Hi Oderlachs!
Du musst - wenn du schon stable installiert hast - nicht alles über den Haufen werfen, um zu testing zu kommen.
Editiere die Datei /etc/apt/sources.list
Dort tauscht du stable gegen testing, bzw. jessie gegen stretch. Überall.
Die Zeilen mit "backports", "updates" und ähnliche kommentierst du aus (= ein # am Zeilenanfang). Es sollte bloß eine einzige Zeile übrig bleiben (die deb-src Zeilen kannst du auch auskommentieren. Die wirst du als Normaluser nicht benöitgen).
Diese Zeile sollte so ähnlich aussehen:
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deb http://ftp.at.debian.org/debian stretch main contrib non-free
Lediglich das "at" könnte bei dir "de" lauten...
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apt update && apt upgrade && apt dist-upgrade && apt full-upgrade
Dann ein wenig Kaffee schlürfen, und du hast einige Minuten später (je nach Internetgeschwindigkeit und Schreibgeschwindigkeit deines Systems) ein nagelneues Testing auf deinem zuvor stable-Rechner.
Deine Graphische Oberfläche friert öfter ein... dann logge dich von einem anderen Rechner aus per ssh auf dem eingefrorenen Rechner ein.
Wenn das klappt, passt es. Dann kille die Session und starte gdm neu.
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# loginctl
SESSION UID USER SEAT TTY
7 1000 jakob
8 1000 jakob
c1 117 Debian-gdm seat0 /dev/tty1
3 sessions listed.
Die Sessions mit einem Eintrag in der Spalte TTY sind graphische Sessions. Du kannst die eingefrorene dann mit
abschießen. In dem Falle wäre das mein GDM. Du muss natürlich eine wählen, wo du deinen Usernamen in UID USER siehst.
Alternativ kannst du auch
ausführen. Dann killst du alle Sessions des Users. Damit auch jene, mit der du gerade per ssh eingeloggt warst... du fliegst also raus.
Macht aber nix... wenn es erfolgreich war, kannst du dich wieder per ssh einloggen.
Per ssh loggt man sich übrigens auf der Konsole so ein:
ssh username@rechner
username ist dein Loginname, rechner steht für die IP-Adresse des Rechners oder du probierst hostname.local.
hostname ist natürlich der Name deines Rechners. das ".local" am Ende ist wichtig. So findest sich dein Rechner auch ohne DNS-Eintrag.
Wenn die graphische Oberfläche eingefroren ist, kannst du natürlich auch probieren, ob du mit CTRL+ALT+F4 (F2-F6 wären Alternativen zu F4) auf eine Textkonsole kommst. Dort einloggen und die selben Befehle testen, die ich oben genannt habe...
Und dann kannst du immer noch die Ratschläge der anderen User auf fehlende Firmware berücksichtigen und ev. nachinstallieren.
oder
wären ein gute Kandidat zum installieren.
Danach ist es - obwohl Linux... - sinnvoll mal neu zu booten. Dann wird ev. fehlende Firmware nachgeladen.
Noch ein Nachtrag... Ubuntu und Linux Mint bauen auf Debian-Testing bzw. Sid auf. Diese beiden Distributionen haben sich aber mittlerweile so weit von Debian entfernt, dass Pakete nicht mehr einfach so vice-versa zu installieren sind - obwohl es deb-Pakete sind.
Ubuntu verfolgt ganz andere Strategien als Debian - und damit auch Linux Mint.
Die machen einiges richtig, wenn es um "Linux am Desktop für den DAU" geht. Aber nicht alles was Ubuntu macht, entspricht dem, was Debian-User schätzen.
Alternativ kannst du auch LMDE - also Linux Mint Debian Edition - installieren. Dann hast du wieder Debian mit allen Vor- und Nachteilen von Debian - aber mit einem hübschen Cinnamon-Desktop und einem schicken Installer, der einem das Leben als Normaluser durchaus erleichtert (ggü einem Standard-Debian). Vor allem was Multimedia und ähnliches anbelangt.
Aber bevor ich LMDE einsetze, nehm ich lieber gleich Debian-Original.
Ich hab das Gefühl, dass ich damit am weitesten meine Bedürfnisse nach Stabilität und Kreativität beim Anpassen der Distro befriedigt bekomme. Alle Ausflüge zu Ubuntu, Mint und Co führten mich wieder zurück zu Debian.
Ich habe gelernt, wie ich einfache Debian-Pakete einfach erstellen kann, und baue mir jetzt Pakete für Debian mit meinen gewünschten Modifikationen und Konfigurationen, damit ich sie bei der Neuinstallation gleich mitinstallieren kann und so meinen gut angepassten Rechner ohne viel Konfigurationsaufwand gleich wieder vor mir habe. Ich löse also über eigene Pakete das, was So viele kleine Distributionen, die auf einer großen basieren, mit viel viel Aufwand der Pflege und Entwicklung einer eigenen Distri auch nur tun...
Wenn man weiß wie, kann man sogar Standardpakete anpassen und durch passende Versionsnummern oder apt-pinning bevorzugen...
Und was ich dir noch raten möchte... die glitzernden Scheiben brauchen erstens enorm viel Ressourcen, sind nur als Sondermüll zu recyclen und außerdem schnarchlangsam. Sowohl beim Schreiben als auch beim Lesen - Also beim Brennen und beim Installieren.
Leg dir einen großen USB-Stick zu (10-15 GB sollten weitaus genug sein), der
auch USB3 kann.
Damit schreibst du mit cp oder dd in Windeseile (so dein USB-Port auch Version 3 oder höher kann) das ISO auf den Stick. Das Booten vom Stick geht ebenfalls ratzfatz. Und wenn dir das Image nicht gefällt... schreibst du ohne weiterem Ressourcenverbrauch einfach ein neues ISO auf den Stick.
Die Isos sind genau die selben, die du auch auf CD brennen würdest.
lg scientific