Ja, das Gehäuse ist an beiden Seiten ziemlich offen - die „Seitenwände“ bestehen ja nur aus ~45mm breiten Säulen, die mit ~20mm Abstand zueinander auf den Deckel geleimt sind.
Eine Fingerprobe ist gar nicht notwendig. Der Cubietruck bzw. armbian zeigt mir bei jeder Anmeldung (über ssh) die Temperatur des SoC an und färbt sie sogar entsprechend dem Wert grün oder rot ein. Die Werte bleiben selbst unter längerer Volllast so gut wie immer grün und sind nicht höher als die, die man im mitgelieferten „Gehäuse“ (simple Acrylglasplatten mit passenden Bohrungen zwischen denen der Cubietruck montiert wird) erhält.
Auf die Netzteilschaltung in dem eigenen Gehäuse trifft die Kritik eher zu, aber auch dort ist es kein Problem, weil es dort nur sehr wenig Verlustleistung gibt - immerhin kommt das ganze Gerät selbst unter Vollast mit weniger als 15 Watt aus und nur ein Bruchteil davon wird im Netzteil in Wärme umgewandelt.
TomL hat geschrieben: 01.06.2019 11:00:58
[…]es geht wohl um Musik abspielen, und dann als Nebenziel um lüfterlosen Betrieb und deswegen ohne Nebengeräusche.
Das ist fast schon mehr als ein Nebenziel. Immerhin genieße ich die Ruhe meines lüfterlosen PCs immer wieder aufs neue.
TomL hat geschrieben: 01.06.2019 11:00:58
Wo kommt die Musik her? NAS? Web? Wie wählt man Quellen aus? Angenommen, ich habe jetzt Bock auf "
Ma Kelly's Greasy Spoon" (die liegt auf meinem NAS (und natürlich auch im CD-Schrank, neben
Piledriver und
Dog of Two Head)), wie würde ich das auswählen? Was für ein Player spielt die Musik? Wie bedient man den, mit Skip < oder > oder >> oder << oder Stop oder Start oder Lauter usw. usw..
Vorsicht darüber könnte ich stundenlang in allen Details erzählen
Unter dem Cubietruck ist eine SATA-SSD mit 512 GB Kapazität montiert, die nur für Daten, also in dem Fall in erster Linie für Musik da ist. (Das Betriebssystem ist komplett auf der MikroSD-Karte.)
Meine Musiksammlung ist lediglich 127 GB groß und davon befinden sich erst 98 GB auf der SSD.
Für das Spielen der Musik ist
mpd zuständig und natürlich gibt es auch eine Playlist mit meinen Lieblings(internet)radiosendern.
Bedient wird das ganze mit mpd-Clients (was sonst
), davon laufen auf dem Gerät selbst bereits zwei.
Der erst ist
mpdlcd und zeigt mittels
lcdproc/LCDd auf dem Display Informationen über das aktuell gespielte Stück an (das Display ist leider ein Mist, da baue ich vielleicht noch ein anderes ein).
Den zweiten mpd-Client habe ich mit viel Hilfe zum Großteil selbst geschrieben. Der sorgt dafür, dass sich mpd auch über die Taster und Drehimpulsgeber bedienen lässt und liefert über die LEDs und das Display auch Rückmeldungen. Die Funktionen der LEDs und Taster ist bis jetzt noch sehr übersichtlich, von links nach rechts:
- der große beleuchtete Taster links dient naheliegenderweise zum Einschalten¹ und auch zum Herunterfahren. Der leuchtende Ring leuchtet sobald die 5V vom Netzteil zur Verfügung stehen, lässt sich aber sobald das System läuft per Software über ein Relais wieder abschalten. Momentan nutze ich das um anzuzeigen ob der selbst geschriebene mpd-Client abgestürzt ist (wenn er abstürzt geht der Ring aus, wenn er danach von systemd wieder gestartet wird, geht das Licht wieder an )
- Der zweite Taster von rechts ist der play/pause-Taster und die LED darüber zeigt an ob der mpd gerade spielt oder nicht. Ist die Wiedergabelist gerade leer wählt ein Play zufällig ein Album aus der Musikdatenbank aus und startet die Wiedergabe.
- Dann der Taster für die Zufallswiedergabe, wieder mit einer LED darüber, die anzeigt ob die Zufallswiedergabe aktiv ist.
- Es folgt ein Taster für das Starten der Internetradioplaylist. Die LED über diesem Taster ist (noch) ohne Funktion.
- Der letzte normale Taster ohne LED darüber löscht die aktuelle Wiedergabeliste und stoppt die Wiedergabe.
- Rechts vom Display dient der erste Drehimpulsgeber zum Springen zum vorigen bzw. nächsten Stück. Die Drehimpulsgeber haben gleichzeitig einen Taster eingebaut und ein Druck auf diesen Drehimpulsgeber startet die Wiedergabe des aktuellen Stücks von vorne, wobei diese Funktion aber noch einen Fehler hat: Sie funktioniert nicht richtig, wenn man noch das erste Stück der aktuellen Wiedergabeliste abspielt.
- Der zweite Drehimpulsgeber ganz rechts dient der Lautstärkeregelung und ein Druck darauf schaltet den Ausgang stumm bzw. „laut“.
In den letzten Tagen habe ich versucht die Rückmeldungen auf dem Display etwas sinnvoller zu gestalten. Ein Dreh auf dem linken Drehimpulsgeber zeigt nun nicht mehr nur den Sprung („
previous“ oder „
next“) sondern auch die Position in der aktuellen Wiedergabeliste an (zum Beispiel „
7/10“).
Wechselt man dagegen zu einen Internetradiosender, wird stattdessen die Position in der Wiedergabeliste und der in der Playlist eingetragene Name für den Sender angezeigt, weil die Metadaten vom Sender selbst zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht zur Verfügung stehen und eine möglichst rasche Rückmeldung bei der Bedienung sehr angenehm ist, also zum Beispiel „
14: Irish Pub Radio“.
Alles was darüber hinaus geht muss man momentan noch mit einem leistungsfähigeren mpd-Client von PC, Smartphone oder Tablet aus machen.
Für Funktionen, die ein üblicher mpd-Client nicht bietet, wie zum Beispiel das Herunterfahren des Musikspielers habe ich ein spezielles Album vorgesehen, das Titel wie „shutdown“, „reboot“, „sleep 30m“ und ähnliches enthält. Wird eines dieser Lieder abgespielt kann der mpd-Client am Musikspieler darauf reagieren und die entsprechenden Funktion ausführen. Grundsätzlich funktioniert das bereits zuverlässig, aber es ist sehr unelegant in den mpd-Client eingebaut. Um so etwas besser lösen zu können, habe ich diesen Thread hier gestartet:
viewtopic.php?f=34&t=173434
(ich hatte zwar schon einige Aha-Erlebnisse, aber trotzdem von Programmierung im Grunde keine Ahnung)
Natürlich würde ich gerne noch mehr direkt am Gerät bedienen können, zum Beispiel einen Interpreten, Komponisten, Dirigenten oder ein Album direkt am Gerät auswählen können, aber zuerst möchte ich einerseits noch ein paar Bugs im jetztigen Stand des Programms beseitigen und andererseits weiß ich noch nicht so recht wie ich das angehen soll...
¹ ich habe das bei dem Vorgängermodell schon geschrieben, will es aber hier noch einmal festhalten:
Ein Halbleiterrelais trennt das Netzteil im ausgeschalteten Zustand komplett vom Stromnetz. Damit man das Ding mit einem normalen Taster einschalten kann ohne, dass ein lediglich im Holzgehäuse verpacktes Bauteil mit der Netzspannung in Berührung kommt ist im Netzteilgehäuse ein 9 Volt Block verbaut, der die Spannung zum Schalten des Halbleiterrelais liefert. Sobald das Netzteil dann die 5 V liefert, wird das Halbleiterrelais mit den 5 V aus dem Netzteil versorgt.
Erst nach dem Herunterfahren wird das wieder mit einem weiteren Relais unterbrochen und das Gerät komplett vom Netz getrennt. Dass ich ein (normales) Relais einer Relaiskarte verwende um ein Halbleiterrelais zu schalten hatte ursrpünglich nur den Grund, dass die GPIOs eine zu niedrige Spannung und auch eine zu niedrige Belastbarkeit haben um das Halbleiterrelais verlässlich zu schalten. Es hat aber zusätzlich den Vorteil, dass man mit dem klacken des normalen Relais eine verlässliche Rückmeldung hat, dass das Gerät jetzt ein- bzw. ausgeschaltet ist.
Den Schaltplan und eine Beschreibung habe ich in dem Thread übrigens sogar schon
einmal gespostet.
Ähnliche Lösungen findet man in Howtos für den Raspberry Pi zu Hauf, aber meine Lösung ist bis jetzt die einzige, die ich gefunden habe, bei der das Netzteil komplett vom Strom getrennt wird und sich das System trotzdem mit
einem Taster Ein- und Ausschalten lässt, der nur ungefährliche Spannungen schaltet.