Geschäftsidee: Stabile Linux-PC-Plattform mit Datensicherung

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heisenberg
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Geschäftsidee: Stabile Linux-PC-Plattform mit Datensicherung

Beitrag von heisenberg » 02.05.2016 14:15:10

Anstoss

Der Anstoss für das Thema ist das miterleben des Leidens der Windowsbenutzer, bei denen immer wieder einer ein grossen Problem hat und die gerade im Grossen und Ganzen stark von der Trojanerwelle gebeutelt sind. Da will man doch eine Lösung für finden.

PC-Bereitstellung auf Linuxbasis
  • Ein Grossteil der Bevölkerung kann Ihren PC gerade Mal so bedienen
  • Eine Wiederherstellung im Falle einer Störung geht nur durch engagierte Fachkräfte/Dienstleister oder den bekannten IT-Spezi, sofern er denn vorhanden, verfügbar und bereit ist zu helfen.
  • Datensicherung findet zum Grossteil überhaupt nicht statt, da das eigene Verständnis fehlt, der IT-Dienstleister das sehr teuer umsetzen würde und sowohl IT-Dienstleister, als auch der IT-Spezi keine Laientauglichen Universallösungen in Petto haben
  • Windows-Desktop-Systeme zu installieren und zu warten ist aufwändig, kompliziert und demzufolge teuer. Deswegen ist das nur schwer automatisierbar und immer ein manueller Aufwand, der - falls erforderlich - teuer bezahlt werden muss. Zudem werden Windows-System im Laufe des Betriebes immer langsamer, weswegen diese regelmässig alle paar Jahre einmal neu installiert werden müssen.
  • Die kürzlich aufgekommenen Verschlüsselungstrojaner treffen die Nutzer an einer Stelle, an der es wirklich weh tut: Ihre eigenen wichtigen Daten. Ein kriminelles Geschäftsmodell, das hohe Erlöse bietet und sich deswegen eher noch ausbreiten wird.
Die Idee
  • Bereitstellen eines vorkonfigurierten Linuxsystems für Menschen die nur einen einfachen PC brauchen. (Keine Windows Anwendungen)
  • Ein Datensicherungskonzept wird von Anfang an integriert entweder auf lokale Festplatte oder direkt ins Internet. Das separate /home-Verzeichnes erleichtert das sehr.
  • Die Datensicherung ins Internet ist, sofern gebucht auch immer über das Internet zugreifbar. (Nur-Lesend)
  • Im Falle eines zerstörten oder unbrauchbaren Gerätes soll dieses evtl. nach Ersetzung der defekten Teile wieder einfach in Betrieb genommen werden können(Inkl. auswählbarer oder automatischer Datenwiederherstellung)
  • Die Bereitstellung es Systems soll auch nur den Basisbetrieb leisten. Zusätzliche Leistungen, wie Einrichtung von E-Mailprogrammen ist als zusätzlicher Service gegen Bezahlung möglich.
Nachbarprodukte
  • Apple Applegeräte sind laut Aussagen eines Apple-Benutzers sehr wartungsarm und müssen eigentlich überhaupt nicht gewartet werden. Darüberhinaus ist die Datensicherungsthematik durch die tendenzielle Ausrichtung auf das eigene Produkt iCloud ausgelagert.
  • Chrome OS Chrome OS als Vertreter der Web-OS ist ja auch recht wenig wartungsintensiv, wenn auch die Applikationsvielfalt hinter einem normalen Arbeitsplatz-PC zurück steht. Datenspeicherung folgt auch grundsätzlich in der Cloud.
  • Tablets erfreuen sich grosser beliebtheit, weil man die im Haus überall mit sich herumtragen kann. Surfen, E-Mail / Videos und Bilder anschauen ist damit sehr angenehm machbar
Im übrigen habe ich die Rückmeldung bekommen, dass Libreoffice unbenutzbar wäre, was ein grosser Nachteil für das Produkt ist(Sehe ich selbst anders).

Die Fragen, die ich mir bei der Thematik stelle, sind:
  • Trifft ein (Linux-) Arbeitsplatz-PC überhaupt noch einen Bedarf? Wie sieht die Gerätewelt bei Euch und in Euerem Personenumfeld so aus?
  • Seid Ihr als Betreuer von Linux-Arbeitsplätzen in Eurem Bekanntenkreis aktiv? Gibt's da Erfahrungen?
  • Gibt es in dem Bereich noch typische Wünsche, bei denen man sich immer schon gewünscht hat, dass so etwas geht?
Crossposting: http://www.linuxforen.de/forums/showthr ... nsicherung

Danke!
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Re: Geschäftsidee: Stabile Linux-PC-Plattform mit Datensiche

Beitrag von NAB » 02.05.2016 14:28:40

Brillante Idee! "Geben Sie uns all Ihre Daten und Sie kriegen sie nie wieder gelöscht" ... Zuckerberg wird das lieben! ^^
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Re: Geschäftsidee: Stabile Linux-PC-Plattform mit Datensiche

Beitrag von uname » 02.05.2016 14:35:08

Ich setze bei einigen Bekannten auf Debian Stable meist mit Mate im Windows XP/7-Design. Updates mit Debianunattended-upgrades und Flash-Update (ja das brauchen diese Personen noch) über cron.daily. Genutzt werden die Rechner vor allem zum Surfen, Ansicht/Drucken von Office/PDF-Dokumenten und schreiben von einfachen Texten mit LibreOffice. Den Personen ist bekannt, dass es eine andere Office-Lösung ist.

Von der Geschäftsidee rate ich aber erst mal ab. Du könntest aber bei Bekannten oder in deinem Umfeld testweise die kostenlose Installation und Wartung von Debian auf Altsystemen anbieten. Du wirst sehen, dass du ab einer gewissen Anzahl von Systemen (bei mir ab 2) es sich lohnt ernsthafte Gedanken über den Installationsprozess (Netinstall aus [1], Festlegung Standard-Desktop, Verwaltung Paketliste, Verwaltung Konfigurationen, Verwaltung Sonderwünsche, Backup-Strategien, evtl. Fernwartungslösung, ...) zu machen. Auch solltest du den Versionssprung z.B. im Frühjahr 2017 von Jessie auf Stretch nicht unterschätzen (Planung) bzw. den Personen nicht selbst zumuten auch wenn er wahrscheinlich problemlos abläuft. Im übrigen solltest du den Personen nicht zu viele Alternativen bieten. Außer Debian gibt es bei mir keine Linux-Distribution im Angebot. Zu Stable gibt es keine Alternative und auch auf Mate habe ich mich eigentlich festgelegt. Wer nichts anderes kennt kann auch nichts anderes einfordern ;-)

[1] http://cdimage.debian.org/cdimage/unoff ... g-firmware
Zuletzt geändert von uname am 02.05.2016 14:40:55, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Geschäftsidee: Stabile Linux-PC-Plattform mit Datensiche

Beitrag von BenutzerGa4gooPh » 02.05.2016 14:36:05

@NAB: Ideen sind Kunst - konstruktive Kritik kann die Kunst verbessern, reine Kritik wird oft nicht anerkannt.
Eigene Wortspielerei, deshalb auch ohne Zitatkennzeichnung :mrgreen:

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heisenberg
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Re: Geschäftsidee: Stabile Linux-PC-Plattform mit Datensiche

Beitrag von heisenberg » 02.05.2016 16:14:45

Brillante Idee! "Geben Sie uns all Ihre Daten und Sie kriegen sie nie wieder gelöscht" ... Zuckerberg wird das lieben! ^^
Auch wenn es nicht freundlich ist: Ich kann damit schon etwas anfangen.

Wenn es aufgrund der eingesetzten Methodik auch für Spezialisten interessant ist, dann ist das für mich ein echter Mehrwert, weil diese
dann ein gutes Produkt - was den eigenen Bedürfnissen gerecht wird - vielleicht auch mal selbst empfehlen. Verschlüsselung ist zwar
wieder ein zusätzlicher Aufwand und benötigt erhöhte Resourcen bei der Datensicherung, aber zusätzliche Features gibt's halt nicht
umsonst.
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frox
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Re: Geschäftsidee: Stabile Linux-PC-Plattform mit Datensiche

Beitrag von frox » 02.05.2016 16:27:32

Gut, wenn ich dies als Kunde haben und bezahlen wollte, würde ich mich an eines der etablierten Linux-Systemhäuser wenden. Die haben da bereits einiges an Erfahrung gesammelt und sind recht gut vernetzt.

Selbst wenn du die preislich komplett unterbieten würdest:
Was wären deine Totschlag-Alleinstellungsmerkmale und wie schnell kommst du an (oder woher nimmst du) die Referenzen, um mich von dir als Dienstleister zu überzeugen?
Gruß, Fred

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Re: Geschäftsidee: Stabile Linux-PC-Plattform mit Datensiche

Beitrag von guennid » 02.05.2016 17:35:56

Bäääh,
Was seid ihr bloß für fiese Bedenkenträger!!! :mrgreen:

Aber im Ernst heisenberg: die avisierte Zielgruppe ist wahrscheinlich einzig am Preis für den Service interessiert. Wenn du da was zu bieten hast, könnte es klappen, wird aber zuerst mal auf Selbstausbeutung hinauslaufen. Ansonsten sehe ich auch schwarz.

Grüße, Günther

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Re: Geschäftsidee: Stabile Linux-PC-Plattform mit Datensiche

Beitrag von Ozelot » 02.05.2016 17:45:31

Eine alternative, kleinere Lösung (die es natürlich vielleicht schon gibt) wäre:

Du bietest ein billiges Linux-NAS an, das jeder ohne Komplikationen und ohne Linux zu verstehen in sein Heimnetzwerk klemmen kann. Dazu eine Software, die einmalig auf allen Rechnern im Heimnetz installiert wird, und die nichts anderes tut, als die Daten der Rechner im Heimnetz (und nur dort) lesend für Backups freizugeben. Das NAS sichert dann kontinuierlich sämtliche (oder im "Expertenmodus": ausgewählte) Daten auf diesen Rechnern, die ihrerseits aber keinen Zugriff auf das NAS haben. Dann brauchst Du noch eine Software zum zurücksichern und das wars.

Vorteile: Weniger Wartungsaufwand, Hauptzielgruppe immernoch erreicht.

Bei Deiner obigen Idee scheinst Du nämlich zwei unterschiedliche Ziele gleichzeitig im Auge zu haben: Du willst eine Backuplösung für Ahnungslose verkaufen und einen Linux-Arbeitsplatz. Das beißt sich, zumindest tendentiell.

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Re: Geschäftsidee: Stabile Linux-PC-Plattform mit Datensiche

Beitrag von NAB » 02.05.2016 17:57:42

heisenberg hat geschrieben:Verschlüsselung ist zwar wieder ein zusätzlicher Aufwand und benötigt erhöhte Resourcen bei der Datensicherung, aber zusätzliche Features gibt's halt nicht
umsonst.
Und wo geistert der Schlüssel für diese Verschlüsselung rum? Auf dem kompromittierten PC des Kunden? Und was machst du mit "Hilfe, ich hab mein Passwort vergessen!"-Mails?
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BenutzerGa4gooPh

Re: Geschäftsidee: Stabile Linux-PC-Plattform mit Datensiche

Beitrag von BenutzerGa4gooPh » 02.05.2016 18:08:42

Ich bin leider auch Bedenkentraeger:
1. Reiche User werden wohl ein von dir selbst genanntes Konkurrenzprodukt verwenden.
2. Cloud-Loesungen bieten fast alle kommerziellen OS.
3. Die etwas Wissenderen unter den Windowsern liebäugeln oder sind schon bei Mint, Ubuntu, was auch durch Medien gepusht wird. Diese Gruppe hat Datenschutz-Probleme, wahrscheinlich auch mit Clouds, interessiert sich eher für lokale Backups.
4. Mit den Armen und Unbedarften, die jetzt noch übrig bleiben, ist schlecht Geschäft zu machen.
5. Viele nutzen Laptops und sind mit vorinstalliertem Win8/10 zufrieden. Debian auf modernen Laptops ist so eine Sache. Ubuntu hat da gewisse Vorteile, soll aber nicht Thema hier sein.
Tut mir leid, keine eigenen Ideen einbringen zu können, na vielleicht wenn ich länger nachdenke.

Bing, und schon ist mir eine Geschäftsidee eingefallen: Alternative OS auf Handys und Tablets und Consumer Router installieren?! Dafür würde ich Geld ausgeben, spart mir Risiko aufgrund eigener Unfähigkeit oder Unerfahrenheit und das ist bezahlenswert. Sehe ich als momentane Marktnische. Vielleicht noch mit individuell sinnvollen Wunsch-Apps garniert, auf die man bei der Vielzahl auch minderwertiger gar nicht kommt.

Ozelots "Billig-NAS" finde ich auch gut, vor allem vorkonfiguriert für Multimedia/Streaming. :THX:

Vielleicht sogar einen billigen, individuellen, stromsparenden, leisen Linux-Multimedia-PC mit Fernbedienung, Internet, SAT, DVD/Blueray etc., welcher gleich als Backup-Loesung fuer Laptop und Synchronisation fuer Handy/Tablet/Mail etc dient? So sparen Leute anderweitig Geld, dass sie dir halbwegs gern geben können. :mrgreen:
Bezahlbare Individualität ist immer eine Marktlücke. Wann unterzeichnen wir den Gesellschaftervertrag? :mrgreen:

Edit: VoIP als TK-Anlagen-Ersatz für Firmen sehe ich auch als mögliches Geschäftsfeld für Debianer. Einsparung und Geld für andere Lösungen. Und weitere Probleme für o. g. Windows-Ersatz: vom Anwender gewünschte Schnellinstallationen für Software, die alle Bekannten "propagieren", CEWE Foto usw. sowie problematische "Spiele-Fähigkeit" von Linux. Gibt ja auch Familien-PCs.
Zuletzt geändert von BenutzerGa4gooPh am 02.05.2016 21:10:07, insgesamt 5-mal geändert.

ViNic

Re: Geschäftsidee: Stabile Linux-PC-Plattform mit Datensiche

Beitrag von ViNic » 02.05.2016 18:59:37

heisenberg hat geschrieben: Die Fragen, die ich mir bei der Thematik stelle, sind:
  • Trifft ein (Linux-) Arbeitsplatz-PC überhaupt noch einen Bedarf? Wie sieht die Gerätewelt bei Euch und in Euerem Personenumfeld so aus?
  • Seid Ihr als Betreuer von Linux-Arbeitsplätzen in Eurem Bekanntenkreis aktiv? Gibt's da Erfahrungen?
  • Gibt es in dem Bereich noch typische Wünsche, bei denen man sich immer schon gewünscht hat, dass so etwas geht?
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Danke!
Ich möchte mit einem Spruch einsteigen: "Wenn man es nicht versucht, kann es auch nicht werden".

Man kann es zumindest versuchen, jedoch ist das ein sehr schwieriges Feld. Keiner hat es bisher geschafft (Red Hat, Cannonical, SuSE).

Auf die Fragen (siehe Punkte) möchte ich noch eingehen...

1. Linux im Unternehmen selbst ist ein Problem. Es fehlt Software und sehr oft auch Hardware. Persönlich nutze nur ich allein Linux in näherer Umgebung, aber nur als Entwicklungsgerät mit LAMP. Da muss PHP u. MySQL laufen. Sonst kein Multimedia etc. Der letzte Linux-Rechner ist letztes Jahr durch Windows ersetzt worden. PC allgemein ist Rückläufig. Ersatz sind Smartphones und Tablets.

2. Aus Erfahrung heraus... es fehlt Software. Wer auch heute noch einen PC besitzt, hat meist einen wichtigen Grund. Aus dem Bekannten-Kreis, DJs, CNC, Spieler. An Software bin ich als Betreuer der Linux-Maschinen letztendlich gescheitert.

3. Ich verstehe die Frage nicht.

Mögliche Geldquellen wären zb. die Kommunen und Gemeinden. Die haben meist kein Geld für neuere Windows-PCs. Falls sie ihre Arbeit mit Linux erledigen können, das muss man nachweisen, kann man auf Kundschaft hoffen.

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Re: Geschäftsidee: Stabile Linux-PC-Plattform mit Datensiche

Beitrag von heisenberg » 03.05.2016 01:23:53

Ozelot hat geschrieben: Du willst eine Backuplösung für Ahnungslose verkaufen und einen Linux-Arbeitsplatz. Das beißt sich, zumindest tendentiell.
Backup+Workstation: Das ist der Plan!

Und genau mit der Kombi kann man mit Linux halt richtig was gutes anbieten. Wenn Du eine feste Plattform hast, dann kannst Du mit Paketliste + Name des Basis-Systems(Wheezy, Jessie,...) + Nutzer-Datenbestand genau das System wiederherstellen so wie es war(Davon ausgehend, das am OS selbst nichts manuell
rumgefummelt wird). Das ist genau die Stärke von Linux, dass so etwas eben möglich ist.

Mit Windows geht so etwas erst einmal gar nicht, da es das Konzept /home so dort nicht gibt. Der Nutzer kann an allen möglichen Stellen Daten ablegen. Im übrigen ist das Wiederherstellen von Windows-Benutzerprofilen nicht trivial und ich vermute, dass das sehr ein steiniger und langer Weg wäre, um so etwas mit Windows hin zu bekommen. (Sprich die Erfolgsaussichten, dass so robust hin zu bekommen wie unter Linux sehe ich als gering an.).

Wenn man nur ein Backupgerät anbieten will, kann man sich ja ein x-beliebiges NAS(QNAP, Synology) holen. Eine Backupsoftware haben die ja bestimmt mit dabei, noch dazu mit viel klickibunti - was ich erst einmal so nicht habe. Das gibt's also schon.
Jana66 hat geschrieben:4. Mit den Armen und Unbedarften, die jetzt noch übrig bleiben, ist schlecht Geschäft zu machen.
Also ich hatte in der Vergangenheit einmal die Betreuung von einigen Linux- und Windows-PCs erledigt. Bei einem kleinen Teil war das aus Nächstenliebe, weil die nun wirklich kein Geld hatte, bei der Mehrzahl aber auch klar gegen Bezahlung auf Stundenbasis. Die meisten Leute waren sehr froh, dass Sie jemanden hatten, auf den sie sich verlassen konnten und es gab immer welche, die ich nicht bedienen wollte, weil mir das zu viel war. Und einer hat sich mal als Ersatz für seine defekte Onboard-Grafikkarte ein Ersatzmodell für aberwitzige 200 EUR eine Hochleistungs-Gamer-Grafikkarte verkaufen lassen und die dann noch für 100 EUR eingebaut bekommen. Ich würde sagen, ein Teil der Leute ist da durchaus bereit für den reibungslosen Betrieb Ihres Rechners das nötige Geld in die Hand zu nehmen. Der Besitzer des EDV-Ladens hier um die Ecke sagt auch, dass sein Geschäft gut geht: "Die Leute wollen Qualität und sind durchaus bereit mehr zu bezahlen als im Ich-bin-Doch-nicht-Blöd-Markt".
Jana66 hat geschrieben:Viele nutzen Laptops und sind mit vorinstalliertem Win8/10 zufrieden.
Natürlich finden die Windows gut. Solange bis es eben Stress gibt. Solange bis Sie eine Datensicherung brauchen, die Sie nicht haben. Das Argument für Linux ist nicht, weil es viel besser ist als das ungeliebte Windows, sondern, weil es eine Plattform ist, auf die man sich verlassen kann. Und wenn's kaputt ist, dann
kriegt man das schnell wieder gängig, ohne Datenverlust.
Jana66 hat geschrieben:Und weitere Probleme für o. g. Windows-Ersatz: vom Anwender gewünschte Schnellinstallationen für Software, die alle Bekannten "propagieren",
Ich würde die Abwesenheit dieses Merkmals als USP(Unique-Selling-Point = Alleinstellungsmerkmal) bewerben. Linux, das unkaputtbare System :) Davon abgesehen: Die verbreiteten Anwendungen, die es braucht um mit Freunden in Kontakt treten zu können müssen da sein. Z. B. Skype.
Jana66 hat geschrieben:VoIP als TK-Anlagen-Ersatz für Firmen sehe ich auch als mögliches Geschäftsfeld für Debianer
Das ist grundsätzlich kein Zuckerschlecken. Komplexe Materie. So viel OSS-Software gibt es da nicht. FreePBX ist da wohl eine der wenigen Systeme mit (Web-)UI. Und nein, man will nicht immer sein Systemhaus rufen müssen, nur wenn man ein neues Telefon anlegen will.

Eine Partnerfirma verkauft auch eine fertige kommerzielle Lösung auf der Basis von Asterisk. Das Geschäft damit geht dort gut, weil die Lösung sich als solide erwiesen hat, weil der Hersteller kompententen Support bietet, weil die Tk-Anlage auch ohne grosses Vorwissen leicht konfigurierbar ist und weil viele moderne angenehme Leistungsmerkmale (Stichwort: CTI - Computer Telephony Integration) mit drin ist, inklusive gut integrierter VoIP-Telefone. Das alles kostet natürlich auch - aber im Vergleich zu dem was die traditionellen
Hersteller von TK-Anlagen verlangen, sind die Beträge lächerlich. Bzgl. Leistungsmerkmalen kann ich als
Nutzer von Plain-Asterisk manchmal nur neidisch drein schauen und mit den Achseln zucken.
NAB hat geschrieben:Und wo geistert der Schlüssel für diese Verschlüsselung rum? Auf dem kompromittierten PC des Kunden? Und was machst du mit "Hilfe, ich hab mein Passwort vergessen!"-Mails?
Eine mögliche gedachte Vorgehensweise bzgl. eines Projektes ist folgende:
  1. Idee
  2. Machbarkeitsüberlegungen
  3. Grobplanung
  4. Feinplanung
  5. Umsetzung
Dieser Post ist Teil von Punkt 2. Deine Fragen wären dann bei Punkt 3 oder 4 dran. Und ja es gibt da mit Sicherheit noch eine ganze Reihe von Nüssen zu knacken. Eine Mögliche Lösung für den Schlüssel wäre: Auf einem speziellen USB-Stick, der als Sicherheits-Token eingesetzt wird und bei der Inbetriebnahme erzeugt wird. Könnte ja durchaus auch ein Krypto-Stick wie YUBI-Key sein.

Was das Thema Support betrifft: Support kostet immer Zeit und damit Geld. Dieses Geld bezahlt natürlich der Kunde. Deswegen ist eine Grundlagenschulung in Kleingruppen vorab mit Sicherheit sinnvoll, da dies günstiger als Einzelunterstützung am Arbeitsplatz realisiert werden kann. Eine kostenpflichtige telefonische Anlaufstelle für die Unterstützung sollte es auf jeden Fall geben, ebenso wie eine wachsende Wissensdatenbank(Wiki) und ein Forum als Austausch der Nutzer untereinander und als eine Form der Kommunikation zwischen Hersteller und Nutzer.

Das Problem: Ich habe mein Passwort vergessen bzw. mein Zugangs-USB-Schlüssel ist aus Versehen irgendwie unter meinem Rasenmäher gelandet ist da bestimmt eines der Standardprobleme, für das es eine einfache Lösung geben muss - auch für den Linuxunkundigen Administrator, der das wieder instandsetzen können soll.

Zum Thema "Administration durch den Linuxunkundigen IT-Fachmann":

Ich finde es gut, wenn das System die hauptsächlichen Arbeiten so einfach aufbereitet, dass dies ITler ohne Linuxwissen ausführen können. Denn dann kann man sich als Kunde letztlich auch an den Wald- und Wiesen-EDVler um die Ecke wenden, der einem dann auch schnell helfen kann. So könnte man als Entwickler/Hersteller der Plattform 2nd/3rd-Level-Support für die Plattform für die EDV-Freiberufler/Kleinfirmen leisten, welche dann mit Service zu diesem Produkt zusätzliche Einnahmen erwirtschaften können.
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Re: Geschäftsidee: Stabile Linux-PC-Plattform mit Datensiche

Beitrag von heisenberg » 03.05.2016 02:01:11

ViNic hat geschrieben:...Kommunen und Gemeinden...
Da fällt mir ein, dass diese Zielgruppe nicht auf Einzelrechner fokussiert, sondern auf das Gesamtsystem. Sprich ein Produkt dort müsste eher als Netzwerksystem geplant werden. (Netzwerkdrucker, Dateidienste, E-Mailinfrastruktur, ...) Das ist ein grundsätzlich anderes Szenario.

Darüber hinaus schätze ich den öffentlichen Sektor wegen der Anwendung von einer sehr hohen Zahl an Fachverfahren(Auf teils steinalten Windows-Version laufend. Würde mich nicht wundern, wenn da nicht noch ab und zu Mal DOS zu finden ist) für die ganzen unterschiedlichen Verwaltungsbereiche als schwierig und schwer standardisierbar ein.
Gibt es in dem Bereich noch typische Wünsche, bei denen man sich immer schon gewünscht hat, dass so etwas geht?
@ViNIC: Du verstehst diese Frage nicht? Einfach so ins Blaue gefragt: Was ist besonders nervig? Was hätte man gerne anders beim Arbeiten mit dem PC-System?
Jana66 hat geschrieben:Cloud-Loesungen bieten fast alle kommerziellen OS.
Auch das ist für meine Idee knapp am Ziel vorbei. Alles was der Benutzer speichert muss wiederherstellbar sein. Wenn der Nutzer etwas an einem Ort speichern kann, wo es nicht in der Sicherung drin ist, dann ist das Konzept kaputt. Sprich, wenn der Nutzer auswählen kann zwischen Cloud und Lokal, dann ist der Zug schon abgefahren. Zugrundeliegender Gedanke: Mach Dir keine Gedanken: Deine Daten sind gesichert!
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Re: Geschäftsidee: Stabile Linux-PC-Plattform mit Datensiche

Beitrag von NAB » 03.05.2016 04:30:16

heisenberg hat geschrieben:Eine mögliche gedachte Vorgehensweise bzgl. eines Projektes ist folgende:
  1. Idee
  2. Machbarkeitsüberlegungen
  3. Grobplanung
  4. Feinplanung
  5. Umsetzung
Dieser Post ist Teil von Punkt 2. Deine Fragen wären dann bei Punkt 3 oder 4 dran. Und ja es gibt da mit Sicherheit noch eine ganze Reihe von Nüssen zu knacken. Eine Mögliche Lösung für den Schlüssel wäre: Auf einem speziellen USB-Stick, der als Sicherheits-Token eingesetzt wird und bei der Inbetriebnahme erzeugt wird. Könnte ja durchaus auch ein Krypto-Stick wie YUBI-Key sein.
Nein, und ich bin noch bei 1) - die Idee.

Und das ist eine Klasse Idee ... der Schlüssel ist dir also bekannt, du kannst ja jederzeit einen Nachschlüssel ausfertigen. Du kommst also jederzeit an die Daten deines Kunden, also kannst du dir die Verschlüsselung auch schenken oder als Snakeoil verscherbeln :-)
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Re: Geschäftsidee: Stabile Linux-PC-Plattform mit Datensiche

Beitrag von ViNic » 03.05.2016 06:56:04

heisenberg, Windows ist bei weitem nicht so schlecht und kompliziert wie du es hier darzustellen versuchst. Die Probleme die du hier mit Windows schilderst, sind Menschen gemacht und nicht von Windows. Unter Windows gibt es sehr viele tolle Produkte und Lösungen, auch von Microsoft, die die Administration und Konfiguration für viele Situationen sehr gut regelt. Zum Beispiel mit einer PC Wächterkarte, drückst du die Wartung von Windows praktisch gegen 0.

TomL

Re: AW: Geschäftsidee: Stabile Linux-PC-Plattform mit Datens

Beitrag von TomL » 03.05.2016 10:05:21

ViNic hat geschrieben:heisenberg, Windows ist bei weitem nicht so schlecht und kompliziert wie du es hier darzustellen versuchst.
Richtig. Sehe ich auch so. Und die Aussage, dass Windows keine Homedirs kennt und der Anwender beliebig überall speichern kann ist schlicht falsch. Lokale und auch Server-Gespeicherte Homedirs und konkrete Nutzerbeschränkungen für lokale Verzeichnisse hatten 'wir' schon mit XP.

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Re: Geschäftsidee: Stabile Linux-PC-Plattform mit Datensiche

Beitrag von heisenberg » 03.05.2016 22:33:09

Zum Thema Windows: Ich war ca. 10 Jahre Windows Administrator und bin es jetzt seit 10 Jahren nicht mehr. Es kann sein, dass ich bei dem ein oder anderen nicht mehr ganz auf dem laufenden bin. Durch bekannte aus dem Systemhausgeschäft beobachte ich den Bereich noch etwas durch deren Erfahrungen und meine die aktuelle Situation da noch gut einschätzen zu können.
ViNIC hat geschrieben:Windows ist bei weitem nicht so schlecht und kompliziert wie du es hier darzustellen versuchst.
Die Probleme die du hier mit Windows schilderst, sind Menschen gemacht und nicht von Windows. ... Zum Beispiel mit einer PC Wächterkarte, drückst du die Wartung von Windows praktisch gegen 0.
Es ist schon sehr lange(20 Jahre?) her, dass ich von diesen Wächterkarten gehört habe. Die gibt es also immer noch, und die funktionieren also auch mit aktuellen Windows Systemen?

Kann Windows das folgende?
  • Kann ich unter Windows Benutzerdaten inkl. Programmeinstellungen unabhängig vom System bei Bedarf wiederherstellen, speziell auch das Benutzerprofile bzw. alle Benutzerprofile auf ein neu installiertes System? In meiner Erinnerung ist, dass da z. B. GUIDs in den Registryanteilen des Benutzerprofiles enthalten sind, was es unmöglich macht so etwas zu tun.
  • Kann ich mich zu 100% darauf verlassen, dass unter C:\users alle Benutzerdaten liegen? Ich kannte das selbst so, dass Programme dann teilweise Daten unter c:\programme\... abgelegt haben. Natürlich gibt es ein Homeverzeichnis unter Windows. Wenn man damit aber nicht alles erwischt ist es sinnlos, dann kann es eine vom System getrennte Sicherung der Nutzerdaten nicht geben.
TomL hat geschrieben:Die Aussage dass ... der Anwender beliebig überall speichern kann ist schlicht falsch.
Da habe ich mich wohl etwas umgangssprachlich und in der Folge unkorrekt ausgedrückt. Mit "Ablage an allen möglichen Stellen" meinte ich, das es viele Stellen ausserhalb des Benutzerverzeichnisses gibt, an denen der Nutzer [oder die Programme mit den Rechten des Nutzers] etwas schreiben kann. C:\, D:\, C:\Programme, ... Natürlich gibt es auch einige Stellen, an denen der Nutzer keine Schreibrechte hat.(z. B. Windows Verzeichnis). Ist das heutzutage tatsächlich nicht mehr so? Falls ja, das wäre etwas, was man durch entsprechende Skripte korrigieren könnte.

---
Unter Windows gibt es sehr viele tolle Produkte und Lösungen, auch von Microsoft, die die Administration und Konfiguration für viele Situationen sehr gut regelt.
Ich kenne da z. B. die Systemwiederherstellung, die leider unter XP und Windows 7 als ich sie denn einige Mal gebraucht habe nicht funktioniert hat. Grundsätzlich ist es aber ein sinnvolles Tool.

Was für Tolle Produkte und Lösungen, auch von Microsoft gibt es, die die Konfiguration für viele Situationen sehr gut regelt?

Der Punkt ist insofern für dieses Thema interessant, da ich mich freuen würde, wenn mein Weltbild bzgl Windows korrigiert würde. Letztlich wäre das ja auch noch ein Showstopper für diese Idee, wenn das angenommene Problem "Hoher Wartungsaufwand für Windows" so nicht existiert. Die Beobachtung der Arbeit meiner Windows-Kollegen zeigt mir derzeit aber noch dieses Bild.
NAB hat geschrieben:Und das ist eine Klasse Idee ... der Schlüssel ist dir also bekannt, du kannst ja jederzeit einen Nachschlüssel ausfertigen. Du kommst also jederzeit an die Daten deines Kunden, also kannst du dir die Verschlüsselung auch schenken oder als Snakeoil verscherbeln :-)
Das war mal so dahin geschwätzt. Habe noch keine Ahnung, wie ich das umsetzen würde. Und: Natürlich habe ich immer zumindest phasenweise Zugriff auf den Schlüssel, da ein eigenes Programm ja den Schlüssel generiert. Wie würdest Du so etwas umsetzen?
Jede Rohheit hat ihren Ursprung in einer Schwäche.

BenutzerGa4gooPh

Re: Geschäftsidee: Stabile Linux-PC-Plattform mit Datensiche

Beitrag von BenutzerGa4gooPh » 11.05.2016 10:21:28

Windows-Nutzer aus meinem Bekanntenkreis handhaben Backups recht einfach:
- Sicherung persönlicher Daten (ohne Systemdaten) auf USB-FP. Größere Datenmengen liegen eh schon gepackt vor (.jpg, .mp3, Video-Dateien), die Nutzer brauchen also nicht mal ein Tool dafür.
- Dann liefern viele (?) Laptop-Hersteller Recovery-Tools (z. B. Lemovo One Key Recovery), mit denen man das Gesamtsystem (!) auf Wiederherstellungspunkte oder Ausgangspunkt zurücksetzen kann (neben den Wiederherstellungspunkten von Windows). Das Recovery kann auf FP oder externe Medien gespeichert werden. Wenn FP kaputt, geht natürlich nichts mehr, aber wie oft passiert das schon und die persönlichen Daten sind wie o. g. gespeichert. Dann steht eben nach Reparatur eine Neuinstallation an. Diese Recovery Tools und die massenhaft verkauften USB-FP mit reiner Dateisicherung darauf sollten in der Diskussion berücksichtigt werden.

Also, was nervt Ottonormalverbraucher an Windows: Datenschutzprobleme und langwierige Updates bei Win10. Die langwierige Ersteinrichtung der Oberfläche und Erstinstallation mit allen benötigten Anwendungen. Virengefahr und Virenscanner. Das ist aber schon fast alles, denke ich.

"Vorteile" gegenüber Linux: "Einfache" Softwareinstalllation, "bessere Spielefähigkeit" (aktuelle Spiele und unterstützte Grafik), Software, die alle anderen haben und die ich deswegen "unbedingt" auch brauche (nicht nur Skype), gleiche Software zuhause wie auf Arbeit (Word, Excel, Grafikprogramme)

Als ehem. Minze lese ich manchmal im LMU-Forum mit. Bezüglich der Wechselgründe lese doch auch mal die Vorstellungen der Neuankömmlinge/Konvertiten und deren Alter:
http://www.linuxmintusers.de/index.php?topic=17.2835
(Bitte dort blättern!)

Langer Rede kurzer Sinn: M. E. sind Backups von Privatanwendern nicht das vielversprechendste Geschäftsmodell, deshalb hatte ich in meinem ersten Beitrag andere Ideen - sowie um mein schlechtes Gewissen als reiner Bedenkenträger zu beruhigen. :mrgreen:

Edit:
Und als Debianer musst Du m. E. auch gegen die mediengepushte Ubuntu/Mint-Schiene konkurrieren. Weiterhin sind Installationszeiten (damit auch Kosten, die du an den Kunden weitergeben musst) bei Debian m. E. höher. (Ubuntu/Mint: OOB funktioniert mehr als bei Debian, zumindest auf Laptops.)
Zuletzt geändert von BenutzerGa4gooPh am 11.05.2016 11:23:45, insgesamt 1-mal geändert.

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malzeit
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Re: Geschäftsidee: Stabile Linux-PC-Plattform mit Datensiche

Beitrag von malzeit » 11.05.2016 11:19:27

Hallo,

einfach mal eingeworfen:
einen Raspberry Pi als owncloud-server (mit) anbieten?
Owncloud benutze ich persönlich für mein gesamtes HomeVerzeichnis; man sollte allerdings eine schnelle WLanverbindung haben und das eMailverzeichnis rausnehmen ;)
(mein Raspberry ist mittlerweile OpenELEC verseucht und der 10" Laptop mit dem defekten Laptop mein Server geworden)
Sichere damit meine Daten auf den Server (1.Kopie) und jede Nacht mit rsync eine weitere Kopie auf eine SD-Karte.
Vor allem dass owncloud Versionen von geänderten/gelöschten Dateien erstellt, hat mir schon 2x das Leben gerettet... denn welcher Endbenutzer hat schon für jeden Wochentag einen eigenen USB-Stick für die Datensicherung :mrgreen:

Ansonsten schließe ich mich meiner Meinung an, dass man eine große, viel genutze "Community edition" nehmen sollte denn diese haben (bei richtiger Auswahl) zu 99% bereits genau die Dinge/Einstellungen an Bord die ich brauche; persönlich bin ich begeistert von crunchbang/Bunsenlabs als "Debian" für Endanwender auf schwachen Computern. Eine eigene Lösung via netinstall... hm... wäre mir (aus meiner Hobbylinuxerei betrachtet) zuviel Arbeit.

Gruß
Laptop...................+...Server
Lenovo X1 Carb. 1st Gen..+...Z83 MiniPC - 4 W Leerlauf, 10 W Volllast inkl. 2,5 W USB-HDD
Intel i7-3667U @3,2 GHZ..+...Intel Atom Z8350 @ 0,48 - 1,92 GHz
8 GiB RAM................+...2 GiB RAM
240 GiB SSD..............+...32 GB interner Flash als root + 592GiB USB-HDD als /var
Debian Sid - AMD64.......+...Debian stable
++++Wiki-Artikel zum Thema Fluxbox++++

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heisenberg
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Re: Geschäftsidee: Stabile Linux-PC-Plattform mit Datensiche

Beitrag von heisenberg » 11.05.2016 12:36:29

Insgesamt bin ich immer noch fest davon überzeugt, dass man mit der sauberen zu Grunde liegenden Ablagestruktur eine Datensicherung hinbekommt, wie es sonst so gut nirgends gibt. Im übrigen höre ich aus den ganzen Beiträgen keine Bestätigung heraus, dass der Bedarf da tatsächlich da ist.

Selbst Apples-TimeMachine - ist was Vollbackups betrifft - alles andere als sauber. Ich habe den Link zum Artikel bzgl. des möglichen MischMasches an verschiedenen SW-Ständen nach TM-recovery gerade aber nicht mehr zur Hand.

EDITH:
Hier ist er: http://www.dietmar-plassmann.de/index.p ... exclusions
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Re: Geschäftsidee: Stabile Linux-PC-Plattform mit Datensiche

Beitrag von scientific » 28.03.2017 00:26:09

Ich weiß, dass ich grad Nekrophilie betreibe und einen alten Beitrag wiederbelebe... :)

Ich hab mich vor einigen Jahren einmal nicht repräsentativ in kleinen Unternehmen umgehört, die klassisch auf Windows unterwegs waren. Gemeinsamter Tenor war überall: "Ja, ich weiß, wir sollten ein Backup machen. Aber das ist uns jetzt zu teuer".

Ein weiteres Credo war dann "Wenn, dann steigen wir auf Mac um, denn die Time-Machine ist schon sehr super"...


Seit dieser Zeit (ist jetzt auch schon 7 Jahre her) kiefle ich an einer bedienbaren Backup-Lösung für Linux. Bedienbar heißt einfachste Installation, einfachste Handhabung zur Erstellung von Backups und einfachster Restore von einzelnen Dateien und einfachstes Zurücksetzen des Systems auf einen früheren Zeitpunkt - mit und ohne Userdaten.

Ich bin dann bei btrfs fündig geworden. Das Dateisystem ermöglicht sowohl die rasche Erstellung von Snapshots, die ebenso rasche Übetragung eines Snapshots auf einen externen Datenträger (bei Bedarf sogar per ssh) und die einfachste Wiederherstellung eines früheren Zustandes durch einfaches Booten in einen älteren Snapshot.

Jedoch fehlt bislang das Userland vollkommen. Für einen DAU sind alle diese Skripte und Lösungen nicht geeignet.

Daher hab ich mir das selbst geschrieben und paketiert.

Man bindet (m)ein Repo als Admin ein, installiert genau ein Paket und hat ab diesem Zeitpunkt schon die Voraussetzung für ordentliche und einfache Backups und Snapshots.

Voraussetzung ist allerdings, dass das System bereits auf BTRFS installiert ist.
Leider bin ich noch nicht ganz fertig. Denn es fehlt noch ein Transformations-Tool für eine bestehende Installation (es muss eine eigene Struktur an Subvolumes erzeugt werden) bzw. eine einfache Lösung bei der Neuinstallation des Systems (ein Hook im Debian-Installer an einer Stelle, an der kein Hook vorgesehen scheint...)
Ich hab sogar schon eine Extension für die Gnome-Shell zur Steuerung/(De)Aktivierung der Intervalle für die Snapshots.
Und es wird ein Fuse-Filesystem mitgeliefert, welches in ~/home/backup/ ein Verzeichnis für jeden Snapshot nur der eigenen Userdateien sowohl auf der lokalen als auch der externen Festplatte besitzt. Auf der Commandline ist sowohl ein Restore als auch das Einbinden eines externen Datenträgers möglich, damit der zukünftig für das Backup automatisch herangezogen wird. Letzteres soll später auch noch in der Gnome-Shell-Extension möglich sein. Das Restore soll auch vom Dateimanager aus möglich werden (Nautilus bietet die Möglichkeit der Userskripte...).

Also wenn du Interesse hast, das mal zu probieren... lass es mich wissen.

lg scientific
dann putze ich hier mal nur...

Eine Auswahl meiner Skripte und systemd-units.
https://github.com/xundeenergie

auch als Debian-Repo für Testing einbindbar:
deb http://debian.xundeenergie.at/xundeenergie testing main

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Re: Geschäftsidee: Stabile Linux-PC-Plattform mit Datensiche

Beitrag von ThorstenS » 28.03.2017 09:37:35

Ich finde deinen Ansatz super interessant und sinnvoll, allerdings fehlt mir in naher Zukunft die Zeit das vernünftig zu testen.

snapper von SuSE ist für mich das Maß der Dinge, was die Integration von btrfs-snapshots angeht. Kennst du diesen Artikel? https://de.opensuse.org/openSUSE:Snapper_Tutorial

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Re: Geschäftsidee: Stabile Linux-PC-Plattform mit Datensiche

Beitrag von hikaru » 28.03.2017 10:11:29

Keine Ahnung, ob das jetzt offtopic ist, aber ich fände es schon sehr hilfreich, wenn es eine einfache Möglichkeit gäbe, Netzwerkfreigaben mit echten Mountpoints dynamisch zu verwalten.
Das würde in dem Rahmen in dem ich Windows-Umsteiger betreue schätzungsweise 90% meiner "Arbeit" überflüssig machen.

Mit "dynamisch" meine ich, dass vorher nicht bekannt sein muss, ob der entfernte Speicher zugreifbar ist. Mit gfvs geht das recht problemlos, allerdings werden dabei keine echten Mountpoints verwendet. Man ist also auf gvfs-fähige Software beschränkt, was einfach nicht praktikabel ist.
Definiert man Netzwerkfreigaben über die fstab, dann hat man echte mountpoints und es ist einigermaßen einfach zu konfigurieren. Aber es ist leider überhaupt nicht dynamisch weil es hart verlangt, dass die Freigabe beim Boot zugreifbar ist und es stellt ein relativ hohes Risiko für die Lauffähigkeit des Systems dar, weil ein Verschreiber in der fstab unabhängig von Netzwerkfreigaben fatal sein kann.

Mit der Kombination autofs + nfs/smb kriegt man echte dynamische Mountpoints hin, aber das ist dann wegen der mehrstufigen Konfiguration überhaupt nicht mehr einfach. Ich vermute, über Systemd-Units ließe sich etwas ähnliches konstruieren, aber damit habe ich mich noch nicht beschäftigt.
Ließe sich sowas einfach (idealerweise grafisch; eine einzelne(!) robuste(!) Konfigurationsdatei wäre aber auch ok) umsetzen, dann wäre ich zumindest in der Famile fast alle Wartungsaufgaben los, weil mein Vater das selbst hinkriegen würde.

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Re: Geschäftsidee: Stabile Linux-PC-Plattform mit Datensiche

Beitrag von scientific » 28.03.2017 12:18:26

ThorstenS hat geschrieben:Ich finde deinen Ansatz super interessant und sinnvoll, allerdings fehlt mir in naher Zukunft die Zeit das vernünftig zu testen.

snapper von SuSE ist für mich das Maß der Dinge, was die Integration von btrfs-snapshots angeht. Kennst du diesen Artikel? https://de.opensuse.org/openSUSE:Snapper_Tutorial
Ja, das kenne ich.
Dort hab ich mir auch die Anregung für die Subvolume-Struktur geholt.

Meine Programmierkenntnisse reichen noch nicht aus, um so eine Aufwändige GUI zu bauen...

Da der Debian-Installer leider keine geeigneten Hooks erlaubt, um schon bei der Installation die Subvolumestruktur zu erzeugen und in der fstab entsprechend anzulegen, ist man mit snapper unter Debian auch genau dort, wo meine Lösung auch ist...

Lg scientific
dann putze ich hier mal nur...

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deb http://debian.xundeenergie.at/xundeenergie testing main

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Re: Geschäftsidee: Stabile Linux-PC-Plattform mit Datensiche

Beitrag von breakthewall » 28.03.2017 16:10:44

heisenberg hat geschrieben:Der Anstoss für das Thema ist das miterleben des Leidens der Windowsbenutzer, bei denen immer wieder einer ein grossen Problem hat und die gerade im Grossen und Ganzen stark von der Trojanerwelle gebeutelt sind. Da will man doch eine Lösung für finden.
Nein? Ich wüsste nun nicht weshalb mich Windows-Nutzer interessieren sollten. Wer sich auf eine derart unsichere Plattform fixiert, und das mit Absicht, der soll auch mit all den Problemen leben und leiden. Hinsichtlich meiner Erfahrungen ist es bislang pure Zeitverschwendung gewesen, diversen Windows-Nutzern ernsthaft helfen zu wollen, was nie wirklich zu etwas Nützlichem geführt hat. Entweder man kommt von selbst darauf etwas zu ändern, oder kommt niemals aus dieser Abhängigkeitsspirale heraus. Und gewissen Nutzern quasi noch den Löffel zum Mund zu führen, ist eine furchtbare Art das anzugehen, bei der wie zuvor nichts gelernt wird.

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