » 08.09.2015 06:43:10

Es gibt ja hier, glaube ich, ein paar Leute, die sowas benutzen: Ich suche gerade nach einer sinnvollen Literaturverwaltung. Proprietäre Lösungen wie citavi kommen aus ethischen und praktischen Gründen nicht in Frage. Aber alle freien, die ich ausprobiert habe (am intensivsten JabRef), waren immer irgendwie umständlich.

Ich möchte in der Lage sein zu verschiedenen Themen, am besten auch mit Überlappungen zwischen den Datensätzen, schnell und einfach Titel/Autor/Bibliographische_Informationen zu speichern, zu verwalten, und zu exportieren. Das Problem ist, daß die meisten Programme unflexibel und gleichzeitig überladen wirken. Einerseits kann ich manche Dinge nicht eintragen, wie wenn z.B. mal kein Autor existiert, andererseits will das Programm von mir zu viele einzelne Eingaben, die ich umständlich einpflegen muß. Manchmal denke ich, ein einfacher String pro Titel plus einige frei definierbare Tags, nach denen ich dann Datensätze ordnen kann, wäre das beste für mich. Vielleicht schreibe ich mir da auch selbst was. Aber besser wärs, ich müßte nicht.. Ideen? Erfahrungen?

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Luxuslurch
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Re: Literaturverwaltung

Beitrag von Luxuslurch » 08.09.2015 07:18:19

Zotero (Debianxul-ext-zotero) ist aber bekannt? Ich finde das Programm recht leicht zu bedienen. Und ja, man kann Bibliographische Informationen verschiedene Tags (oder "Themen") geben. Und speichern. Und hat sich noch nie beschwert, wenn ein Feld keinen Eintrag hat. Wunderbar auch die automatisierte Eintragung über DOI oder ISBN. Gibt es übrigens auch als standalone, also unabhängig von Iceweasel / Firefox, falls du einen anderen Browser benutzen solltest.

Aber es würde mich wundern, wenn du das nicht auch schon kennen würdest. Mach doch mal eine konkrete Liste mit Wünschen / Ansprüchen an ein Programm.
Debian Stable.
Der Mod spricht rot.

Ozelot
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Re: Literaturverwaltung

Beitrag von Ozelot » 08.09.2015 07:50:36

Ah! Ich hatte Zotero ausgelassen, weil ich kein Plugin wollte - danke für den Tip mit der Standalone! Ich schau mir das mal an.

Anforderungen: Wenn ich mir es selbst bauen würde, sähe es so aus:
- Eine einzige Datenbank für alle Einträge.
- schnelle Benutzerführung: d.h. möglichst wenige Klicks/Aktionen bei der Verwendung.
- 4 Felder: Autor, Titel, Sonstiges (wie Verlag, Jahr etc.), Kommentar.
- Tags und die Möglichkeit nur Einträge mit bestimmten Tags anzeigen zu lassen.
- Volltextsuche
- Exportfunktion
- Importfunktionen auch immer gern, aber kein Muß
- Idealerweise speichern in einem ASCII-kompatiblen Format

uname
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Re: Literaturverwaltung

Beitrag von uname » 08.09.2015 09:40:19

Ich denke viele Anwender würden einfach nur Datensätze verwalten wollen. Hierbei spielt es eigentlich keine Rolle ob es Literatur oder sonstwas ist. Es sind eine Anzahl vordefinierter Felder mit entsprechenden Einträgen. Die Notwendigkeit einer Datenbank sehe ich gar nicht. Man könnte die Datensätze z.B. in einer Datei oder in mehreren Dateien ablegen.
Vielleicht kennt jemand einen Editor für Datensätze. Als Strukturvorgabe sowie Import/Export könnte ich mir CSV, XML oder JSON vorstellen.

Solange es nichts gibt wird man wohl weiter Microsoft Excel oder LibreOffice Calc nutzen müssen ;-) Traurig.

schwedenmann
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Re: Literaturverwaltung

Beitrag von schwedenmann » 08.09.2015 09:59:14

Hallo

Reicht dir tellico, alexandria (wird afaik von debian nicht mehr unterstützt), oder gcstar nicht ?


mfg
schwedenmann

eggy
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Re: Literaturverwaltung

Beitrag von eggy » 08.09.2015 11:46:02

Nach sowas hab ich vor ner Weile auch mal geschaut, am nächsten an meine Vorstellungen kam damals KBibTeX.
http://home.gna.org/kbibtex/
Ich hatte es damals aber aus irgendnem Grund selbst gebaut (0.4x), warum hab ich vergessen. Evtl gabs nen tolles Feature nur in der neueren Version, in stable/testing/sid sind 0.4 auf der Seite gibts 0.6

Die Liste kennst Du?
https://en.wikipedia.org/wiki/Compariso ... t_software

Ozelot
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Re: Literaturverwaltung

Beitrag von Ozelot » 08.09.2015 13:13:53

Danke, allen!

Alexandria ist eher für professionelle Bibliotheken gedacht. Tellico und GCstar sehen interessant aus, mal sehen ob mir das taugt: Dass es denen nicht speziell nur um Texte geht, kann ein Vorteil (einfach, flexibel) oder auch ein Nachteil sein (Exportfunktionen). Taugt kbibtex auch ohne LateX (normalerweise mag ich's ja maschinennah, aber bei Texten gehts für mich nicht ohne WYSIWYG)?

eggy
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Re: Literaturverwaltung

Beitrag von eggy » 08.09.2015 13:39:18

Uhm, gute Frage, keine Ahnung. Ich nutze seit Jahren für Umfangreiches (und das meiste andere auch) nur noch LaTeX. Besonders alle Arten von Referenzen lassen sich damit unschlagbar gut behandeln.

Mir ist eben noch Bibus über den Weg gelaufen: "Bibus works on most modern platforms: GNU/Linux with LibreOffice.org and OpenOffice.org". Habs nicht weiter ausprobiert, ist aber in Debian verfügbar.
http://bibus-biblio.sourceforge.net/wik ... /Main_Page

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peschmae
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Re: Literaturverwaltung

Beitrag von peschmae » 09.09.2015 14:35:19

ich bin irgendwie bei jabref hängen geblieben, vor allem wegen der Nähe zu bibtex/latex.

Aber (wie du auch) bin ich notorisch unzufrieden damit.
Umständlich in der Organization, anhången/herunterladen von pdfs, unzureichende Suchfunktion, etc.

Gute (freie) Alternativen habe ich bisher noch nicht entdeckt :-/
"er hätte nicht in die usa ziehen dürfen - die versauen alles" -- Snoopy

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marind
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Re: Literaturverwaltung

Beitrag von marind » 30.06.2019 14:10:28

Proprietäre Lösungen wie citavi kommen aus ethischen und praktischen Gründen nicht in Frage. Aber alle freien, die ich ausprobiert habe (am intensivsten JabRef), waren immer irgendwie umständlich.
Im Prinzip stimme ich Dir da zu. Über Uni-Lizenzen wird mit Steuergeldern Profitmaximierung statt freie Software gefördert. Gerade im Uni-Bereich, also in der Wissenschaft sollte freie Software Standard sein.
Leider bin ich auf das damals noch freie Literat herein gefallen und habe ca. 2.500 Quellen per Hand eingegeben. Dann kam Citavi. Eine Lösung über das Konvertieren der Daten in freie Alternativen habe ich nicht finden können. Und dann stößt die Ethik an pragmatische Grenzen. Deshalb wünsche ich mir weiterhin Lösungen über Virtualisierung und Wine ...
Librem 14, Version 4.13,
12x Intel@Core i7-1071OU CPU@1,10GHz
Arbeitsspeicher: 62,7 GiB

Thinkpad X1 Carbon: debian 10 - Buster / Dualboot Windows 10

Desktop: debian 10 - Buster
Motherboard: MSI MPG Z390M Gaming Edge AC
CPU: Intel Core i5 9600K 6x 3.70GHz
Arbeitsspeicher: 64GB

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Re: Literaturverwaltung

Beitrag von TRex » 30.06.2019 15:16:33

Der Thread ist vier Jahre alt... die Softwarewelt hat sich weitergedreht, dein Beitrag holt veraltete Beiträge wieder in den Fokus. Bitte lass die Leichenschändung.
Jesus saves. Buddha does incremental backups.
Windows ist doof, Linux funktioniert nichtDon't break debian!Wie man widerspricht

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