Zirkus Ostern - Eintritt frei!

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BenutzerGa4gooPh

Re: Zirkus Ostern - Eintritt frei!

Beitrag von BenutzerGa4gooPh » 02.05.2017 16:41:48

maroc hat geschrieben:Ich verstehe nicht, warum Du das alles nicht nebeneinander bestehen lassen kannst: soziale, karitative und Bildungseinrichtungen in staatlicher, kirchlicher und privater Trägerschaft.
Wenn sie es richtig machen, gerne. Negative "Nichteinzelfaelle" siehe oben. Am Ende kann sind das rein staatliche oder gesamtgesellschaftliche Aufgaben - die auch so kontrolliert werden sollten. Außerdem hatte ich eher eine Frage nach dem Sinn von staatlich unterstürtzten Glaubensorganisationen und bezahlten, hauptberuflichen Glaubenslehren, Glaubenshütern und Würdenträgern gestellt ... Soziale Dinge könnten leicht anders organisiert werden. Nur staatlich und ehrenmamtlich - ohne genannte teure Berufschristen. :wink:
maroc hat geschrieben:Persönlich habe ich z. B. schon Einblick gewinnen dürfen in die Obdachlosenarbeit der Caritas sowie in eine katholische Behindertenwerkstätte. Ich kann wirklich nur den Hut vor dem ziehen, was dort katholische Sozialarbeiter und andere Fachkräfte leisten (und das, obwohl ich selbst nicht katholisch bin).
Ja, ich habe auch Hochachtung vor den Ehrenamtlichen. Alle anderen Fachkräfte werden direkt oder indirekt bezahlt, machen ihre Arbeit - wie jeder andere auch. Wie auch Rettungsdienste, Krankenschwestern, Ärzte, Lehrer, Erzieher usw.
maroc hat geschrieben:dass ich nicht weiß, was Du genau mit Berufschristen meinst
Bezahlte, hauptberufliche Glaubenslehrer, Glaubenshüter, erhöhte, herausragende Eminenzen, "Würdenträger" aller Konfessionen und Sekten.
lat. eminere: „herausragen“ bzw. eminentia: „Erhöhung“
(Für Imame etc. muss ich mir wohl noch was Ironisches ausdenken. :mrgreen: )
Wird ja wohl keiner behaupten, dass all diese Leute vorrangig für soziale oder caritative oder Zwecke der Allgemeinbildung bezahlt werden?

Wie gesagt, persönlicher Glaube okay - aber wozu Lehrer und Würdenträger und Missionare unbewiesener Theorien??? Die Vergangenheit und Gegenwart zeigen deren Fehler. Wegen mir können Christen und Moslems und Sektierer gern eigenfinanzierte Vereine gründen. Wie Kaninchenzüchter und Kleingärtner und LUGs auch. :mrgreen:

Soziale Aufgaben sind gesamtgesellschaftliche Aufgaben. Wenn diese von anderen durchgeführt werden läuft es entweder auf Ehrenamt oder Spendenaktionen oder staatlich geförderte Wirtschaftsunternehmen hinaus. Z. B. Diakonie und Krankenhäuser und Schulen usw.

Die von mir ausfuehrlich beschriebenen Negativbeispiele aus juengster Vergangenheit von Schulen und Kinderheimen zeigen mir eindeutig, dass diese nicht in private Hand gehören. Gab auch genug Missbrauch und Schwarze Paedagogik in deutschen, "christlichen" Kinderheimen und Schulen. Für Schwarze Pädagogik waren christliche Schulen besonders prädestiniert. Siehe Links im entsprechenden Beitrag. Oder kürzlich die "Hodenwaldschule in freier Trägerschaft":
Die Odenwaldschule (kurz OSO für Odenwaldschule Ober-Hambach[3]) war ein Landerziehungsheim im Stadtteil Ober-Hambach der hessischen Stadt Heppenheim (Bergstraße). Sie wurde 1910 von Paul und Edith Geheeb gegründet. Die Schule befand sich in freier Trägerschaft und galt lange als Vorzeigeinternat der Reformpädagogik.
Öffentliche Aufmerksamkeit erlangte die Odenwaldschule insbesondere, seit Ende der 1990er-Jahre jahrzehntelanger systematischer sexueller Missbrauch durch verschiedene Lehrkräfte an Schülern bekannt wurde.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Odenwaldschule

Übriges: Ich habe irgendwo gelesen, dass staatliche Schulen schliessen muessen - wegen Konkurrenz privater/kirchlicher. Kinder von Eltern , die sich kein Schulgeld leisten können, müssen weiter fahren - bis zur nächsten staatl. Schule. Gibt ja Mindestgroessen von Klassen, die vor allem auf dem Land bei Grundschulen "zuschlagen". Links bitte selber suchen.
rockyracoon hat geschrieben:@Jana66:
der Ursprung der drei Affen im fernen Osten liegt.
So ist es.
Dabei geht es aber nicht um feiges "ich hab`nichts gesehen oder gehört und halte mich aus Allem raus", wie es gerne aber falsch interpretiert wird, sondern um eine Anleitung zur Meditationspraxis.
Ein "modernisierter", anderen Umständen und anderen Gesellschaften angepasster Sinn passt oft besser zu modernen Zeiten als alte (weit hergeholte) Philosophien, Meditationen. Viele Theorien und Modelle wurden mittlerweile verbessert, verfeinert, angepasst - oder aufgegeben ... :wink:

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Re: Zirkus Ostern - Eintritt frei!

Beitrag von rockyracoon » 02.05.2017 21:07:45

@Jana66:
Zu meinen Meditations-Texten: Ich habe mir sehr lange überlegt, ob ich sie überhaupt posten soll. Obwohl dieser Thread "Smalltalk" ist, habe ich ihn zeitweise sehr ernst genommen. Meine Kommentare waren oft "trickstermäßig", meist aber eigentlich sehr intim. Ich hätte noch so viel mehr dazu zu schreiben, aber es ist sinnlos, Leute, welche daran kein Interesse haben, damit zu belästigen. Zudem bin ich kein Zen/Dao-Missionar. Daoisten und Zen-Buddhisten lehnen übrigens sympathischerweise das Missionieren ab. Das ist die Domäne der mosaischen Religionen, welche sich dogmatisch gebärden.

"Würden wir nichts sagen, würden wir die Menschen im Stich lassen. Sagen wir etwas, haben wir das Wesentliche bereits verfehlt"...

Vielleicht interessiert es Dich, dass der Mensch, welcher mich am meisten beeinflußt hat, eine Frau war. Eine Zen-Meisterin: Gesshin Myoko Prabhasa. Sie hat mir eine Kalligraphie von meinem ersten Koan geschenkt: "Wu" (japanisch: "Mu").
Sie ist längst tot. Gestorben an Krebs.
Ein ehemaliger Freund von mir - katholik - konnte ihren Tod nicht verstehen.
"Wieso ist sie an Krebs gestorben, sie war doch eine Zen-Meisterin?", hatte er gesagt - bullshit!
Ich habe ihm gesagt, dass sie ein Monster wäre, wenn sie nicht auch für Krebs anfällig gewesen wäre.
Geweint habe ich um ihren Tod trotzdem...
In the end of the days we are all the same...

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