Ich benutze immer noch ein Nokia N900 und da kommt man ganz schnell in die Versuchung, beides gleichzusetzen.heisenberg hat geschrieben:11.08.2017 11:52:22Auch wenn man PC und Smartphone jetzt nicht unbedingt gleichsetzen kann:
Ob es eine gute Idee ist sei dahingestellt, aber ja, man kann es gleichsetzen, insbesondere wenn man kein klassisches Smartphone sondern einen Hosentaschencomputer mit Telefonfunktion sucht. Unter dem Aspekt habe ich auch immer nach möglichem Ersatz gesucht - bisher vergebens.
Ich meine ja, aber vielleicht aus einem anderen Grund als du denkst.heisenberg hat geschrieben:11.08.2017 11:52:22Ist es denn so abwegig, dass man für (fast) alle auf dem Markt existierenden Smartphones 5 Typen von Akkus hat und dass nicht jeder seinen eigenen Mist entwickelt, der nur ins eigene Zeug passt?
Natürlich könnte man über gesetzliche Vorschriften gewisse Standards definieren (wurde ja begrenzt auch getan, wie z.B. bei Ladegeräten). Aber Smartphones haben gegenüber PCs eine ganz wesentliche Designeinschränkung, nämlich die Größe bzw. Bauform.
Endanwender-PCs sind alle mehr oder weniger im ATX-Format. Ja, es gibt davon abgeleitete Formate (µATX, ITX, BTX) und auch andere Bauformen (z.B. Intel NUC), aber weil Platzersparnis eine untergeordnete Rolle spielt bieten die allermeisten davon den nötigen Platz um Standardkomponenten unterzubringen (gängiger CPU-Sockel, (SO-)DIMM-Steckplätze, 2,5"-Schacht).
Smartphones sind dagegen hochintegrierte Geräte, in denen es auf jeden Kubikmillimeter ankommt, denn sie sollen das Optimum aus dem Zielkonflikt möglichst klein vs. möglichst großes Display herausholen. Das würde durch standardisierte Komponenten wie z.B. normierte Akkublöcke erschwert, insbesondere weil der Akku eine der wenigen "Freiformkomponenten" in einem Smartphone ist, die man überall da hinstopfen kann, wo andere, weniger flexible Bauteile noch Platz lassen.
Ich finde es auch beachtlich, was sich das Projekt für eine Aufgabe gestellt hat und wie weit sie bei deren Erfüllung gekommen sind.heisenberg hat geschrieben:11.08.2017 11:52:22Ich finde es im Gegensatz dazu eine beachtliche Leistung, was Sie geschaft haben und dass sie es denn tatsächlich angepackt haben. Die Risiken, die sie eingegangen sind und die Energie, die Sie investiert haben.hikaru hat geschrieben:Ich finde ausgerechnet beim Punkt Nachhaltigkeit versagt das Fairphone kläglich.
Aber sie haben eben entgegen ihres Anspruchs drei Jahre lang ein Smartphone produziert, das nicht ohne Konfliktmaterialien auskam. Sie haben es nicht geschafft, eine langfristige Ersatzteilversorgung (5+ Jahre) sicherzustellen. Und sie haben es nicht geschafft, ein in meinen Augen faires (=FLOSS) Betriebssystem zu entwickeln.
Ich kreide ihnen das Verfehlen dieser Ziele nicht an, denn ich habe zumindest in Teilen eine grobe Vostellung davon, wie hoch diese Hürden sind. Aber ich kreide ihnen an, dass sie ihr Produkt trotz des Verfehlens dieser Ziele als "Fairphone" bezeichnen.
Das Gerät mag die im Vergleich beste Annäherung an diese Ziele sein, aber die Ziele sind trotzdem verfehlt.