Chrome OS von Microsoft -> Windows 10 S

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uname
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Chrome OS von Microsoft -> Windows 10 S

Beitrag von uname » 03.05.2017 08:23:52

Microsoft scheint wohl in den USA immer mehr Marktanteil in Schulen gegen Chrome OS zu verlieren. Ist ja auch klar. Ein browserbasiertes Betriebssystem (siehe auch [1]) ist schnell installiert und alle wichtigen Bildungsanwendungen sind heute webbasiert und lassen sich in HTML5/CSS3/JS produzieren oder wie bei Chrome OS über Apps nachinstallieren.

Aber so leicht wie Google macht es sich Microsoft scheinbar nicht. Microsoft hat viel gelernt [2]. Das Gerät für weit über 1000 Euro (???) sieht fast so schick wie ein MacBook aus und ist aufgrund der Betriebsssystembeschränkungen (Browser und nur Microsoft-Apps) wahrscheinlich rattenschnell und der Akku hält ewig. Der Vorteil ist wohl vor allem, dass diese Geräte über USB-Stick (!!!) schnell installiert sind (sehr modern). Die Administration geht aber trotzdem gegen Null. Und genau das wird wohl am Ende das Argument für Schulen und andere Bildungseinrichtungen sein. Was nutzt man eigentlch mittlerweile in Deutschland?

Nun habe ich verstanden warum Linux gescheitert ist. Die Ideen waren alle gut. Leider war der Administrationsaufwand immer zu hoch. Wobei eigentlich war der Aufwand bei Linux gar nicht hoch. Nur dann wenn der Admin keine Ahnung hatte. Linux ist somit wohl eher an den Vorurteilen der Schulen gescheitert. Komisch, dass man versucht in Schulen versucht breites Allgemeinwissen zu verbreiten aber proprietäre Softwarelösungen verwendet.

[1] https://webconverger.org
[2[ https://www.heise.de/newsticker/meldung ... 01264.html

ViNic

Re: Chrome OS von Microsoft -> Windows 10 S

Beitrag von ViNic » 03.05.2017 10:29:57

uname hat geschrieben:Was nutzt man eigentlch mittlerweile in Deutschland?
Windows nehm ich an.
uname hat geschrieben: Nun habe ich verstanden warum Linux gescheitert ist. Die Ideen waren alle gut. Leider war der Administrationsaufwand immer zu hoch. Wobei eigentlich war der Aufwand bei Linux gar nicht hoch. Nur dann wenn der Admin keine Ahnung hatte. Linux ist somit wohl eher an den Vorurteilen der Schulen gescheitert. Komisch, dass man versucht in Schulen versucht breites Allgemeinwissen zu verbreiten aber proprietäre Softwarelösungen verwendet.
Mittlerweile sehe ich das wie folgt. Anwendungen sind nach wievor ein Problem. Es gibt unterschiedliche Schulen ( Schule, Berufssschule, etc.) und während die normalen Schulen sich auch an Industrielle-Standards (MS-Office) richten, wird es in Berufsschulen nochmals komplizierter (CNC, CAD usw.). Ich hatte 2007 für eine Berufsschule den Auftrag, zumindest die Server komplett Linux only zu installieren. War nicht, weil CNC-Maschinen nur von Windows-Servern gesteuert werden konnten. Wie sieht das heute aus?

Weiteres Problem ist der Mangel an Spezialisten. Auch heute kommt man ohne gute kentnisse und zumindest durchhaltevermögen nicht sonderlich weit. Linux ist für einen Einsteiger einfach fremd. Schulungen sind ebenfalls Mangelware. Es wird ja schon Windows nicht immer und überall ordentlich gelernt und gelehrt. Und weil ein Produkt weit verbreitet ist, wird vorzugsweise auch das genommen was weit verbreitet ist und gehört damit zum Allgemeinwissen. Deshalb sucht man Linuxausbildungen auch heute noch mit der Luppe, weil es nicht zum Allgemeinwissen gehört.

Weiterer Punkt wären die Stabilität und Kontinuität, Entwicklungswerkzeuge, Support und Service. Der Linux-Markt ist vergleichsweise klein und dennoch unübersichtlich. Unternehmen benötigen Support und einen Partner auf den sie sich verlassen können. Diese zufinden scheint schon schwer zu sein. Letztes Jahr habe ich mit einem Angestellten eines Unternehmens gesprochen, der mir berichtete das die alles auf OpenSource umgestellt hatten. Als Groupware hatten die Zafara im Sinn. Alles ist gescheitert, weil die kein Unternehmen fanden das sich mit Zafara und Linux genügend auskannten. Sie hatten auch einen Admin eingestellt, der aber nicht viel machen konnte, weil er sich wohl auch nicht genügend auskannte. Somit war man zurück nach Windows migriert und Linux ist für sie ein rotes Tuch.

Das Problem kenne ich allerdings auch, den als ich "meine" Berufsschule mit Linux ausrüsten musste. Es gab das Unternehmen das die Schuldistribution herausgegeben hat, konnte aber auch nur helfen wenn zb. die Installation gescheitert wäre. Weiteres musste man passen. Der Arktur-Server den ich letztendlich aufgesetzt hatte, hatte auch nur eine UserGroup und vielleicht einen IRC-Kanal. Einem Unternehmen kann man das nicht verkaufen. Und deswegen setzt sich Linux auch nur schwer durch, wo mehr Interaktion mit dem System nötig wird.

Jedenfalls so meine Erfahrungen. Ich finde auch gut, das Microsoft sich hier bemüht. Der Kunde kann sich mehr und mehr für etwas entscheiden. Dem Nutzer verschafft man damit Freiheit.

uname
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Re: Chrome OS von Microsoft -> Windows 10 S

Beitrag von uname » 03.05.2017 11:02:48

Danke für die Informationen. Nun habe ich noch mehr verstanden: Mit Windows 10 S braucht man dann nicht mal mehr einen echten Windows-Administrator, da man alles in die Public Cloud auslagert und nur noch dumme Thin Clients verwalten muss. Für Schulen ist das natürlich ideal, da IT-Wissen gar nicht mehr benötigt wird.

TomL

Re: Chrome OS von Microsoft -> Windows 10 S

Beitrag von TomL » 03.05.2017 11:32:41

uname hat geschrieben:......, da IT-Wissen gar nicht mehr benötigt wird.
Die Konsequenz ist, man vergisst/verliert im Laufe der Zeit auch das Wissen, wie man sich gegen diese Konzern-Dominanz zur Wehr setzen kann. Und dann folgt das Unausweichliche, man gewöhnt sich an das, was man sowieso nicht ändern kann und nimmt den vollkommenen Verlust auf das Hoheitsgebiet der eigenen Daten als selbstverständlich hin.

Für mich ist genau das ein Grund mehr, warum sich das Linux-Universum viel mehr konsolidieren müsste. So ein Schwachsinn wie diese unzähligen sich gegenseitig das Wasser abgrabenden Distributionen hilft nicht dabei, sich in ganzer Breite gegen diese Konzerndominanz zu positionieren. Meiner Meinung nach wäre es gut, wenn alle Entwickler an einem Strang und in die gleiche Richtung ziehen würden, so dass in der Folge die Software-Industrie auf EINEM Standard entwickeln kann. Deshalb finde ich es auch gut, wenn z.b. RedHat neue Quasi-Standards etablieren kann. Sowas wie Devuan betrachte ich fast als Sabotage der Linux-Zukunftsentwicklung.

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Re: Chrome OS von Microsoft -> Windows 10 S

Beitrag von MSfree » 03.05.2017 11:45:35

TomL hat geschrieben:Für mich ist genau das ein Grund mehr, warum sich das Linux-Universum viel mehr konsolidieren müsste. So ein Schwachsinn wie diese unzähligen sich gegenseitig das Wasser abgrabenden Distributionen hilft nicht dabei, sich in ganzer Breite gegen diese Konzerndominanz zu positionieren.
ChromeOS = Linux

ViNic

Re: Chrome OS von Microsoft -> Windows 10 S

Beitrag von ViNic » 03.05.2017 12:57:08

MSfree hat geschrieben:ChromeOS = Linux
ChromeOS => Google => Konzern :wink:

scientific
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Re: Chrome OS von Microsoft -> Windows 10 S

Beitrag von scientific » 03.05.2017 13:15:21

Wenn ich die IT "outsource", passiert das gleiche wie überall anders auch.
Es geht mit der Zeit das Wissen im Unternehmen verloren, wie ćman etwas macht". Das ansich ist noch nicht schlimm. Das kauft man ja dann auch zu.

Viel schlimmer ist der Verlust des Wissens, wie man etwas richtig und ans eigene Unternehmen angepasst macht, und wie es andere machen. Damit geht nämlich auch die Fähigkeit verloren, das gelieferte auf Korrektheit und Effizienz zu prüfen.

Wenn man essentielle Dienstleistungen outsourced, liefert man sich auf Gedeih und Verderb dem Zulieferer aus.

Nicht umsonst mischen Handelsketten ganz intensiv beim Erzeuger mit und versuchen so viel wie möglich den z. B. Lebensmittelproduzenten vorzuschreiben, wie sie zu produzieren haben. Denn nur dann wissen sie, was ihre Waren wert sind.

Die IT muss einfach nur funktionieren... Und da verlassen sich die Unternehmen voll auf die Dienstleister und MS oder Apple, ohne auch nur den geringsten Versuch der Einflussnahme... Irgendwie ticken da die Uhren etwas anders...

Das fehlende Problembewusstsein in den Führungsetagen ist das Problem. MS, Apple und Co ruhen sich nur in dem gemachten Bett aus und werden einen Teufel tun, das zu ändern und ihren Kunden Eigenverantwortung durch Wissen zuteil werden lassen.

Verständlich, aber nicht gut.

Lg scientific
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Re: Chrome OS von Microsoft -> Windows 10 S

Beitrag von hikaru » 03.05.2017 13:17:02

uname hat geschrieben:Komisch, dass man versucht in Schulen versucht breites Allgemeinwissen zu verbreiten aber proprietäre Softwarelösungen verwendet.
Das ist kein Widerspruch. MS-Produkte bedienen zu können ist ein wesentlicher Teil der heutigen Lebenswirklichkeit. Daher kann man eine Ausbildung im MS-Produkte bedienen durchaus als Teil des Allgemeinwissens betrachten.
(GNU/)Linux hatte nie einen vergleichbaren Stellenwert. Möglicherweise ist Android inzwischen in einer vergleichbaren Position, aber das hilft GNU/Linux nicht.

Ich vermute aber fast, du nutzt hier unscharfe Begriffe. Allgemeinwissen ist nur eine Sammlung von Fakten ohne Bezug zur (Charakter)Bildung eines Menschen. Da irgendwelche moralischen Ansprüche zu stellen ist nicht zielführend.
Falls du hingegen auf Allgemeinbildung im Sinne der Aufklärung abzielst, dann muss ich dich enttäuschen: Das ist nicht das Ziel von Schul"bildung". Allgemeinbildung vermitteln höchstens ein paar Lehrer nebenher, während sie ihren Schülern auftragsgemäß den "Stoff" in Form von Allgemeinwissen einflößen. Gute Lehrer machen das bewusst (teils subversiv, teils offen), weniger Gute unbewusst. Schlechte Lehrer tun es gar nicht.

TomL hat geschrieben:Für mich ist genau das ein Grund mehr, warum sich das Linux-Universum viel mehr konsolidieren müsste. So ein Schwachsinn wie diese unzähligen sich gegenseitig das Wasser abgrabenden Distributionen hilft nicht dabei, sich in ganzer Breite gegen diese Konzerndominanz zu positionieren.
Ich verstehe deinen Ansatz, halte ihn aber nicht für durchdacht.
Für eine "Konsolidierung" von FLOSS (das "Linux-Universum" ist mir hier etwas zu eng gefasst) bräuchte es irgendeine Autorität, die eine Richtung vorgibt und das Einhalten dieser Richtung durchsetzt. So eine Autorität gibt es aber nicht und kann es auch nicht geben, so lange FLOSS im Geist und nicht nur auf dem Papier existiert.
Die Idee von FLOSS ist grundsätzlich anarchisch. Wie alles im realen Leben hat das Vor- und Nachteile. Zu den Vorteilen gehört, dass man sich als Nutzer nicht in einen goldenen Käfig sperren lassen muss. Zu den Nachteilen gehört der durchaus kritikwürdige Wildwuchs an Projekten und Distributionen.

Ich finde die hundertste Debian-Artwork-Distri auch sinnlos. Aber da ich nicht gezwungen werden kann sie zu nutzen, finde ich das einen kleinen Preis für die relative Freiheit vor Überwachung die mir Debian bietet - das es wiederum nur geben kann, weil es keinen gibt und geben kann, der dem Debian-Projekt zugunsten irgendeines "höheren Linuxziels" die Arbeit zu untersagen oder vorzuschreiben.
TomL hat geschrieben:Sowas wie Devuan betrachte ich fast als Sabotage der Linux-Zukunftsentwicklung.
Das finde ich nicht. Devuan ist vom eigenen Anspruch her mehr als "Artwork". Devuan-Anhänger halten die Entwicklungstendenz die Systemd vorzeichnet für einen Irrweg im Sinne des pluralistischen FLOSS-Anachismus'. Dem muss man nicht zustimmen, aber die dahinter stehenden Überlegungen haben Hand und Fuß.
Devuan ist im schlimmsten Fall nutzlos. Es richtet also keinen Schaden an. Im besten Fall ist es ein Sprungbrett um sich von Systemd zu lösen, falls man aus welchen Gründen auch immer zu dem Schluss kommt, sich von Systemd trennen zu wollen.
Das eigentliche Problem im Zusammenhang mit Devuan ist, dass der eigene Anspruch ein sehr (vielleicht zu) großer ist, denn viel typische FLOSS hängt inzwischen auf die eine oder andere Weise von Systemd ab. Eben dieses Problem ist aber auch Teil der Daseinsberechtigung von Devuan.
Ahnliches gilt übrigens auch für Slackware und im weiteren Rahmen für die BSDs. Und ich vermute, die wirst du nicht als Sabotage an irgendwas ansehen.

ViNic

Re: Chrome OS von Microsoft -> Windows 10 S

Beitrag von ViNic » 03.05.2017 13:19:05

TomL hat geschrieben:Für mich ist genau das ein Grund mehr, warum sich das Linux-Universum viel mehr konsolidieren müsste. So ein Schwachsinn wie diese unzähligen sich gegenseitig das Wasser abgrabenden Distributionen hilft nicht dabei, sich in ganzer Breite gegen diese Konzerndominanz zu positionieren. Meiner Meinung nach wäre es gut, wenn alle Entwickler an einem Strang und in die gleiche Richtung ziehen würden, so dass in der Folge die Software-Industrie auf EINEM Standard entwickeln kann. Deshalb finde ich es auch gut, wenn z.b. RedHat neue Quasi-Standards etablieren kann. Sowas wie Devuan betrachte ich fast als Sabotage der Linux-Zukunftsentwicklung.
Deshalb finde ich SystemD zb. super. Jede Distribution die SystemD hat ist einfacher (meine Meinung) zu konfigurieren, weil sie alle auf der selben Technik beruhen. Ich habe mich in OpenSuSE etwas ins SystemD eingearbeitet und kann es auch unter Debian nutzen. Früher hatte jede ihre eigene Konfiguration, die man lernen durfte. Der Desktop Gnome arbeitet an Stabilen Entwicklungswerkzeugen, Schnittstellen, Bibliotheken usw., damit Entwickler einfacher Software für Gnome Entwickeln können :THX: :THX: :THX: Daran hat Microsoft schon seit Windows95 und früher gearbeitet, womit sich Entwickler dann auch lieber beschäftigen.

Es geht dennoch Aufwärts. Wenn ich sehe welche Werkzeuge ich heute nutzen kann im Gegensatz zu 3 - 4 Jahren zurück, gibt das mir zumindest Hoffnung. Ich nutze Windows, MacOS und Linux und zumindest im Webentwicklungsbereich, kann ich auf fast jedes Werkzeug unter diesen Betriebssystemen gleichermaßen zurückgreifen. Wohlgemerkt auch in gleicher Version. Früher war meist die Windows Version modern und MacOS/Linux Versionen liefen meist hinterher, wenn überhaupt. Es gibt nicht nur mehr Games unter Linux :D

ViNic

Re: Chrome OS von Microsoft -> Windows 10 S

Beitrag von ViNic » 03.05.2017 14:02:12

hikaru hat geschrieben:Ahnliches gilt übrigens auch für Slackware und im weiteren Rahmen für die BSDs.
Also was ich zumindest glaube, ist das Slackware irgendwann auch auf SystemD setzen wird, sobald es als stabil eigestuft wird. Soweit ich es denke ist Slackware weit weniger ideologisch geprägt als Debian und Co und geht eben den pragmatischeren Weg. Slackware setzt auf Software die als stabil gilt, wenn es auch als allgemein veraltet wirkt.

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Re: Chrome OS von Microsoft -> Windows 10 S

Beitrag von hikaru » 03.05.2017 14:23:01

ViNic hat geschrieben:Also was ich zumindest glaube, ist das Slackware irgendwann auch auf SystemD setzen wird, sobald es als stabil eigestuft wird.
Falls er seine 5 Jahre alten Ansichten [1] nicht geändert hat, dann will Volkerding auf Systemd verzichten, so lange das weniger Arbeit macht, als es zu integrieren. Stabilität hat damit nur am Rande zu tun. Er hängt wohl sehr an der "UNIX-Philosophie" von "mache eine Sache und mache sie gut", lädt das Thema aber nicht mit Emotionen auf.
Falls ihm Systemd irgendwann nützlich erscheint, dann wird er es sicher integrieren. Aber ich kann mir momentan nur schwer ausmalen, wie es zu Umständen kommen sollte, die ihn zu der Einschätzung bringen.

[1] http://www.linuxquestions.org/questions ... re-949029/

scientific
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Re: Chrome OS von Microsoft -> Windows 10 S

Beitrag von scientific » 03.05.2017 14:28:41

ViNic hat geschrieben:
hikaru hat geschrieben:Ahnliches gilt übrigens auch für Slackware und im weiteren Rahmen für die BSDs.
Also was ich zumindest glaube, ist das Slackware irgendwann auch auf SystemD setzen wird, sobald es als stabil eigestuft wird. Soweit ich es denke ist Slackware weit weniger ideologisch geprägt als Debian und Co und geht eben den pragmatischeren Weg. Slackware setzt auf Software die als stabil gilt, wenn es auch als allgemein veraltet wirkt.
Ich glaub, hinter Slackware steht ein Mann. Oder?
Da wird nicht viel mit Entwicklung eigener Werkzeuge und Konfigurationen sein... Die Manpower braucht man wohl schon allein zum prüfen ob Software schon geeignet ist, und diese dann in "Form" für die Distribution zu bringen...
Wenn ich mir ansehe, wieviel Zeit bei mir ins verstehen von Software fließt, damit ich diese ein wenig an meine Bedürfnisse anpassen kann (und zwar so, dass die Anpassung möglichst allgemein nutzbar und leicht übertragbar ist), und das nur bei Monsten wie exim4, ein bisserl cups, div. systemd-units (weil Debian wirklich hinterherhinkt, brauchbare Units für verschiedene Pakete zu erstellen!), ein kleines Backup-Skript...
Dann kann ich mir schon vorstellen, dass eine Ein-Mann-Distribution sehr viel wert auf möglichst originale Pakete legt...

Was mir bei Debian wirklich feht ist der prominent platzierte Hinweis mit aktueller und gut verständlicher Anleitung (vom Anfang bis zum Ende, mit Grundlagen und auch Kür) eigene Pakete zu bauen, Metapakete zu bauen, Konfigurationen und Themes anzupassen, und diese als Debian-Flavours zu registrieren... Das würde wohl wirklich viel Debian-Distributionsdjungel auslichten.

Einen etwas flexibleren Installer mit besserer Anleitung sowie verständlichere Anleitung zum Live/Install-Iso-Bau wäre auch auf meiner Wunschliste...

Ich würds nämlich echt cool finden, mein eigenes Live-Iso mit von mir ausgewählter Software, ein paar zusätzlichen Features und. Programmen und eigenem Artwork zu veröffentlichen, das aber nahtlos ins Debian-Universum passt.

Ich glaub, mit Alioth bestünde bei Debian sogar die Möglichkeit dazu... Aber ich finds wirklich mühsam, das ohne viel Mutmaßungen herauszufinden... ob überhaupt und wenn, dann wie...

Dabian könnte man da ruhig noch etwas aufblasen und splitten...
Der eine Part etwas konservativer und rocksolid debianstabil für den klassischen Server, der zweite Part für professionelle Desktops. Und eine Spielwiese für experimentierfreudige Anwender und Entwickler.

Lg scientific
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Re: Chrome OS von Microsoft -> Windows 10 S

Beitrag von hikaru » 03.05.2017 14:55:25

scientific hat geschrieben:Ich glaub, hinter Slackware steht ein Mann. Oder?
Offiziell ja. Volkerding hat wohl ein paar freifliegende Zuarbeiter, aber nichts was nicht durch seine Hände ging landet in der Distribution.
scientific hat geschrieben:Was mir bei Debian wirklich feht ist der prominent platzierte Hinweis mit aktueller und gut verständlicher Anleitung (vom Anfang bis zum Ende, mit Grundlagen und auch Kür) eigene Pakete zu bauen,
Ja, sowas fehlt mir auch. Das Beste was ich kenne ist das Packaging Tutorial von Nussbaum [1], aber selbst das ist eigentlich nur eine grobe Zusammenfassung und geht mir nicht tief genug. Die Beispiele sind zu trivial und viele der dort angesprochenen Tools setzen zu viel Vorwissen (mehr über das "Warum?" als das "Wie?") voraus, als dass ich daraus ein schlüssiges Bild generieren könnte.
Ich kann irgendwie Debian-Pakete zusammenstümpern, aber da ich den Bauprozess in seiner Philosophie nie verstanden habe, kann ich deren Qualität jenseits von "funktioniert/funktioniert nicht" nicht beurteilen.
scientific hat geschrieben:Metapakete zu bauen
Ich glaube das ergäbe sich von allein, wenn man grundsätzlich saubere Pakete bauen kann.
scientific hat geschrieben:Konfigurationen und Themes anzupassen
Da sehe ich kein (debianrelevantes) Problem.
scientific hat geschrieben:Einen etwas flexibleren Installer mit besserer Anleitung sowie verständlichere Anleitung zum Live/Install-Iso-Bau wäre auch auf meiner Wunschliste...
Ohne genau zu wissen in welche Richtung du willst, unterschreibe ich das mal.


[1] https://www.debian.org/doc/manuals/pack ... ial.en.pdf

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Re: Chrome OS von Microsoft -> Windows 10 S

Beitrag von uname » 03.05.2017 15:04:31

Zurück zu Windows 10 S. Es gibt einen neuen Artikel [1]. Dann werden wohl alle zukünftigen Schüler nur noch bingen und nicht mehr googlen. Irgendwie muss man ja die geringen Betriebssystemkosten und Hardwarekosten mit Werbung wieder rausholen. Microsoft hat von Google und Apple viel gelernt.

[1] https://www.heise.de/newsticker/meldung ... 01789.html
Neben dem Ausschluss von Nicht-Store-Programmen fällt auf, dass der Standardbrowser auf Microsofts eigenen Edge und der Suchanbieter auf Bing festgenagelt ist. Andere Browser lassen sich zwar installieren, sofern sie im Store verfügbar sind, aber nicht als Standard-App zum Öffnen von HTML-Dokumenten festlegen.

ViNic

Re: Chrome OS von Microsoft -> Windows 10 S

Beitrag von ViNic » 03.05.2017 17:14:22

scientific hat geschrieben: Einen etwas flexibleren Installer mit besserer Anleitung sowie verständlichere Anleitung zum Live/Install-Iso-Bau wäre auch auf meiner Wunschliste...

Ich würds nämlich echt cool finden, mein eigenes Live-Iso mit von mir ausgewählter Software, ein paar zusätzlichen Features und. Programmen und eigenem Artwork zu veröffentlichen, das aber nahtlos ins Debian-Universum passt.

Ich glaub, mit Alioth bestünde bei Debian sogar die Möglichkeit dazu... Aber ich finds wirklich mühsam, das ohne viel Mutmaßungen herauszufinden... ob überhaupt und wenn, dann wie...
Ich verfolge mit Slackware im Prinzip das gleiche wie du, nur ohne Live-Install. Ich mag die Idee hinter Slackbuilds sehr und habe mir auch schon so ein Teil mit etwas Hilfe von Alien zusammen gebaut. (Vielleicht ist es irgendwie und irgendjemandem nützlich, in irgendeiner weise).

Code: Alles auswählen

#!/bin/sh

PRGNAM=Python	# replace with name of program
VERSION=${VERSION:-$1}
BUILD=${BUILD:-1}
TAG=${TAG:-_SBo}

wget https://www.python.org/ftp/python/$VERSION/$PRGNAM-$VERSION.tar.xz

if [ -z "$ARCH" ]; then
  case "$( uname -m )" in
    i?86) export ARCH=i486 ;;
    arm*) export ARCH=arm ;;
    # Unless $ARCH is already set, use uname -m for all other archs:
       *) export ARCH=$( uname -m ) ;;
  esac
fi

CWD=$(pwd)
TMP=${TMP:-/tmp/SBo}	# For consistency's sake, use this
PKG=$TMP/package-$PRGNAM
OUTPUT=${OUTPUT:-/tmp}	# Drop the package in /tmp

if [ "$ARCH" = "i486" ]; then
  SLKCFLAGS="-O2 -march=i486 -mtune=i686"
  LIBDIRSUFFIX=""
elif [ "$ARCH" = "i686" ]; then
  SLKCFLAGS="-O2 -march=i686 -mtune=i686"
  LIBDIRSUFFIX=""
elif [ "$ARCH" = "x86_64" ]; then
  SLKCFLAGS="-O2 -fPIC"
  LIBDIRSUFFIX="64"
else
  SLKCFLAGS="-O2"
  LIBDIRSUFFIX=""
fi

set -e # Exit on most errors
rm -rf $PKG
mkdir -p $TMP $PKG $OUTPUT
cd $TMP
rm -rf $PRGNAM-$VERSION
tar xvf $CWD/$PRGNAM-$VERSION.tar.xz
cd $PRGNAM-$VERSION

chown -R root:root .
find -L . \
 \( -perm 777 -o -perm 775 -o -perm 750 -o -perm 711 -o -perm 555 \
  -o -perm 511 \) -exec chmod 755 {} \; -o \
 \( -perm 666 -o -perm 664 -o -perm 640 -o -perm 600 -o -perm 444 \
  -o -perm 440 -o -perm 400 \) -exec chmod 644 {} \;

CFLAGS="$SLKCFLAGS" \
CXXFLAGS="$SLKCFLAGS" \

./configure \
  --prefix=/usr \
  --libdir=/usr/lib${LIBDIRSUFFIX} \
  --sysconfdir=/etc \
  --localstatedir=/var \
  --mandir=/usr/man \
  --docdir=/usr/doc/$PRGNAM-$VERSION \
  --build=$ARCH-slackware-linux

make
make install DESTDIR=$PKG

find $PKG -print0 | xargs -0 file | grep -e "executable" -e "shared object" \
  | grep ELF | cut -f 1 -d : | xargs strip --strip-unneeded 2> /dev/null || true

find $PKG/usr/man -type f -exec gzip -9 {} \;
for i in $( find $PKG/usr/man -type l ) ; do
  ln -s $( readlink $i ).gz $i.gz ; rm $i
done

mkdir -p $PKG/usr/doc/$PRGNAM-$VERSION

cp -a \
  Doc \
  $PKG/usr/doc/$PRGNAM-$VERSION
cat $CWD/$PRGNAM.SlackBuild > $PKG/usr/doc/$PRGNAM-$VERSION/$PRGNAM.SlackBuild

mkdir -p $PKG/install
cat $CWD/slack-desc > $PKG/install/slack-desc

cd $PKG

/sbin/makepkg -l y -c n $OUTPUT/$PRGNAM-$VERSION-$ARCH-$BUILD$TAG.${PKGTYPE:-tgz}

installpkg $OUTPUT/$PRGNAM-$VERSION-$ARCH-$BUILD$TAG.${PKGTYPE:-tgz}
Durch sh Python.Slackbuild version kann ich mir ein beliebiges Python3-Paket binnen wenigen Augenblicken bauen und installieren. Es downloadet automatisch runter, compiliert und installiert. Braucht man Python-3.4.6 gibt man sh Python.Slackbuild 3.4.6 ein. Braucht man die Version 3.6, also sh Python.Slackbuild 3.6.0. Nur Upgraden kann ich momentan nicht aber vielleicht kommt es noch :D

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