mobiler Drucker

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guennid

mobiler Drucker

Beitrag von guennid » 02.06.2017 14:12:12

Ich interessiere mich für die Anschaffung eines moblien Druckers. Zu tun hätte der nicht viel. Es geht mir nicht um ein mobiles Büro, sondern um Freizeit, also mal 'ne Wegskizze, Speisekarte Infos zu Gemälden, etc. ausdrucken. In der E-Bucht wird seit Monaten/Jahren u.a. der hier: OLIVETTI JP-90 angeboten, der mir vom Augenschein her als passabel erscheint. Dem Verkäufer traue ich aufgrund positiver Bewertungen < 90% nicht allzusehr, würde aber bezogen auf Augenschein und Preis das Risiko unter Umständen eingehen. Nur finde ich keine Informationen darüber, ob das Teil linuxtauglich ist. Extra Windows-VM kommt nicht in Frage. Weiß jemand zufällig was über dieses Gerät?

Hans-Martin
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Re: mobiler Drucker

Beitrag von Hans-Martin » 06.06.2017 14:42:27

Der erste Weg in solchen Fällen ist das Suchen eines Handbuchs im Internet. Leider gibt es ja beim Erwerb von Geräten immer häufiger nur den Hinweis auf online zu lesende oder herunterladbare Handbücher, was in Deinem Fall ein Vorteil ist.

Ich habe aus Neugier, weil ich ein wenig von Deiner Frage überrascht war, in die Metasuchmaschine metager.de Die Suchbegriffe "Drucker Olivetti JP90" eingegeben. Man findet dann zahlreiche Links, auch ein PDF-Manual. Darin steht u.a:

"The printer can be connected to portable or desktop PCs with a Centronics parallel interface. The resident firmware
contains three different emulations: PCL III + (emulates the HP DeskJet 500 printer), EPSON LQ 850 and IBM Proprinter
X24 (4207/1)."

Ich hoffe, Du weißt, was eine Emulation ist? Richte Dir einen Drucker ein, der (da PCL von HP eine größere Menge an Steuerungsbefehlen hat als Epson), der dem DeskJet 500 entspricht, dann müsstest Du damit arbeiten können. Problematisch sind GDI-Drucker ohne Emulation einer Druckersprache.

guennid

Re: mobiler Drucker

Beitrag von guennid » 06.06.2017 15:39:06

Danke sehr!

Damit hatte ich schon nicht mehr gerechnet. :wink:
Ich hoffe, Du weißt, was eine Emulation ist?
Nicht wirklich. Aber ich nehme an, dass das im Endeffekt bedeutet, dass man in diesem Fall z.B. auf dem Olivetti unter cups mit einer ppd für den HP Deskjet 500 drucken kann - richtig?

Der Rechner, an den der reale Drucker angeschlossen werden soll, bemötigt eine parallele Schnittstelle - richtig?

Die könnte man evtl. mit einem geeigneten USB-Parallel-AdapterKabel "emulieren" oder "simulieren"? :wink: Wobei letzeres nach meinen früheren Erfahrungen nicht so pralle funktioniert. Aber der TP T42, an den der Olivetti angeschlossen werden würde, hat noch eine parallele Schnittstelle.

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Re: mobiler Drucker

Beitrag von Lord_Carlos » 06.06.2017 16:06:15

Berichte mal wenn du ihn hast.
Das ein 20 Jahre alter drucker noch im Umlauf ist finde ich überraschend.

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Re: mobiler Drucker

Beitrag von Hans-Martin » 07.06.2017 14:45:45

Ich arbeite mit lprng, nicht mit cups. Grund: Ich verwende seit vielen Jahren LaTeX statt einer Software, die "wordprocessing" ist. Vor ca. zwei Jahren stellte ich (damals bei Verwendung von cups) fest, dass die nicht dauerhaft zu verändernde Randeinstellung (bei Verwendung der Druckermenüs im Grafik-Modus) eine Verkleinerung der ganzen bedruckten Seite mich sich brachte, Grafiken mit Millimeterangaben oder ein eingerichteter Visitenkartendruck wurden fehlerhaft verkleinert ausgegeben. Ich selbst habe einen PostScript-Drucker mit Emulationen der PCL., Epson- und IBM-Standards. In der Tat ist eine Emulation so etwas wie eine Simulation. Je nachdem, welche Steuerzeichenarten an den Drucker geschickt werden (bei Einstellung der automatischen Erkennung), verhält sich der angesprochene Drucker wie ein HP mit PCL. etc.

Bei der Einrichtung von cups oder von lprng (dieses zusammen vorzugsweise mit dem Paket apsfilter) erhältst Du in jedem Fall eine ganze Menge Druckertypen zur Auswahl. Die Sätze mit den Steuerzeichen wurden nach und nach erweitert, sodass es sein könnte, dass Du bei Installation der Treiber für einen späteren Drucker eventuell einmal mit Steuerzeichen keine Wirkung erzielst, weil sie im älteren Drucker noch nicht implementiert waren. Es sollte also, wenn der vorgegebene Druckertyp in der Auswahl nicht existiert, ein möglichst ähnliches Modell ausgewählt werden.

Ich verwende für PDF-Dateien sehr gerne Okular aus dem KDE-Bereich, mit dem man eine ganze Reihe anderer Dateitypen betrachten kann. Bei Druck von PNG-Bildern führte das bei cups zu sinnlosen Ausgaben, bei lprng mit apsfilter nicht.

Dafür ist das Steurungsmenü, das Du bei Installation des cups-Druckersystems hast (abgesehen von dem Formatproblem) komfortabler. Du kannst bestimmte Parameter (Papierstärke z.B.) einstellen. Das funktioniert bei mir nicht. Allerdings schreibe ich Software, die zum Teil Daten direkt an den Drucker schickt, meine ersten Programme mit Druckerausgaben schrieb ich in den späten 80er Jahren unter dem damaligen in Frankreich entwickelten Multiusing- und Multitasking-Betriebssystem Prologue, weshalb mir die Arbeit mit Druckern vertraut ist.

Vorausgesetzt, ein Drucker ist PJL-fähig (Abkürzung für Printer Job Language), kann man damit die voreingestellten Werte der jeweiligen Emulation dauerhaft oder für den aktuellen Vorgang ändern. Damit stelle ich z.B. die Papierstärke ein.

Wenn Du eine parallele Schnittstelle beim anzuschließenden Rechner hast, gibt es kein Problem. Ansonsten, wie von Dir beschrieben, Adapter, aber, wenn mich mein Gedächtnis nicht täuscht, auch einzusteckende Karten.

Viel Erfolg!

guennid

Re: mobiler Drucker

Beitrag von guennid » 07.06.2017 15:07:48

Ich weiß noch nicht, ob ich den Olivetti kaufe. Ich sagte ja, es geht da mehr um Urlaubsnutzung, und da will ich für gelegentliche Druckoptionen nicht viel Geld ausgeben. Hier zu Hause habe ich für den täglichen Gebrauch einen schwergewichtigen Kyocera-Farblaser. Der in der E-Bucht angebotene Olivetti kostet betriebsfertig 46€. Das ist zwar immer noch deutlich weniger, als was ich sonst an Preisen für gebrauchte oder neue sich mobil nennende Drucker gesehen habe, aber ich bin trotzdem unschlüssig, ob mir das die Sache wert ist. :wink:

@Hans-Martin
Angefangen habe ich vor 15 Jahren mit lprg, lprng kam später, aber noch vor cups, wenn ich recht erinnere. Nachdem ich mich an apsfilter und die Konfiguration von lprg gewöhnt hatte, wäre ich gerne dabei geblieben, aber ohne Forums-Hilfe wäre das für mich nicht machbar gewesen. Und dann kam cups und auch hier las man nur noch von cups, also habe ich wohl oder übel gewechselt - etwas was mir mit grub und KDE/gnome einstweilen erspart geblieben ist. :wink:

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